Seit viereinhalb Jahren begeistert Ben Zucker mit seinem kraftvollen Rock-Schlager ein wachsendes Millionenpublikum. Nun ist es an der Zeit für den charismatischen Berliner, sich bei einem seiner größten Idole zu bedanken: Mit Megahits wie „Ein Bett im Kornfeld“ hat Jürgen Drews ganze Generationen von Fans begeistert. Nachdem die Schlager-Ikone kürzlich ihren Rückzug aus dem Rampenlicht verkündet hat, verneigt sich Ben Zucker auf der berührenden Ballade „Das Bett im Kornfeld steht jetzt leer“ nun vor einem der ganz Großen der deutschen Unterhaltungsmusik!
Mit seiner zu Herzen gehenden Abschiedsballade möchte sich Ben Zucker bei Jürgen Drews für seine jahrzehntelange Inspiration bedanken. Bereits vor zwei Jahren haben beide Musiker den unsterblichen Stimmungs-Hit „Ein Bett im Kornfeld“ gemeinsam neu interpretiert – zum großen Bühnenfinale von Jürgen Drews erweist Ben Zucker nun mit der bittersüßen Solo-Hommage „Das Bett im Kornfeld steht jetzt leer“ unserem „Onkel Jürgen“ seinen Tribut, um nach sechs aufregenden Dekaden das glanzvolle Ende einer ebenso glanzvollen Schlager-Ära einzuläuten.
„Ein Bett im Kornfeld“, „König von Mallorca“ oder „Ich bau dir ein Schloss“ – mit unzähligen Kulthits hat Jürgen Drews ein Millionenpublikum mitgerissen und sich in den vergangenen sechzig Jahren zu einem der beliebtesten, erfolgreichsten Musiker Deutschlands entwickelt.
Auf der insgesamt 24 Songs starken Best Of-Sammlung „Geil war`s… Danke Jürgen!“ blickt der sympathische Vollblutmusiker nun gemeinsam mit hochkarätigen Wegbegleiter:innen und befreundeten Künstlerkolleg:innen wie Ben Zucker, Howard Carpendale, Florian Silbereisen, Maite Kelly, Ross Anthony, Mickie Krause und vielen anderen zurück auf seine unvergesslichsten Melodien.
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Irgendwie hatte man ja geglaubt, Jürgen Drews würde irgendwann im Sarg von der Bühne getragen und auch danach noch einbalsamiert auf seinem Thron als König von Mallorca sitzen. Doch es scheint tatsächlich wahr zu sein: Der kultige Schlagerstar wird sich nach über 60 Jahren auf der Bühne in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehen. Heute, am 14.01.2023 wird Florian Silbereisen dem Künstler eine komplette Samstagabend-Show widmen. Und auch die Plattenfirma Electrola sagt „DANKE Jürgen!“ mit einer CD, auf der seine größten Hits sowie Titel aus der besagten Show vertreten sind.
Als Jürgen Ludwig Buttlar wurde er vor 77 Jahren in Brandenburg geboren. Den Nachnamen Drews übernahm er von seinem Vater. Seine musikalische Laufbahn begann er bei den Les Humphries Singers. 1976 startete die Solokarriere mit dem unverwüstlichen Song „Ein Bett im Kornfeld“ auf die Melodie von „Let Your Love Flow“. 1999 gab ihm die Boulevardpresse den Beinamen „König von Mallorca“, der sich konsequent bis heute gehalten hat. Auf der brandneuen Werkschau blickt Jürgen Drews nun gemeinsam mit hochkarätigen Wegbegleitern und befreundeten Künstlerkolleg*innen zurück auf seine unvergesslichen Melodien. Abgerundet wird diese besondere Best Of-Sammlung mit sieben exklusiven Bonustracks.
Nicht wenige seiner Songs avancierten zu unverzichtbaren Klassikern, die heute auf keiner Schlagerparty fehlen dürfen, man denke nur an (logisch) „Ein Bett im Kornfeld“, „Barfuß durch den Sommer“, „König von Mallorca“ oder „Ich bau dir ein Schloss“ (das mit über 300.000 Einheiten zu den meistverkauften deutschen Schlagern seit 1975 zählt). Diese sind ebenso auf der Compilation vertreten wie einige überraschende Schmankerl. Unterstützt wird der Kultsänger dabei von langjährigen Weggefährten, guten Freunden und namhaften Künstler*innen wie Howard Carpendale, Florian Silbereisen, Ben Zucker, Maite Kelly, Ross Anthony sowie Mickie Krause.
„Hey, wir woll’n die Eisbärn sehn“ singt Jürgen gemeinsam mit den Puhdys. Ross Anthony schmettert zum Schlagerbeat „Und wir waren wie Vampire“ im Duett. Howard Carpendale ergänzt melancholische Worte zu „Es war alles am besten“. Und dann gibt es auch zwei Songs, die sozusagen auf der Meta-Ebene des Albums stehen und Jürgens Einfluss besingen, nämlich „Das Bett im Kornfeld steht jetzt leer“ von Ben Zucker und „Ich hab den Jürgen Drews gesehn“ von Mickie Krause. Während Krause vor allem die Partyzeit besingt, könnte man mit Zuckers Hymne auf die Liebe zur Musik auch Drews Nachruf perfekt gestalten. Das unverwüstliche „Mama Loo“ wird dann sehr fetzig von Jürgen und Florian interpretiert.
Auch die Familie kommt nicht zu kurz: Mit Tochter Joelina im Duett ist Drews auf der kraftvollen Power-Ballade „We`ve Got Tonight“ zu hören. Ein besonderes Highlight stellt der bisher unveröffentlichte Exklusiv-Track „Bis ich nicht mehr atmen kann“ dar, den Jürgen seiner Frau Ramona gewidmet hat.
Hier hat man wirklich alles in die Waagschale geworfen, was den Künstler Jürgen Drews ausmacht. Die Zusammenstellung ist sicher nichts für feingeistige Musikliebhaber, aber sie zeigt eindrucksvoll, wie aus einem Musiker ein Gesamtkunstwerk wurde und wie er mit seinen Songs ein ganzes Metier prägen konnte. Heutzutage undenkbar.
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Es gibt zwei Traditionen, die der waschechte Trierer seit Jahrzehnten nicht missen möchte: Deutschlands erfolgreichste Weihnachtsshow „Christmas Moments“ in der Arena und das Weihnachtskonzert von Guildo Horn in der Europahalle. Beide stammen aus der Region. Beide haben hier ihr Heimspiel. Beide legen die Show auf den 23. Dezember, um Weihnachten standesgemäß zuhause zu feiern. Normalerweise müsste man sich also zwischen beiden reizvollen Events entscheiden, die stets zeitgleich stattfinden, doch zum Glück ist Guildo meistens ausverkauft, so dass eine Zusatzshow angesetzt wird. Das war schon mal am 23.12. nachmittags der Fall, doch diesmal durfte es der 22.12. sein – natürlich vor voll besetztem Haus. Guildo ist eben seit über 25 Jahren eine Institution in Deutschlands ältester Stadt.
Mit leichter Verspätung startete die Show um 20.10 Uhr. Es war spannend: Der Vorhang öffnete sich und die Orthopädischen Strümpfe, Guildos erprobte Begleitband, kamen wie Gladiatoren auf die Bühne, gefolgt vom Meister. Der erste Jubel galt dem gelungenen Bühnenbild mit gigantischem Weihnachtsbaum, großen Sternen und Retro-Scheinwerfern. Dazu die Klänge von Michael Jacksons „Thriller“, das hier mit deutschem Text zum Song „Weihnachtszeit“ wurde. Ja, richtig gelesen! Mit dem Schlager-Metier haben Guildos Weihnachtsshows kaum etwas zu tun. Es ist ja schon immer so, dass er in seinen Konzerten die bekannten Schlager zu veritablen Rocksongs umsetzt, aber an Weihnachten setzt er stets noch eine Schippe drauf.
Was Guildo bot, war Rockmusik vom Feinsten: Songs von Sting, den Village People, Pink Floyd, Elvis Presley, ABBA, Europe, Paul McCartney und den Temptations. Alles natürlich in weihnachtlicher Textfassung mit viel Humor und hymnischen Refrains. Man kann sich einfach nicht satt hören an den Ohrwürmern, die den bekannten schmalzigen Weihnachtsliedern so gekonnt entgegenstehen. Das tanzwütige „YMCA“ verwandelte sich in „Es weihnachtet sehr“. Aus dem Buggles-Klassiker „Video killed the Radio Star“ entstand ein frisches „Freuet euch sehr, das Christkind ist da“. Und fulminant wurde „My Papa was a Rolling Stone“ der Temptations zum epischen „Mein Papa war der Weihnachtsmann“ mit diversen Instrumentaleinlagen aus der Rockgeschichte. Da durfte man per „Insomnia“ auch mal in Techno-Gefilde reinschnuppern.
