The Rolling Stones Waldbühne 2022 Tickets Tourfinale
The Rolling Stones Waldbühne 2022
Die Rolling Stones geben das Tourfinale am 03.08.2022 in der malerischen Waldbühne in Berlin. Die Tickets sind heiß begehrt.
- 03.08.2022 – Waldbühne / Berlin
Die Rolling Stones geben das Tourfinale am 03.08.2022 in der malerischen Waldbühne in Berlin. Die Tickets sind heiß begehrt.
In den letzten Jahren gab es vor allem in TV- und Streaming-Formaten eine wahre Inflation an Serien, die anhand der Geschichte Berlins historische Ereignisse nacherzählen. Ein großes Highlight (auch in musikalischer Hinsicht) ist und bleibt “Babylon Berlin”, das lose auf Romanen von Volker Kutscher basiert. Auch die Serien um das ruhmreiche Krankenhaus “Charité”, die in verschiedenen Epochen spielen, wissen zu begeistern.
Und wer gar nicht genug von Berlin bekommen kann, mag sich vielleicht den Büchern von Titus Müller zuwenden. Die Serie um “Die Spionin” ist auf drei Bände angelegt und widmet sich der Nachkriegszeit des geteilten Berlins. Der erste Roman “Die fremde Spionin” führte die Hauptperson Ria ein. Ihre Eltern werden als Volksverräter verhaftet und sie wächst bei einer linientreuen Pflegefamilie auf. Zu ihrer jüngeren Schwester hat sie keinen Kontakt mehr. 1961 arbeitet sie im DDR-Ministerium für Außenhandel und erhält die Möglichkeit, für den BND als Spionin tätig zu werden. Da sieht sie ihre Chance gekommen, die Schwester zu finden.
Gute Charaktere, eine spannende Spionagegeschichte und der Ost-West-Konflikt machen auch im zweiten Roman “Das zweite Geheimnis” den Reiz der Geschichte aus. Hier geht es nun um das Jahr 1973 und der Leser findet sich schnell inmitten der Guillaume-Affäre, die letztlich Bundeskanzler Willy Brandt den Job kostete.
Der Verlagstext: Ostberlin bereitet sich auf die Ausrichtung der Weltfestspiele der Jugend vor. Neun Tage lang soll die Stadt zu einer gigantischen Festivalmeile werden. Zehntausende Besucher aus aller Welt werden erwartet. Die DDR präsentiert sich als weltoffen und bunt. Doch ihre Bürgerinnen und Bürger sind Gefangene im eigenen Land. An der Grenze zur BRD hindern Sperranlagen die Menschen daran, in den Westen zu gelangen. Als der Grenzsoldat Henning Nowak zu fliehen versucht, gerät auch seine Schwägerin Ria Nachtmann ins Visier der Staatssicherheit. Sie steht unter Verdacht, Henning geholfen zu haben. Was die Stasi nicht ahnt: Tatsächlich war Ria vor Jahren als Spionin für den westdeutschen Bundesnachrichtendienst tätig. Noch immer verfügt sie über erstaunliche Fähigkeiten. Und sie hat sich geschworen, ihre Familie um jeden Preis zu verteidigen.
Darauf aufbauend liefert Titus Müller, der schon seit langem Experte für historische Romane ist und sich dabei bei weitem nicht aufs Mittelalter beschränkt, eine fesselnde Story, die auch schwierige Themen wie Verhör und Folter nicht ausspart. Das Ganze ist flüssig zu lesen und man ist erstaunlich schnell mitten in der Geschichte. Mir gefällt es gut, wie die Geschichte der DDR differenziert dargestellt ist. Ria ist beispielsweise nicht etwa in die Bundesrepublik gegangen, sondern führt ein angepasstes Leben in Ostberlin. Das macht die Geschichte ehrlich und nicht zu reißerisch. Ich bewundere Titus für seine Sorgfalt in der Recherche. Ganz nebenbei lernt man wirklich wichtige Dinge über diese Epoche unserer Geschichte.
Die Trilogie wird im nächsten Jahr mit einem Wende-Roman namens “Der letzte Auftrag” beendet, der (logisch) im Jahr 1989 spielt. So hat der Autor die ganze Epoche von Mauerbau bis Mauerfall in seinen Geschichten um “Die Spionin” verbraten und ein Stück weit aufgearbeitet. Ich bin schon sehr auf das Ende gespannt!
Eine Ode an den Herbst hat Klaus Hoffmann da mit “Septemberherz” verfasst. Und mit Schrecken muss man feststellen, dass auch der ewig junge Berliner langsam aber sicher auf die 70 zugeht und wie seine großen Liedermacher-Kollegen in den Herbst des Lebens eintritt.
Und was ist es für ein schönes, berührendes, melancholisches Album, das uns der Chansonier da beschert. Berlin, Charlottenburg, Westend – hier entstanden die ersten Lieder, liegen des Sängers Wurzeln, hierher kommt er oft und kehrt nun sogar mit neuen Liedern zurück. In der Wilmersdorfer Straße in Holger Schwarks A-Trane Studio nahm er 15 wunderbare Chansons mit den Musikern Hawo Bleich (Keyboard, Klavier und Streicherarrangement), Micha Brandt und Jo Gehlmann (Gitarren), Stephan Genze (Drums) auf. Aus der Schweiz spielte Peter Keiser seinen Bass dazu, die Bläser kamen von den Kick Horns aus London. Erstmalig arrangierte Conrad Oleak die Streicher einiger Lieder.
Auch das neue Album bietet eine eigene musikalische Mixtur aus Pop, Jazz und akustischem Folk. Nachzuhören in dem jazzig-relaxten Titelsong, einem Lied, das ganz wundervoll die musikalische Stimmung von Hoffmanns deutscher Version des Michel Legrand Klassikers “Windmills of your Mind” (aus dem Film “The Thomas Crown Affair”) aufnimmt: “Wie sich Flügel dreh’n im Wind”.
Seine Haltung hat der Sänger seit seinem ersten Album nach außen getragen. Daher ist es nicht außergewöhnlich, wenn Hoffmanns Werben für Menschlichkeit und gegen Ausgrenzung sich auch auf dem aktuellen Album wiederfindet und sich in wohltuend, hoffnungsvollen Liedern wie “Ich glaube”, “Was sie trugen” und “Basta” widerspiegelt. Gemeinsam mit seiner Tochter singt er das wundervolle Duett “Asi est la vida”.
Die Liebe zu Berlin ist immer ein Thema (“Ich kenne dich”) – nicht umsonst erhielt der Liedermacher vor einem Jahr den Verdienstorden des Landes Berlin für sein Engagement für die Stadt. Aber auch der frankophile Einschlag spielt eine große Rolle im Lebenswerk. Ohne Corona wäre Hoffmann zurzeit mit einem Programm aus Songs des Belgiers Jacques Brel unterwegs. Für das tröstlich-melancholische “Und ich weiß nicht, ob’s vorbei ist” textete Hoffmann die Brel-esquen Zeilen “Ich könnte heute sterben, doch ich liebe noch so sehr. Und im Kopf schneit’s kleine Scherben und das Leben wiegt so schwer”.
