Die große Zeit der inzwischen 72jährigen Rockröhre Bonnie Tyler war in den 80er Jahren, als sie mit Hits wie „It’s A Heartache“, „Total Eclipse Of The Heart“ und „Holding Out For A Hero“ die Hitparaden stürmte. Das ist schon lange her und man könnte meinen, dass sich die Britin seitdem auf ihren Klassikern ausruht und reine Nostalgieshows gibt. Doch weit gefehlt: Bis heute ist sie musikalisch noch sehr aktiv und hat auch einige aktuelle Alben zu bieten. 2013 erschien das Country-geprägte „Rocks & Honey“, 2019 das abwechslungsreiche „Between The Earth And Stars“ und 2022 das optimistisch-tanzbare „The Best Is Yet To Come“ – jeweils mit vielen neuen und eigenen Stücken.
Das vorliegende Livealbum „In Berlin“ wurde am 8. Mai 2019 im renommierten Admiralspalast in Berlin aufgenommen, also zwischen den letzten beiden Studioalbum. Es zeigt die Künstlerin, die damals kurz vor ihrem 68. Geburtstag stand, in Topform und mit formidabler Stimme. Aus ihrer rauchigen Kehle klingt alles absolut authentisch und ehrlich. Dazu kommt eine grandiose Begleitband, die den Admiralspalast lässig in eine Rock-Spelunke verwandeln kann.
Die Setlist umfasst die ganze Karriere der Britin mit ihren großen Erfolgen und den aktuellen Titeln von „Between The Earth And Stars“. Musikalisch findet die Sängerin eine gute Balance zwischen Rock und Pop mit geringen Country-Anteilen. Das Ergebnis ist erstaunlich abwechslungsreich und kompromisslos, voller Leidenschaft und Power. Dies und die unverkennbare Stimme, die von Beginn an ins Ohr geht, machen das Livealbum zu einem grandiosen Zeitdokument und lassen Bonnie Tyler vor einem nostalgisch gestimmten, jubelnden Publikum hoch leben.
Was für eine Show! Drei Stunden lang großes Entertainment, pure Emotionen und Gänsehautmomente: Liebe, Sex, Tod. Das Stage Theater des Westens öffnete seine Türen für das mit Hochspannung erwartete Musical „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ und erlebte eine berauschende Premiere mit Standing Ovations eines euphorischen Publikums.
Die Geschichte von William Shakespeare und dessen deutsche Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, wird durch über zwei Dutzend packende Pop-Songs des Songschreiberteams bestehend aus Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua Lange, und die einzigartige wie mitreißende choreographische und gesangliche Performance der fantastischen Darsteller*innen zum Leben erweckt.
Auch Premierengast Katja Ebstein, Sängerin, war begeistert: „Ich finde das neu und modern. Ganz anders als die üblichen Musicals, man arbeitet mit Bildern. Sehr schöne Melodien“.
Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin findet es „… einfach überwältigend schön! Ich muss wirklich sagen, es ist so tief berührend. Wirklich mitreißend!“
Und auch Bärbel Bas, Präsidentin des Deutschen Bundestages, ist sichtlich beeindruckt: „Ich wusste nicht, was mich erwartet. Die Geschichte kennt man ja, aber die Musik ist so toll! Es geht so ins Herz und ich wippe auf dem Stuhl mit. Das ist faszinierend! Wirklich mega!“
Conchita Wurst schließt sich an: „Überwältigend schön. Die Musikalität – grandios. Delicious.“
DasMusicalwurdevoneinemtalentiertenKreativteamentwickeltundistein einzigartigesMeisterwerk,dasdieHerzendesbegeistertenPublikumsberührte.Die faszinierendenKostümeunddasaufwendigeBühnenbildentführendie Zuschauer*innenindiehitzigeWeltVeronasundlassendieZeitderRenaissance wieder lebendig werden.
Mit „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ kommt die größte Liebesgeschichte aller Zeiten live auf die Musicalbühne. Eine Lovestory, die schon mehr als vier Jahrhunderte überdauert, ohne ihren Reiz zu verlieren. Das liegt an den Zutaten, die jeder kennt: Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht, Entbehrung und die Bereitschaft, für den anderen bis zum Äußersten zu gehen. Vor allem aber Liebe. Ganz große Liebe.
Romeo & Julia, die berühmtesten Liebenden, die einander je auf einer Theaterbühne lieben durften und doch sterben mussten, sind noch jung, als sie sich begegnen. Als Teenager aus Fleisch und Blut – und viel viel Hormonen! –, denkt man nicht an Morgen und die Konsequenzen, die das Handeln von Heute haben könnte. In dem Alter ist Liebe schlicht: ALLES.
