Was für eine Show! Drei Stunden lang großes Entertainment, pure Emotionen und Gänsehautmomente: Liebe, Sex, Tod. Das Stage Theater des Westens öffnete seine Türen für das mit Hochspannung erwartete Musical „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ und erlebte eine berauschende Premiere mit Standing Ovations eines euphorischen Publikums.
Die Geschichte von William Shakespeare und dessen deutsche Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, wird durch über zwei Dutzend packende Pop-Songs des Songschreiberteams bestehend aus Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua Lange, und die einzigartige wie mitreißende choreographische und gesangliche Performance der fantastischen Darsteller*innen zum Leben erweckt.
Fotocredit: Dominic Ernst
Auch Premierengast Katja Ebstein, Sängerin, war begeistert: „Ich finde das neu und modern. Ganz anders als die üblichen Musicals, man arbeitet mit Bildern. Sehr schöne Melodien“.
Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin findet es „… einfach überwältigend schön! Ich muss wirklich sagen, es ist so tief berührend. Wirklich mitreißend!“
Und auch Bärbel Bas, Präsidentin des Deutschen Bundestages, ist sichtlich beeindruckt: „Ich wusste nicht, was mich erwartet. Die Geschichte kennt man ja, aber die Musik ist so toll! Es geht so ins Herz und ich wippe auf dem Stuhl mit. Das ist faszinierend! Wirklich mega!“
Conchita Wurst schließt sich an: „Überwältigend schön. Die Musikalität – grandios. Delicious.“
DasMusicalwurdevoneinemtalentiertenKreativteamentwickeltundistein einzigartigesMeisterwerk,dasdieHerzendesbegeistertenPublikumsberührte.Die faszinierendenKostümeunddasaufwendigeBühnenbildentführendie Zuschauer*innenindiehitzigeWeltVeronasundlassendieZeitderRenaissance wieder lebendig werden.
Mit „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ kommt die größte Liebesgeschichte aller Zeiten live auf die Musicalbühne. Eine Lovestory, die schon mehr als vier Jahrhunderte überdauert, ohne ihren Reiz zu verlieren. Das liegt an den Zutaten, die jeder kennt: Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht, Entbehrung und die Bereitschaft, für den anderen bis zum Äußersten zu gehen. Vor allem aber Liebe. Ganz große Liebe.
Romeo & Julia, die berühmtesten Liebenden, die einander je auf einer Theaterbühne lieben durften und doch sterben mussten, sind noch jung, als sie sich begegnen. Als Teenager aus Fleisch und Blut – und viel viel Hormonen! –, denkt man nicht an Morgen und die Konsequenzen, die das Handeln von Heute haben könnte. In dem Alter ist Liebe schlicht: ALLES.
Die herzzerreißende Tragödie von William Shakespeare (1564 – 1616) ist für Peter Plate und Ulf Leo Sommer, dem kreativen Zweigestirn hinter Berlins Smash-Hit-Musical „Ku’damm 56“, kein gewöhnliches Drama. Nicht nur weil es gerade im ersten Akt auch immer wieder ausgesprochen lustig zugeht. „Tragik und Komik liegen hier so nah beieinander, so ist es ja auch im richtigen Leben. Darum sind wir so verliebt in diesen Stoff“, schwärmt Plate. Und Sommer ergänzt: Romeo & Julia behandelt die drei existenziellen Themen, die uns schon seit 30 Jahren in unseren Songs begleiten und faszinieren: Liebe, Sex, Tod. Wir fühlen uns in dem Stück wie zu Hause!“
Fotocredit: Daniel Cubero
Die beiden haben für „Romeo & Julia – Liebe ist alles” viele neue starke Songs über das mächtigste Gefühl der Welt geschrieben, rund um den Rosenstolz-Klassiker „Liebe ist Alles“. Dieser Song von Peter Plate und Ulf Leo Sommer, Deutschlands erfolgreichstem Komponistengespann (Sarah Connor, 2Raumwohnung, Max Raabe, Rosenstolz u.v.m.) nimmt in der neuen Produktion eine Sonderrolle ein: mit den eindringlichen Zeilen „Hast du nur noch einen Tag/Nur eine Nacht dann/Lass es Liebe sein” ist er prädestiniert als Titelsong und Motto für das größte Liebesdrama überhaupt. Lässt sich die Geschichte von Romeo & Julia besser zusammenfassen als mit diesen drei Worten? LIEBE IST ALLES.
Für Peter Plate ist das beliebte Shakespeare-Drama wie gemacht für die Musical-Bühne: „Die Geschichte von Romeo & Julia ist einfach überlebensgroß: larger than life. Darum schlägt unser Herz für diese Geschichte! Es ist dieses unbezwingbare, große Gefühl: Man liebt einander so sehr, dass man selbstverständlich sterben würde für den anderen.“
Und Ulf Leo Sommer fügt hinzu: „Als wir intensiv in den Stoff eingetaucht sind, hat uns die Geschichte vom ersten Verliebtsein total gepackt – die Erinnerung an eigene schmerzhafte Erfahrungen. Dieser Liebestaumel, das Gefühl, man würde seinen rechten Arm hergeben, dafür, dass man den Liebsten sehen kann! Das bleibt immer im Kopf hängen als ‚die große Liebe’ – gerade wenn sie tragisch war“, erinnert sich Sommer. „Wenn man älter wird, stellt sich heraus, dass das Leben natürlich weiter geht. Aber als Teenager weiß man das nicht.“
Das Besondere an der Musicalfassung von „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ aus der Feder von Deutschlands einflussreichstem Komponisten-Duo: Gesungen wird Plate & Sommer, gesprochen aber wird Shakespeare. Das heißt, die schönen, oft komischen, teils auch bösen Dialoge der Schlegel-Übersetzung wurden nur leicht bearbeitet. „Diese Texte sind so wahnsinnig geistreich und weise“, schwärmt Sommer. „Das sind Wortgefechte, die man sich heute gar nicht mehr ausdenken kann.“
Fotocredit: Jörn Hartmann
Das Berliner Komponisten-Gespann hat bei der Auseinandersetzung mit den original Shakespeare-Dialogen aber auch Zwischentöne aufgespürt, die anderen bisher offenbar entgangen sind. Etwa dass Julia nicht die Einzige ist, die in Romeo verknallt ist. „Mercutio ist eigentlich in seinen besten Kumpel verliebt. Nachdem Julia im Leben seines Freundes auftaucht, stichelt er immer wieder gegen sie. Er ist nämlich total eifersüchtig, weil er Romeo liebt“, so Plate.
Verpackt wird die Liebesgeschichte von Romeo & Julia in viele neue umwerfende Songs, die in einem Genre-Mix daherkommen, wie man ihn selten im Musical erlebt. So erklingen neben moderner Popmusik auch Arien des mehrfach ausgezeichneten Countertenors Nils Wanderer. „Diese Mixtur von Gegensätzen funktioniert sehr gut“, freut sich Plate, der zusammen mit Sommer seit Jahren auch für viele extrem erfolgreiche „Bibi und Tina“-Soundtracks verantwortlich ist.
Für alle Shakespeare-Fans: Sein „Romeo &Julia“ wird zeitgemäß inszeniert, basierend auf dem Originalskript. Weder wird die Geschichte zwangsmodernisiert, noch auf eine Epoche festgelegt. „Wir interpretieren die elisabethanische Zeit, also die Epoche, in der Shakespeare lebte.“ So dürfen sich die Fans auf aufwändige Kostüme und moderne, atemberaubende Choreographien freuen. In der Musicalfassung von „Romeo & Julia“ tanzen nicht nur die Hormone.
Aufgeführt wird „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ im schönsten Theater Berlins, dem Theater des Westens an der Kantstraße, unweit vom Bahnhof Zoo. Der Karten-Vorverkauf läuft bereits seit dem 29.9.2022, die Premiere findet am 19.03.2023 statt!
Ab dem 25. März gibt es das faszinierende Musical-Erlebnis Disneys DIE EISKÖNIGIN auf CD! Mit der Veröffentlichung des Cast-Albums von Warner Music können Fans noch tiefer in die musikalische Welt des Königreiches Arendelle abtauchen. Neben schon aus dem Soundtrack bekannten Songs, inklusive des Welthits „Lass jetzt los“, begeistert die CD mit 14 neuen Liedern, die das oscarprämierte Songschreiber-Paar Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez extra für das Musical komponiert hat. Erstmals erscheinen diese jetzt auf deutscher Sprache.