“Septemberherz” ist ein magisches Album voller kleiner und großer Impulse, wehmütig und pathetisch. Gitarre, Piano oder orchestrale Arrangements – Klaus Hoffmann gibt seinen Texten den Raum, den sie brauchen, und erreicht direkt das Herz seiner Hörer, egal ob es im Mai, im September oder im November verhaftet ist.
Am 28.02.2020 erscheint mit dem Album “Das Cabinet des Dr. Caligari” von “Toundra” ein echter Soundtrack. Was “Moto” mit “Au cinéma” an diesem Tag veröffentlichen ist kein echter Soundtrack, aber es hört und fühlt sich so an. Das dazugehörige Kopfkino entstand allerdings in den späten 1950er und 1960er Jahren und zählte zur französischen Stilrichtung des Nouvelle Vague.
Diese musikalische Zeitreise ist sicher nicht Mainstream, dafür aber stilsicher, eigenwillig und charmant. Sollte sich der Filmfreak Q. Tarantino irgendwann an das Genre des Nouvelle Vague trauen und ein Remake zu “Elf Uhr nachts” drehen, dann kann er getrost auf den Berliner Fünfer zurückgreifen und dann werden diese Musiker auch wieder Mainstream sein, so wie Nancy Sinatra mit “Bang, bang (My baby shot me down)”.
Für Vintage Fans ist dies ein absoluter Geheimtipp, genau wie für Fans der französischen Avantgarde-Popper “Les Rita Mitsouko”, alles in einem trotzdem modernen und lässigen Sound und einem Quäntchen Jazz. Warm und melodiös spielen sie einen Film ab, voll schwarzem Humor und Mascara, Liebe und Wut, Vitalität und Existenzialismus.
Der Nachholtermin steht fest: Das neue Datum für das zweite Berlin-Konzert der Toten Hosen im Rahmen ihrer „Laune der Natour 2018“ findet am 29.8.2018 statt. Sänger Campino hatte vor dem eigentlichen Konzert einen Hörsturz erlitten, sodass die Show kurzfristig abgesagt werden musste.
“D’ANGEROUS: das ist laute, ausschweifende Gitarrenmusik – gefährlich genug um mit einem Minimum an Klischees und Reminiszenzen an die Dinosaurier der letzten Dekaden auszukommen.” – so wurde uns Berlins neuer Geheimtipp in Sachen Rock ‘n’ Roll angepriesen. Grund genug für uns ein Interview mit Sänger Carl O’Sullivan und Bassist Jens Freudenberg anzufragen!
I know that this is an awful opening question, but how would you describe D’Angerous in your own words?
I had a first listen to your upcoming first single “Rule The World” that has been released on June 1st. The song reminded me of 80’s Glam Rock bands like Skid Row and Mötley Crüe. Do you think that Hair Metal is about to have a revival in 2018?
Carl: Not really. “Rule the world” came about in a haze at the practice space. Freude/Ollie wrote the song, i sprinkled it with love and then recorded a demo to show the boys. The high pitch “glam vocal” was definitely what the song needed to give it a pop. Now it’s ready for everyone’s heads and ears to shake!!!
What song would you recommend to a person that has never heard you before?
Freude: RULE THE WORLD! That’s why it’s the first release and our massive hello to the world.
You were formed in Berlin, but you’re singer has got his roots in New Zealand. Are there certain differences between shows in Germany and New Zealand?
Carl: Not to many differences come to mind. One massive thing is that being from NZ we didn’t have international acts coming through very often. If anything I would say the NZ audiences are more animated than their german counterparts basically because when a band is crazy enough to go down to NZ and play the Fans wanted to show them it was worth it!
What was the most important reason for your singer to move to Europe and why did it have to be Berlin?
Carl: I moved here with a band from New Zealand. I certainly needed to get out of New Zealand and there were a number of options on the table whether it be New York, London, Tokyo or Berlin. Although there were positives and negatives to all these places I got out voted and came here. Best decision that was made for me ever.
Are there any bands or certain people that helped you along during your career (e.g. taking you with them on tour)?
Freude: Sure, especially our manager Lars and our producer Chriz! These guys believed in us when nobody in Berlin would touch a rock band with a bargepole. And for a wonder they still do! Hopefully there will be a lot to follow, bands that take us on tour around this planet!
Which one of you can handle the most amount of booze during and after a show?
Carl: That’s a competition that may have to be had at some point. Let’s see if a winner can be found. I certainly have my favorites and I don’t think I’m top of the list.
Mit ihrem achten Album “Wolves” stehen Rise Against nach drei Jahren wieder in den Startlöchern, erneut die Hallen Deutschlands zu bereisen. Vorher lassen sie es sich aber nicht nehmen für zwei Promo-Konzerte nach Europa zu kommen. Das SO36, eine Institution der deutschen und internationalen Punkrockszene, ist die heutige Location für das Konzert der Band aus Chicago. Und eine bessere Auswähl hätte man nicht treffen können: Bereits während der Vorband The Prosecution gleicht der Innenraum einer Sardinenbüchse. Schweißperlen tropfen vom Kopf auf die Schulter des Nachbarn, Bier wird plattgedrückt am Rücken des Vordermanns und Ellenbogen erreichen beim Pogen gerade einmal die Schritthöhe. Kurz und knapp: Authentischer wird es nicht mehr.
Das Licht geht aus und Rise Against legen direkt mit Give It All los: Die Stimme von Tim McIllrath ertrinkt im Refrain der 600 Kehlen, die ihn wütend mit der Faust nach oben gestreckt anbrüllen. Mit Black Masks and Gasoline wird die nächste Rarität ausgepackt, ehe es mit Satellite in die neuere Bandgeschichte weitergeht. Vom ersten Moment ist zu spüren, dass hier nicht Wochenendfans am Start sind. Allein die wüste Mischung von Dialekten, die sich beklagen, dass es so unendlich stickig ist, zeigt, dass Fans aus jeder Ecke des Landes heute vertreten sind. Der Stimmung macht das nichts aus. Das Gitarrenzimmer von Re-Education schlägt genau so ein, wie House On Fire, ein Vorbote des kommenden Albums. Der Schweiß läuft der Band in Sturzbächen vom Gesicht und immer wieder müssen kleine Pausen gemacht werden, die McIllrath nutzt sich bei den Fans zu bedanken, sowohl in Ansagen als auch musikalisch. Denn wer hätte gedacht, dass man jemals Everchanging, vom ersten Album “The Unvraveling” noch einmal live erleben würde?