Die herzzerreißende Tragödie von William Shakespeare (1564 – 1616) ist für Peter Plate und Ulf Leo Sommer, dem kreativen Zweigestirn hinter Berlins Smash-Hit-Musical „Ku’damm 56“, kein gewöhnliches Drama. Nicht nur weil es gerade im ersten Akt auch immer wieder ausgesprochen lustig zugeht. „Tragik und Komik liegen hier so nah beieinander, so ist es ja auch im richtigen Leben. Darum sind wir so verliebt in diesen Stoff“, schwärmt Plate. Und Sommer ergänzt: Romeo & Julia behandelt die drei existenziellen Themen, die uns schon seit 30 Jahren in unseren Songs begleiten und faszinieren: Liebe, Sex, Tod. Wir fühlen uns in dem Stück wie zu Hause!“
Die beiden haben für „Romeo & Julia – Liebe ist alles” viele neue starke Songs über das mächtigste Gefühl der Welt geschrieben, rund um den Rosenstolz-Klassiker „Liebe ist Alles“. Dieser Song von Peter Plate und Ulf Leo Sommer, Deutschlands erfolgreichstem Komponistengespann (Sarah Connor, 2Raumwohnung, Max Raabe, Rosenstolz u.v.m.) nimmt in der neuen Produktion eine Sonderrolle ein: mit den eindringlichen Zeilen „Hast du nur noch einen Tag/Nur eine Nacht dann/Lass es Liebe sein“ ist er prädestiniert als Titelsong und Motto für das größte Liebesdrama überhaupt. Lässt sich die Geschichte von Romeo & Julia besser zusammenfassen als mit diesen drei Worten? LIEBE IST ALLES.
Für Peter Plate ist das beliebte Shakespeare-Drama wie gemacht für die Musical-Bühne: „Die Geschichte von Romeo & Julia ist einfach überlebensgroß: larger than life. Darum schlägt unser Herz für diese Geschichte! Es ist dieses unbezwingbare, große Gefühl: Man liebt einander so sehr, dass man selbstverständlich sterben würde für den anderen.“
Und Ulf Leo Sommer fügt hinzu: „Als wir intensiv in den Stoff eingetaucht sind, hat uns die Geschichte vom ersten Verliebtsein total gepackt – die Erinnerung an eigene schmerzhafte Erfahrungen. Dieser Liebestaumel, das Gefühl, man würde seinen rechten Arm hergeben, dafür, dass man den Liebsten sehen kann! Das bleibt immer im Kopf hängen als ‚die große Liebe’ – gerade wenn sie tragisch war“, erinnert sich Sommer. „Wenn man älter wird, stellt sich heraus, dass das Leben natürlich weiter geht. Aber als Teenager weiß man das nicht.“
Das Besondere an der Musicalfassung von „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ aus der Feder von Deutschlands einflussreichstem Komponisten-Duo: Gesungen wird Plate & Sommer, gesprochen aber wird Shakespeare. Das heißt, die schönen, oft komischen, teils auch bösen Dialoge der Schlegel-Übersetzung wurden nur leicht bearbeitet. „Diese Texte sind so wahnsinnig geistreich und weise“, schwärmt Sommer. „Das sind Wortgefechte, die man sich heute gar nicht mehr ausdenken kann.“
Das Berliner Komponisten-Gespann hat bei der Auseinandersetzung mit den original Shakespeare-Dialogen aber auch Zwischentöne aufgespürt, die anderen bisher offenbar entgangen sind. Etwa dass Julia nicht die Einzige ist, die in Romeo verknallt ist. „Mercutio ist eigentlich in seinen besten Kumpel verliebt. Nachdem Julia im Leben seines Freundes auftaucht, stichelt er immer wieder gegen sie. Er ist nämlich total eifersüchtig, weil er Romeo liebt“, so Plate.
Verpackt wird die Liebesgeschichte von Romeo & Julia in viele neue umwerfende Songs, die in einem Genre-Mix daherkommen, wie man ihn selten im Musical erlebt. So erklingen neben moderner Popmusik auch Arien des mehrfach ausgezeichneten Countertenors Nils Wanderer. „Diese Mixtur von Gegensätzen funktioniert sehr gut“, freut sich Plate, der zusammen mit Sommer seit Jahren auch für viele extrem erfolgreiche „Bibi und Tina“-Soundtracks verantwortlich ist.
