In den USA und UK stand Michael Jackson schon mit “Off The Wall” zielsicher in den Top 5, doch für den weltweiten Erfolg musste ein Megaseller wie “Thriller” herhalten. Und das ist bis heute ein Album der Superlative. Mit rund 65 Millionen verkauften Exemplaren ist es das weltweit meistverkaufte Album aller Zeiten – und den Rekord wird in Streamingzeiten vermutlich auch niemand mehr brechen. Ein Album für die Ewigkeit, vier Jahrzehnte auf dem Buckel, dabei aber in Würde gealtert.
Das Album ist poppiger als die vorherigen Soloalben von Michael. Und es hat einige veritable Hits zu bieten, die bis heute in den Playlists vieler Radiosender verweilen. Der Start mit “The Girl Is Mine” als erste Single war noch recht beschaulich, doch “Billy Jean” und “Beat It” brachten einen Popsound in die Discotheken, der ein ganzes Jahrzehnt prägen sollte. 1984 wurde sogar der sechsminütige Titelsong zum Nummer-1-Hit, begleitet von einem Musikvideo, das mit 13 Minuten Länge als eigenständiger Kurzfilm gilt und bis heute seines Gleichen sucht.
2008 wurde das Album mit einer Bonus-DVD und fünf Remix-Tracks sowie einem neuen Titel als “Thriller 25” erneut veröffentlicht. Neben einigen Remix-Tracks gab es vor allem die Videoclips als Extra auf einer Bonus-DVD. Zum 40jährigen legt man jetzt nochmal eine Schippe drauf und veröffentlicht “Thriller 40” als Doppel-CD mit vielen unveröffentlichten Tracks auf dem zweiten Silberling.
Schon der Start mit “Starlight” ist absolut spannend, denn so sollte der Titelsong eigentlich zunächst heißen. Aus “Starlight” wurde “Thriller”, die Lyrics wurden in eine düstere Richtung geändert und der Rest ist Geschichte. Wahnsinn, wie die Produktion einem Song eine komplett neue Richtung geben kann. Im weiteren Verlauf gibt es einige Demoversionen aus der Entstehungszeit, die noch deutlich den Disco-Sound atmen. Das sechste Jackson-Album hätte auch ganz anders klingen und der Karriere eine ganz andere Richtung geben können.
Das Doppelalbum mit umfangreichem Booklet steckt in einer silbernen Papphülle, die standesgemäß zum großen Jubiläum passt.
Vor kurzem konnten Sony Music das neue “MICHAEL JACKSON THRILLER 40″ Album ankündigen und seit letzter Woche ist es vorbestellbar. Uns erwartet eine Doppel-CD mit dem originalen Meisterwerk von Michael und einer Bonus-CD mit erlesenen, bisher unveröffentlichten Songs und Demoaufnahmen.
Die Titel der zehn Bonustracks werden nach und nach bekannt gegeben, und zwar beginnend nach dem Labor Day (dem amerikanischen Tag der Arbeit am 5. September), wobei der letzte Titel kurz vor der Veröffentlichung am 18. November verraten wird. Darüber hinaus werden 15 zusätzliche Tracks, die bisher nur in begrenzter Auflage erschienen sind, im Rahmen einer erweiterten digitalen Version erhältlich sein.
Mit der Veröffentlichung von “MICHAEL JACKSON THRILLER 40″ wird das 40-jährige Jubiläum des weltweit meistverkauften Albums aller Zeiten gefeiert. Pop-up-Events und weltweite Veranstaltungen sind geplant, um Michaels monumentales Werk zu würdigen, das mit bis heute unerreichten acht Grammys ausgezeichnet wurde, musikalische Grenzen sprengte und die Welt der Popmusik und Musikvideos für immer verändert hat. Michael Jacksons Album Thriller befand sich mehr als 500 Wochen in den Billboard-Albumcharts und wurde seit dessen Veröffentlichung am 30. November 1982 über 100 Millionen Mal verkauft.