Mit Prayer of the Refugee beenden Rise Against nach gut einer Stunde ihr Set. McIllrath kehrt nach einer kurzen Verschnaufspause mit einer Westerngitarre zurück, um dem Publikum drei Akustiksongs zu spielen. Die Atempause tut gut, die Stimme wird jedoch nicht geschont. Aufgrund des aktuellen Bombenanschlags bei einem Konzert in Manchester mit 23 Todesopfern, gehen die ersten Zeilen von People Live Here besonders unter die Haut. Lautstark wird der Song der 600 Anhänger mitgesungen. Der Gänsehaut-Moment des Abends. Die restlichen Bandmitglieder kehren zurück auf die Bühne und eröffnen mit Blood Red, White & Blue den letzten Circle Pit des Konzerts. Der obligatorische Abschluss mit Savior rundet die Setlist vollends ab und Rise Against verabschieden ihre Fans nach 18 Songs und anderthalb Stunden Spielzeit in die Berliner Nacht.
Dieser Abend hatte alles, was ein besonderes Konzert ausmacht: Abgesehen von einer ausbalancierten Setlist, hat die Band aus Chicago nichts an ihrer Intensität im Laufe von 18 Jahren Bandgeschichte verloren. Wer Rise Against an diesem Abend nicht gesehen hat, sollte dies spätestens auf den anstehenden Festivals wie dem Rocco del Schlacko oder Open Flair schleunigst nachholen. Dann allerdings in einem größeren Rahmen.
Wenn vom 12. bis 13. September 2015 das US-Festival Lollapalooza erstmals nach Europa kommt, haben die Schnellsten die Nase vorn: Ab sofort können Lolla-Fans und alle die es werden wollen die limitierten “Early Bird”-Tickets für 99 EUR erwerben.
Wie auch beim Ursprungs-Festival in Chicago wird Lollapalooza Berlin internationale Superstars und gefeierte Newcomer sowie ein breites Rahmenprogramm mit Kunst, Mode, Streetfood, Kultur und Entertainment bieten. Dabei haben die Veranstalter auch an die Musikfans der nächsten Generation gedacht: Von 11-14 Jahren gilt ein spezieller Ticket-Preis von 19 Euro; die ganz Kleinen (bis einschließlich 10 Jahre) dürfen Lolla kostenlos erleben. Alle Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren müssen dabei von einem Erziehungsberechtigten mit Festival-Ticket begleitet werden. Zusätzlich gibt es mit „Kidzapalooza“ ein eigenes Festival im Festival für Kinder und Familien.
Die ersten Bands und Acts werden Anfang 2015 bekannt gegeben.
The Mercury Phoenix Trust veranstaltet in Partnerschaft mit Hard Rock bereits zum vierten Mal in Deutschland und zum ersten Mal weltweit “Freddie For A Day”. Der Gedenktag findet jedes Jahr am 5. September – dem Geburtstag von Freddie Mercury – statt und wird dieses Jahr noch erweitert:
Die Hard Rock Cafes in Berlin, München und Köln sind teilweise in der gesamten ersten Septemberwoche aktiv, um Spenden zu sammeln und die Aufmerksamkeit für die Arbeit von The Mercury Phoenix Trust zu erhöhen. Mitarbeiter verkleiden sich als Freddie Mercury, Schnurrbärte können gegen eine kleine Spende erworben werden, Martin Kilger spielt Konzerte in den Cafes in München und Köln, es werden Queen-Alben verlost und Queen-Videos gezeigt, darunter die Live DVD “Live At The Rainbow ’74”, welche erst Anfang September veröffentlicht wird.
Aktionen in den Cafes:
Hard Rock Cafe München, Platzl 1, 80331 München
•Mitarbeiter bedienen in Kostümen und mit Schnurrbärten
•3. September: Live Konzert von Martin Kilger (20.30 Uhr)
•5. September: Exklusives Screening der Live DVD „Live At The Rainbow ’74“
•Verlosung von Queen Alben
•“Queen-Jukebox”: Gäste können sich gegen eine Spende Songs von Queen und Freddie Mercury wünschen
•Alle Infos auf Facebook: https://www.facebook.com/events/806358419384951/
Im Cafe sind aktuell folgende Queen-Memorabilia ausgestellt:
Spandex-Anzug von Freddie Mercury, ein Drumhead und Drumsticks.
Hard Rock Cafe Köln, Gürzenichstrasse 8, 50667 Köln
•Mitarbeiter bedienen die ganze Woche in Kostümen und mit Schnurrbärten
•4. September Martin Kilger Konzert inkl. Schnurrbart/Spendenaktion (Eintritt frei)
•5. Septmeber: “Queen-Jukebox”: Gäste können sich gegen eine Spende Songs von Queen und Freddie Mercury wünschen
•Facebook-Link zum Event: https://www.facebook.com/events/774410929289227/
Hard Rock Cafe Berlin, Ku’damm 224, 10719 Berlin
•Mitarbeiter bedienen am 5. September in Kostümen und mit Schnurrbärten
•Verlosung von Queen Alben
•“Queen-Jukebox”: Gäste können sich gegen eine Spende Songs von Queen und Freddie Mercury wünschen
•5. September: Ivan „The Great Pretender“ spielt Queen-Songs (ab 20 Uhr, Eintritt frei)
•Facebook-Link zum Event: https://www.facebook.com/events/504226743044204/
Der Weg nach Rom führt durch ganz Europa, denn Hard Rock macht sich bereit für das erste ‚Hard Rock Live’ Musikfestival in Rom. Ab Mai rollt ein 10 Meter langer Truck durch 15 europäische Städte, darunter auch Köln am 07. Juni und Berlin am 14. Juni. In Köln begleitet der Truck ab 14.30 Uhr das europäische Mustang Meeting, welches anlässlich des 50. Geburtstages der legendären Marke vor der historischen Kulisse des ehemaligen Flughafens am Butzweilerhof stattfindet. Dort verwandelt sich der Truck in eine einzigartige Bühne auf der bekannte Bands wie Cat Ballou und Newcomer wie Sons of the Lighthouse oder Lendgold auftreten.
In Berlin parkt der Truck auf dem Vorplatz der O2 World, ab 18 Uhr performen Künstler wie Johannes Oerding, I am Giant, Saint Lu und die lokale Newcomer-Band SERGE. Die Events sind für alle Besucher kostenlos.
Die achtwöchige „On The Road Tour“ startet am Samstag, den 17. Mai in Glasgow, der neuesten Hard Rock Cafe-Stadt. An jedem Halt der Hard Rock Rising „On The Road“-Tour bieten die Veranstalter den Fans ein kostenloses Konzerterlebnis mit eingebauter Bühne und einem Merchandise Shop, der das offizielle Hard Rock Rising „On The Road“-T-Shirt und andere städtespezifische Artikel anbietet.