Für alle Shakespeare-Fans: Sein „Romeo &Julia“ wird zeitgemäß inszeniert, basierend auf dem Originalskript. Weder wird die Geschichte zwangsmodernisiert, noch auf eine Epoche festgelegt. „Wir interpretieren die elisabethanische Zeit, also die Epoche, in der Shakespeare lebte.“ So dürfen sich die Fans auf aufwändige Kostüme und moderne, atemberaubende Choreographien freuen. In der Musicalfassung von „Romeo & Julia“ tanzen nicht nur die Hormone.
Aufgeführt wird „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ im schönsten Theater Berlins, dem Theater des Westens an der Kantstraße, unweit vom Bahnhof Zoo. Der Karten-Vorverkauf läuft bereits seit dem 29.9.2022, die Premiere findet am 19.03.2023 statt!
In den letzten Jahren gab es vor allem in TV- und Streaming-Formaten eine wahre Inflation an Serien, die anhand der Geschichte Berlins historische Ereignisse nacherzählen. Ein großes Highlight (auch in musikalischer Hinsicht) ist und bleibt „Babylon Berlin“, das lose auf Romanen von Volker Kutscher basiert. Auch die Serien um das ruhmreiche Krankenhaus „Charité“, die in verschiedenen Epochen spielen, wissen zu begeistern.
Und wer gar nicht genug von Berlin bekommen kann, mag sich vielleicht den Büchern von Titus Müller zuwenden. Die Serie um „Die Spionin“ ist auf drei Bände angelegt und widmet sich der Nachkriegszeit des geteilten Berlins. Der erste Roman „Die fremde Spionin“ führte die Hauptperson Ria ein. Ihre Eltern werden als Volksverräter verhaftet und sie wächst bei einer linientreuen Pflegefamilie auf. Zu ihrer jüngeren Schwester hat sie keinen Kontakt mehr. 1961 arbeitet sie im DDR-Ministerium für Außenhandel und erhält die Möglichkeit, für den BND als Spionin tätig zu werden. Da sieht sie ihre Chance gekommen, die Schwester zu finden.
Gute Charaktere, eine spannende Spionagegeschichte und der Ost-West-Konflikt machen auch im zweiten Roman „Das zweite Geheimnis“ den Reiz der Geschichte aus. Hier geht es nun um das Jahr 1973 und der Leser findet sich schnell inmitten der Guillaume-Affäre, die letztlich Bundeskanzler Willy Brandt den Job kostete.
Der Verlagstext: Ostberlin bereitet sich auf die Ausrichtung der Weltfestspiele der Jugend vor. Neun Tage lang soll die Stadt zu einer gigantischen Festivalmeile werden. Zehntausende Besucher aus aller Welt werden erwartet. Die DDR präsentiert sich als weltoffen und bunt. Doch ihre Bürgerinnen und Bürger sind Gefangene im eigenen Land. An der Grenze zur BRD hindern Sperranlagen die Menschen daran, in den Westen zu gelangen. Als der Grenzsoldat Henning Nowak zu fliehen versucht, gerät auch seine Schwägerin Ria Nachtmann ins Visier der Staatssicherheit. Sie steht unter Verdacht, Henning geholfen zu haben. Was die Stasi nicht ahnt: Tatsächlich war Ria vor Jahren als Spionin für den westdeutschen Bundesnachrichtendienst tätig. Noch immer verfügt sie über erstaunliche Fähigkeiten. Und sie hat sich geschworen, ihre Familie um jeden Preis zu verteidigen.
Darauf aufbauend liefert Titus Müller, der schon seit langem Experte für historische Romane ist und sich dabei bei weitem nicht aufs Mittelalter beschränkt, eine fesselnde Story, die auch schwierige Themen wie Verhör und Folter nicht ausspart. Das Ganze ist flüssig zu lesen und man ist erstaunlich schnell mitten in der Geschichte. Mir gefällt es gut, wie die Geschichte der DDR differenziert dargestellt ist. Ria ist beispielsweise nicht etwa in die Bundesrepublik gegangen, sondern führt ein angepasstes Leben in Ostberlin. Das macht die Geschichte ehrlich und nicht zu reißerisch. Ich bewundere Titus für seine Sorgfalt in der Recherche. Ganz nebenbei lernt man wirklich wichtige Dinge über diese Epoche unserer Geschichte.