Stimmlich glänzen Celena Pieper und Sabrina Weckerlin als Anna und Elsa auf dem ab dem 25. März erhältlichen Album der Hamburger Musical-Fassung von Disneys DIE EISKÖNIGIN.
Fotocredit: Stage Entertainment/Morris MacMatzen
Zu den neuen, Musical-eigenen Liedern zählen die beliebten Songs „Monster“ und das zauberhafte Duett von Anna und Elsa „Du bist alles“. „’Monster’ ist eines meiner absoluten Herzstücke des Albums. Es transportiert unglaublich viel Energie und begleitet Elsa von tiefsten Selbstzweifeln bis hin zur festen Überzeugung, dass das Gute in ihrem Herzen überwiegt und siegt“, sagt Sabrina Weckerlin, die ihr Ausnahme-Gesangstalent als Elsa auf der Musical-Bühne genauso wie auf dem Album unter Beweis stellt. „Ich fühle mich geehrt, diesen Song durch dieses besondere Album mit der Welt teilen zu dürfen.“ Mit dem Schwestern-Duett „Du bist alles“ verbindet die in der Rolle der Anna brillierende Celena Pieper besonders viel Emotionen: „Anna versucht in dem Lied ‘Du bist alles’, die Mauer einzubrechen, die Elsa um sich gebaut hat. Während Elsa ihre Schwester nur beschützen möchte, lässt sich Anna nicht abweisen und möchte ihr helfen. Sie handelt unter dem Motto: zusammen sind wir stark. Daher ist der Song sehr bedeutsam für mich. Er bringt Annas Liebe zu Elsa heraus, ihr helfen zu wollen, egal was es kostet.“
Fotocredit: Johan Persson/Stage Entertainment
Sebastian de Domenico, der die Albumproduktion als Music-Supervisor verantwortet hat, über die musikalische Brillanz der Cast: „Auf diesem Album singt das Who is Who der deutschsprachigen Musical-Darsteller:innen. Der Song ‘Lass jetzt los’ ist natürlich immer noch einer unserer wertvollsten Edelsteine. Aber auch die neuen Lieder aus der Musical- Fassung sind Ohrwürmer, die einen nicht mehr loslassen.“ Zu einem der neu interpretierten Lieder des Broadway-Musicals gehört „Hygge“. Der Begriff steht im Dänischen und im Norwegischen für Gemütlichkeit und meint ein Gefühl von Vertrautheit, Geborgenheit, Wärme und Behaglichkeit. „Während es in der Broadway-Fassung in ‘Hygge’ ausschließlich um das Saunieren als wohltuende Aktivität geht, haben wir das Lied für die deutsche Musical-Version komplett neu erfunden, da viele den Begriff ‘Hygge’ wahrscheinlich gar nicht kennen. Das Lied wurde um sämtliche Dinge erweitert, die dazu beitragen, dass sich der Mensch gut und geborgen fühlt; die Melodie und der Text sind in eine humorvolle Disney-Shownummer gepackt, die die Seele beflügelt und die angenehme Leichtigkeit des Seins vermittelt“, so Sebastian Domenico.
Begleitet vom eigenen Orchester der Erfolgsshow, die seit ihrer Premiere im November 2021 die Zuschauer:innen im Stage Theater an der Elbe begeistert, umfasst das Cast- Album das gesamte Live-Erlebnis der Hamburger Inszenierung. Durch die Anlehnung an die Chronik der Bühnenfassung und der Einbindung kurzer Textpassagen zwischen den Songs, können auch Hörer:innen, die das Musical noch nicht besucht haben, die Energie der Geschichte in beeindruckender Vollkommenheit genießen.
Die CD enthält außerdem ein hochwertiges und liebevoll gestaltetes Booklet, das mit den Songtexten des gesamten Albums zum Mitsingen einlädt.
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Ein neues Musical während der Pandemie – das ist ein hartes Unterfangen. Andrew Lloyd Webbers “Cinderella” sollte bereits im Juni 2020 starten und hatte einige erfolgreiche Previews hinter sich. Jetzt war die Premiere für 19. Juli 2021 im Londoner West End angesetzt und musste wegen der Corona-Erkrankung eines Statisten kurzfristig abgesagt werden. Lloyd Webber war stinksauer und kritisierte vor allem Premier Boris Johnson: “Aus dem Freedom Day wurde ein Schließungstag”.
Fans müssen nun bis zur zweiten Augusthälfte warten oder mit dem Soundtrack vorlieb nehmen, der am 9. Juli erschienen ist. Das Album wurde im Lockdown aufgenommen und enthält unter anderem die bereits veröffentlichten Tracks “I Know I have A Heart”, “Only You, Lonely You” und “Bad Cinderella”. Während Hauptdarstellerin Carrie Hope Fletcher die Vokalistin von zwei der bereits erhältlichen Tracks ist, sind auch andere Überraschungsgäste auf dem Album vertreten – ich nenne nur Adam Lambert und Todrick Hall.
Im Musical wird der „Aschenputtel“-Märchenklassiker komplett neu erzählt. Die Texte stammen aus der Feder von David Zippel. Ein Manko des CD-Booklets: Es enthält viele schöne Fotos von der Produktion, aber leider keine Lyrics zum Nachlesen.
Die Musik hingegen ist so smart und eingängig, wie man das von Lloyd Webber erwartet. Der Cast macht einen hervorragenden Job und bringt dem Hörer die Geschichte gut nahe. Grandios ist aber vor allem Gast Adam Lambert als Prince Charming. Wäre doch Wahnsinn, ihn in dieser Rolle auf einer Bühne zu erleben.
Musicals auf CD machen vor allem Sinn, wenn man das Bühnenstück gesehen hat. Dann entstehen die Bilder im Kopf ganz von selbst. Hier muss man sich vorerst auf die Musik beschränken – und sich die Hoffnung auf eine Premiere in wenigen Wochen bewahren. Drücken wir die Daumen, dass es endlich klappt.
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Eigentlich haben Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth das Musical „Der Achtsame Tiger“ nach dem gleichnamigen Kinderbuch als Bühnenstück für das Hamburger Theater Schmidts Tivoli geschrieben. Da die Premiere aber in den Herbst verschoben werden musste, erscheint „Der Achtsame Tiger“ nun zunächst als Musik-Hörspiel auf CD, größtenteils gesprochen und gesungen von den Original-Darstellern.
Erzählt wird die Geschichte von einem Tiger, der gar nicht gefährlich und wild sein will, sondern viel lieber achtsam unterwegs ist und den anderen Tieren hilft. Er nimmt die Zuhörer mit in die bunte Dschungelwelt, wo sie dem Krokodil, einem kleinen Elefanten, einer Papageienfamilie und noch vielen mehr begegnen. Alle haben ihre großen oder kleinen Probleme, und für alle hat der Tiger einen guten Rat – sogar für sich selbst, als ihm zwischendurch alles zu viel wird. So lernen wir z.B. mit der Boa Constrictor den „Tigertrick (Ich atme ein, ich atme aus)“ kennen, erfahren von den positiven Seiten der „Langeweile“ und können am Ende gemeinsam mit dem Tapir singen „Ich mag mich so wie ich bin“.
Die Grundregeln der Achtsamkeit werden hier spielerisch und mit viel Humor vermittelt. Sänger und Musical-Darsteller Alex Melcher verkörpert überzeugend den Achtsamen Tiger und leiht ihm vor allem seine tolle Gesangsstimme. Ebenso wichtig ist der allwissenden Erzähler (gesprochen von Gianni Meurer) – und die Tatsache, dass der Tiger diesen nicht nur hören kann, sondern auch mit ihm kommuniziert, verleiht dem Hörspiel einen besonderen Charme.
Die Lieder sind passend zum Dschungelthema sehr rhythmisch und animieren zum Tanzen und Mitsingen. Man kann sich gut vorstellen, wie sich im Musical eine bunte und wilde Dschungelwelt auf der Bühne entfaltet. Für das Hörspiel ist es aber manchmal ein bisschen zu viel des Guten – hier wünscht man sich mehr achtsamkeitsfördernde Titel wie das atmosphärische „In der Natur“. Seine Lieblingssongs, oder auch einfach alle Lieder kann man sich auf der zweiten CD auch ohne die Geschichte nochmal anhören. Und alle Stücke gibt es auch als Karaoke-Versionen zum selber singen.
„Der Achtsame Tiger – Das Musik-Hörspiel“ bietet spannende und lustige Unterhaltung für die ganze Familie – und vielleicht wird der ein oder andere beim Zuhören sogar ein wenig achtsamer und zufriedener mit sich selbst und seinem Mitmenschen!