Für alle die das offizielle Video von „Thriller“ nochmal sehen wollen:
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Wir dürfen heute verkünden, dass Sony Music und der Michael-Jackson-Estate zum 40. Jubiläum von Michael Jacksons „THRILLER“, das meistverkaufte Album aller Zeiten, am 18. November MICHAEL JACKSON THRILLER 40 veröffentlicht. Die Doppel-CD beinhaltet das Originalalbum sowie eine Bonus-Disc voller Überraschungen für die Fans, inklusive einiger bislang unveröffentlichter Songs, die Michael einst für „Thriller“ im Studio aufgenommen hatte.
Michael Jacksons „Thriller“ stand über 500 Wochen in den US-Billboard-Charts und verkaufte über 100 Millionen Einheiten seit seiner Erstveröffentlichung am 30. November 1982. In den offiziellen deutschen Verkaufscharts belegte „Thriller“ elf Wochen lang die Spitzenposition und wurde bisher viermal mit Platin und achtmal mit Gold ausgezeichnet. Sieben Singles des Albums wurden Top-Ten-Hits und drei „Beat It”, „Billie Jean” und „Thriller” schafften es auf Platz 1. Die Musik auf „Thriller“ ist so abwechslungsreich und einzigartig, dass sie die Genres Rock, Pop oder Soul gänzlich neu definierte. „Beat It“ klang wie ein bislang nie gehörter Hybrid aus Pop und Rock und überwand erstmals die strikte Trennung zwischen „schwarzer“ und „weißer“ Musik, mit Eddie Van Halens atemberaubend-virtuosem Gitarrensolo als weiterem Höhenpunkt.
Michael Jackson hat bis heute über eine Milliarde Alben verkauft und bleibt auch lange nach seinem Tod einer der Top-Streaming-Künstler der Welt. Demnächst wird es einige Highlights geben, um Michaels episches Werk gebührend zu ehren, das mit dem Gewinn von acht Grammys bei der Verleihung im Februar 1984 Rekorde brach, musikalische Grenzen sprengte und Popmusik und Videokunst für immer veränderte.
Einige dieser geplanten Highlights, die wir bislang schon ankündigen können, sind:
„Thriller“ Original-Version auf schwarzem Vinyl samt neuer Covergestaltung
Nach dem Erfolg der langjährigen “Rock Classics” Reihe mit Titeln zu den Beatles, Metallica und Pink Floyd gibt es inzwischen auch ein Pendant für die großen Stars der Popmusik. Die Reihe “Pop Classics” startete vor zwei Jahren mit Elton John und ist mit Ausgabe #4 endlich beim King of Pop angelangt: Das neue Sonderheft widmet sich Michael Jackson und seiner Musik.
Das erste Kapitel beleuchtet Michaels Werdegang von den Jackson 5 bis hin zu den ersten vier Soloalben beim Motown Label. Während diese noch etwas stiefmütterlich abgehandelt werden, gibt es ab dem 1979er Werk “Off The Wall”, das bei Epic Records erschien und von Quincy Jones produziert wurde, bis hin zu den postum veröffentlichten “Michael” und “Xscape” jeweils sehr ausführliche Hintergrundartikel zu jedem Album.
Zwei Interviews mit Michaels Bruder Tito Jackson aus den Jahren 2013 und 2021 gehen auf die Planungen ein, die Michael mit den Brüdern kurz vor seinem Tod noch gemacht hatte und die leider nie zum Tragen kamen. Eine Reunion der Jacksons inklusive Michael wäre schon ein sensationelles Ereignis gewesen.
Abschließend gibt es Zitate großer Kollegen aus Kunst und Kultur, die Michaels Person würdigen – außerdem eine Zusammenstellung wichtiger Bücher, Filme und Memorabilia zum “King of Pop”.
Wie immer bringen SLAM Media mit ihrem Heft eine umfangreiche Würdigung eines Künstlers auf den Markt, die auf 100 Seiten das Wichtigste zum entsprechende Künstler zu bieten hat. Massig Infos zum kleinen Preis.