Die Trilogie wird im nächsten Jahr mit einem Wende-Roman namens „Der letzte Auftrag“ beendet, der (logisch) im Jahr 1989 spielt. So hat der Autor die ganze Epoche von Mauerbau bis Mauerfall in seinen Geschichten um „Die Spionin“ verbraten und ein Stück weit aufgearbeitet. Ich bin schon sehr auf das Ende gespannt!
Eine Ode an den Herbst hat Klaus Hoffmann da mit „Septemberherz“ verfasst. Und mit Schrecken muss man feststellen, dass auch der ewig junge Berliner langsam aber sicher auf die 70 zugeht und wie seine großen Liedermacher-Kollegen in den Herbst des Lebens eintritt.
Und was ist es für ein schönes, berührendes, melancholisches Album, das uns der Chansonier da beschert. Berlin, Charlottenburg, Westend – hier entstanden die ersten Lieder, liegen des Sängers Wurzeln, hierher kommt er oft und kehrt nun sogar mit neuen Liedern zurück. In der Wilmersdorfer Straße in Holger Schwarks A-Trane Studio nahm er 15 wunderbare Chansons mit den Musikern Hawo Bleich (Keyboard, Klavier und Streicherarrangement), Micha Brandt und Jo Gehlmann (Gitarren), Stephan Genze (Drums) auf. Aus der Schweiz spielte Peter Keiser seinen Bass dazu, die Bläser kamen von den Kick Horns aus London. Erstmalig arrangierte Conrad Oleak die Streicher einiger Lieder.
Auch das neue Album bietet eine eigene musikalische Mixtur aus Pop, Jazz und akustischem Folk. Nachzuhören in dem jazzig-relaxten Titelsong, einem Lied, das ganz wundervoll die musikalische Stimmung von Hoffmanns deutscher Version des Michel Legrand Klassikers „Windmills of your Mind“ (aus dem Film „The Thomas Crown Affair“) aufnimmt: „Wie sich Flügel dreh’n im Wind“.
Seine Haltung hat der Sänger seit seinem ersten Album nach außen getragen. Daher ist es nicht außergewöhnlich, wenn Hoffmanns Werben für Menschlichkeit und gegen Ausgrenzung sich auch auf dem aktuellen Album wiederfindet und sich in wohltuend, hoffnungsvollen Liedern wie „Ich glaube“, „Was sie trugen“ und „Basta“ widerspiegelt. Gemeinsam mit seiner Tochter singt er das wundervolle Duett „Asi est la vida“.
Die Liebe zu Berlin ist immer ein Thema („Ich kenne dich“) – nicht umsonst erhielt der Liedermacher vor einem Jahr den Verdienstorden des Landes Berlin für sein Engagement für die Stadt. Aber auch der frankophile Einschlag spielt eine große Rolle im Lebenswerk. Ohne Corona wäre Hoffmann zurzeit mit einem Programm aus Songs des Belgiers Jacques Brel unterwegs. Für das tröstlich-melancholische „Und ich weiß nicht, ob’s vorbei ist“ textete Hoffmann die Brel-esquen Zeilen „Ich könnte heute sterben, doch ich liebe noch so sehr. Und im Kopf schneit’s kleine Scherben und das Leben wiegt so schwer“.
„Septemberherz“ ist ein magisches Album voller kleiner und großer Impulse, wehmütig und pathetisch. Gitarre, Piano oder orchestrale Arrangements – Klaus Hoffmann gibt seinen Texten den Raum, den sie brauchen, und erreicht direkt das Herz seiner Hörer, egal ob es im Mai, im September oder im November verhaftet ist.
Ein lauer Sommerabend. Die Sonne geht langsam unter und taucht den kleinen Beachclub an der Spree in ein warmes, rotes Licht. In der Mitte lodert ein kleines Lagerfeuer. Hocker und Kissen im Sand warten auf Besucher. Eine kleine Bühne ist aufgebaut und die Instrumente stehen für die Musiker bereit.
Die Location bildet an diesem Abend die Kulisse für die Aufzeichnung eines exklusiven Konzertes mit David Lemaître im kleinen Kreise. Veranstaltet von „musicmix – powered by Sennheiser„, einem TV-Musikmagazin im Internet, das alle 14 Tage mit Berichten, Interviews und solch intimen und exklusiven Konzerten online geht. Die Aufzeichnung mit David Lemaître wird dort ab dem 30. Juli zu sehen sein.
Noch läuft der Soundcheck auf der Bühne und der Regisseur gibt letzte Instruktionen an die Kameraleute, Tontechniker und Helfer. Ab 21:30 Uhr trudeln die ersten Gäste ein. Es sind vornehmlich glückliche Gewinner einer Verlosung.