Es ist nicht leicht, sich im Dschungel der Einschränkungen und Verbote auszukennen. Drinnen oder draußen. 100 Zuschauer – ja oder nein? Schnelltests und Kontaktdatenerfassung. Geimpfte und Genesene… Vermutlich sind es die Veranstalter, die den besten Überblick haben und sich trotzdem ständig auf eine neue Situation und neue Regeln einstellen müssen. Ich kenne viele Veranstalter in der Region Trier und man kann nur staunen über ihr Engagement, das ständige Erfinden neuer Formate und ihren Mut zur Planung ohne Sicherheiten.
Christof Kramp von Station K in Saarburg ist einer dieser Menschen. Das Jahr 2020 hat ihm viele Steine in den Weg gelegt, aber er hat sich durchgebissen. Open-Air-Events mit bis zu 500 Zuschauern waren erlaubt. Das Gelände der alten Kaserne in Saarburg wurde zum Eventplatz umfunktioniert wie bei einem großen Festival. Es gab vor allem zugkräftige Coverbands wie WE ROCK QUEEN (HIER unser Bericht), aber auch Shows alter Helden wie TON, STEINE, SCHERBEN (was man HIER nachlesen kann). Doch im Oktober war plötzlich Schluss mit der Konzertseligkeit und der kulturelle Lockdown nahm ganz strikte Formen an. Es gab auch Modelle anderer Art, beispielsweise im nahen Luxemburg, das Veranstaltungen mit Hygienekonzept und bis zu 100 Leuten in geschlossenen Räumen zuließ. Doch die Landesgrenze ist auch eine Grenze zwischen möglichen Modellprojekten.
Für 2021 hat Station K schon viele Konzerte geplant und wieder fallen lassen müssen. Momentan erlaubt die Verordnung 100 Zuschauer draußen. Für ein geplantes Konzert von WE ROCK QUEEN zu wenig, aber Kramp ließ sich nicht entmutigen und stellte eine neue Idee auf die Beine: “Musik. Wein. Live!” lautete der schmissige Titel. Endlich wieder Livemusik nach über 200 Tagen Pause. Es gab eine Weinprobe von sechs jungen Winzern und ein Open-Air-Konzert in reduziertem Format. Am Freitag trat die Band Fanatic Five in kleiner Trio-Besetzung auf, am Samstag war Frank Rohles (Profimusiker und Dozent, Sänger und Gitarrist in diversen Bands) mit seinem Sohn Marc zu Gast. Wir waren mit MusicHeadQuarter gestern vor Ort und hoffen, euch auf den Geschmack für kommende Großtaten zu bringen.
Die Logistik war wieder mal perfekt, wie von Christof Kramp gewöhnt, der sich mit allen Gegebenheiten arrangiert. Für die Kontaktdaten verwendete man die LUCA App (sehr schnell und unkompliziert) oder schlichte Papierzettel. Wer keinen Nachweis (“getestet, geimpft, genesen”) vorweisen konnte, ließ sich einfach vor Ort per Schnelltest untersuchen. Auch kein Problem. Die Anordnung der Sitzplätze auf dem heimeligen Kasernengelände ließ genug Abstand. Das Gelände ist ja groß genug. Das erwies sich nachher auch als günstig, als der Geräuschpegel ob der Weinseligkeit überall entsprechend anstieg. Wer sich nicht den alkoholischen Genüssen hingab, konnte dem Konzert (zum Glück) noch gut folgen.
Ach ja. Das Konzert. Frank Rohles ist eine Koryphäe an Mosel und Saar, in der Eifel und bis nach Köln. Immerhin hat er mal als Gitarrist in der Erstbesetzung des Musicals WE WILL ROCK YOU mitgewirkt. Seine musikalischen Qualitäten sind unbestritten. Sohn Marc tritt in die Fußstapfen und studiert an der Popakademie Mannheim. Vater und Sohn präsentierten in Saarburg hochkarätige Musik und Hits der letzten fünf Jahrzehnte und entführten das Publikum in einer einzigartig intimen Atmosphäre in diese wundervolle Musikwelt.
Es begann mit “Where The Streets Have No Name” (U2) in einem souligen Arrangement, das wie geschaffen war für Sologitarre (Frank) und ein sanftes Piano (Marc). So konnte es weitergehen. Die Einleitung zu “While My Guitar Gently Sleeps” nutzte der Sänger schon für eine informative Einleitung zum Song. Das sollte Konzept des Abends sein: Frank vermeldete, wann die unterschiedlichen Winzer ihre zugewiesene Tischgruppe zu wechseln hatten, und er gab einen Einblick in die Hintergründe der gespielten Stücke. So erfuhr man, dass der a-ha Titel “Cryin’ In The Rain” von Carole King geschrieben wurde, und weitere Kuriositäten der Musikgeschichte.
Es gab nicht die 08/15-Songs des Cover-Genres, sondern eine gelungene Mischung junger und älterer Künstler mit einigen Überraschungen. OneRepublic, Coldplay und ELO, Eric Clapton (“Wonderful Tonight”) und Billy Joel (“Leningrad”). Auch eigene Stücke waren mit im Programm. “Fragile” von Sting erzeugte eine wundervolle Atmosphäre und bei “Private Dancer” zeigte Frank Rohles, dass er mit seiner Tenorstimme auch eine Tina Turner ersetzen kann. Es gab Titel von Elton John und Ed Sheeran, Klassiker wie “Don’t Answer Me” (Alan Parson’s Project) und “Listen To The Music” (Doobie Brothers”). Bei Pink Floyds “Wish You Were Here” stellte Rohles die Mitsing-Qualitäten des Publikums auf eine harte Probe und sorgte für allgemeine Heiterkeit.
Die Stimmung war hervorragend – und das lag nicht allein am Wein. Musik verbindet, wie U2s “One” eindrucksvoll bewies. Und man war endlich mal wieder zusammen. Das Ambiente stimmte, es gab Currywust und Flammkuchen, den Hygieneauflagen war genüge getan. So darf es in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen. Station K haben viel vor, beispielsweise “Konzerte der Kulturen” im August. Und natürlich weitere Open Airs an der alten Kaserne. Alle hoffen auf eine Erweiterung der zugelassenen Zuschauerzahl. Es spricht nichts dagegen. Open Air, mit Sitzplatz, Maske, Test und Kontaktdaten. Alle haben sich hier sicher gefühlt. Die neue Realität kann auch eine gute sein!
Hier die Planungen ab Juni 2021:
11.6.2021 — Still Collins, Alte Kaserne Saarburg
18.6.2021 — Kasalla, Alte Kaserne Saarburg
3.7.2021 — Zentury XX, Alte Kaserne Saarburg
4.7.2021 — Pippo Pollina, Alte Kaserne Saarburg
9.7.2021 — MAM (BAP Tribute), Alte Kaserne Saarburg
10.7.2021 — We Rock Queen, Alte Kaserne Saarburg
11.7.2021 — Picknick Konzert, Alte Kaserne Saarburg (11 Uhr)
16.7.2021 — Bläck Fööss, Alte Kaserne Saarburg
17.7.2021 — Bounce (Bon Jovi Tribute), Alte Kaserne Saarburg
23.7.2021 — Nacht der Stimmen (Tiwayo u.a.), Alte Kaserne Saarburg
24.7.2021 — Fortuna Ehrenfeld, Alte Kaserne Saarburg
25.7.2021 — Quadro Nuevo, Alte Kaserne Saarburg
29.7.2021 — CATT, Weingut Dr. Frey, Kanzem
30.7.2021 — Pauls Jets & Philipp Eisenblätter, Weingut Dr. Frey, Kanzem
31.7.2021 — Dota Duo, Weingut Karl Sonntag Nittel
1.8.2021 — Max Prosa, Weingut Karl Sonntag Nittel
1.8.2021 — Richard Bauer & Band (“Hallo Udo”), Alte Kaserne Saarburg
6.8.2021 — Milliarden, Alte Kaserne Saarburg
7.8.2021 — Maxim, Alte Kaserne Saarburg
8.8.2021 — Arno Strobel (Autorenlesung), Alte Kaserne Saarburg
20.8.2021 — Stoppok, Alte Kaserne Saarburg
27.8.2021 — StadtRand, Alte Kaserne Saarburg
28.8.2021 — We Salute You (AC/DC Tribute), Alte Kaserne Saarburg
29.8.2021 — Klaus Doldinger & Passport, Alte Kaserne Saarburg
Berühmt wurde Angelika Milster vor allem in der Rolle der Grizabella im Musical Cats. Die Künstlerin aus Mecklenburg-Vorpommern wuchs in Hamburg auf, wo sie Gesang, Schauspiel, Tanz und Pantomime studierte. Bis heute zählt sie zu den großen deutschsprachigen Diven.