Im Juni werden es schon zehn Jahre sein, dass mit Michael Jackson einer der größten Popstars und Entertainer der letzten Jahrzehnte verstarb. Am 29. August 2018 wäre der erfolgreichste Popinterpret des vergangenen Jahrhunderts, 60 Jahre alt geworden. Am selben Tag feierte das Musical „BEAT IT!“ Weltpremiere in Berlin und setzte damit dem „King of Pop“ ein würdiges Denkmal. Seit einigen Monaten ist das Bühnenspektakel auf großer Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
In der Arena Trier war die bunte Show nahezu ausverkauft. Einige Fans hatten sich schwer in Schale geworfen, um dem King of Pop zu huldigen. Zunächst durfte man den Bühnenaufbau bewundern, der aus einer LCD Leinwand bestand und zwei Treppenaufbauten rechts und links. Die mehr als zweistündige Show (plus Pause) startete bereits mit einem Knalleffekt, als der stampfende Beat von “They Don’t Care About Us” ertönte – alle Regler weit aufgedreht – und Hauptdarsteller André Santisi erstmals in Erscheinung trat. Der Musical-Künstler ist schon seit über zwanzig Jahren als Jackson-Double aktiv und hat seine Performance inzwischen deutlich in Richtung Perfektion ausgebaut. Bewegungen, Tanzschritte, Vocals und kleinste Gesten bringt er so gekonnt rüber, dass man mehrfach das Gefühl einer Zeitreise in die 80er und beginnenden 90er Jahre hat.
Inhaltlich erzählt das Musical die Geschichte des Michael Jackson von seiner Zeit bei den Jackson 5 bis hin zu seiner Ehe mit Lisa Marie Presley. Die späteren schwierigen Jahre werden höchstens angedeutet, sein früher Tod spielt keine Rolle. Alles zusammen gibt Anlass, die größten Hits des Künstlers live zu performen – und davon gibt es eine Menge, wie den Zuschauern im Verlauf des Abends bewusst wurde. Für den jungen Michael aus der Zeit der Jackson 5 und der ersten Soloalben gab es einen zweiten singenden Schauspieler: Koffi Missah. Auch dieser machte seine Sache sehr gut und fuhr den wohlverdienten Applaus des Publikums ein, in der Tanzperformance konnte er aber nicht an Santisi heran reichen.
Weitere Sprechrollen waren für Figuren wie Diana Ross und Janet Jackson vorgesehen. Die Dialoge der Protagonisten kamen nicht zu kurz, nahmen aber auch keinen breiten Raum ein. Es ging hauptsächlich darum, die Story zusammenzuhalten, was auch gut gelang. Die Streitigkeiten zwischen Michael und seinen Brüdern wurden gut dargestellt. Ebenso die Umstände, die ihn zur Solokarriere und den ersten großen Erfolgen führten. Selbst seine Vorbilder Charlie Chaplin und Fred Astaire wurden im Schattenspiel nachgezeichnet.
Starke Choreographien stellten weltbekannte Videos wie “Smooth Criminal” und “Thriller” nach. Man bekam visuelle Eindrücke von seiner Megashow 1993 in São Paulo und im Prinzip waren die Megahits schon in der ersten Showhälfte gespielt. Vor allem zu “Beat It” kam die große Stunde des fantastischen Ensembles. Eine elfköpfige Tänzergruppe erweckte die Musik zum Leben und der “Acting Captain” Aloysia Astari hatte zudem in Trier quasi ein Heimspiel. Die in Indonesien geborene und in Wien aufgewachsene Künstlerin stand schon in den regionalen Produktionen “Christmas Moments” und “Yakari” auf der Bühne und ist seit jeher Publikumsliebling. Hinzu kam eine fünfköpfige Rockband mit der starken Anja Arnold an der Gitarre, die häufig wie ein Wirbelwind über die Bühne fegte.
Nach einer 25minütigen Pause ging es in Teil 2 mit schwierigeren Themen weiter. Nach Ruhm und Welterfolgen kam es zu Verfolgungen durch Paparazzi, den unmöglichsten Schlagzeilen und schließlich Anfeindungen der Presse. Das wurde in einem Slapstick der als Reporter kostümierten Tänzer gut dargestellt – aber auch in der zunehmenden Verzweiflung Michael Jacksons. Das Schauspiel nahm in dieser zweiten Hälfte breiteren Raum ein, doch die Musik kam nicht zu kurz:
Da war “Black Or White” als Ensemble-Stück verschiedener Figuren aus Jacksons Karriere inklusive furioser Rap-Einlagen. “Dangerous” wurde zum Soundgewitter mit charismatischem Sprechgesang, bei dem Santisi zur Hochform auflief, was er mit dem emotionalen “Leave Me Alone” nochmals toppen konnte. Den showgewaltigen Abschluss lieferte ein tränenrühriger “Earth Song”, wobei die Smartphones der begeisterten Zuschauer die Arena in ein Lichtermeer verwandelten. Allein das wäre schon ein würdiger Abschluss gewesen, doch mit dem Ensemblestück “Man On The Mirror”, dem nostalgischen “Blame It On The Boogie” und einer vor Schmalz triefenden Version von “Heal The World” wurden die stehenden Ovationen des Publikums reichlich belohnt.