Das Publikum konnte tanzen, was das Zeug hielt. 2020 durfte keine Show stattfinden, 2021 musste man mit Sitzplätzen der Musik frönen. Doch jetzt konnte alles raus und die Stimmung war fantastisch. Tanzendes Volk aller Generationen in weihnachtlicher Verkleidung und teilweise gar mit Beleuchtung. Für Verschnaufpausen blieb auch keine Zeit, denn Guildo lieferte Rock’n’Roll nonstop. Einige Medleys wurden geboten, als wolle der Meister sein ganzes Repertoire in die über zweistündige Show stecken. „Weihnacht ist toll“ war das Motto. Selbst für ausschweifende Ansagen blieb kaum Zeit, obwohl Guildo immer wieder das Wort an die Fans richtete.
Auch Balladen wie “Für mich soll’s weiße Weihnacht geben” und “Mein Freund der Tannenbaum” (“The winner takes it all”) wurden rockig abgefeiert. Guildo nahm einige Kostümwechsel vor und stand irgendwann mit freiem Oberkörper und Engelsflügeln auf der Bühne. Der Speck am Bauch war Grund genug, um mit dem Alter zu kokettieren. Obwohl er am 15. Februar 2023 erst 60 Jahre alt wird, kündigte er an, nächstes Jahr seinen 70. Geburtstag zu feiern. Da klafft wohl ein Zeitloch zwischen der Kunstfigur Guildo Horn und dem eigentlichen Horst Köhler aus Trier. Grund zu feiern gibt es in jedem Fall, denn die Teilnahme am Eurovision Song Contest jährt sich zum 25. Mal. Daher kündigte Guildo eine Jubiläumsshow an, zu der aber noch nichts weiter bekannt ist (wir halten auch auf dem Laufenden).
Humorvoll wurde es mit den erzählten Geschichten. Beispielsweise vom kleinen Esel in der Krippe (nach Elvis‘ Original „In the Ghetto“). Man erzählte die “Geschichte vom dicken Dieter”, einem bekannten Trierer Maronenverkäufer, nach ABBAs berühmtem Song „Chiquitita“. Auch das Osterfest wurde besungen, denn selbst vor Pink Floyd machte die festliche Karawane nicht halt: „Another Brick In The Wall“ erzeugte eine symbolische Anti-Osterhasen-Demo mit Textzeilen wie „Wir woll’n keine Ostereier“. Das Publikum ging in allen Aspekten perfekt mit, bildete Mitklatsch-Kulisse und Tannenbaum-Wald.
Romantisch erklangen „Wenn doch jeden Tag Weihnachten wär“, „Ich hab den Weihnachtsmann so lieb“ und „Kinder es schneit“ (zu „Live and let die“). Den fantasievollen Texten waren keine Grenzen gesetzt. Die „Final Countdown“-Fanfare von Europe musste für „Ein feiner Christbaum“ herhalten. Und „Ich hab das Christkind schon gesehen“ klang zu dem beliebten „Eternal Flame“ der Bangles. Politische Aussagen des Meisters waren hochaktuell, denn zu Stings „Englishman in New York“ widmete er „Weihnachtsmann in Katar“ der umstrittenen WM, die gerade zu Ende gegangen ist.
Nach so viel Rock und Pop durften dann doch zwei echte Schlager erklingen. Die Zuschauer hatten – obwohl viele vor 25 Jahren noch gar nicht geboren waren – den ultimativen Anfeuerungshit „Guildo war in Birmingham“ angestimmt. Zunächst gab es den Klassiker „Wunder gibt es immer wieder“, dann läutete die bekannte Eurovisionsmelodie aus dem Fernsehen das umjubelte „Guildo hat euch lieb“ ein. Inklusive der bekannten Kuhglocken-Einlage.
Das Publikum wollte auch weit nach 22 Uhr noch nicht nach Hause. In Endlosschleife erklang jetzt „Frohe Weihnacht“ nach John Lennons „Happy Xmas (War is over)“. Im dritten Zugabenblock schmetterte Guildo sein beliebtes „Weihnachten, Weihnachten bin ich zuhaus“ und mit „Ich wünsche frohe Weihnacht“ nach „Music“ des seligen John Miles war dann endgültig Schluss. Selig gingen die Fans nach Hause, und manche werden sicher heute zur Wiederholung erneut die Europahalle stürmen. Wem das zu viel des Guten ist, der darf sich zumindest auf den 23.12.2023 freuen, denn auch dann wird Guildo in Trier sein. Tickets sind ab sofort erhältlich!
Im Mai ist Roland Kaiser 70 Jahre alt geworden – der Grandseigneur des deutschen Schlagers. Und man kann ihn nur dafür bewundern, was er tut. Nach schwerer Krankheit ist er seit langem wieder auf Erfolgskurs, füllt die größten Hallen und bietet eine Show auf, die alles andere als eine typische Schlagerparty ist. Während die einschlägigen Kolleg*innen gleicher Altersgruppe sich gemütlich zurücklehnen und in alten Erfolgen sonnen, erfindet sich Roland immer wieder neu. So gibt es zum runden Geburtstag auch nicht etwa ein Best-of-Album mit ollen Kamellen, sondern ein Studiowerk mit neuem Material, das dann auch noch den optimistischen und nach vorn weisenden Titel „Perspektiven“ trägt. Allein dafür muss man ihn lieben!
Klar gibt es Schlager. Keine Frage. Wäre ja auch seltsam, wenn er plötzlich mit Rocksongs oder einem Bigband-Album um die Ecke kommt. Doch Roland Kaiser versucht immer wieder erfolgreich, am Puls der Zeit zu bleiben. Vor Jahren hat ihm Maite Kelly dabei geholfen – und auch diesmal ist wieder eine ganze Reihe ambitionierter Songwriter*innen mit dabei, ich nenne mal Peter Plate und Ulf Sommer, Nino de Angelo, Sebastian Wurth, Jonathan Zelter, Matthias Hass, Christina Schwaß, Sascha Kempin und – last bat not least – Gregor Meyle. Mit deren Input entstand ein stilistisch variables Album, das von Kaisers sonorer Stimme zusammengehalten und zu einer homogenen Einheit geformt wird.
Mit „Perspektiven“ wirft Roland Kaiser mal wieder einen Blick auf das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen: Angefangen bei ungezügelter Leidenschaft auf den Stücken „Wir spielten immer ohne Regeln“, „Weil du es kannst“ oder „Freunde bleiben“, über Verlust und Trauer („Brich mir das Herz“, „Eins musst du mir lassen“), bis hin zu delikaten Dreiecksbeziehungen wie dem erotisch knisternden „Du, deine Freundin und ich“, wobei der Sänger zu funky-tanzbaren Disco-Sounds von einer imaginären Ménage-à-trois erzählt. „Als mir die Autoren Christina Schwaß und Matthias Hass diesen Song vorschlugen, hat er mich sofort gereizt, weil er so faszinierend und so frech ist“, so Roland Kaiser über die Entstehungsgeschichte des musikalischen Gedankenspiels.
Es zeugt von eleganter Lässigkeit, wenn Roland Kaiser den durch Julio Iglesias und Willie Nelson berühmt gewordenen Welthit „To All The Girls I’ve Loved Before“ entstaubt und gemeinsam mit Giovanni Zarrella in einen zeitgemäßen Bonustrack verwandelt. Das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Musikergenerationen, die den Klassiker auf moderne Weise mit einer völlig neuen Instrumentierung interpretieren. „Giovanni kam zu einem meiner Konzerte, auf dem ich diesen Evergreen in einer etwas anderen Fassung gespielt habe. Er war sofort begeistert und fragte mich wenig später auf der ‚Ein Herz für Kinder‘-Gala, ob ich mir ein Duett mit ihm vorstellen könnte.“
Eine wichtige Botschaft transportiert Roland Kaiser mit dem Song „Zuversicht“: In einer unsicheren, von gesellschaftlicher Spaltung und Entfremdung, Zukunftsängsten und diversen anderen Problemen geprägten Zeit möchte der Sänger ein deutliches Zeichen setzen, was das zwischenmenschliche Miteinander betrifft. „Gerade in diesen Tagen ist nichts wichtiger, als Zuversicht zu verbreiten“, so Roland Kaiser weiter.
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Tröstende Worte finden sich auch auf dem von Nino de Angelo komponierten Ohrwurm „Es ist alles ok“, der dann doch ein nostalgischer Rückblick ist und anhand von Songzitaten mancher Klassiker viele Referenzen aus der musikalischen Biografie des Sängers enthält. „Das Leben folgt keinem linearen Pfad, der immer nur geradeaus geht. Es gibt Abzweigungen, Fehltritte, Hindernisse und Einbahnstraßen. Manchmal stolpert man oder fällt sogar hin. Doch am Ende ist alles okay, das kann ich rückblickend zumindest für mich behaupten. Nino hat es geschafft, aus vielen meiner Songtitel und Textzitate eine ganz neue, zusammenhängende Geschichte zu erzählen“, lobt Roland den Songwriter.