Auch wenn sie zwischenzeitlich viele Alben im Pop-Schlager-Bereich veröffentlichte, hat sie das Musical doch nicht losgelassen. Von 2016 bis 2019 war sie in diversen Produktionen aktiv und ging zwischenzeitlich mit dem Programm “Milster singt Musical” auf Tour.
Das aktuelle Best-of-Album ist eine Zusammenstellung, die beide Karrieren vereint. Das Album mit 40 ihrer größten Hits spannt einen Bogen von den erfolgreichen Schlagertiteln aus den 90er Jahren bis zu den neuesten Musicalaufnahmen. Enthalten ist eine Auswahl von Musical-Welterfolgen wie „Erinnerung“ (Cats), „Märchen schreibt die Zeit“ (Die Schöne und das Biest) und „Wein nicht um mich Argentinien“ (Evita) über Songs aus ihren letzten Erfolgsalben wie „Der letzte Tanz“, „Frühling auf der Haut“ und „Ich sage ja“ bis hin zu Klassikern wie „Weil mein Herz dich nie mehr vergisst“ und Chansons wie „Er war gerade 18 Jahr (Il venait d’avoir 18)“ oder „Schau mich bitte nicht so an (La Vie en rose)“.
Die Zusammenstellung ist sehr vielfältig und zeigt Angelika Milster von ihrer besten Seite. Mir persönlich kommen die Musicalhits und Chansons gegenüber den Schlagern allerdings zu kurz. Das ist natürlich ganz subjektiv – aber ich finde es schade. Die Künstlerin kann so viel mehr, zeigt hier aber vor allem die Facetten ihrer Mainstream-Musik. Allerdings tut sie dies absolut stimmgewaltig und ausdrucksstark. Ein starkes Statement – neun Monate vor ihrem 70. Geburtstag.
Pünktlich zum 50. Jubiläum seines „Jesus Christ Superstar“-Meilensteins hat Andrew Lloyd Webber sein nächstes Musical-Album angekündigt – „Cinderella“. Eingesungen wurde der Longplayer zum neuen Märchen-Musical unter anderem von den Schauspieler*innen, die ursprünglich schon im Oktober die Weltpremiere des neuen Bühnenstücks in London hätten präsentieren sollen. Aufgrund der Pandemie nun jedoch zuerst als Album erhältlich und ab Frühsommer 2021 dann hoffentlich auch live zu erleben, besticht die Albumversion von „Cinderella“ obendrein mit etlichen Überraschungsgästen. Als erste Single ist der von Carrie Hope Fletcher eingesungene Titel „Bad Cinderella“ bereits erschienen.
„Vor 50 Jahren konnte ich Jesus Christ Superstar auch nicht auf die Bühne bringen“, erinnert sich Musical-Ikone Andrew Lloyd Webber, „und zwar, weil damals keiner das Stück produzieren wollte – also erschien es zuerst als Album. Ist schon seltsam, dass sich die Geschichte ein halbes Jahrhundert später nun mit dem Score zu meiner neuen Cinderella wiederholt. Dieses Mal kann ich Cinderella nicht auf die Bühne bringen, weil die Situation es nicht erlaubt, also hieß es für mich zurück zu den Wurzeln – und wieder zuerst das Album aufnehmen.“
Schon im März begann die Arbeit am Album, die der erfolgreiche Musical-Autor dann während der Lockdown-Wochen im eigenen Homestudio fortsetzte, sich die Aufnahmen der Beteiligten zuschicken ließ und einen Großteil der LP in den eigenen vier Wänden produzierte. Sobald es wieder möglich war, fanden auch die eigentlichen Studiosessions in London unter strengen Auflagen statt.
Als erster Vorbote schon seit Ende Oktober erhältlich, hat UK-Sensation Carrie Hope Fletcher die Single „Bad Cinderella“ eingesungen; Fletcher spielt die Hauptrolle in Webbers „Cinderella“, das nun im Frühsommer 2021 am Londoner West End Premiere feiern soll. Es handelt sich dabei um den ersten neuen Song des 72-Jährigen seit dem „School of Rock“-Musical aus dem Jahr 2015. Danach hatte der „Lord of Musicals“ mit „Unmasked: The Platinum Collection“ noch ein Best-of-Album zusammengestellt, auf dem so unterschiedliche Größen wie Lana Del Rey, Beyoncé, Gregory Porter, Barbara Streisand und Michael Ball zu hören sind.
Im neuen Musical von Andrew Lloyd Webber wird der „Aschenputtel“-Märchenklassiker komplett neu erzählt: Die kommende „Cinderella“-Produktion basiert auf einer Idee der gefeierten Schauspielerin und Drehbuchautorin Emerald Fennell, die bereits für einen Emmy nominiert wurde und zuletzt die zweite Staffel von „Killing Eve“ und den Film „A Promising Young Woman“ geschrieben hatte; dazu stand sie zuletzt u.a. als Camilla Parker Bowles in der Netflix-Serie „The Crown“ vor der Kamera. Die Texte zu Andrew Lloyd Webbers Score stammen aus der Feder von David Zippel. Nach ersten Previews ab dem 30. April 2021, wird die neue „Cinderella“ offiziell am 19. Mai 2021 im Londoner Gillian Lynne Theatre eröffnen.
In der Hauptrolle der Cinderella wird Carrie Hope Fletcher am Londoner West End zu sehen sein. Die 28-Jährige glänzte zuvor unter anderem in den Hauptrollen von „Heathers“ (Theatre Royal Haymarket), „The Addams Family“ (UK-Tour), „Chitty Chitty Bang Bang“ (UK-Tour), „Mary Poppins“ (Prince Edward Theatre) sowie zuletzt als Fantine in „Les Misérables“ (Sondheim Theatre). Gebürtig aus London, ist Fletcher inzwischen auch in den Sozialen Medien und darüber hinaus auch als Autorin sehr erfolgreich (ihr Buch ging zuletzt auf die #1 in den britischen Verkaufscharts).
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Mit seinem Prog-Projekt Ayreon stellt der Niederländer und Multiinstrumentalist Arjen Anthony Lucassen seit beinahe einem Vierteljahrhundert immer wieder packende Mammut-Musikepen wie „Into the Electric Castle” (1998), „The Human Equation” (2004), „01011001” (2008), „The Theory Of Everything” (2013) und zuletzt „The Source” (2017) auf die Beine, die mit Blick auf Produktion, Ausstattung, die Vielzahl und das Können der Beteiligten, sowie vor allem hinsichtlich der Strahlkraft der jeweiligen Kompositionen Maßstäbe setzen.
In der Vergangenheit zog Arjen Lucassen seine Inspiration häufig aus Wissenschaft und Science Fiction, doch hier ist es anders. Das „Transitus”-Konzept basiert auf einer mit Gothic- und Horror-Elementen angereichten, im Jahr 1884 spielenden Geschichte um Leben, Tod und allerlei übernatürliche Phänomene. Es geht um die Zwischenwelt zwischen Leben und Tod, in die es den Protagonisten verschlagen hat. Von hier aus erzählt er die Geschichte seiner verbotenen Liebe zur farbigen Dienerin Abby.
Mit rudimentären Englischkenntnissen ist es schwierig, der Story zu folgen. Und ich muss sagen, es ist ein Unding, dass der normalen 2CD-Version keine Texte, ja nicht einmal ein erklärendes Booklet beiliegen. Allein die Galerie der vielen prominente Mitwirkenden ist zu sehen. Wer also tiefer in die Materie einsteigen will, braucht das große Earbook, das sogar ein Comic des chilenischen Zeichners Felix Vega mit der Storyline enthält.
Als prominenter Storyteller fungiert der britische Schauspieler Tom Baker, der in den 1970er-Jahren als Star der von der BBC produzierten Kult-Fernsehserie „Dr. Who” Berühmtheit erlangte. Daneben erscheinen Solisten wie Cammy Gilbert (Oceans of Slumber) , Paul Manzi (Arena), Tommy Karevik (Seventh Wonder, Kamelot), Dee Snider (Twisted Sister), Johanne James (Threshold), Simone Simons (Epica) und Marcela Bovio (Mayan).