Es macht Spaß, sich diese Show anzusehen – vielleicht gerade deshalb, weil sie den schmerzvollen frühen Tod Jacksons auslässt. Wer nach Gelegenheiten sucht: In der Saarlandhalle Saarbrücken gibt es das Ereignis am 18. April 2019 – und bereits 2020 soll die Show wieder nach Trier kommen.
Zum 60. Geburtstag von Pop-Idol Michael Jackson feiert das brandneue Musical „BEAT IT!“ am 29. August 2018 Weltpremiere im Theater am Potsdamer Platz in Berlin und geht ab November 2018 erstmals auf große Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Dabei gibt es auch zwei Stationen im Südwesten: Am 9.2.2019 gastiert die Show in der Arena Trier, am 18.4.2019 in der Saarlandhalle Saarbrücken. Events, die Freunde des King of Pop nicht verpassen sollten!
Deutschlands bekanntester TV-Juror, Fitnesscoach und Choreograph Detlef Soost verstärkt das Kreativteam des neuen Musicals. Er hat eine magische Ausstrahlung und das außergewöhnliche Talent, Menschen zu begeistern und anzutreiben. Seit über 25 Jahren ist er als Juror, Choreograph, Moderator und Fitnessexperte im TV präsent. Für „BEAT IT!“ choreographiert Soost gleich mehrere Jackson-Songs, darunter den Titelsong. Im Interview steht er uns Rede und Antwort zur großen Produktion.
Foto: Andreas Friese
MHQ: Welchen Einfluss hatten Michael Jacksons Musik und womöglich auch seine Choreographien in den Musikvideos auf deine Karriere?
Detlef Soost: Ja, man muss ja ganz klar sagen, dass Michael Jackson, ohne dass er es je wusste, in gewisser Art und Weise mein Mentor und Richtungsgeber war, schon als Kind. Ich hatte ihn irgendwann im ZDF um 00:01 gesehen mit „Thriller“ und wusste ab dem Augenblick: Ich will Tänzer werden und ich will so tanzen können wie Michael Jackson! Angefangen bei „Thriller“, womit er ja ein komplett neues audiovisuelles Erlebnis geschaffen hat, weil du plötzlich auf Extra-Sounds, die auf die Schritte kombiniert wurden, Choreographien gesehen hast! Genau das gleiche dann auch bei „Beat It“, was auch so ein Quantensprung war, weitergehend mit „Bad“ bis hin – und das ist bis heute eines der krassesten Videos überhaupt, für mich, in meiner Welt – zu „Smooth Criminal“, wo er sich nochmal komplett neu erfunden hat, nicht nur in seinem eigenen Solo-Tanz, sondern auch in der Choreographie. Das heißt, Michael Jackson war immer in dem, was er getan hat, choreographisch „first mover“ für mich. Er hat immer vorgegeben, wie getanzt wird, welche Effekte genutzt werden, was gerade im Trend ist. Und wenn man sich anschaut, wie viele andere Stars – Usher, Justin Timberlake bis heute zu Justin Bieber oder die ganzen Boybands, die es damals gab – sich all das mit angenommen und sich daran orientiert haben, dann zeigt das umso mehr, wie fett sein choreographisches und musikalisches Vermächtnis ist.
MHQ: Wie wichtig war Michael für die Tanz-Szene? Gab es zu der Zeit einen Boom, weil alle lernen wollten, so zu tanzen?
