Art Garfunkel jr.: Eine deutschsprachige Hommage an den berühmten Vater
Art Garfunkel jr. wurde 1990 in Manhattan als erstes Kind von Art und Kathryn Garfunkel geboren. Seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte er größtenteils in den USA. Seine Großeltern hatten auch deutsche Wurzeln, so dass er schon in jungen Jahren die deutsche Sprache erlernte und einen starken Bezug zu Europa aufbaute. Auch das Interesse an deutscher Schlager- und Volksmusik erwachte bereits sehr früh bei ihm. Deshalb verbrachte er seine Ferien oft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nachdem er schon 2018 und 2019 mit seinem Vater auf großer Deutschland-Tournee war, verneigt er sich nun vor dessen Oeuvre – auf seinem neuen Tribute Album „Wie Du – Hommage an meinen Vater“.
Auch wenn Telamo ein Schlagerlabel ist, muss man nun keine Angst haben, dass die bekannten Klassiker hier zu neumodischen Discostampfern verkommen. Art jr. hat zwar eine rührselige Tenorstimme, liefert aber eine wirklich liebevolle Interpretation ab und holt das Beste aus den bekannten Titeln heraus.
Zu nahezu jedem Song gibt es einen prominenten Duettpartner. Leider ist „Der Condor zieht (El Condor Pasa)“, das er mit seinem 80er jährigen Vater singt, ein wirklich seichtes Stück geworden und nicht gerade der gelungene Opener. Das macht aber „Raum des Schweigens (Sound of Silence)“ am Ende wieder absolut wett. So wollen wir die beiden zusammen hören!
Marianne Rosenberg, Eloy de Jong, Ross Antony, Frank Schöbel, René Kollo, Stefan Mross & Anna-Carina Woitschack, Lucas Cordalis, Bernhard Brink und Olaf Malolepski (Olaf der Flipper) sind mit von der Partie. Welthits wie „Bridge Over Troubled Water“, „The Boxer“, „Scarborough Fair“ und „Mrs. Robinson“ werden auf Deutsch ganz neu interpretiert und arrangiert.
Klar, die melancholischen Songs sind manchmal echte Schmachtfetzen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. „Der Boxer“ mit Lucas Cordalis klingt recht bewegend und auch „Geh mit mir durch den Regenbogen (Bridge Over Troubled Water)“ bringt seine emotionale Seite gut rüber. René Kollo bereichert „Scarborough Fair“ mit einem schönen Bariton und „Schön ist der Morgen (Morning Has Broken)“ mit dem Ehepaar Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross wird zum beeindruckenden Trio.
Das Ergebnis wird nicht jedem gefallen – man hört die Songs doch besser im Original, wenn man in nostalgischen Erinnerungen schwelgen will. Erstaunlich ist es jedoch, wie gut die Klassiker als Schlager funktionieren. Und was der 80jährige Art Garfunkel von diesem besonderen Geburtstagsgeschenk hält, werden wir wohl nie erfahren.