Abgerundet wird „Perspektiven“ durch den wohl persönlichsten Song des Albums: Die berührende Ballade „Bis zum letzten Atemzug“ wurde Roland Kaiser von Songwriter und Musiker Gregor Meyle auf den Leib geschrieben. „Er hat mir dieses wunderbare Lied zum 70. Geburtstag geschenkt. Ich finde, Gregor ist es gelungen, mein Leben in sehr schöne, kluge Worte mit einer phantastischen Melodie zu fassen, die Michael Ilbert ebenso atemberaubend abgemischt hat. Auch, wenn dieses Stück retrospektive Züge trägt, habe ich noch nicht vor, in absehbarer Zeit mit meiner Arbeit aufzuhören. Es gibt nur eine einzige Sache in meinem Leben, die ich wirklich bereue: Die Tatsache, geraucht zu haben. Ansonsten lebe ich weiter mit dem Gesamtwerk Roland Kaiser – das ist so, wie es ist.“
Diese Worte kann man doch mal auf sich wirken lassen und sich zugleich noch auf viele Jahre anspruchsvoller Schlagermusik von Roland Kaiser freuen. Und das meine ich absolut ernst! Während viele selbsternannte Schlagersternchen oder die alternden Mallorca-Freunde halbgare Songs mit einem Schlagerbeat versehen und einen auf Party machen, inspiriert Roland seine Schreiberlinge zu filigranen und tiefgründigen Stücken, die zwar ein Massenpublikum ansprechen sollen (logisch), aber trotzdem eine respektvolle und perspektivische Botschaft vermitteln. So geht’s!
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Kim Fisher ist ein Multitalent: Sängerin, Moderatorin, Schauspielerin, Autorin. „Mit mir muss man jetzt rechnen“, sagte sie kürzlich in einem Interview – und sie hat recht. Als Gastgeberin der Talkshow „Riverboat“ überzeugt die Berlinerin seit über zwanzig Jahren, ob im Gespräch mit Superstars oder Supermarkt-Verkäuferinnen. Sie lacht und weint mit ihren Gästen, sturmerprobt und ganz nah am echten Leben. So eroberte sie mit Ko-Moderatoren wie Jörg Kachelmann und Sebastian Fitzek eine große Fangemeinde und wurde zu einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Fernsehmoderatorinnen.
Kim Fisher garantiert beste Unterhaltung. Sie sang mit Roland Kaiser, Anastacia, Wolfgang Niedecken, Gregor Meyle, Barbara Schöneberger und dem Pepe Lienhard Orchester. Zudem arbeitet das Multitalent als Schauspielerin und schrieb mehrere erfolgreiche Bücher. Und jetzt kommt nach langer Zeit endlich wieder die Musik ins Spiel. Schon in den neunziger Jahren hatte sie als Sängerin drei Alben veröffentlicht und wurde mit der „Goldenen Stimmgabel“, dem „Fred-Jay-Preis“ und der „Goldenen Henne“ ausgezeichnet.
Jetzt ist sie 53 und ihr neues Album „Was fürs Leben“ liefert 13 Songs über die Höhen und Tiefen des Lebens. Über Freundschaft, Ängste, Mut zum Risiko, vergangene Lieben, die Schönheit des Scheiterns und einen Lebenshunger, den sie unbändiger denn je verspürt. Es ist das Lebensgefühl einer ganzen Generation von Frauen um die 50, die Kim Fisher repräsentiert. Und ihre Songs sind vielmehr als der herkömmliche Schlager. Es sind feine Perlen und Chansons, die sie da mit charismatischer Stimme von sich gibt. Klar gibt es auch Schlagerbeat wie in „Solange wir wild sind“ und „Danke“, doch selbst da wird es nicht peinlich. Und wundervolle Balladen wie „Zweite Chance“ und „Keine Angst mehr“ entschädigen für die Mainstream-Melodien.
Begleitend zur Veröffentlichung noch eine kleine Sensation – für Kim Fisher kehrt Peter Plate (Rosenstolz) als Sänger zurück und duettiert mit ihr in dem von ihm und seinem kongenialen Kreativpartner Ulf Sommer geschriebenen und produzierten Song „Ich bin da“, in dem es um die bedingungslose Unterstützung für einen Menschen in einer Krise geht.
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Zwei Wochen vor der Veröffentlichung ihres brandneuen Remix-Albums „#Schlager 2“ präsentieren Stereoact ein ganz besonderes Highlight als neueste Singleauskopplung: Mit ihrem elektrisierenden Update zum Echt-Klassiker „Weinst du“ schlagen die beiden Producer eine Brücke in die letzten Momente der Neunziger. Die Top-10-Originalversion von Echt war wenige Stunden vor der Jahrtausendwende am 31. Dezember 1999 erschienen – und klingt ab sofort dank Stereoact kein bisschen nach Silvester, sondern wie ein astreiner Dancefloor-Sommerhit mit ganz viel Gefühl!
Nach den vielen explosiven Schlager-Updates, mit denen Stereoact die Wartezeit aufs zweite #Schlager-Kapitel verkürzt haben, fließen dieses Mal womöglich sogar Tränen (es könnte jedoch auch Regen sein): „Weinst du“ ist die neueste Auskopplung aus „#Schlager 2“, dem zweiten Kapitel unter dem Motto „Die größten Schlagerhits im tanzbaren Remix-Update“. Zwar genau genommen kein Schlager – aber doch ein durchschlagender Erfolg war auch jener Titel, dem sie dieses Mal neues Leben einhauchen:
„Sag mal, weinst du oder ist das der Regen, der von deiner Nasenspitze tropft?“, lautet die zentrale Frage des melancholischen Pop-Meilensteins. Während das Original mit der Männerstimme von Echt-Sänger Kim Frank daherkam, setzen Stereoact auf eine weibliche Ausnahmestimme – nämlich die von Sängerin Sarah Lahn, die auf „#Schlager 1“ schon den 15-millionenfach gestreamten Hit „Abenteuerland“ eingesungen hatte.
Regen oder Tränen – die Antwort kann nur ein Kuss geben: „Komm her/ich küss den Tropfen weg/probier ihn, ob er salzig schmeckt…“ Während das brandneue Arrangement von Stereoact in den Strophen ganz viel Raum für Emotionen lässt, löst sich die Melancholie spätestens mit den Synthesizer-Sounds des Refrains auf – und die druckvollen Beats verlagern alles auf den Dancefloor.
Credit: Milla Curtis – The Sour Cherry Fotografie
Die perfekte Synthese von Deep House und Schlager kommt aus dem Erzgebirge: Ric (Rico Einenkel) und Sebastian (Sebastian Seidel) von Stereoact haben in den letzten 7 Jahren mit ihren ultratanzbaren Songs und Remixes alles abgeräumt – und sogar Rekorde aufgestellt. Inzwischen gehen gut 350 Millionen Streams auf ihr Konto, flankiert von über 2 Millionen verkauften Tonträgern, einem ganzen Dutzend Gold- und Platinauszeichnungen – sowie obendrein einem Diamant-Award. Letzteren gewannen sie für ihre Version von „Die immer lacht“ feat. Kerstin Ott, was ihnen zudem das meistgeschaute deutschsprachige YouTube-Video überhaupt bescherte.
Nach dem Ballermann Award 2019 & 2020 und dem „Party Act des Jahres 2020“-Award von Schlager.de haben sie ihre Erfolgsserie zuletzt mit dem Remix & Cover-Album „#Schlager“ fortgesetzt, auf dem sie die größten Schlagerhits der Geschichte in Dance & Deep-House-Updates verwandelten – was so gut ankam, dass Stereoact den größten Charterfolg ihrer Karriere feiern konnten (DE #6!). Ebenfalls in den deutschen Top-10 landete daraufhin das jüngste Album „100% Stereoact“ (Platz #8), auf dem sie auch ihr Händchen als Songwriter unter Beweis stellten.
Das neue Album „#Schlager 2“, das 13 brandneue Remixes und Coverversionen des gefeierten DJ- & Producer-Duos vereint (auf CD/physisch sogar 14), erscheint am 05. August 2022. Auch dieses Mal liest sich die dazugehörige Tracklist wie ein Who-is-Who der deutschen Pop- und Schlagergeschichte.
Neben der Standardedition von „#Schlager 2“ wird dieses Mal auch eine ganz besondere Edition über den Shop von Stereoact erhältlich sein: Album plus exklusives Konzertticket für eine Show in Leipzig! Das Album/Live-Bundle ist ab sofort exklusiv über https://stereoact.universal-music.de/ erhältlich.