Um 22:30 Uhr ist es dann soweit. Der Regisseur erklärt den Anwesenden zunächst den Ablauf des Abends. Es ist zugleich eine kleine Lehrstunde darin, wie Fernsehen funktioniert. Um das ganze Geschehen später aus verschiedenen Kameraperspektiven zeigen zu können, wird die Setlist dreimal hintereinander gespielt. Wie beim Film üblich fällt die Klappe und mit großem Applaus begrüßt das Publikum David Lemaître und Band auf der Bühne.
David Lemaître ist in La Paz, Bolivien, aufgewachsen, begab sich mit Anfang 20 auf eine Reise durch Europa und ließ sich nach zahlreichen Stationen in Berlin nieder. Es sind besonders die Eindrücke dieser Reise zwischen zwei Welten, die das Debut-Album „Latitude“ prägen und auf dem er mit seinen Liedern viele kleine Geschichten erzählt.
Mit David Lemaître stehen Joda Foerster und Sebastian Schlecht auf der Bühne. Die Instrumente reichen von Gitarren und Violinen über Synthesizer bis hin zu selbst gebauten Rhythmus- und Klanginstrumenten aus allerlei Materialien. Die Setlist musste leider der Länge der späteren Sendung Tribut zollen und so werden in der Sendung nur die Stücke „Spirals“, „Megalomania“ und „Jacques Cousteau“ zu sehen sein.
Das erste Set ist gespielt und erfolgreich aus der Totalen eingefangen. Die Kameras werden neu positioniert und die Vorbereitungen für den zweiten Durchgang getroffen. Plötzlich ist deutliche Unruhe bei der Crew spürbar und der Grund schnell erkennbar: Zwei Polizisten erklären den Veranstaltern, dass es eine Beschwerde aus der Nachbarschaft wegen Lärmbelästigung gäbe. Alle Versuche, sich auf einen Kompromiss mit gedrosselter PA zu einigen, scheitern.
Es herrscht große Betroffenheit und Ratlosigkeit bei Veranstaltern und Künstlern. Niemand will die Veranstaltung abbrechen. Es sind noch nicht alle Sequenzen im Kasten und man will auch die Zuschauer nicht enttäuschen. Alle Beteiligten einigen sich auf einen weiteren Durchlauf ohne jegliche Verstärker. Für Musiker und Techniker eine besondere Herausforderung, die mit bemerkenswerter Souveränität gemeistert wird. Die Anspannung der Crew ist jedoch nicht zu übersehen.
Es folgt ein komplettes Akustikset. Und was zunächst aus der Not entsprang, entwickelt sich zu einem Höhepunkt des Abends. Die Zuhörer sitzen andächtig auf Kissen und im Sand. Das Ambiente wird dezent von zahlreichen Kerzen erleuchtet. Und der pure Klang von Instrumenten und Stimmen, ohne technische Verstärkung, lässt Künstler und Publikum noch enger zusammenrücken.
Nach diesem Set müssen die Veranstalter das Konzert endgültig beenden. Die ersten Leute treten den Heimweg an. Die Techniker beginnen das Equipment abzubauen. Von den meisten unbemerkt nimmt David Lemaître seine Gitarre, setzt sich an das Lagerfeuer und fängt einfach an zu spielen. Sebastian Schlecht gesellt sich mit seiner Geige hinzu und langsam bildet sich ein Kreis von andächtig lauschenden Menschen um das Feuer herum. Es ist eine unglaubliche Stimmung am späten Abend: Der Platz von dem Licht des Lagerfeuers erhellt, die Luft von den Klängen der Instrumente und des Gesangs erfüllt und das Knistern des Feuers als akustischer Hintergrund.
Es war ein Abend voller Überraschungen, bei dem die ursprünglichen Planungen mächtig über den Haufen geworfen wurden und der letztendlich zu einem ganz besonderen Ereignis wurde.
Man darf auf das Ergebnis der Aufzeichnung gespannt sein. Und man sollte die Augen offen halten, um vielleicht selbst mal glücklicher Gewinner bei musicmix zu sein und einen solchen besonderen Abend live miterleben zu können.
Bis die Aufzeichnung des Konzertes am 30. Juli bei „musicmix -powered by Sennheiser“ zu sehen sein wird, hier schonmal ein kleiner Leckerbissen – aufgenommen am späten Abend am Lagerfeuer: David Lemaître spielt „Olivia“.