Kerstin Ott in Trier: Gelebte Vielfalt und die verbindende Kraft der Musik
Ein bunt gemischtes Publikum füllt an diesem Sonntagabend die SWT-Arena. Fast alle Altersklassen sind vertreten, man sieht Fans-Shirts neben Alterskleidung und Glitzerkleidern, und auf vielen Köpfen leuchten blinkende Katzen-Ohren. Allen gemeinsam ist die Vorfreude auf das anstehende Konzert von Kerstin Ott – und die lässt ihre Fans auch nicht lange warten und schickt pünktlich um 20:00 Uhr ihre Band mit dem Intro zu „Ich will alles“ auf die Bühne.
Es folgen über zwei Stunden voller Emotionen und mitreißender Musik. Oberflächlichkeit und schöner Schein haben in der Schlagerwelt von Kerstin Ott keinen Platz. Statt auf glänzende Kleider und perfekt sitzende Frisuren setzt die authentische Sängerin lieber auf den bodenständigen Sound ihrer hervorragenden Live-Band und die Botschaft ihrer Lieder. Lediglich 5 große LED-Leinwände auf der Bühne unterstützen mit visuellen Effekten die jeweilige Atmosphäre der Songs, und Partystimmung entsteht bei Hits wie „Der Morgen nach Marie“ oder „Liebeskummer lohnt sich doch“ ganz von selbst im Publikum.
Getreu dem Motto „Best Ott Tour“ bietet das Konzert einen Querschnitt ihrer bisherigen Hits und Alben. Kerstin Ott macht zwischendurch nur wenige Ansagen, diese dann aber sehr sympathisch und auf den Punkt. So kündigt sie „Schon wieder geht ’ne Zeit mit dir vorbei“ als „Song für alle Eltern, Großeltern und ein bisschen auch alle Kinder“ an und setzt sich dann mit ihrem Gitarristen auf das Bühnenpodest, während im Hintergrund eine bunte Kinderzeichnung entsteht. Und sie widmet „Was weißt du von meiner Liebe“ einer Freundin mit Trisomie 21, wozu auf der Leinwand die Definition von Liebe eingeblendet wird. Das sind nur einige der ruhigen und wunderschönen Momente, die diesen Abend ebenso prägen wie die zahlreichen Partysongs.
Der angekündigte „Special Guest“ Marina Marx kommt nach etwa der Hälfte des Programms auf die Bühne und löst Kerstin Ott nach der ersten Strophe des Rock-Covers „Rollin On The River“ ab. Ein perfekter Einstieg für die stimmgewaltige Schlagersängerin, die anschließend einige ihrer eigenen Song präsentiert, während sich Kerstin und die Band eine kleine Pause gönnen. Marina kann die gute Stimmung mit ihrer Single „Steh auf und leb“, einem kleinen Hit-Medley und „Fahr zur Hölle“ aufrecht halten und ist sichtlich begeistert vom Trierer Publikum.
Ein tolles Percussion-Intro mit passender Light-Show leitet dann wieder zu Kerstin Ott und ihrer Band über. Es folgen mitreißende Titel wie „Ich muss dir was sagen“, „Das hast du nicht verdient“ und „Lebe laut“. Zu „Scheissmelodie“ versammelt sich die ganze Band mit akustischen Instrumenten auf dem Podest und ihren allerersten Hit „Die immer lacht“ präsentiert Kerstin in der ursprünglichen Version mit eigener Gitarrenbegleitung – und die ganze Arena singt lautstark mit. Spätestens bei ihrem neuen Song „An diesen Tagen“, zu dem Duettpartner Ben Zucker auf der Leinwand eingeblendet wird, hält es die Zuhörer dann auch nicht mehr auf den Stühlen. Der Rest des Konzerts bis zum offiziellen Abschlusstitel „Regenbogenfarben“ ist dann eine einzige Party inklusive tanzender Pärchen in den Gängen.
Zur ersten Zugabe „Ich geh meinen Weg“ bahnt sich Kerstin Ott ihren Weg durchs Publikum und nimmt sich Zeit für Selfies und zum Händeschütteln, bevor sie sich mit dem bunten Finale „Nachts sind alle Katzen grau“ endgültig von der Bühne verabschiedet. So geht ein Live-Erlebnis zu Ende, das auf wunderbare Weise gelebte Vielfalt und die verbindende Kraft der Musik bewiesen hat!