“Die Warped Tour ist der letzte Scheiß!” – Auf eine Lunte mit Sublime With Rome
Ein Bus in der Reihe von vielen anderen, etwas entfernt von der Arena Berlin, in der momentan Parkway Drive, Enter Shikari und viele andere Bands bei der Vans Warped Tour mit ca. 6.500 Leuten die Hütte abreißen. Doch davon ist im Bus nichts zu hören. Leise ertönt Reggae-Musik aus den Boxen, der Duft von Schwarzem Afghanen liegt in der Luft. Zwei korpulente Männer sitzen Musicheadquarter-Redakteur Marc Brüser mit Sonnenbrille gegenüber, sodass man nie sicher sein kann, ob sie die Fragen des Reporters hören oder schon vor lauter “Müdigkeit” ins Land der Träume abgedriftet sind. Rome Ramirez und Eric Wilson von Sublime With Rome haben wirklich Ahnung davon, eine angenehme Atmosphäre für ein Interview zu schaffen.
MHQ-Redakteur Marc Brüser mit Rome Ramirez und Eric Wilson
Hallo, schön euch endlich mal zu treffen. Freut mich, dass das Interview so kurzfristig geklappt hat. Die wichtigste Frage zuerst: Rome, warum musst du deinen Arm kühlen, was ist passiert?
Rome: Haha, Jerking off man! Im Bus hat man einfach nicht die Freiheit wie zu Hause. Spaß beiseite, es ist nichts Ernstes. Ich bin auf jeden Fall fit für heute Abend.
Ihr spielt gleich auf der Vans Warped Tour, die zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren wieder in Deutschland stattfindet. Habt ihr eine spezielle Verbundenheit mit dem Festival?
Eric: Es war ein erstes Festival damals….
Und wie war es so?
Eric: Boah…..pfff….ehm, keine Ahnung ehrlich gesagt. Ich hab da so einiges vergessen. Alkohol und so…
Wenn man die Bands von heute Abend so betrachtet, passt ihr eigentlich so mal gar nicht in das Konzept hinein. Kann darin vielleicht auch genau der Anreiz für euren Auftritt heute liegen?
Rome: Um ehrlich zu sein, ich finde es schon spannend hier zu spielen, da die Vans Warped Tour heutzutage einfach der letzte Scheiß ist. Sie ist momentan nur dafür bekannt, das schlechteste Line-Up der Festivalwelt in ihren Reihen zu haben. Damals war die Tour noch eine Punkrock-Bewegung! Leider hat sie sich in genau die andere Richtung weiterentwickelt. Also werden wir versuchen die ursprüngliche Warped Tour wieder hochleben zu lassen und hoffentlich denken die Leute genau so,…ach scheiß auf hoffentlich, letztendlich wollen wir hier eine gute Zeit mit den Leuten haben, das ist alles.
(Traurig, aber wahr. Eric Wilson verliert den Kampf gegen die Müdigkeit und schläft mitten im Interview ein. Naja, immerhin gibt es noch einen zweiten Interviewpartner, ansonsten wäre die Situation noch surrealer, als sie ohnehin schon ist.)
Ist nicht eingeschlafen: Rome Ramirez
„Yours Truly” war das erste und einzige Album, welches ihr nach eurer Reunion herausgebracht habt. War es sehr hart die alteingesessenen Fans von Sublime With Rome zu überzeugen?
Rome: Es war jetzt nicht so, dass wir darüber großartig nachdachten, als wir „Yours Truly” eingespielt haben. Klar, ist es für ältere Fans anfangs etwas merkwürdig gewesen, aber ich hatte von Anfang an da eigentlich ein ganz gutes Gefühl. Also haben wir uns bei den Shows Mühe gegeben und die Leute haben es honoriert. Wenn ich jetzt aber so darauf zurückblicke haben wir es natürlich auch für uns getan, weil wir drauf Lust hatten, diese Band wieder aufleben zu lassen. Wichtig ist, sich von niemandem dabei reinreden zu lassen. Man muss seinen eigenen Weg gehen.
Nach der Tour hattest du angekündigt dein erstes Soloalbum auf den Markt zu bringen. Kannst du uns ein wenig darüber erzählen?
Rome: Nach der Tour werden wir erstmal am neuen Sublime With Rome Album arbeiten, anschließend werde ich mich mit meinem Soloding auseinandersetzen. Das wird auch ein gutes Stück Arbeit. Ernsthaft, manchmal wünschte ich mir einfach kurz mal meinen Erfolg in Ruhe genießen zu können, einfach abzuschalten und die Eier baumeln zu lassen (lacht). Aber so ist das nun mal im Showgeschäft. Ich mein, wenn du liebst, was du tust, dann ist es nicht Arbeit, nur Idioten ruhen sich aus. Ich bin 25 Jahre und bin auf einem Major Label unter Vertrag, verdammt noch mal. Gäbe es irgendeinen Grund für mich genau jetzt eine Pause zu machen? Niemals.
Ein großer Dank an Sascha Merkel von Pirate Smile, der uns dieses Interview ermöglicht hat.