Der letzte Stopp und damit Höhepunkt der Hard Rock Rising „On The Road“-Tour ist das Konzert in Rom am Samstag den 12. Juli direkt am Piazza del Popolo. Auf zwei Bühnen rocken Musiker das erste Hard Rock Musik Festival in Rom. Auf der Hauptbühne spielen Stars wie NEGRAMARO, die Hard Rock Rising Bühne bietet aufstrebenden Musikern eine Plattform.
Vor allem im Jahr 2013 setzte sich Hard Rock International für musikalisch aufstrebende Künstler ein und veranstaltete 25.000 Live Musik Events weltweit. Diese Unterstützung wird nun mit der Hard Rock Rising „On The Road“-Tour fortgeführt.
Hard Rock Rising „On The Road“-Tour in Deutschland:
Köln
Samstag, 7. Juni 2014
14:30 Uhr – 18.00 Uhr
Ehemaliger Flughafen – Butzweilerhof Köln
Butzweilerstraße 35 – 39, 50829 Köln
Line Up:
Lendgold
Sons of the Lighthouse
Cat Ballou
Berlin
Samstag, 14. Juni 2014
18:00 – 22:00 Uhr
Vorplatz O2 World Berlin
O2 Platz 1 (Mühlenstraße), 10243 Berlin
Line Up:
SERGE
Saint Lu
I am Giant
Johannes Oerding
Mehr Informationen und Daten zu den einzelnen Konzerten: http://hardrock.com
Die Berliner Band Lauter Leben veröffentlichte im März diesen Jahres ihr erstes Album “Richtung Morgen”. Die elf Songs entstanden nach eigener Aussage “mit viel Liebe zum Detail und daraus resultierend unzähligen Nachtschichten”. Die Mischung zwischen Rock und Indie mit deutschen Texten kam jedenfalls mächtig gut an und inzwischen können Lauter Leben bereits auf Support-Slots für Silbermond, Fanta 4 oder Status Quo zurückblicken. Dass sie es verstehen, ihren kraftvollen, kosmopolitischen Deutschrock auch rein akustisch umzusetzen, beweisen Lauter Leben im November auf einer kleinen Unplugged-Tour durch die Hard Rock Cafes in Berlin, München und heute Köln.
Obwohl ihr Auftritt in direkter Konkurrenz zum zeitgleich stattfindenden Fußball-Klassiker England gegen Deutschland steht, ist das Hard Rock Cafe in der Gürzenichstraße gut besucht. Um kurz nach halb Neun betreten Frontmann Nico Rebscher und sein Bruder Tobias – bewaffnet mit zwei Lakewood-Westerngitarren – die kleine Bühne und stimmen erstmal grinsend ihre Instrumente. Alleine dabei wirken die beiden schon total entspannt und symphatisch. Ein Eindruck, der sich im Verlaufe des Abends weiter bestätigen wird. Zwischendurch haben sie allerdings immer mal wieder mit der etwas wackeligen Bühnenkonstruktion zu kämpfen, was schließlich dazu führt, dass das bestellte Kölsch auf den mitgebrachten CDs landet und nicht da, wo es eigentlich hingehört.
“Dein Leben ruft” und “So nicht mit mir” sind die ersten Stücke, die sofort in Ohr und Bauch gehen. Der Spass, den Nico und Tobias ganz offensichtlich an dem haben, was sie da tun, überträgt sich schnell auf die ja schon grundsätzlich gutgelaunten Kölner und es wird fleißig im Takt mitgewippt und geklatscht. Vollends in Wallung gerät das Hard Rock Cafe, als Nico Rebscher ein grandioses Solo auf seinem Sopran-Saxophon hinlegt und die beiden anschließend ihre Gitarren zu Trommeln umfunktionieren und sich dabei gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Musikalisch geht es weiter mit “Hammerzeit”, “Es ist soweit” und “Du fehlst”. Die Songs von Lauter Leben handeln vom Überleben und Straucheln, von der Brüchigkeit des Glücks und vom Zauber des Neuanfangs, der in jedem Tag und jeder Stunde wohnt.
“Bombe” läutet schließlich das nahende Ende des Konzertes ein. Etwas mehr als eine Stunde hat Nico und Tobias gereicht, um Köln komplett für sich zu gewinnen. Mit ihrer authentischen Art, ihrer im wahrsten Sinne des Wortes handgemachten Musik, ihren Texten und der britisch angehauchten Sound-Exzellenz. Es ist wahrscheinlich purer Zufall, dass das letzte Stück ausgerechnet “Überwältigt” heisst. Doch genau dieser Titel könnte als Motto über dem gesamten Abend stehen. Ende November kehren Lauter Leben – dann in voller Bandbesetzung – übrigens zurück. Diese Termine solltet ihr euch also dringend vormerken:
Die Vans Warped Tour hat sich wirklich Zeit gelassen, zu viel Zeit will man meinen. Berliner jeden Alters sahen die altehrwürdige Tour in der Hauptstadt zum letzten Mal im vorigen Jahrtausend. Höchste Zeit, dass sich das ändert. Und siehe da, als einziger deutscher Standort der europäischen Warped Tour wird ausgerechnet Berlin von einer Schar verschiedenster Bands heimgesucht, um es in der Hauptstadt krachen zu lassen.
Der erste Blick auf die am Veranstaltungstag bekannt gegebene Running Order verrät, dass Ohropax für den frühen Nachmittag definitiv eine gute Allzweckwaffe gegen Gehörlosigkeit darstellen: Den Anfang machen vor allem extrem laute Bands, wie Memphis May Fire oder Crossfaith, bei denen das Trommelfell aufgrund von mäßigen Sounds und mäßigen Riffs ganz schön in Bedrängnis kommt.
Anders sieht es da beim Publikum aus. Diese sehen ebenso gleichgültig wie entspannt aus, wenn sie zu den Drop-C Riffs dezent ihre Köpfe nicken, als würde es unter Strafe stehen heute einmal die Ellenbogen einzusetzen oder wenigstens ein wenig die Luft zu verprügeln. We Are The Ocean sind da noch die Ausnahme, die mit ihrem eingängigen Post-Hardcore-Sound teils an die alten Zeiten der Warped Tour erinnern. Weit entfernt von den beiden Hauptbühnen, der East- und Weststage, tummelt sich noch im hintersten Eck die „Kevin Says Stage”. Eine Perle, gar eine Oase im weiten Meer des Brüllgesangs und böse dreinguckenden Metalanhangs. Die Folkcombo Skinny Lister macht sich hier gerade viele Freunde, als die Sängerin Lorna Thomas zu den Klängen von „John Kanaka” und „Forty Wedding Pound” eine fünf Liter große Pulle mit Schnaps unter die Leute kippt. Das Publikum johlt vor Begeisterung und tanzt sich die Füße rot. Ein Crowdsurf des Kontrabassbassisten samt Kontrabass setzt dem Ganzen die Krone auf. So dürfen sich Skinny Lister als die Überraschung des Nachmittags verabschieden.