In der Musik spiegeln sich neben Einflüssen großartiger Komponisten wie John Carpenter, Ennio Morricone und Jerry Goldsmith auch solche aus Lucassens liebsten Rockopern wie „Jesus Christ Superstar”, „Tommy” und „Krieg der Welten” wider. Vor allem die Musical-Elemente nehmen diesmal großen Raum ein. Doch keine Sorge: Die Fans bekommen auch den üblichen Rundumschlag aus Hardrock, Metal, Folk, mittelalterlichen und orchestralen Elementen. Selbst gregorianische Choräle tauchen auf, um den gotischen Flair zu erzeugen. Also viel Bombast, der aber im Sinne der schaurigen Geschichte wirkt.
Arjen Lucassen beschreibt „Transitus” als sein bislang filmischstes und im postiven Sinne ungeheuerlichstes Oeuvre: „Der Spirit von Progressive Rock besteht darin, zu experimentieren und immer wieder Neuland zu betreten. Genau das hatte ich mit ‘Transitus’ im Sinn. Deshalb ist es anders geworden, als man es von Ayreon bisher kennt – theatralischer und ein bisschen wie ein Musical.” Dass das Album bei all dem wieder die von Ayreon-Fans so geliebte epische Wucht aufweist und über weite Strecken wonnevoll heftig rockt, versteht sich wohl fast von selbst.
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Endlich wieder echte Livekonzerte – das war ein Stoßseufzer, den man an diesem Abend noch häufiger zu hören bekam. Von den gut 300 Zuschauern, von der Band um Mastermind Frank Rohles, vom umtriebigen Veranstalter Christof Kramp (Station K), von allen, die sich dieses Event nach vielen konzertlosen Monaten redlich verdient hatten.
Natürlich ist noch nicht alles so wie vor der Covid-Pandemie. Die Anwesenden hatten einige Hygienevorschriften zu beachten: Ausfüllen eines Adresszettels, feste Sitzplätze, Maskenpflicht solange man nicht auf dem Stuhl sitzt, Abstand halten bei Getränkebestellung und Toilettengang. Doch das nahm man gerne in Kauf, um ein stimmungsvolles und rockiges 3-Stunden-Konzert zu erleben.
Christof Kramp hatte schon im vergangenen Jahr die alte Kaserne in Saarburg mit Open-Air-Konzerten zu neuem Leben erweckt. Diesmal wechselte er den Standort leicht, da es im hinteren Bereich der Kasernen ein wirklich lauschiges Plätzchen gibt, das die erlaubten bis zu 350 Zuschauer gut aufnehmen kann und ganz geschützt liegt – mit besten Parkmöglichkeiten auf dem Gelände.
Die Bühne war klein aber fein und für eine 5-Personen-Band bestens geeignet. Zwar hatten Sänger Sascha Kleinophorst und Gitarrist Frank Rohles nicht ganz die gewohnte Bewegungsfreiheit, doch das tat der Show keinen Abbruch. Die Tribute-Band WE ROCK QUEEN ist seit Jahren ein eingespieltes Team.
Bandleader und Gitarrist Rohles sowie Schlagzeuger Boris Ehlers gehörten zur Originalbesetzung des QUEEN-Musicals “We Will Rock You” in Köln. Bassist Erhard Wollmann sorgt für den John Deacon-typischen Bass-Sound und bildet zusammen mit Schlagzeuger Boris die rhythmische Basis für die komplexen QUEEN-Songs. Die Keyboards besetzt Marco Lehnertz, der schon als Musiker für die Söhne Mannheims und Jupiter Jones spielte und aktuell mit der Kölner Band Stadtrand erfolgreich durchstartet. Als Frontmann und Lead-Stimme von WE ROCK QUEEN agiert seit 2017 der charismatische Sänger Sascha Kleinophorst, der als Frontsänger bereits bei vielen professionellen Bandprojekten tätig war.
Die Show startete um 20.20 Uhr mit “Tie Your Mother Down” und einem Frontmann im Rock’n’Roll-Format. Sascha hat wirklich alle Facetten von Freddie Mercury drauf. Gesanglich ganz stark, Dann die Posen – der nach oben gestreckte Arm, das Gestelze auf der Bühne. Es ist ein Genuss, ihn in diesem Element zu erleben. Gleich zu Beginn gab es die typischen Rohles-Soli, der gekonnt den Brian May gab. Spätrestens beim Übergang zu “We Will Rock You” hatte die Band die Menge im Griff.
“Schön wieder Menschen vor der Nase zu haben”, hieß es in der Ansage. Und mit “Somebody To Love” gab man das entsprechende Motto aus. Es war schon ein Genuss, wie die fünf Leute auf der Bühne die mehrstimmigen Arrangements der britischen Band gekonnt umsetzten. Da standen sie dem Original in nichts nach. Und selbst das rhythmisch vetrackte “Killer Queen” mit einem emotionalen Übergang zur Schluss-Sequenz der “Bohemian Rhapsody” klang perfekt aus den Boxen.
Drei Stunden Konzertlänge gaben viel Raum, auch unbekanntere Titel wie “39” – stilgerecht mit Frank Rohles am Mikro – zu präsentieren. Und akustisch zu zweit gab es ein Gänsehaut erzeugendes “Love Of My Life”. Das Quintett konnte viele Facetten der Originalband überzeugend auf die Bühne bringen. Aber beste Stimmung gab es vor allem bei den großen Hits wie “Under Pressure” und “Another One Bites The Dust”.
Nach fast 90 Minuten Konzertlänge gab es eine viertelstündige Pause. Inzwischen war es dunkel geworden und es wurde offensichtlich, wie viel Mühe man sich auch um das Ambiente mit beleuchteten Bäumen und Sträuchern gab. Überhaupt waren Lightshow und Sound hervorragend. Auch die Ton- und Lichttechniker sind froh, wieder in ihrem eigentlichen Metier wirken zu können.
Der zweite Konzertteil startete als Hommage an das legendäre Live Aid-Konzert mit einem großen Teil des Sets, den Queen damals spielten und der auch im Biopic um Freddie Mercury eine herausragende Rolle spielt: “Bohemian Rhapsody”, “Radio Gaga”, “Hammer To Fall” und “Crazy Little Thing Called Love” – da bleibt kein Auge trocken ob dieser Erinnerungen.
Seltener hört man da schon “Innuendo”. Dieser ergreifende Song wurde mit Erinnerungen an besagtes Musical “We Will Rock You” verbunden und Frank konnte ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Überhaupt war der Abend auch eine kleine Geschichtsstunde, was QUEEN angeht. Der “Highlander”-Soundtrack wurde zum Beispiel mit “A Kind Of Magic” bedacht, das einen schönen Publikum-Mitsingteil hatte, und mit der emotionalen Performance von “Who Wants To Live Forever”, die sich Frank und Sascha am Mikro teilten.
“I Want To Break Free” und “The Show Must Go On” waren die abschließenden Highlights im regulären Set, während “I Want It All”, “We Will Rock You” und “We Are The Champions” ab 23 Uhr den Zugabenblock bildeten. Der Abschluss war ebenso großartig wie die komplette Show: Ein wundervolles QUEEN-Feeling für alle Anwesenden mit einer Band, die die Musik des Originals lebt und auf der Bühne atmet.
Das Wetter hat gehalten. Es gab kein Gedränge und genügend Abstand zu anderen Menschen. So können funktionierende Liveshows momentan aussehen. Christof Kramp und Station K haben ein gutes Händchen für die Organisation und zugleich für die Sicherheit der Anwesenden. Es wird noch weitere Highlights im Sommer geben. Unter anderem ist Frank Rohles nochmal zu Gast, diesmal mit seiner Band Zentury XX. Hier die Daten:
14.8.2020 Kai & Funky von Ton, Steine, Scherben mit Gymmick
15.8.2020 Zentury XX (Rockmusik aus den 70er, 80er, 90er Jahren)
22.8.2020 MAM (eine BAP Coverband aus Köln)
5.9.2020 Still Collins (die Musik von Genesis und Phil)
Das alles Open Air in der alten Kaserne Saarburg. Ab Herbst sind dann wieder Hallenkonzerte geplant (wir drücken die Daumen):
19.9.2020 Kasalla – Stadthalle Saarburg
20.9.2020 Andreas Sittmann singt Reinhard Mey – Pflanzgarten Steffen in Saarburg
2.10.2020 Madison Violet – Drangmeister Schreinerwerkstatt Wiltingen
10.10.2020 Markus Stockhausen & Tara Bouman – Synagoge Wawern
16.10.2020 HUUN-HUUR TU – Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz
17.10.2020 Vicki Kristina Barcelona – Synagoge Wawern
24.10.2020 COBARIO – Synagoge Wawern
25.10.2020 Wiener Blond – Synagoge Wawern
4.11.2020 Sweet Alibi – Synagoge Wawern
7.11.2020 “Hallo Udo” mit Richard Bauer & Band – Stadthalle Saarburg
Leslie Odom Jr. ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger. Er trat am Broadway sowie in Fernsehen und Film auf und veröffentlichte zwei Solo-Jazz-Alben. Vor allem bekannt ist er für seine Rolle als Aaron Burr im Broadway-Musical Hamilton, für das er 2016 den Tony Award als bester Hauptdarsteller in einem Musical und den Grammy Award als bestes Musical Theater Album als Hauptsänger gewann.