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Seit zehn Jahren gibt es sie nun – die Giraffenaffen. Das Konzept war von Beginn an stimmig: Stars der deutschen Musikszene präsentieren beliebte Kinderlieder in neuem Sound. Und es waren immer einige Highlights dabei. Logisch, sonst hätte die Reihe es nicht bis zur Folge 7 und dem zehnjährigen Jubiläum geschafft. Jetzt will man also große Party feiern. Und wie geht das? Natürlich mit den aktuell angesagten Schlagerstars. Diesmal also nicht Tim Bendzko, Lena oder Max Mutzke, stattdessen sind Stereoact, Nik P., Ross Antony und Marianne Rosenberg mit an Bord.
Okay. Das Line-up liest sich wie die Besetzungsliste von Florian Silbereisens „Schlagerparty XXL“. Und tatsächlich sind mit Sonia Liebing und Eric Philippi auch zwei aktuelle Künstler dabei, die ich über diese Schiene kennen gelernt habe. Jedenfalls zieht es sich durch die Generationen – beginnend und endend mit einem Kinderchor. Dabei handelt es sich um einen Chor der „ARCHE“. Das ist die gemeinnützige, international tätige Organisation, die in der Kinder- und Jugendhilfe unterwegs ist. Von diesen gibt es zwei energische und eingängige Hymnen, die den Spirit der Giraffenaffen vermitteln.
Dazwischen finden sich Klassiker und modernes Liedgut, das ich bisher nicht so auf dem Schirm hatte. Stereoact interpretieren beispielsweise „Der Gorilla mit der Sonnenbrille“ und die Amigos liefern „Ich habe einen kleinen Papagei“. Ja, Tiere sind immer im Trend. Stereocat liefern auch einen modernen Sound, aber die Amigos hätte man sich dann doch schenken können.
Nik P. verleiht dem Volkslied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ einen netten rhythmischen Flair. Das beliebte Fliegerlied „So ein schöner Tag“ wird von Ross Antony kaum verändert. Er ist in diesem Partymetier ohnehin zuhause und nimmt sicher eine große Schar feiernder Kinder mit auf den Weg.
Überraschend singt Thomas Anders „Kleine Taschenlampe brenn“, den NDW-Song von Markus. Und ich muss sagen, dass er dies sehr emotional und mit smarter Stimme rüber bringt, ohne ins Schlagerhafte oder gar den Modern Talking Sound abzudriften. Chapeau! Mit Vocals von Marie Reim hingegen, der Tochter von Matthias Reim und Michelle, verhunzt man den klassischen „Heidi“-Song mit nervigem Schlagerbeat. Das hätte ich nun nicht gebraucht.
Ex-Blümchen Jasmin Wagner lässt die „Vogelhochzeit“ neu aufleben. Das mit recht viel Pep, aber auch hier zu viel Synthiegedudel. Ein Highlight ist jedenfalls VoxxClubs „Hakuna Matata“. Der volkstümlichen A-cappella-Truppe ist der Mottosong aus dem Musical „König der Löwen“ geradezu auf den Leib geschrieben. Ihre stimmlichen Verrenkungen machen großen Spaß!
Das Grundkonzept der Giraffenaffen bleibt seit Beginn gleich, aber die musikalische Ausrichtung wurde schon öfter mal geändert. Für die Schlagerparty zum Jubiläum finde ich die aktuelle Idee ganz erfrischend, aber in Zukunft wünsche ich mir wieder mehr poppige und rockige Interpreten.
Zum guten Zwecke des Albums:
Wie immer geht ein Teil der Einnahmen an das Kinder- und Jugendwerk „Die ARCHE e. V.“. Die Kinderstiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinderarmut zu bekämpfen und Kindern, neben täglichen warmen Mahlzeiten, unter anderem Sport- und Kulturangebote zu ermöglichen. Ein Song von „Giraffenaffen 7“ hat bereits für Schlagzeilen, Herzenswärme, Hoffnung und Spenden gesorgt: Marianne Rosenbergs Version von „Kleine, weiße Friedenstaube“, einem der bekanntesten Kinderlieder der ehemaligen DDR. Im Angesicht des Angriffs auf die Ukraine beschlossen Rosenberg und das Team der Giraffenaffen, das ergreifende Lied schon vorab als Benefiz-Single zu veröffentlichen. Alle Erlöse gingen dabei an die SOS Kinderdörfer, die sich für Kinder und Familien in der Ukraine einsetzen. Alle an der Veröffentlichung beteiligten Menschen stellten ihre Arbeit an der Veröffentlichung ehrenamtlich und unentgeltlich zur Verfügung.
„Die größten Schlagerhits der letzten Jahrzehnte, neu produziert & im tanzbaren Remix-Update“ – mit dieser unmissverständlichen Erfolgsformel haben Stereoact im Frühjahr 2021 die Albumcharts im deutschsprachigen Raum erstürmt, als ihr „#Schlager“-Album nicht nur direkt auf Platz 6 in Deutschland ging, sondern sich obendrein die Plätze 13 bzw. 24 in Österreich und der Schweiz sicherte. Nachdem sie zuletzt auch mit Eigenkompositionen ein weiteres Mal die Top-10 in Deutschland aufmischen konnten (mit dem Album „100% Stereoact“), setzen die beiden Producer aus dem Erzgebirge jetzt ihren Siegeszug unter dem #Schlager-Hashtag fort – mit dem zweiten Album „#Schlager 2“, das Ende Juli erscheint! Als erste Single servieren sie eine elektrisierende Hymne übers Wiedersehen – „Hello Again“!
„Hello Again“, so lautet die ikonische Grußformel für dieses musikalische Wiedersehen auf dem Dancefloor: „Ein Jahr lang war ich ohne dich/Ich brauchte diese Zeit für mich…“, beginnt Howard Carpendales zeitloser Superhit – und damit endet zugleich ein Jahr, in dem die Fans von Stereoact auf diesen Remix & Cover-Nachschlag in Albumlänge gewartet haben. Streicher treffen auf treibende Beats, Synthesizer greifen jene unvergessene Melodie auf, die eingangs noch von einem Fingerschnipsen untermalt wird: Auch dieses Mal lassen Stereoact dem preisgekrönten #1-Original aus dem Jahr 1984 genügend Raum, um seine ganze Kraft zu entfalten, überführen „Hello Again“ aber doch ganz klar auf den Dancefloor des Jahres 2022. Dass sie den zweiten „#Schlager“-Albumzyklus mit einem Welthit des Südafrikaners eröffnen, verwundert kein bisschen – schließlich zählte ihr packendes Update zu dessen Hit-Klassiker „Ti Amo“ zu den absoluten Highlights des ersten „#Schlager“-Albums.
Fotocredit: Moritz Kuenster
Die perfekte Synthese von Deep House und Schlager kommt aus dem Erzgebirge: Ric (Rico Einenkel) und Rixx (Sebastian Seidel) von Stereoact haben in den letzten 7 Jahren mit ihren ultratanzbaren Songs und Remixes alles abgeräumt – und sogar Rekorde aufgestellt. Schon vor dem Release des ersten „#Schlager“-Albums gingen rund eine Viertelmilliarde Streams auf ihr Konto, flankiert von 1,9 Millionen verkauften Tonträgern, einem ganzen Dutzend Gold- und Platinauszeichnungen – sowie obendrein einem Diamant-Award. Letzteren gewannen sie für ihre Version von „Die immer lacht“ feat. Kerstin Ott, was ihnen zudem das meistgeschaute deutschsprachige YouTube-Video überhaupt bescherte.
Nach dem Ballermann Award 2019 & 2020 und dem „Party Act des Jahres 2020“-Award von Schlager.de haben sie ihre Erfolgsserie zuletzt mit dem Remix & Cover-Album „#Schlager“ fortgesetzt, auf dem sie die größten Schlagerhits der Geschichte in Dance & Deep-House-Updates verwandelten – was so gut ankam, dass Stereoact den größten Charterfolg ihrer Karriere feiern konnten (DE #6!). Ebenfalls in den deutschen Top-10 landete daraufhin das jüngste Album „100% Stereoact“ (Platz #8), auf dem sie auch ihr Händchen als Songwriter unter Beweis stellten.
Das neue Album „#Schlager 2“, das wiederum 13 Remixes und Coverversionen des gefeierten DJ- & Producer-Duos vereint, erscheint am 22. Juli 2022. Auch dieses Mal liest sich die dazugehörige Tracklist wie ein Who-is-Who der deutschen Pop- und Schlagergeschichte. Die erste Single „Hello Again (Stereoact #Remix)“ erscheint am 22. April zeitgleich zum Vorverkaufsstart des neuen „#Schlager 2“-Longplayers!