Endlich werden auch auf der West Stage und der East Stage die Ellenbogen ausgepackt. Enter Shikari können mit „Sorry, You’re Not A Winner” und „Juggernauts” endlich Leben in die Bude bringen. Erste Beulen und blaue Flecken zeichnen sich bei vielen am ganzen Körper ab. Für Hartgesottene gibt es im Anschluss mit Parkway Drive eine so dermaßen fette Show, dass Headliner Billy Talent sang und klanglos abdanken kann.
So wird man die Warped Tour mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Erinnerung behalten. Im Positiven wegen des soliden Line-ups und einiger Überraschungen, im Negativen aufgrund eines gähnend langweiligen Startprogramms.
Vans Warped Tour Germany Fotos Berlin 2013
Die Berliner Schnauze ist weit über die Grenzen der Bundeshauptstadt bekannt: Sie ist nicht unbedingt freundlich, nicht zwingend gesellig, aber immer ehrlich und direkt. The Toten Crackhuren im Kofferraum, ihres Zeichens Vorzeigeband für alle missverstandenen Teenager, sind das perfekte Beispiel für die Berliner Schnauze. Zugegeben, sie haben schon gewisse Eigenheiten, die sie doch individueller machen, als den meisten Radioklatsch. Eine ordentliche Portion NDW, gepaart mit der angesprochenen Kaltschnäuzigkeit, fertig ist das neue Produkt der Marke Wütende Teenager im 21. Jahrhundert. Die Berlinerinnen sind nun am Start mit ihrem zweiten Album „Mama, ich blute” und wollen damit den Durchbruch in die Konzerthallen schaffen, die vielleicht etwas mehr als eine Handvoll Leute fassen. Ob sie es mit ihrem Zweitling wirklich so weit bringen ist jedoch mehr als fraglich.
Die klassischen pubertären Themen, welche mit der Pickelzeit anfangen, sind auf dem Album schnell bedient: Selbstverliebtheit („Geniale Asoziale”), Freiheit („Wir werden nicht nüchtern”), Party („Verrückt bleiben bitte”), Sex („Heute Nacht”), Sex in Zweideutigkeit („Klaus”) und sogar die Liebe („Du fehlst mir”), in Kombination mit einem Gastauftritt vom Grafen Bela B. persönlich. All die Themen mit denen sich die Kofferraumhuren in ihren Songs befassen, sind soweit auch nicht weiter schlimm, wären die Texte nur nicht von so einer herrlichen Belanglosigkeit, dass man denken könnte, Grundschüler haben eine Aufgabe zum Thema „Freies Schreiben” bekommen. Die zwölf besten Texte wurden anschließend für das neue Crackhurenalbum verwendet.
Ein Beispiel aus „Verrückt bleiben bitte”:
Hosen runter, Hände hoch
Wir stampfen uns die Füße rot
Crazy, crazy abgefahrn!
Was will man dem noch textlich hinzufügen? Dennoch bleiben ein paar Ausnahmen einfach in den Gehörgängen drin und ich erwische mich selbst schockiert, wie ich den Refrain von „Geniale Asoziale” leise vor mich hinsumme. Verdammt, das ist aber auch ein Ohrwurm!
Die Crackhuren ordnen sich im Gedächtnis zwischen Bravo und Bierkönig, zwischen Elektropunk und Emanzipation, zwischen Lafee und Jennifer Rostock ein. Irgendwo in den Tiefen der Musikwelt haben sie ihre ganz private Sparte gefunden und werden sicherlich auch eine kleine Schar von 13-19-Jährigen überzeugen können ihren Weg der “Freiheit” – Achtung, die Anführungsstriche stehen da nicht umsonst! – mitzugehen. Bei dieser übersichtlichen Schar wird es dann aber auch bleiben.
Ein lauer Sommerabend. Die Sonne geht langsam unter und taucht den kleinen Beachclub an der Spree in ein warmes, rotes Licht. In der Mitte lodert ein kleines Lagerfeuer. Hocker und Kissen im Sand warten auf Besucher. Eine kleine Bühne ist aufgebaut und die Instrumente stehen für die Musiker bereit.
Die Location bildet an diesem Abend die Kulisse für die Aufzeichnung eines exklusiven Konzertes mit David Lemaître im kleinen Kreise. Veranstaltet von “musicmix – powered by Sennheiser“, einem TV-Musikmagazin im Internet, das alle 14 Tage mit Berichten, Interviews und solch intimen und exklusiven Konzerten online geht. Die Aufzeichnung mit David Lemaître wird dort ab dem 30. Juli zu sehen sein.
Noch läuft der Soundcheck auf der Bühne und der Regisseur gibt letzte Instruktionen an die Kameraleute, Tontechniker und Helfer. Ab 21:30 Uhr trudeln die ersten Gäste ein. Es sind vornehmlich glückliche Gewinner einer Verlosung.
Um 22:30 Uhr ist es dann soweit. Der Regisseur erklärt den Anwesenden zunächst den Ablauf des Abends. Es ist zugleich eine kleine Lehrstunde darin, wie Fernsehen funktioniert. Um das ganze Geschehen später aus verschiedenen Kameraperspektiven zeigen zu können, wird die Setlist dreimal hintereinander gespielt. Wie beim Film üblich fällt die Klappe und mit großem Applaus begrüßt das Publikum David Lemaître und Band auf der Bühne.
David Lemaître ist in La Paz, Bolivien, aufgewachsen, begab sich mit Anfang 20 auf eine Reise durch Europa und ließ sich nach zahlreichen Stationen in Berlin nieder. Es sind besonders die Eindrücke dieser Reise zwischen zwei Welten, die das Debut-Album „Latitude” prägen und auf dem er mit seinen Liedern viele kleine Geschichten erzählt.
Mit David Lemaître stehen Joda Foerster und Sebastian Schlecht auf der Bühne. Die Instrumente reichen von Gitarren und Violinen über Synthesizer bis hin zu selbst gebauten Rhythmus- und Klanginstrumenten aus allerlei Materialien. Die Setlist musste leider der Länge der späteren Sendung Tribut zollen und so werden in der Sendung nur die Stücke „Spirals”, „Megalomania” und „Jacques Cousteau” zu sehen sein.
Das erste Set ist gespielt und erfolgreich aus der Totalen eingefangen. Die Kameras werden neu positioniert und die Vorbereitungen für den zweiten Durchgang getroffen. Plötzlich ist deutliche Unruhe bei der Crew spürbar und der Grund schnell erkennbar: Zwei Polizisten erklären den Veranstaltern, dass es eine Beschwerde aus der Nachbarschaft wegen Lärmbelästigung gäbe. Alle Versuche, sich auf einen Kompromiss mit gedrosselter PA zu einigen, scheitern.