Beide bisherigen Soloalbum (das selbstbetitelte Debüt und das Weihnachts-Jazz-Album “Simply Christmas”) erreichten Platz 1 in den US-Jazz-Charts. Leslie schuf die Songs seines neues Albums in den letzten zwei Jahren in aller Stille. Seine Vision kristallisierte sich während eines Songwriter-Camps heraus, das er auf der weltberühmten Skywalker Ranch von George Lucas veranstaltet hatte. Vor Ort fanden sich erfahrende Songwriter aller Genres ein und so beschloss er, die Elemente aus Soul, R&B, Jazz und Pop miteinander zu vereinen. Das Ergebnis ist ein einzigartiger Stil, der sowohl kraftvoll und leidenschaftlich, als auch persönlich ist.
Er selbst sagt dazu: “Das ist der Sound, den ich schon immer machen wollte. Ich dachte an all die Alben zurück, die mich in meinem Leben geprägt hatten und überlegte, was sie zu etwas Besonderem machte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass alle sowohl etwas Altes als auch etwas Neues enthalten.“
Songs wie “Stronger Magic” lassen Leslies Musicalstimme brillieren. “Standards” bietet entspannten Jazz zum Zurücklehnen voller James-Bond-Tunes. “Go Crazy” verliert sich in eleganten Funk-Rhythmen. “Under Pressure” zeigt die stimmlichen Qualitäten des Sängers in vielen Facetten. “Cold” und “Lose It” machen ihn zum schmachtenden Schmusesänger.
Vor allem die ruhige und entspannte zweite Albumhälfte bis hin zum vokal verspielten “Freedom” gefällt mir ausgesprochen gut. Ein Album, das in Zeiten von Schlagerparty und Mallorca-Hits zu entschleunigen weiß.
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Es war – zumindest kinomäßig – der letzte Aufreger des vergangenen Jahres: Das Musical CATS als Realverfilmung. Die Kritiken waren durchwachsen. Ich habe mir noch kein eigenes Urteil gebildet. Was mich abschreckt? Die Figuren der Katzen, wie man sie im Trailer gesehen hat. Das wirkt doch alles ziemlich steril mit den Gesichtern und eng anliegenden Kostümen. Vielleicht hätte man besser daran getan, die Schauspieler in einfache Fellkostüme zu stecken, wie es auch bei den bekannten Theaterproduktionen üblich ist.
Das Staraufgebot ist jedenfalls großartig: Taylor Swift, Jennifer Hudson, Ian McKellen, Judi Dench und Jason Derulo, um nur einige zu nennen. Und in dieser Review geht es ja nicht um den Film, sondern um den Soundtrack. 16 Songs wurden hier zusammengestellt und man hört die englischsprachigen Filmaufnahmen.
Das Orchester klingt hervorragend und auch die Gesangsstimmen sind gut gewählt. Die bekannten Stücke verlieren nichts an Schlagkraft und Emotionen: Nach der Ouvertüre und dem Ensemblestück “Jellicle Songs For Jellicle Cats” liefert Jason Derulo mit seiner umtriebigen Version von “The Rum Tum Tugger” das erste Highlight ab. Auch Laurie Davidsons “Mr. Mistoffelees” klingt großartig. Den berühmtesten Song “Memory” darf Jennifer Hudson performen und sie tut das ganz hervorragend.
Ein besonderes Stück ist “Beautiful Ghosts”, das Taylor Swift gemeinsam mit Andrew Lloyd Webber speziell für den Film geschrieben hat. Dort wird es von Francesca Hayward gesungen, doch speziell für den Soundtrack gibt es eine weitere Version, eingesungen von Taylor Swift. Während Francesca musicalmäßig getragen singt, macht Taylor das Stück zum romantischen Pop-Lovesong. Beides hat seine Berechtigung.
Auch wer den Film nicht gesehen hat (oder sich wie ich davor scheut) wird an dem Soundtrack seine Freude haben. Die fast 40 Jahre alte Musik ist immer noch zeitlos schön und die musikalische Umsetzung hier sehr gelungen.
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Zum Dreikönigstag gastiert “Der kleine Prinz” in der Europahalle Trier. Das sollte doch passen. Viele Künstler haben sich schon an einer Adaption des Werks von Antoine de Saint-Exupéry versucht: Die norwegische Artrock-Band Gazpacho widmete ihr Album “Tick Tock” der autobiographischen Erzählung “Wind, Sand und Sterne” und fing dessen Atmosphäre mit starken rhythmischen Elementen ein. Der italienische Keyboarder Riccardo Romano vertonte mit seinem Soloalbum “B612” die Geschichte des kleinen Prinzen als Progressive Rock-Konzeptwerk.
Ob man die berühmte philosophische Erzählung aus dem Jahr 1943 aber auch als Musical auf die Bühne bringen kann? Das zumindest fragten sich vor drei Jahren zwei renommierte Experten. Jochen Sautter hat die Geschichte in ein Libretto gefasst und von Deborah Sasson wurde sie in Musik übersetzt. Zum 75jährigen Jubiläum des berühmten Buches befindet sich die Show momentan auf Deutschland-Tournee.
Die Europahalle in Trier war bei weitem nicht ausverkauft, aber gut gefüllt. Vor der Bühne fand ein zehnköpfiges Orchester Platz. Das Bühnengeschehen wurde auf einer vorderen (durchscheinenden) und einer hinteren Leinwand illustriert. Als ständige Requisiten fanden sich das abgestürzte Flugzeug des Autors und der Heimatplanet des kleinen Prinzen mit seinen drei Vulkanen.
Die Geschichte dürfte den meisten – zumindest in Auszügen – bekannt sein, gehören doch die Sinnsprüche und philosophischen Ideen seit langem zum europäischen Kulturgut. Ich war von Beginn an erstaunt, welchen Wert die Macher auf eine werkgetreue Umsetzung des Textes gesetzt haben. Die Geschichte des Buches wurde linear nacherzählt, was nicht immer einfach ist, da es im Text unterschiedliche Erzählebenen gibt.
Aber es war schon ein Genuss (und eine Reise in mein erstes Lesen des Werkes), als der Pilot als Ich-Erzähler mit seiner eigenen Geschichte begann und selbst seine skurrilen Zeichenkünste mittels Leinwand-Trick gezeigt wurden. Es waren diese kleinen Details, die die Umsetzung so liebenswert machten.
Guido Weber brillierte als Pilot. Der junge Darsteller Moritz Bierbaum stellte den kleinen Prinzen sehr kindlich und mit extravagant hoher Stimme dar. Das Zusammenspiel der beiden machte große Freude. Und es war ein Genuss, in der ersten Hälfte der Show die Reise des Prinzen von Planet zu Planet mitzuerleben, wobei er jeweils eigenartige Gestalten in ihrer jeweiligen Ich-Welt kennenlernte. Natürlich war das die berühmte Rose, aber auch der Geograf, der Eitle, der Geschäftsmann, der Laternenanzünder und der Pillenhändler. Vor allem die Darstellungen des Säufers und des Königs gefielen mir sehr gut.
Die zwölf Schauspieler und Tänzer des Ensembles wechselten durch unterschiedliche Rollen, während das Orchesters die Stimmung der Szenen musikalisch einfing. Die erste Hälfte endete mit einem tänzerischen Ensemblestück.
Es waren viele Kinder im Publikum – und man muss sagen, dass die werkgetreue Umsetzung nicht immer einfach zu verstehen war. Dass aber ein kleiner Schreihals laut “langweilig” durch die Halle trötete und auch später bei seinen marktschreierischen Eskapaden nicht von (hoffentlich) anwesenden Erwachsenen gestoppt wurde, war dann doch recht unverständlich. Dass Erziehung durch die eigenständige Entdeckung unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten erfolgen kann, war vielleicht Saint-Exupérys Intention. Dass dabei aber jede helfende Hand von Erwachsenen fehlen soll, doch eher nicht.