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Geboren in Argentinien kam Semino Rossi 1985 über Spanien nach Österreich. Der Sohn einer Pianistin und eines Tangosängers verdiente seine Brötchen zunächst mit Straßenmusik und auf Hotelveranstaltungen. Als 2004 sein erstes Album erschien, führte die Karriere über den Musikantenstadl und Florian Silbereisens Winterfest in die Herzen der Fans von Schlager und Volksmusik. Seitdem ging es steil bergauf und Top 10-Plätze in den deutschen, österreichischen und schweizerichen Charts sind ihm seit 15 Jahren sicher. Das aktuelle Werk trägt den Titel „Heute hab ich Zeit für dich“ und erscheint beim altbekannten Label Ariola.
Die vergangenen Monate hat Semino Rossi als willkommene Gelegenheit betrachtet, einmal ganz in Ruhe über sich, seine Gefühle und das Leben zu reflektieren – mit teilweise überraschendem Ergebnis, wie er auf seinem neuen Album beweist: Ein Longplayer, der vor unbändiger Lebenslust nur sprüht und mit dem Rossi eine herzliche Einladung an all seine Fans ausspricht, die so lange auf neue Musik warten mussten. Denn was ist heutzutage wertvoller als seine Zeit zu verschenken? Alle Songs entstanden erneut in Zusammenarbeit mit Produzent Thorsten Brötzmann, der auch für die Erfolge von Helene Fischer, Ben Zucker und Kerstin Ott verantwortlich zeichnet.
Geboten wird die ganze Bandbreite moderner Schlagermusik. Der Opener „Was bitte was“ startet mit Schlagerbeat und Seminos sympathischem Akzent. Dann folgt der Titelsong als melancholischer Ohrwurm ebenfalls im Tanzrhythmus. So weit so gut.
Doch es gibt auch einige Überraschungen zu bieten: „Das war unser Sommer“ ist eine fetzige Latino-Variante von „Don’t Let Me Be Misunderstood“. In „Te quiro heißt ich liebe dich“ schmachtet der Argentinier zu Flamenco-Rhythmen und „Eres mi motivo“ funktioniert als wundervolle Ballade zu „You are the reason“. Gerade wenn Semino Rossi auf die spanische Sprache und Folklore ausweicht, kann man ihm sehr gut zuhören. Nur das nervige „Vamos, amore mio, vamos“ ist dann doch zuviel des Guten.
Darüber hinaus ist Semino Rossi dann am besten, wenn er den Synthesizer gegen akustische Instrumente eintauscht – mit Liedermachergitarre bei „Das fehlende Stück“ und zum Piano bei den Balladen „Du vollendest mich“ und „Dein gestern, dein heute, dein morgen“. So kann auch der nicht-schlageraffine Konsument ihm bisweilen gut zuhören.
Nachdem die Alben mit dem Titel „Reim“ inzwischen schon einige Jahrzehnte alt sind und das 20. Werk die Initialen „MR20“ trug, dürfen wir ihn nun endlich „Matthias“ nennen. Matthias Reim ist für mich neben Roland Kaiser der letzte Aufrichtige des deutschen Schlagers aus dem letzten Jahrhundert. Während Roland immer mehr zum eleganten Chansonnier nach Art von Udo Jürgens mutiert, wählt Reim eine rockige Auslegung des altbekannten Metiers. Heute ist das gang und gäbe, wenn man sich neue Interpreten wie Andreas Gabalier und Ben Zucker anschaut, doch Matthias hat diese Herangehensweise bereits in den 90ern salonfähig gemacht – schon lange bevor Meister Guildo Horn auf der Bildfläche erschien.
Der Titel des neuen Albums von Matthias Reim deutet ein persönliches Album an. Er ist gerade 64 geworden, ist immer noch ein leidenschaftlichen Erzähler fesselnder, Musik gewordener Geschichten. In seiner Karriere hat er viele Höhen und auch einige Tiefen erlebt. Gestärkt ging er aus jeder gewonnen Erfahrung heraus, suchte neue Anknüpfungspunkte und formte daraus Songs. Es liegt quasi auf der Hand, dass ein Lebensreisender wie Matthias Reim auch ein Musikreisender ist. Das Reisethema – jenes Unterwegssein, aus dem er seit gefühlten Ewigkeiten kreativ schöpft – ist entsprechend auch das Leitmotiv seines neuen Werks.
„4 Uhr 30“ schildert mit Dancefloor-Beats eine Begegnung in der Nacht. „Bon Voyage“ erzählt vom Reisen und Abschiednehmen. „Blaulicht“ wird zum sehnsuchtsvollen Roadmovie. Das Rad des Schlagers hat Reim diesmal wahrlich nicht neu erfunden, doch seine größte Stärke ist nun mal das Erzählen von Geschichten – und mit diesem Pfrund kann er mal wieder gekonnt wuchern. Schade allerdings, dass er ganz auf den modernen Schlagerzug aufspringt und nur wenig deutschrockige Klänge zu hören sind.
„Du liebst mich auch“ und „Typisch anders“ sind eindringliche Gitarrenballaden. Dieses Metier beherrscht Matthias sehr gut. Die „Reise um die Welt“ wird folkig von den Mittelalterrockern Versengold veredelt. Das hat Pfiff. Die zweite Albumhälfte ist allgemein ruhiger gehalten. Das gefällt mir definitiv besser und es gibt berührende Stücke wie „Reisen durch die Zeit“ und „Kindertraum“. Die Mischung von Schlager, Pop und einer kleinen Prise Rock ist stimmig, aber gegenüber den letzten beiden Alben bemerke ich einige Schwächen.
Der Abschluss „Nächsten Sommer“ war bereits auf dem 2019er Album vertreten. Da konnte keiner ahnen, wie aktuell er einmal sein wird. Jetzt klingt er wie ein Versprechen in Richtung besserer Zeiten, denn live wird Matthias Reim seine Stärken am besten ausspielen können. Vielleicht nächsten Sommer…
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Der Albumtitel ist so bezeichnend, wie er nur sein kann: Die Rockband Brenner hat sich dem allgemeinen deutschen Kulturgut aus der Ecke von Dieter Thomas Heck und Florian Silbereisen angenommen und selbiges in ein rockiges Gewand gepackt. Das Ergebnis ist viel besser anzuhören, als man im ersten Moment denkt: Es gibt bekannte Texte und Melodien, die jeder mitsingen kann, und das Ganze wird veredelt durch raue Vocals und starke Gitarrenriffs.
Als Brenner 2019 an den Start gingen, waren sie zweifelsohne Deutschlands älteste Newcomerband. Ein absoluter Vorteil, wie sich schnell herausstellen sollte. Denn die Band aus vier gestandenen Musikern nutzt ihre jahrelangen Erfahrungen gepaart mit musikalischem Handwerk und der Gabe, emotionalen Tiefgang zu zulassen. Und nun meldet sich der charismatische Vierer mit seinem zweiten Album zurück – voller Coverversionen, die man nicht unbedingt erwartet hätte.
Sänger/Gitarrist Martin Goldenbaum und seine Männer – Bassist Volker Schlag, Gitarrist Marc Beierstedt sowie Schlagzeuger Mario Enrico Oliva – liefern uns ein komplettes Album lang „Rockschlager“. Es ist eine Verneigung vor einem seit Jahrzehnten gefeierten Genre. Eine fulminante Reise durch die Schlagergeschichte von den frühen Siebzigern bis ins Hier und Jetzt.
Natürlich gibt es das nicht zum ersten Mal im Deutschrock-Metier, doch selten in solcher Konsequenz wie hier. Partyfreundliche Musik, eine Stimme wie bei den Toten Hosen am Lagerfeuer, solide Gitarrensoli, Refrains zum Mitgrölen. Zum Teil sind die bekannten Songs entstaubt, auf ihren Kern reduziert und dann ganz neu aufgebaut. Da stört es auch nicht, wenn der Pophit „Forever Young“ einen neuen (deutschen) Text bekommt.
Auch bekennende Hardrocker werden die Titel zumindest im Refrain mitsingen können. Mich erinnert das an Meister Guildo Horn, der bei seinen Livekonzerten die altbekannten Hits gerne mal mir Rockklassikern mischt und das Publikum ob der Kompüatibilität zum Staunen bringt. So funktioniert das auch hier – und die Tracklist ist fast schon legendär:
1 Wunder gibt es immer wieder
2 Der Himmel brennt
3 Dann geh doch
4 Für immer jung
5 Tränen lügen nicht
6 Am Tag als Conny Kramer starb
7 Wenn ein Mensch lebt
8 Ich liebe das Leben
9 Amsterdam
10 Die Gefühle sind frei
11 Mendocino
12 Willst du mit mir gehen
Na, wer hat schon mindestens fünf Ohrwürmer gleichzeitig? Selbst die ostdeutsche Sozialisation wird mit dem Puhdys-Kulthit „Wenn ein Mensch lebt“ nicht ausgespart. Dabei singt Rocklegende „Maschine“ den Titel sogar mit Martin im Duett. Katja Ebstein, Vicky Leandros, Juliane Werding – das ist kein modernes Trallala sondern Kult im Quadrat. Wer die nächste Party ordentlich aufmischen will, liegt hier absolut richtig.