Es herrscht große Betroffenheit und Ratlosigkeit bei Veranstaltern und Künstlern. Niemand will die Veranstaltung abbrechen. Es sind noch nicht alle Sequenzen im Kasten und man will auch die Zuschauer nicht enttäuschen. Alle Beteiligten einigen sich auf einen weiteren Durchlauf ohne jegliche Verstärker. Für Musiker und Techniker eine besondere Herausforderung, die mit bemerkenswerter Souveränität gemeistert wird. Die Anspannung der Crew ist jedoch nicht zu übersehen.
Es folgt ein komplettes Akustikset. Und was zunächst aus der Not entsprang, entwickelt sich zu einem Höhepunkt des Abends. Die Zuhörer sitzen andächtig auf Kissen und im Sand. Das Ambiente wird dezent von zahlreichen Kerzen erleuchtet. Und der pure Klang von Instrumenten und Stimmen, ohne technische Verstärkung, lässt Künstler und Publikum noch enger zusammenrücken.
Nach diesem Set müssen die Veranstalter das Konzert endgültig beenden. Die ersten Leute treten den Heimweg an. Die Techniker beginnen das Equipment abzubauen. Von den meisten unbemerkt nimmt David Lemaître seine Gitarre, setzt sich an das Lagerfeuer und fängt einfach an zu spielen. Sebastian Schlecht gesellt sich mit seiner Geige hinzu und langsam bildet sich ein Kreis von andächtig lauschenden Menschen um das Feuer herum. Es ist eine unglaubliche Stimmung am späten Abend: Der Platz von dem Licht des Lagerfeuers erhellt, die Luft von den Klängen der Instrumente und des Gesangs erfüllt und das Knistern des Feuers als akustischer Hintergrund.
Es war ein Abend voller Überraschungen, bei dem die ursprünglichen Planungen mächtig über den Haufen geworfen wurden und der letztendlich zu einem ganz besonderen Ereignis wurde.
Man darf auf das Ergebnis der Aufzeichnung gespannt sein. Und man sollte die Augen offen halten, um vielleicht selbst mal glücklicher Gewinner bei musicmix zu sein und einen solchen besonderen Abend live miterleben zu können.
Bis die Aufzeichnung des Konzertes am 30. Juli bei “musicmix -powered by Sennheiser” zu sehen sein wird, hier schonmal ein kleiner Leckerbissen – aufgenommen am späten Abend am Lagerfeuer: David Lemaître spielt „Olivia”.
Wow – es ist lange her, dass ich PUR in der Nachmittagssonne als relativ unbekannte Band beim großen Open Air am Hockenheimring gesehen habe. Es war das letzte August-Wochenende 1990… Was wollten die ganzen Mädels, die mittags kurz vor 2 mit PUR-Luftballons die ersten Reihen vor der Mammutbühne blockierten? Der seichte Deutschpop, der dann aus den Boxen ertönte, war auch sicher nicht Jedermanns Sache. Doch die Jungs aus Bietigheim-Bissingen verstanden es damals schon, ein Publikum mitzureißen und emotional zu bewegen. Vor allem der Song “Freunde” hatte es vielen (und ich bin ehrlich: auch mir) angetan. Kürzlich spielten sie ihr 1.000stes Konzert. Junge, wie die Zeit vergeht.
Das Ereignis in der Berliner O2-World wird standesgemäß als DVD und 2CD veröffentlicht. Livealben haben bei den Veröffentlichungen von PUR seit jeher eine ganz besondere Bedeutung. Die Band übertreibt es dabei nicht mit der Frequenz, doch wenn bisher ein solches erschienen ist, war es immer ein besonderer Einschnitt in der Karriere. “PUR live” war 1992 beispielsweise das erste Album der Band, das es in die Top 10 schaffte. Kurz zuvor war “Nichts ohne Grund” mit dem Dauerbrenner “Lena” erschienen. Und das Livewerk zeigte erstmals die ganze Klasse der Band – mit einem enthusiastischen Publikum, das jeden Weg, den Hartmut Engler vorgab, mit ging.
So ist es bis heute geblieben. Auch wenn PUR älter geworden sind, wenn Hartmut nicht mehr so agil über die Bühne springt, sondern bisweilen recht nachdenklich wirkt. In der Setlist hören wir viele Stücke der letzten Alben, vor allem von der aktuellen CD “Schein und Sein”. Die Klassiker werden häufig in Medleys verbraten. Das ist bei der Vielzahl von Fan-Lieblingssongs wohl kaum mehr anders machbar. Und zum Glück sind es nicht die Einzeiler aus dem Party-Hitmix, die wir zu hören bekommen, sondern durchaus lange Songpassagen – von “Wenn Sie diesen Tango hört”, “Seiltänzertraum”, “Brüder”, “Indianer” und “Funkelperlenaugen”. Dazu gesellen sich Evergreens als komplette Songs: “Drachen sollen fliegen”, “Hab mich wieder mal an dir betrunken”, “Lena” und “Abenteuerland”. Da ist für jeden was dabei.
Die Show ist nicht zu bombastisch gehalten. Keine “Mittendrin”-Bühne, keine Auflauf von “Friends”, stattdessen die reine Lehre von PUR. Angestrahlt von 260 Scheinwerfern, geben sie vom Start weg alles. Schillernde Kostüme brauchen sie nicht. Sie begeistern rund zweieinhalb Stunden musikalisch mit einer bunten Mischung aus lauten und leisen Tönen. Auf der Bonus DVD gewähren PUR zudem einen einzigartigen Einblick hinter die Kulissen des Aufzeichnungstages der DVD in Berlin. Im Tourbus, Backstage in die Garderoben und hinter der Bühne. Eine würdige Doku zum 1.000sten Konzert. Auf die nächsten 1.000!
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Wenn man auf der Suche nach einer deutschen Band von internationalem Format ist, stehen die Beatsteaks an erster Stelle. Wer davon bisher nicht überzeugt war, sollte sich das neue 2DVD/CD-Album “Muffensausen” reinziehen. Hier zeigen die Berliner mal wieder, dass sie live ein starkes Brett sind und auf jedem Festival mithalten können.
Nach der Gründung 1995 musste man lange auf den großen Durchbruch warten. Seinen inzwischen außerordentlich guten Ruf in der Alternative- und Punk-Szene hat sich das Quintett vor allem mit seiner Live-Performance erspielt, wie auf dem ersten Live-Release “Kanonen auf Spatzen” (2008) deutlich zu hören ist. Mit ihrem letzten Album “Boombox” haben die Fünf 2011 ihr bislang stärkstes und erfolgreichstes Album vorgelegt. Erstmals knackten sie die Spitzenposition der deutschen Charts, gleich drei Single-Auskopplungen stiegen ebenfalls in die Hitlisten. Die anschließende Tournee geriet zu einem einzigen Siegeszug: ausverkaufte Hallen, strahlende Gesichter, unvergessliche Shows!