Sei’s drum. Nach einer Pause startete auch die zweite Hälfte mit einem Ensemblestück: Der kleine Prinz befand sich jetzt auf der Erde. Die Schlange trat als verführerische und akrobatische Tänzerin in Erscheinung und wurde dabei von den weiblichen Kollegen unterstützt. Schließlich erschien der Fuchs, ließ sich vom kleinen Prinzen zähmen und brachte die Weisheit “Man sieht nur mit dem Herzen gut” mit sich. Der traurige Tod des kleinen Prinzen war dann ein ehrlicher, aber dennoch sehr trauriger Abschluss des Stücks nach gut 100 Minuten.
Während im vorderen Hallendrittel der Applaus verhalten war, gab es von hinten einen tosenden Beifallssturm. Meine elfjährige Tochter war mit dabei und würde das Stück “am liebsten sofort nochmal anschauen”. Man kann also auch (ältere) Kinder gut damit erreichen. Mich beeindruckten die erzählerische Umsetzung und die musikalische Erzählweise. Okay – die Instrumentalisten wirkten bisweilen etwas gelangweilt und die hintere Bühnenleinwand hätte etwas größer sein können. Doch das sind nur Details der Inszenierung. Alles in allem ist es hervorragend gelungen, eines der wichtigsten philosophischen Bücher der Neuzeit als Musical umzusetzen. Jung und Alt waren begeistert.
Zum 60. Geburtstag von Pop-Idol Michael Jackson feiert das brandneue Musical „BEAT IT!“ am 29. August 2018 Weltpremiere im Theater am Potsdamer Platz in Berlin und geht ab November 2018 erstmals auf große Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Dabei gibt es auch zwei Stationen im Südwesten: Am 9.2.2019 gastiert die Show in der Arena Trier, am 18.4.2019 in der Saarlandhalle Saarbrücken. Events, die Freunde des King of Pop nicht verpassen sollten!
Deutschlands bekanntester TV-Juror, Fitnesscoach und Choreograph Detlef Soost verstärkt das Kreativteam des neuen Musicals. Er hat eine magische Ausstrahlung und das außergewöhnliche Talent, Menschen zu begeistern und anzutreiben. Seit über 25 Jahren ist er als Juror, Choreograph, Moderator und Fitnessexperte im TV präsent. Für „BEAT IT!“ choreographiert Soost gleich mehrere Jackson-Songs, darunter den Titelsong. Im Interview steht er uns Rede und Antwort zur großen Produktion.
Foto: Andreas Friese
MHQ: Welchen Einfluss hatten Michael Jacksons Musik und womöglich auch seine Choreographien in den Musikvideos auf deine Karriere?
Detlef Soost: Ja, man muss ja ganz klar sagen, dass Michael Jackson, ohne dass er es je wusste, in gewisser Art und Weise mein Mentor und Richtungsgeber war, schon als Kind. Ich hatte ihn irgendwann im ZDF um 00:01 gesehen mit „Thriller“ und wusste ab dem Augenblick: Ich will Tänzer werden und ich will so tanzen können wie Michael Jackson! Angefangen bei „Thriller“, womit er ja ein komplett neues audiovisuelles Erlebnis geschaffen hat, weil du plötzlich auf Extra-Sounds, die auf die Schritte kombiniert wurden, Choreographien gesehen hast! Genau das gleiche dann auch bei „Beat It“, was auch so ein Quantensprung war, weitergehend mit „Bad“ bis hin – und das ist bis heute eines der krassesten Videos überhaupt, für mich, in meiner Welt – zu „Smooth Criminal“, wo er sich nochmal komplett neu erfunden hat, nicht nur in seinem eigenen Solo-Tanz, sondern auch in der Choreographie. Das heißt, Michael Jackson war immer in dem, was er getan hat, choreographisch „first mover“ für mich. Er hat immer vorgegeben, wie getanzt wird, welche Effekte genutzt werden, was gerade im Trend ist. Und wenn man sich anschaut, wie viele andere Stars – Usher, Justin Timberlake bis heute zu Justin Bieber oder die ganzen Boybands, die es damals gab – sich all das mit angenommen und sich daran orientiert haben, dann zeigt das umso mehr, wie fett sein choreographisches und musikalisches Vermächtnis ist.
MHQ: Wie wichtig war Michael für die Tanz-Szene? Gab es zu der Zeit einen Boom, weil alle lernen wollten, so zu tanzen?
Detlef Soost: Also, das Krasse ist wirklich: In der Vorbereitung auf meine Choreos, die ich aus meinem eigenen kreativen Content entwickelt habe für „BEAT IT!“, habe ich mir natürlich die ganzen Videos von Michael nochmal angeguckt. Und auch, wenn man ihn heute zum ersten Mal sehen würde, mit „Thriller“, mit „Beat It“, „Bad“ oder „Smooth Criminal“, würden die Leute ausrasten! Auch nach heutigem Stand von Choreographie und Show, weil es nach wie vor absolut unvergleichlich ist. Aus meiner Sicht wurden ganz viele Generationen von Musikern und Performern durch die Art und Weise, wie Michael Jackson es verstanden hat, Musik und visuelle Performance zu verbinden, beeinflusst – und das noch bis heute! Das heißt, wir können gar nicht sagen „Gab es damals einen Boom, als er noch lebte?“. Ich weiß nicht, wie viele kleine, große und mittlere Michael Jackson-Doubles in der Welt auch heute noch rumrennen! Meine achtjährige Tochter gehört dazu! Die hat sich zu Weihnachten ein Michael Jackson-Outfit mit Sonnenbrille, Perücke, Hut, Handschuhen und Jacke gewünscht und performt wie eine Verrückte jeden einzelnen Song von Michael. Das ist so unglaublich generationsübergreifend. Auch, wenn es ihn heute gar nicht mehr gibt, ist seine Musik und das, was er visuell auf die Bühne gebracht hat, nach wie vor megamodern.
MHQ: Man kann sagen, es ist zeitlos, nicht wahr?
Detlef Soost: Zeitlos trifft’s genau auf den Punkt. Guck mal, du kannst dir „Smooth Criminal“ problemlos heute noch anhören, du kannst dir „Beat It“ anhören, also fast alle seine Songs… mir fällt kaum ein Song ein, wo ich sage: Ach nee, den muss ich jetzt nicht noch mal hören.
MHQ: Ist das auch sein größtes Vermächtnis? Diese zeitlose Kunst?
Detlef Soost: Das wundert dich jetzt vielleicht, dass ich was komplett anderes sage, aber: Es ist die Kraft, Emotion hörbar und sichtbar zu machen. Das Verständnis, das Können und das Talent. Egal, ob es wie möglicherweise bei „Beat It“ oder „Bad“ Aggressivität ist, oder ob es wie bei „The Way You Make Me Feel“ sexy Emotion ist oder bei den ganzen Balladen nachdenkliche oder auch traurige Emotionen… Niemand hat es je geschafft, Emotionen so hörbar und sichtbar zu machen, und das authentisch, wie Michael Jackson. Alleine wenn ich jetzt darüber rede und mir das vorstelle, werde ich selbst schon wieder total emotionalisiert, weil mich das so berührt. Weil es so unglaublich ist, was dieser Mensch auf die Bühne gebracht hat und wie er Menschen damit berührt hat.
MHQ: Kannst du dich vielleicht auch ein bisschen mit ihm identifizieren? Mit diesem Kampf nach oben?
Detlef Soost: Natürlich, absolut. Weißt du, ich hatte gar keine Eltern, Michael Jackson hatte zumindest in Form seines Vaters Eltern, die ihm vielleicht, zumindest als Kind, nicht wirklich gutgetan haben. Auch, wenn sie seine Karriere durch den harten Drill vielleicht beeinflusst haben. Wir tragen ja das, was wir aus der Kindheit an Wunden haben, auch als Erwachsene mit uns rum, und da hatten wir beide schwere Zeiten. Das hat uns sicherlich da hingebracht, dass wir sehr „driven“ waren, wie man im Englischen gerne sagt. Dass wir immer vorwärts wollten, immer neue Meilensteine erreichen wollten, dass uns auch nie der eine Erfolg von gestern morgen noch genug war. Sondern wir haben gesagt „Okay, geschafft, was ist das nächste auf dem Weg?“. Im Deutschen sagt man „getrieben sein“, das hört sich aber so negativ an, finde ich. Deshalb gefällt mir „driven“ einfach besser. Wir hatten schon beide, er natürlich auf einem ganz anderen Niveau als ich, ähnliche Antriebe, vorwärts zu kommen.