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Diese Compilation ist in weiten Teilen wie ein gutes Guildo Horn-Konzert: Da finden sich viele Perlen, die seit Jahrzehnten auf jeder Party funktionieren und die Schlagerherzen höher schlagen lassen.
Von Matthias Reim und Costa Cordalis über Jürgen Drews und Marianne Rosenberg bis hin zu DJ Ötzi und Iren Sheer sind alle bekannten Klassiker vertreten. Der Mitsing-Faktor ist enorm hoch.
Unter den insgesamt 40 Titeln haben sich allerdings einige Stücke versteckt, die aus der heutigen Zeit stammen und noch keine Ohrwürmer sind. Beispielsweise Thomas Anders im Duett mit Florian Silbereisen und der Holländer Eloy de Jong. Das ist aber zu verkraften.
Zum Ausgleich gibt es einige Schätze, die man auf Schalgerfestivals nicht so oft hört. Ich nenne man Andrea Jürgens („Und dabei liebe ich euch beide“) und Trude Herr mit „Ich will keine Schokolade“.
Mir gefällt die Zusammenstellung jedenfalls sehr gut. An stellen wie Wendlers „Egal“ und Knight Rider Hasselhoffs „Looking For Freedom“ kann man ja schnell weiter skippen.
Wie sein einstiger Bandkollege bei der Castingband Bro’Sis – Ross Anthony – hat auch Giovanni Zarrella musikalisch die Seite gewechselt. Auf seinen aktuellen Soloalben gibt es bekannte Schlagerhits in italienischer Sprache. Seit der Veröffentlichung seines Popschlager-Debüts „La vita è bella“ im Juni 2019 feiert Giovanni große Erfolge als Solokünstler.
„221 Music hat von Beginn an mich geglaubt und mich auf meinem neuen musikalischen Weg unterstützt. Ich danke dem gesamten Team für das Vertrauen, sein großartiges Engagement und die tolle Zusammenarbeit. Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren meine musikalischen Ziele und Träume gemeinsam mit 221 Music umsetzen zu können!“ So der O-Ton des Künstlers.
Der 1978 in Hechingen geborene Zarrella nahm bereits als Kind Klavier- und Orgelunterricht, bevor er mit 15 Jahren begann, auch seine Stimme auszubilden. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine Lehre als IT-Systemkaufmann und sammelte nebenbei erste Bühnenerfahrungen in der Band Brotherhood. Sein Leben änderte sich schlagartig, als er im TV-Castingformat „Popstars“ das Finale erreichte und den Sprung in die sechsköpfige Band Bro’sis schaffte. In den Jahren nach der Bandauflösung (2006) moderierte Giovanni Zarrella erfolgreich diverse TV-und Radioformate für Pro7, Sport 1 und RTL 2, hatte Gastauftritte als Schauspieler und war als Synchronsprecher aktiv.
Viele Schlager gewinnen deutlich, wenn man sie in italienischer Sprache interpretiert. In meinen Augen ist es eine coole und für einen Deutsch-Italiener sehr authentische Idee, so zu verfahren. Den Erstling „La vita è bella“ fand ich durchweg stark. beim zweiten Album „Ciao'“ bin ich zwiegespalten. Es sind einige coole Stücke dabei, doch nicht alles ist diesmal gelungen.
Nehmen wir dieses unsägliche „Live is Life“, das jetzt den Albumtitel „Ciao!“ bildet. In der Strophe gewinnt es definitiv durch die andere Sprache, doch der „Nanananana“-Refrain ist ebenso verzichtbar wie beim Original. Das Duett „Ci Sarai“ mit Petro Lombardi klingt mir auch zu gewollt.
Was mir auf jeden Fall gut gefällt: „Bellissimo“ auf einen der bekanntesten Wolle-Petry-Songs. Und Sarah Connors „Wie schön du bist“ erzeugt in Giovannis Version „Sei Bella Tu“ eine sehr romantische Stimmung, wobei sein eindringlicher Gesang äußerst passend ist. Auch die fetzige Version von PURs „Hör gut zu“ lässt sich sehr gut hören. Da kommt ein sommerliches Tanzfeeling auf. „Hula Palu“ geht partymäßig ab wie das Original und sowohl „Lei É Solo Mia“ („Er gehört zu mir“) als auch „Le Rose Blu“ („Tränen lügen nicht“) sind unkaputtbar. Das macht Spaß.
Zu „Ruf mich an“ gibt Howard Carpendale den Duettpartner – daher auch der deutsche Songtitel. Und ganz spannend kommt Zarrellas Version von „Hinterm Horizont“ als „Dietro L’Orizzonte“. Darf man einen Titel von Udo Lindenberg so verändern oder ist das Blasphemie? Ich lasse die Frage mal offen…
Während das erste Album dieser Machart mir durchweg gefallen hat, möchte ich hier zumindest zwei Drittel als gelungen bezeichnen. Der Rest ist Geschmackssache.
Berühmt wurde Angelika Milster vor allem in der Rolle der Grizabella im Musical Cats. Die Künstlerin aus Mecklenburg-Vorpommern wuchs in Hamburg auf, wo sie Gesang, Schauspiel, Tanz und Pantomime studierte. Bis heute zählt sie zu den großen deutschsprachigen Diven.
Auch wenn sie zwischenzeitlich viele Alben im Pop-Schlager-Bereich veröffentlichte, hat sie das Musical doch nicht losgelassen. Von 2016 bis 2019 war sie in diversen Produktionen aktiv und ging zwischenzeitlich mit dem Programm „Milster singt Musical“ auf Tour.
Das aktuelle Best-of-Album ist eine Zusammenstellung, die beide Karrieren vereint. Das Album mit 40 ihrer größten Hits spannt einen Bogen von den erfolgreichen Schlagertiteln aus den 90er Jahren bis zu den neuesten Musicalaufnahmen. Enthalten ist eine Auswahl von Musical-Welterfolgen wie „Erinnerung“ (Cats), „Märchen schreibt die Zeit“ (Die Schöne und das Biest) und „Wein nicht um mich Argentinien“ (Evita) über Songs aus ihren letzten Erfolgsalben wie „Der letzte Tanz“, „Frühling auf der Haut“ und „Ich sage ja“ bis hin zu Klassikern wie „Weil mein Herz dich nie mehr vergisst“ und Chansons wie „Er war gerade 18 Jahr (Il venait d’avoir 18)“ oder „Schau mich bitte nicht so an (La Vie en rose)“.
Die Zusammenstellung ist sehr vielfältig und zeigt Angelika Milster von ihrer besten Seite. Mir persönlich kommen die Musicalhits und Chansons gegenüber den Schlagern allerdings zu kurz. Das ist natürlich ganz subjektiv – aber ich finde es schade. Die Künstlerin kann so viel mehr, zeigt hier aber vor allem die Facetten ihrer Mainstream-Musik. Allerdings tut sie dies absolut stimmgewaltig und ausdrucksstark. Ein starkes Statement – neun Monate vor ihrem 70. Geburtstag.
Die Mitglieder der Kelly Family gehen musikalisch in recht unterschiedliche Richtungen. Angelo Kelly hat mit seiner Familie die alte Tradition wiederbelebt und lässt eine neue Kelly Family in der Tradition von irischen Traditionals, Folkrock und Straßenmusik auferstehen. Michael Patrick und Patricia gehen hingegen eine sehr eingängige und poppige Richtung, ohne dabei in Beliebigkeit zu verfallen. Im Gegenteil: Paddys „ID“ zählt für mich zu den Highlights der vergangenen Jahre und Patricias „One More Year“ halte ich rückblickend für das beste Popalbum des Jahres 2020.
Maite Kelly hingegen hat sich deutlich zum Schlager bekannt. Der Titelsong des neuen Albums, der es auch eröffnet, ist zum einen eine Hommage an „Hello Again“ von Howard Carpendale und zugleich eine Sammlung bekannter Schlagerzitate. Die A-cappella-Band Füenf hat ein solches Experiment einmal mit Songtiteln von Patrick Lindner gewagt und es hat hervorragend funktioniert. Auch Maite gelingt es, die Titel von Schlagerklassikern zu einem neuen Text zusammenzusetzen.
Danach geht es im Discobeat und Schlagerrhythmus weiter. Was Vanessa Mai und Sarah Lombardi vormachen, beherrscht Maite aus dem Effeff. Und damit sie immer das Heft des Handelns (und Produzierens) in der Hand behält, ist sie bei allen zwölf Stücken am Songwriting beteiligt.