Mit über fünf Stunden Material kann man sich nun ein Stück davon nach Hause holen. Zunächst einmal gibt es das 98 minütige Herzstück, einen zusammen geschnittenen Konzertfilm mit Aufnahmen vom Highfield Festival und vom Area 4. Hinzu kommen ein heimeliger Clubgig im Klub Kiff in der Schweiz und dann die Heimspiele in der Berliner Max Schmeling Halle und auf der Wuhlheide. Da es ein filmisches Dokument sein soll, gibt es auch dokumentarische Szenen mit gesprochenen Passagen. Doch Skeptiker dürfen beruhigt sein: Selbst die Aufnahmen von den Proben im Schaltraum Berlin enthalten ordentlich durchgespielte Songs wie “Neat Neat Neat” und “Access Adrenalin”.
Die Aufnahmen entsprechen nicht unbedingt einem qualitativ hochwertigen Mitschnitt, stattdessen wirkt alles etwas altbacken, in den Farben verzerrt, bisweilen hektisch geschnitten – doch gerade das hebt den Livecharakter hervor und zeigt die Band als spielfreudige Meister ihres Fachs. Ein gelungenes Format, um sie im Schaltraum und im Klub Kiff genau so ausgelassen und adrenalingeschüttelt zu zeigen wie vor den Zigtausend Festivalgästen. Muffensausen vor dem Auftritt? Mag sein. Doch auf der Bühne herrscht pure Souveränität.
Als Extra bietet die DVD sechs weitere Songs von den genannten Konzerten, die es letztlich nicht in den Film geschafft haben. 15 der Livesongs gibt es zudem auf Audio-CD, ergänzt um den ganz neuen Titel “Saysaysay”. Als reines Livealbum gefällt mir “Kanonen auf Spatzen” um Einiges besser, doch in Verbindung mit der DVD ist die Muffensausen-CD ein nettes Extra.
DVD 2 hat dann noch eine Menge weiteres Material zu bieten. Die Doku “Fresse halten Bass spielen” gibt in über 30 Minuten Länge einen Einblick in die Geschichte der Band und ins Tourleben. Ich muss sagen: Die Jungs kommen hier verdammt sympathisch rüber. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und stellen den ganzen Tross als große Familie dar. Wie der Titel schon sagt wird Bassist Torsten und seiner ganz besonderen Geschichte ein hoher Stellenwert eingeräumt.
Eine ganze Stunde lang dürfen wir “Beat TV” genießen. 16 kleine Episoden mit Geschichten aus dem Bandalltag: Angefangen mit einer Skypekonferenz zwischen Berlin und L.A., Dr. Thomas im Proberaum, über den Busfahrer Klaus bis hin zu Aufnahmen von Rock am Ring und der 1Live Krone. Darüber hinaus gibt es Videos en masse, zum Teil mit angegliedertem Making Of. Besonders angetan bin ich von dem Video zu “Hey du”. Wer bisher noch kein Fan dieser unglaublichen Band ist, wird es nach Sichtung des ganzen Materials definitiv sein. Ganz groß!
Nicht erst seit AC/DC weiß man, dass Australien weitaus mehr zu bieten hat als Koalabären, Kängurus oder das Great Barrier Reef. In Australien wird richtig gute Musik gemacht. Sinnbildlich dafür stehen solche Namen wie die Bee Gees, INXS, Rose Tattoo, Men At Work, Midnight Oil, Kylie Minogue, Silverchair oder Nick Cave. Nun ist das mit Quervergleichen ja immer so eine Sache. Sie können einer Band durchaus mehr schaden als nutzen. Tracer sind da anders. “Ich sehe das eher als ein großes Kompliment. Ärgern würde ich mich nur, wenn uns jemand mit Justin Bieber vergleichen würde”, gibt Sänger und Gitarrist Michael Brown offen zu. Man kann den Mann beruhigen. Diese Gefahr besteht definitiv nicht. Allerdings wird im Verlaufe dieses Reviews noch der ein oder andere Vergleich mehr hinzukommen.
Gemeinsam mit Dre Wise am Schlagzeug und dem neuen Bassisten Jett Heysen-Hicks veröffentlicht Brown jetzt “El Pistolero”, das zweite Album des Trios aus Adelaide. Tracer wurden bereits 2003 gegründet und neben dem Debüt “Spaces In Between” finden sich noch zwei EP’s auf ihrer Habenseite. Im vergangenen Jahr verlieh ihnen das Classic Rock Magazine den Roll Of Honour Award als “Best New Band”. Und wie man sagt, macht die Band für drei Leute noch dazu einen Haufen Lärm auf der Bühne. Soweit die Vorschußlorbeeren. Da das zweite Album aber bekanntlich häufig das Schwerste ist, holte man sich mit dem Produzenten Kevin Shirley gleich ein Schwergewicht in die Revolver Studios von Los Angeles und prügelte die 13 Songs in gerade einmal sieben Tagen ein.
Der Titelsong ist zugleich der Opener und wenn man sich das Cover betrachtet, weiß man schon ungefähr wohin die Reise geht. “El Pistolero” ist ein Rockbrett, das den Hörer sofort mitnimmt. Neben “Ballad Of El Pistolero”, “Santa Cecilia” und “Until The War Is Won” gehört es zu den vier Stücken, die von dem schrägen Robert Rodriguez-Film “Desperado” inspiriert wurden. Angesichts solch formidabler Stonerrock-Hymnen möchte man sich hinterher tatsächlich den Staub von den Stiefeln klopfen. Schnell wird klar: Dies ist kein Album für Weicheier. “El Pistolero” ist heiß, laut und genau der richtige Soundtrack für einen Grillabend mit viel Gegröhle und einem Testosteronspiegel nahe am Überlaufen. Tracer servieren dazu knackige Kreissägengitarren (“Dirty Little Secret”), eine fette Prise Post-Grunge (“Dead Garden”) und jede Menge feinsten Powerrock (“Wolf In Cheap Clothes”, “There’s A Man” oder “Now I Ride”). Die Abendgarderobe besteht aus T-Shirts von den Ramones, Black Sabbath, Soundgarden oder Queens Of The Stone Age. Dazwischen gibt es mit “Scream In Silence” eine schöne Bombastballade. Falls mal jemand auf’s Klo muss.