MHQ: Musik und Tanz – beides kann verbinden und die Welt vereinen. Michael hatte diese Botschaft unter anderem ja auch thematisiert mit „Black Or White“. Wie siehst du das, gerade auch als Coach?
Detlef Soost: Ich habe gerade letztens das wieder festgestellt, in einem Gespräch, in dem es auch darum ging – um die AfD und die Migrationsproblematik… Im Tanzen und im Gesang gibt es keine Rassen, gibt es keine Religion! Es gibt keine unterschiedlichen Farben, es gibt keine unterschiedlichen Größen – das gibt es alles nicht. Es gibt nur die gleiche Leidenschaft. Die Leidenschaft zum Tanzen, die Leidenschaft zum Gesang und zum Musikmachen. Das ist das, was die Menschen verbindet. Wenn die Leidenschaft gleich ist, sind auch die Menschen miteinander verbunden. Das ist die einzige Religion – die Leidenschaft.
MHQ: Du arbeitest an der neuen Show „BEAT IT!“ maßgeblich mit – wird sie Michael Jackson gerecht?
Detlef Soost: Oh, das ist so ein großer Schuh… Und es ist so ein fantastisches Kreativ-Team, und ich muss ehrlich sagen, ein noch fantastischerer Cast. Mit diesen Menschen zu arbeiten, treibt mir – und da kannst du die Uhr danach stellen – ständig die Tränen in die Augen. Sie sind mit so viel Leidenschaft, mit so viel Commitment dabei, dem Vermächtnis von Michael Jackson, IHM gerecht werden zu wollen, das ist unglaublich. Und trotzdem sind’s große Schuhe, die wir uns anziehen. Und auch, wenn wir alle mehr als hundert Prozent an Leidenschaft, an Kraft und an Commitment und Kompetenz einbringen, wird erst der Zuschauer uns sagen können, ob wir dem Vermächtnis von Michael gerecht werden. Wir können uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht erlauben zu sagen „Ja, wir werden seinem Vermächtnis gerecht“ – das muss der Zuschauer entscheiden.
MHQ: Was ist das Wichtigste, was diese Show den Zuschauern vermitteln soll? Was meinst du? Sind es die Emotionen?
Detlef Soost: Das ist für mich der wichtigste Punkt. Deshalb ist es für mich vielleicht nicht die schwierigste Challenge. Genau das, die Emotionen sichtbar zu machen. Wenn die Gangs auf die Bühne kommen bei „Beat It“ – da wird nicht mit Wattebällchen geworfen oder Sonnenblumen verteilt, sondern es ist eine aggressive Emotion, die sichtbar gemacht wird. Genauso ist es bei „The Way You Make Me Feel“ eine sexy, aber reine Emotion. Und bei „Black Or White“ geht’s darum zu zeigen „Hey, wir sind im Endeffekt alle gleich!“. Es geht also um Happiness und um Verbindung. Durch meine jahrelange Erfahrung und dadurch, dass ich mich durch Michael Jackson immer darauf konzentriert habe, die Emotionen auf die Bühne zu bringen, konnte ich bei „BEAT IT!“ sehr viel einbringen. Das ist vielleicht das, was ich neben meinen eigenen Choreos am meisten mitgeben konnte in dieses Paket. Wie gesagt, der Zuschauer ist Laie, und ich bin froh, dass der Zuschauer ein Laie ist. Denn dann ist die Emotion purer, die er spürt, weil er es sich manchmal nicht erklären kann. Der Zuschauer sitzt da und überlegt sich: „Warum catcht mich das gerade so? – bei der Bewegung, bei dem Move, bei dem Sound. Warum kommen mir da plötzlich die Tränen, oder ich hab einen Kloß im Hals?“ Vielleicht kennst du das auch: Es gibt manchmal so Situationen im Leben, die passieren und von einer Sekunde auf die andere, man rechnet nicht damit, hat man plötzlich so `nen Kloß im Hals, oder man merkt, dass die Augen wässrig werden. Das sind die Sachen, wenn einen die Emotionen übermannen. Und das ist es, was ich versuche, sichtbar zu machen.
MHQ: Vielen Dank, Detlef.
Wir danken Detlef Soost für seine aufschlussreichen Worte und freuen uns auf zwei starke Events in Trier und in Saarbrücken! Ein Dank geht auch an Popp Concerts, die diese Produktion in den Südwesten holen.
Vor 200 Jahren, am 5. Mai 1818 wurde Karl Marx in Trier geboren. Grund genug, dort die deutsche Premiere der Londoner Inszenierung des Comedy Musicals „Come back Karl Marx!“ zu feiern. Im Anschluss geht es auf Deutschlandtournee.
Ein illustres Autorenteam hat sich zusammengefunden, um die schrillste Verwechslungskomödie des neuen Jahrtausends für die Bühne zu erfinden: Musik und Libretto stammen von Tobias Künzel (Die Prinzen), Steffen Lukas und Maximilian Reeg (beide Gewinner des Deutschen Radiopreises 2016 – Kategorie beste Comedy). Daher lässt die historisch-kritische Analyse nur einen Schluss zu: Hier kommt ein Rockmusical mit hoher Gagfrequenz – Monty Python trifft auf Spinal Tap.
Die Geschichte spielt in London: Irgendetwas geht vor auf dem Highgate Friedhof. Dreht sich hier Karl Marx angesichts der aktuellen Entwicklungen am Finanzmarkt in seinem Grab herum? Oder hört man das traurige Lied eines obdachlosen jungen Musikers, der mit seinem Schicksal hadert? Ist es stattdessen das Wehklagen einer im goldenen Käfig lebenden jungen Frau, die um die Zuneigung ihres Vaters buhlt? Kann inmitten der Grabsteine, der Bankenkrise und des Zusammenbruchs der Aktienmärkte eine neue Liebe erblühen? Wird sich am Ende ungeachtet der von der übergroßen Liebe zum Geld getriebenen teuflischen Kräfte das Gute im Menschen durchsetzen? Ist wahre Liebe stärker als der schnöde Mammon? Was fühlen Bankmanager wirklich ? Wer ist der Mann mit dem Bart?
All diese Fragen beantwortet das Comedy-Musical mit illustrer Besetzung. Zur Pressekonferenz am 16. August 2018 im Trierer Brunnenhof – nicht weit entfernt von der neu errichteten Statue des großen Trierers – trafen sich neben den Veranstaltern von Popp Concerts, MVG und Stadt Trier auch zwei prominente Aushängeschilder der Produktion. “Prinz” Tobias Künzel machte seine Aufwartung und die Musicaldarstellerin Rebecca Siemoneit-Barum, seit Jahrzehnten bekannt als Iffi Zenker aus der Lindenstraße.
Zum neunköpfigen Cast der Show gehört auch Tony Marshall. Gleich drei Aufführungen wird es vom 18. bis 20. Oktober 2018 in der Europahalle Trier geben. Während das Karl-Marx-Jahr in weiten Teilen dann bereits zu Ende geht, setzt “Come Back, Karl Marx” einen komödiantischen Schlusspunkt. Das sollte man nicht verpassen!
“Ich tapse in die Pfützen ich fühl mich wie Gene Kelly” – die Zeilen aus Westernhagens “Taximann” sind legendär. Und sie lassen auf geniale Art das Gefühl nachempfinden, das man mit dem Musicalfilm “Singin’ In The Rain” verbinden mag. Der Film, der in Deutschland zunächst “Du sollst mein Glücksstern sein” hieß, wurde vom American Film Institute zum besten amerikanischen Musicalfilm aller Zeiten gewählt. Das Erscheinungsjahr war 1952, doch die emotionalen Momente funktionieren auch heute noch. Die Tanz- und Musikszenen sind legendär, der Soundtrack einfach zeitlos.
Das 2-CD-Set, das am 20. April erscheint, präsentiert auf CD 1 den kompletten Original-Film-Soundtrack. Hinzu kommt auf CD2 eine Auswahl der besten Lieder aus dem Film in klassischen Aufführungen (sowohl Gesang als auch instrumental) von Stars wie Doris Day, Oscar Peterson, Vaughn Monroe, Sarah Vaughan, Benny Goodman, Judy Garland, The Hi-Lo, Louis Armstrong, Nelson Riddle, Bing Crosby, Ray Anthony und vielen anderen.
Okay. So schön der Soundtrack auch ist – CD 2 bedeutet: ein Dutzend Variationen des Titeltracks. Das hört man sich nicht unbedingt in Endlos-Schleife an, aber man kann sich seine Favoriten raussuchen. Wundervolle Musik – und das Tanzbein wippt ganz automatisch mit: “What a Glorious Feeling – I’m Happy Again”.