In der vielleicht kreativsten Phase ihrer Karriere hat die Musikerin rund 50 neue Titel geschrieben, von denen es die 12 stärksten auf dieses Album geschafft haben. Mit „Hello!“ veröffentlicht sie nun ihre Compilation, ihr aktuelles „Lebens-Best-Of“-und positioniert sich einmal mehr als Macherin, die über musikalische Grenzen, Epochen und Musikstile hinweg Vielseitigkeit liebt und lebt. Ein Hallo-Wach-Effekt für Maite, ihre Fans und den deutschsprachigen Schlager.
Ich kann nur bewundern, wie Maite ihr Ding durchzieht, das sich doch so weit von den Folk-Wurzeln der Kelly Family entfernt. Sie ist schon lange in der Champions League des deutschen Schlagers angekommen und hat nicht zuletzt die Lockdown-Zeit meisterlich genutzt, um ihre Fans mit neuen musikalischen Trophäen zu überraschen. Sie ist grundsympathisch und absolut authentisch in ihrer Musik. „Hello!“ funktioniert als überzeugendes und vom Klang her durchaus modernes Schlageralbum, auch wenn (oder gerade weil) Maite in Titeln wie „Ich hasse dich ich liebe dich“ den Stil ihres Freundes Roland Kaiser zitiert.
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Phil, Lena, Benedikta und Miguel haben eine gemeinsame Leidenschaft, nämlich deutschsprachigen Schlager. Und weil die vier auch noch richtig gut singen könne, haben sie sich zusammengetan und als Schlagerkids nun ihr erstes Album aufgenommen. Darauf präsentieren sie bekannte Schlagerhits, aber auch ältere Klassiker in frischen neuen Versionen und teilweise sogar mit neuem Text.
Schlager ist nicht gerade mein Lieblingsgenre – und so stand ich „Schlagerkids Vol. 1“ zunächst etwas skeptisch gegenüber. Allerdings muss man den jungen Sängern grundsätzlich schon mal Respekt dafür zollen, dass sie sich so leidenschaftlich dieser Musikrichtung widmen. Und außerdem machen sie ihre Sache wirklich gut und gemeinsam mit den Produzenten Thorsten Brötzmann und Markus Norwin Rummel ist ihnen ein Album gelungen, das nicht nur gute Laune macht, sondern auch eine sehr vielseitige Schlagerwelt präsentiert.
Für den Opener „Wir sind die Schlagerkids“ wurde kurzerhand Wolfgang Petrys „Ruhrgebiet“ umgedichtet, und auch den Klassiker von Peggy March haben die Kids an ihr eigenes Alter und die Sorgen ihrer Generation angepasst und singen „Mit 13 hat man noch Träume“. Moderne Hits wie Ben Zuckers „Was für eine geile Zeit“ oder „Regenbogenfarben“ von Kerstin Ott haben natürlich auch ihren Platz auf dem Album und wechseln sich ab mit altbekannten Titeln wie „Aber bitte mit Sahne“ oder „Alt wie ein Baum“. Sogar einige der Originalinterpreten geben sich die Ehre – so unterstützen DJ Ötzi und Nik P. die Kids bei „Ein Stern (der deinen Namen trägt)“, und Michelle singt bei „C´est la Vie – So ist das Leben“ mit.
Die Kids sind übrigens für die meisten Fernsehzuschauer keine Unbekannten – sie waren beispielsweise alle schon bei der Castingshow The Voice Kids zu sehen. Benedikta begeisterte in der letzten Staffel mit ihrer Interpretation von „Ich liebe das Leben“, genauso wie Miguel mit „Lieb mich dann“ von Helene Fischer. Die Fans werden sich freuen, beide Stücke auch auf dem Album wiederzufinden.
Im bunt gestalteten Booklet finden sich neben Fotos der Kids auch alle Liedtexte, verwirrenderweise aber in einer ganz anderen Reihenfolge als auf der CD. So muss man eben ein bisschen suchen, so wie mancher Hörer vielleicht auch in der Playlist nach den Schlagern suchen muss, die ihm wirklich gefallen. Bei der vielseitigen Auswahl ist aber die Chance groß, dass letztendlich doch für jeden was dabei ist – und das macht „Schlagerkids Vol. 1“ auf jeden Fall partytauglich!
Es war eine große Lücke, die der Tod von Schlagerikone Roy Black am 9. Oktober 1991 hinterließ. So groß, dass sie schon zum Sechswochenamt wieder gefüllt werden musste. So erzählte es zumindest Guildo Horn 1993 in der Sendung „Schreinemakers Live“, die uns Margarethe (Ex-Frau von Jürgen von der Lippe) so zeigte, wie man sie ansonsten nie erlebte: sprachlos! Schließlich war der verstorbene Roy Black „von links oben“ direkt in Guildos Herz eingefahren, um der Welt erhalten zu bleiben. Seitdem lebt Guildo den Schlager – und daran hat sich bis heute nichts geändert.
So skurril die Geschichte auch war – im Kern geht es um unvergessliche Musik. „Du bist nicht allein“ und vor allem „Ganz in weiß“ sind die nimmermüden Schmachtfetzen ewiger Liebe. Noch schöner erklingt nur „Schön ist es auf der Welt zu sein“, die Ode um Biene und Stachelschwein mit der frech-fröhlichen Anita. Und natürlich das nostalgische Cover „Tulpen aus Amsterdam“.
Zu seinem 30. Todesjahr veröffentlicht Universal Music in Kooperation mit Starwatch Entertainment auf dem Album „Roy Black – Nie vergessen!“ nun seine größten Hits. Das Besondere an dieser Veröffentlichung ist, dass alle Hits in den legendären Abbey Road Studios in London neu remastered wurden. Durch das aufwändige Re-Mastering wurden die Lieder noch hochwertiger im Sound und Klangbild, die Stimme noch direkter. Die Zusammenstellung beeindruckt durch schöne Harmonie, Top-Hits und Evergreens wie „Wenn du bei mir bist“, „Leg dein Herz in meine Hände“, „Wahnsinn“, „Sand in deinen Augen“, „Frag nur dein Herz“, „Bleib bei mir“ und „Dein schönstes Geschenk“. Mit zwanzig Songs, die auch die nicht so bekannten Stücke in den Mittelpunkt heben, ist das Album jedenfalls essentiell. Eine schöne Retrospektive für Fans.
Man hat sich schon an ihn gewöhnt – den sympathischen Kerl aus Merseburg, der Dieter Bohlens Schlager singt. Inzwischen ist ja DSDS ohnehin nur noch die Schmiede smarter Schlagerstars, die alles singen müssen, was der selbsternannte Meister noch auf Halde liegen hat. Ramon wuchs mit dem Nachnamen Kaselowsky in einer Zirkusfamilie auf. Das Leben „on Tour“ ist er also gewohnt. Die Legende besagt, dass er 44 verschiedene Schulen besucht hat.
Kein Wunder also, dass ihm das Künstlerleben in die Seele geschrieben ist und er das Rampenlicht liebt. Musikerkollegen und seine Fan-Community sind durchweg vom unglaublichen Talent, dem Charme und der sofort einnehmenden Bühnenpräsenz begeistert. Ramon Roselly entstaubt das generationsübergreifende Genre gründlich, um es auf eine unverbrauchte, moderne und doch zeitlose Art zu interpretieren. Mit traumwandlerischer Stilsicherheit verbindet er sein wiedererkennbares Timbre mit einer charismatischen Ausstrahlung und einem coolen Look.
Bereits am Release-Tag schoss „Herzenssache“ auf Platz 2 der deutschen Charts, auf Platz 1 in Österreich und erzielte einen 2. Platz in der Schweiz. Das Album stand über acht Wochen in den Top 10 der deutschen Album Charts und ist mit über 100.000 verkauften Einheiten bereits nach zehn Wochen mit Gold ausgezeichnet worden.
Einziges Manko: Die Bohlen-Songs. Damit kann ich mich einfach nicht anfreunden. Auch die drei neuen Titel der sogenannten „Platin Edition“ stammen aus dessen Feder. Die neue Single „Unendlich“ bietet eingängigen Schlager-Pop mit Flamenco-Rhythmen. Ebenso wie alle Tracks von der Produktion her okay und mit den üblichen Schlagerbeats versehen. Insgesamt enthält die Platin-Edition sieben unveröffentlichte Tracks, darunter auch das exklusive Florian Silbereisen-Duett „Mandy“, auf dem das neue Dream-Team des deutschen Schlagers eine wunderschöne Version von Karel Gotts Welthit performt.
Die spannendsten Tracks des jetzt 65minütigen Albums mache ich aber zum Schluss aus. Da es auf Weihnachten zugeht, gibt es zwei entsprechende Klassiker: „Feliz Navidad“ versprüht südländischen Flair mit viel Espril und das unverwüstliche „White Christmas“ singt Ramon smart und schmalzig zu orchestraler Begleitung – virtuose Koloraturen inklusive, ja fast schon mit Jazz-Attitüde. Auf jeden Fall recht stimmungsvoll.