Zweifellos haben Tracer es geschafft, die Energie ihrer vielgepriesenen Liveshows ins Studio zu übertragen. Und ebenso zweifellos sind sie mehr als nur ein weiterer dieser typischen Retro-Acts. Wenn mich mein musikalisches Bauchgefühl nicht vollständig verlassen hat, dann werden sie mit “El Pistolero” für mächtig Furore sorgen. Auf der musikalischen Landkarte von Australien muss man für Michael Brown, Dre Wise und Jett Heysen-Hicks jedenfalls ganz schnell eine neue Pommesgabel setzen. Vorher aber kommen die Drei von Down Under noch rüber nach Europa und machen im Juni folgende deutsche Städte unsicher:
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Mit ihrem Debutalbum “The Arrogant” weckten The Rumour Said Fire 2010 zum ersten Mal auch international das Interesse der Musikszene, nachdem die 2008 gegründete Band um Sänger Jesper Lidang aus Kopenhagen als Newcomer beim Spot-Festival in Aarhus auf sich aufmerksam machte und daraufhin direkt zum Roskilde Festival eingeladen wurde. Im selben Jahr besuchte uns das zu der Zeit hierzulande noch recht unbekannte dänische Quartett sogar schon beim Reeperbahn Festival in Hamburg.
Jetzt ist bereits ihr zweites Album “Dead Ends” erschienen und überrascht uns mit einer wirklich gelungenen musikalischen Weiterentwicklung. War ihr Debut doch noch vorrangig dem Folk verhaftet, so haben sich im aktuellen Album nun deutlich neue Soundqualitäten herauskristallisiert. Dass sich Jesper´s Musikgeschmack schon früh durch die Plattensammlung seiner Eltern prägte ist auch in “Dead Ends” nicht zu überhören. Seine Vorliebe für The Cure als Teenager zieht sich ebenfalls wie ein musikalischer Faden durch das gesamte Album, ohne dabei wie reproduziert zu wirken. Aus den verschiedensten Einflüssen kombinieren The Rumour Said Fire in ihren neuen Songs interessante Arrangements, die den Hörer durch die Verbindung dieser Stilelemente stets auf´s neue überraschen.
Einige Songs wirken aufgrund ihrer sphärisch angelegten Klänge aus Synthies, verzerrten E-Gitarren und langgezogenen Gesängen regelrecht hymnisch und fast schon hypnotisch auf ihre Art. Jedoch durchbrechen peitschende Drums, rasselnde Schellen oder widerhallende Sprechgesänge diese breite Soundwand immer wieder. “Moon Stream” wirkt dadurch regelrecht surrealistisch verzerrt. Die Bee Gees hätten die hohen Stimmen in der verträumten Ballade “Séance” nicht besser hinbekommen können, hier wirkt der Gesang fast himmlisch, obwohl der Song dann plötzlich doch noch richtig Fahrt aufnimmt aber wieder sanft zum Ende kommt. Good Vibrations gibt es vor allem in dem antreibenden, tanzbaren Opener “Destroyer”, “The Oracle” oder auch in “Reckless Hearts”, deren Rhythmen und Refrains den Hörer quasi direkt “einfangen”. Neben den wahrhaft Cure-verwandten Gitarrenklängen schimmert wie in “Dead Leaves” gelegentlich eine gute Portion Glamour durch. Manchmal wirken ihre Melodien so geheimnisvoll wie Chris Corners Kompositionen mit IAMX, die beiden Instrumentalstücke “Nocturne IV/Mist” und “Nocturne V/K’s Passage” kommen dem schon sehr nahe. Großartig ist auch die Integration des jazzigen Saxophons in dem Ohrwurm “Voyager” und in “Provence III”, eine Kombination die mutig ist und stilistisch spannend zugleich. Den Abschluss des Albums bildet der wunderschöne Indie-Folk Song “Sleep”, der mich melodisch und gesanglich an die guten alten Oldie-Zeiten erinnert.
Für Fans von Nada Surf, Glasvegas und natürlich The Cure dürfte dies ein grandioses Album sein. Experimentell und dennoch mit erfolgssicheren Stilelementen durchzogen überzeugen The Rumour Said Fire mit einem tollen Album basierend auf originalen Demos und einem genialen neuen Mix aus Indie- und Synthie-Pop, Glam-Rock, Alternative, ein wenig Folk, sowie mit einem leichten 80-iger und Oldie-Touch.
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Ihr solltet auf keinen Fall eins der kommende Konzerte von The Rumour Said Fire verpassen:
Seit seinem Auftritt in Berlins größtem Swingerclub “Insomnia” bezeichnet sich Flötist Matthias Schrei als Swinger / Songwriter, in Wirklichkeit ist er aber die einzig wahre Blockflöte des Todes! Bereits das vierte Album legt der 32jährige Berliner mit “Ich habe heute Ananas gegessen” vor. Und tatsächlich geht es um alles andere als um Blockflötenmusik. Ich kann euch nicht einmal mit 100%iger Sicherheit sagen, ob das gefährliche Instrument überhaupt eingesetzt wird. Vielleicht ein paar Querflötentöne hier und da. Auf Konzerten lässt er sich von seiner Begleitband Die Schwule Katholische Jugend (Schlagzeug und Bass) verstärken, ansonsten aber bekommen wir Matthias Schrei meist pur: allein an der Gitarre.
Fast alle Songs klingen zunächst wie harmlose, akustische Gitarrenballaden, haben es aber textlich durchaus in sich. Matthias Schrei beherrscht den Wortwitz par excellence und gibt den Lyrics gerne mal überraschende Wendungen oder bringt Alltäglichkeiten pointiert zum Ausdruck. “Klub Siebenundzwanzig” gibt einen gut recherchierten Einblick in Lebensweise und beliebte Todesarten bekannter Musiker, “Ich hab nie FDP gewählt” wird zur schonungslosen Abrechnung mit sich selbst und bezieht sich auf den einzigen Fehler, den der Protagonist in seinem Leben nicht gemacht hat, und “Ilka Ida” strotzt nur so von Wortspielen aller Art.
Auch Diane Weigmann (Ex-Lemonbabies), mit der Schrei schon beim Bundesvision Song Contest 2010 erfolgreich scheiterte, ist wieder mit dabei und bringt sich bei “Ein Zimmer in Berlin” mit ein. Die luftig lockere Gitarren-Pop-Musik mit intelligenten Texten geht ins Ohr und lässt mich immer wieder Schmunzeln. Wer den Humor der Ärzte mag und es gerne mal hört, wenn jemand seine Songs entspannt und nur mit einfachem Instrumentarium bewaffnet zu Gehör bringt, der wird die Blockflöte des Todes schnell zu seinen Favoriten zählen. Die kleinen Ohrwürmer sind eine Wunderwaffe gegen den grauen Alltag!
Ganz stark ist die DVD, die dem Album beiliegt. Hier gibt es einen Konzertmitschnitt vor kleinem Publikum und einen gesprächigen Songwriter, der neben neuen und älteren Stücken auch einige feine Anekdoten zum Besten gibt. Motto: Hinter jedem Song steckt eine irre Geschichte.