René Kollo wird in Kürze 83 Jahre alt. Nein, er muss wirklich niemandem mehr etwas beweisen. Und doch legt er mit „Meine große Liebe“ ein hervorragendes neues Album vor. Welche Liebe mag gemeint sein? Die zum Gesang allgemein, zum Schlager oder zur deutschsprachigen Musik?
Er ist der einzige Sänger, der im Unterhaltungssegment genauso begeistern konnte wie an den renommiertesten Opernhäusern der Welt: Auf seinem neuen Studioalbum interpretiert René Kollo nicht nur seine größten Schlager-Hits wie „Hello, Mary Lou“ neu, sondern präsentiert insgesamt gleich ein ganzes Dutzend musikalische Meilensteine im neuen Gewand – zwölf zeitlose Klassiker, die seinen Lebensweg begleitet und geprägt haben.
Dass sich diese „große Liebe“ immer schon auf ein weites musikalisches Feld bezogen hat, zeigt allein die unglaubliche Spannbreite seiner Erfolge: Für die einen ist und bleibt Kollo weltweit der Wagner-Spezialist, der ultimative „Heldentenor“, für die anderen ist er eine Schlager-Ikone, ein Entertainer vom alten Schlag. Was den Sänger über die Jahrzehnte hinweg persönlich bewegt und begleitet hat, zeigt er nun auf „Meine große Liebe“, das er im Oktober 2019 mit seinem Produzenten René Möckel in den Berliner Hansa Studios aufgenommen hat.
„Bevor ich ‘Hello, Mary Lou’ sang, war ich Mr. Nobody“, sagt René Kollo rückblickend. „An den Wochenenden machte ich Tanzmusik und konnte mich davon über die Woche ernähren. Aber ich hatte keinerlei Plan für die Zukunft. Doch dann lächelte die ‘Mary Lou’ mich an und alles wurde anders: Plötzlich ging ich mit Max Greger auf Tournee, auch mit Zarah Leander. Ich konnte mir ein Auto leisten und eine schöne Wohnung – hätte ich das ohne die bezaubernde ‘Mary Lou’ gekonnt?“ Weil diese zauberhafte „Mary Lou“ die wohl wichtigste Wegbereiterin für seine spätere Weltkarriere an der Oper war, besingt René Kollo sie nun ein weiteres Mal – und widmet ihr dieses musikalische Dankeschön.
So beginnt sein „Meine große Liebe“-Album mit jenem Song, mit dem vor knapp 60 Jahren alles anfing. Auch ein Titel wie „Immer wieder geht die Sonne auf“ durfte auf diesem Album nicht fehlen, wo der Sänger doch schon vor knapp 35 Jahren ein ganzes Udo-Jürgens-Coveralbum („Musik war meine erste Liebe“) eingesungen hatte.
Danach geht er noch weiter zurück in die Vergangenheit, wenn er „Schau mich bitte nicht so an“ interpretiert, von Edith Piaf in den Vierzigern als „La vie en rose“ geschrieben. Auf den euphorischen Sprung ins neue Jahrtausend („Ein Stern, der deinen Namen trägt“) folgt wieder eine Rückschau: „verzeih’n Sie, wenn ich sag: I did it my way“. Auch diesen Titel wissen Kollo und Möckel mit sehr viel Fingerspitzengefühl zu arrangieren – und er klingt noch eindringlicher, wenn er von jemandem eingesungen wird, der schon so viel erlebt hat.
Auch eine Zeile wie „Bin kein Rockefeller/Ich bin auch kein Beau“ von Marius Müller-Westernhagens „Weil ich dich liebe“ steht dem 82-jährigen Sänger bestens. Leinwandgroß klingt „Über sieben Brücken“ (Karat, Peter Maffay), opulent arrangiert ist auch Heinz-Rudolf Kunzes Song über die schönsten Schmerzen, die es gibt („Dein ist mein ganzes Herz“). Davor lässt er u.a. minimalistische Strophen auf wuchtige Refrains treffen („Wunder gibt es immer wieder“) und verbindet auch mal schnellere Gesangspassagen mit getragenen Walzermelodien („Wir wollen niemals auseinandergehen“). Alles Klassiker, denen Kollo mit viel Respekt und noch mehr Gefühl seinen Stempel aufdrückt.
Mir gefällt die ungewöhnliche Zusammenstellung sehr gut. Wer es schafft, auf einem Album Frank Sinatra, Reinhard Mey, Edith Piaf, Katja Ebstein und Marius Müller-Westernhagen so zu vereinen, dass es trotzdem wie ein Album aus einem Guss klingt, hat Großartiges geleistet: einen perfekten Rundumschlag durch die Musik- und Hitparadengeschichte. Dabei hat Kollos Stimme nichts von ihrem einstigen Glanz verloren.
Kaum ein Entertainer konnte sich ähnlich elegant und frei zwischen den sonst so streng getrennten Bereichen E- und U-Musik bewegen – und sich genau deshalb über Jahrzehnte hinweg treu bleiben. Schon 1979 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt, folgte 15 Jahre später auch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Dazu konnte er sich über den Bayerischen Verdienstorden, zwei GRAMMY Awards sowie etliche weitere Preise freuen. Zuletzt bekam der Sänger, der sich zur Jahrtausendwende aus dem Ersten Tenorfach zurückzog, den Österreichischen Musiktheaterpreis für sein Lebenswerk verliehen. Dieses Lebenswerk setzt er mit dem neuen Album gekonnt fort. Altes Eisen? Fehlanzeige!
Irgendwie tut es schon weh, wenn man mit ansehen muss, wie sich Annemarie Eilfeld gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten im „Sommerhaus der Stars“ zum Affen machen muss. Hat sie das wirklich nötig? Bei den ganzen D- und E-Promis dort war sie doch die einzige, die eine wirkliche Karriere vorzuweisen hat, zumindest im heute so alltäglichen Castinggeschehen.
2004 war sie in der Endrunde von „Star Search“, fünf Jahre später bei DSDS. Und das war natürlich Fluch und Segen zugleich. Der Bekanntheitsgrad stieg und die Masse an Fans war nicht zu unterschätzen, gleichzeitig verstehen es aber Dieter Bohlen und RTL aus dem EffEff, talentierte Künstler in den Boden zu stampfewn und ihnen jede Eigenständigkeit zu nehmen.
Im Anschluss war die Sängerin auf der Suche nach ihrer Nische im Musikgeschäft. Will heißen: im Spannungsfeld zwischen Schlager und möglichst exzentrischem Pop. Beides hat sie versucht – beim Schlager ist sie hängen geblieben. Und das passt auch, denn sie hat eine wirklich hervorragende Stimme, die ohne technische Unterstützung auskommt.
Heutzutage bedeutet Schlager aber leider auch die ewige Eintönigkeit des Discofox und der Dancefloor-Beats. Seit 2015 ist kein eigenes Album erschienen und das aktuelle Werk ist zum Teil auch Aufguss älterer Hits. Die Zusammenstellung hat aber durchaus Charme, geht ins Ohr und ist überaus tanzbar.
Annemarie hat den Titelsong zum Album mit einem einzigen Ziel geschrieben und komponiert: Mut machen! „Das Lied richtet sich an alle großen und kleinen Träumer und soll zeigen, dass Nichts unmöglich ist. Egal wer ihr seid, wo ihr herkommt oder was ihr in eurer Vergangenheit gemacht und erlebt habt“. Diese Message kann sie durchaus authentisch vermitteln.
Darüber hinaus arbeitet sie mit renommierten Songwritern und einem DJ, die ihr das Material auf den Leib schneidern. Die unsägliche P!nk-Coverversion „Es geht vorbei“ (im Original: „Try“) will ich jetzt mal außer Acht lassen. Der Rest hat durchweg Disco- und Schlagerradio-Potential.
Neben den neuen Songs gibt es die älteren Hits „Dein Herz ist eine Geisterstadt“, „Barfuß durch Berlin“ und „Wir sind Helden“ neu aufbereitet. Vier Remixe ihrer aktuellen Singles, komplettieren das Album.
Annemarie Eilfeld musste während ihrer Zeit bei „Deutschland sucht den Superstar“ viel ungerechtfertigte Kritik einstecken und hat sich trotzdem nie unterkriegen lassen. Ihr Durchhaltewillen hat sich ausgezahlt. Mittlerweile ist sie seit vielen Jahren als erfolgreiche und starke Frau im deutschen Schlager unterwegs und hat mit ihren zahlreichen Hits für einige Ohrwürmer gesorgt. Die neue CD setzt diesen Weg unbeirrt fort und ist zugleich gelungene Standortbestimmung.
Was mir noch fehlt: Einige Balladen und Akustik-Versionen. Das kann sie sich mit ihrer Stimme nämlich durchaus leisten. Darüber hinaus ist die Plattenfirma ziemlich lieblos mit der CD umgegangen. Ein echtes Booklet mit Songtexten und Hintergründen hätte man sich dann doch gewünscht.