Detlef Soost: Also, das Krasse ist wirklich: In der Vorbereitung auf meine Choreos, die ich aus meinem eigenen kreativen Content entwickelt habe für „BEAT IT!“, habe ich mir natürlich die ganzen Videos von Michael nochmal angeguckt. Und auch, wenn man ihn heute zum ersten Mal sehen würde, mit „Thriller“, mit „Beat It“, „Bad“ oder „Smooth Criminal“, würden die Leute ausrasten! Auch nach heutigem Stand von Choreographie und Show, weil es nach wie vor absolut unvergleichlich ist. Aus meiner Sicht wurden ganz viele Generationen von Musikern und Performern durch die Art und Weise, wie Michael Jackson es verstanden hat, Musik und visuelle Performance zu verbinden, beeinflusst – und das noch bis heute! Das heißt, wir können gar nicht sagen „Gab es damals einen Boom, als er noch lebte?“. Ich weiß nicht, wie viele kleine, große und mittlere Michael Jackson-Doubles in der Welt auch heute noch rumrennen! Meine achtjährige Tochter gehört dazu! Die hat sich zu Weihnachten ein Michael Jackson-Outfit mit Sonnenbrille, Perücke, Hut, Handschuhen und Jacke gewünscht und performt wie eine Verrückte jeden einzelnen Song von Michael. Das ist so unglaublich generationsübergreifend. Auch, wenn es ihn heute gar nicht mehr gibt, ist seine Musik und das, was er visuell auf die Bühne gebracht hat, nach wie vor megamodern.
MHQ: Man kann sagen, es ist zeitlos, nicht wahr?
Detlef Soost: Zeitlos trifft’s genau auf den Punkt. Guck mal, du kannst dir „Smooth Criminal“ problemlos heute noch anhören, du kannst dir „Beat It“ anhören, also fast alle seine Songs… mir fällt kaum ein Song ein, wo ich sage: Ach nee, den muss ich jetzt nicht noch mal hören.
MHQ: Ist das auch sein größtes Vermächtnis? Diese zeitlose Kunst?
Detlef Soost: Das wundert dich jetzt vielleicht, dass ich was komplett anderes sage, aber: Es ist die Kraft, Emotion hörbar und sichtbar zu machen. Das Verständnis, das Können und das Talent. Egal, ob es wie möglicherweise bei „Beat It“ oder „Bad“ Aggressivität ist, oder ob es wie bei „The Way You Make Me Feel“ sexy Emotion ist oder bei den ganzen Balladen nachdenkliche oder auch traurige Emotionen… Niemand hat es je geschafft, Emotionen so hörbar und sichtbar zu machen, und das authentisch, wie Michael Jackson. Alleine wenn ich jetzt darüber rede und mir das vorstelle, werde ich selbst schon wieder total emotionalisiert, weil mich das so berührt. Weil es so unglaublich ist, was dieser Mensch auf die Bühne gebracht hat und wie er Menschen damit berührt hat.
MHQ: Kannst du dich vielleicht auch ein bisschen mit ihm identifizieren? Mit diesem Kampf nach oben?
Detlef Soost: Natürlich, absolut. Weißt du, ich hatte gar keine Eltern, Michael Jackson hatte zumindest in Form seines Vaters Eltern, die ihm vielleicht, zumindest als Kind, nicht wirklich gutgetan haben. Auch, wenn sie seine Karriere durch den harten Drill vielleicht beeinflusst haben. Wir tragen ja das, was wir aus der Kindheit an Wunden haben, auch als Erwachsene mit uns rum, und da hatten wir beide schwere Zeiten. Das hat uns sicherlich da hingebracht, dass wir sehr „driven“ waren, wie man im Englischen gerne sagt. Dass wir immer vorwärts wollten, immer neue Meilensteine erreichen wollten, dass uns auch nie der eine Erfolg von gestern morgen noch genug war. Sondern wir haben gesagt „Okay, geschafft, was ist das nächste auf dem Weg?“. Im Deutschen sagt man „getrieben sein“, das hört sich aber so negativ an, finde ich. Deshalb gefällt mir „driven“ einfach besser. Wir hatten schon beide, er natürlich auf einem ganz anderen Niveau als ich, ähnliche Antriebe, vorwärts zu kommen.
MHQ: Musik und Tanz – beides kann verbinden und die Welt vereinen. Michael hatte diese Botschaft unter anderem ja auch thematisiert mit „Black Or White“. Wie siehst du das, gerade auch als Coach?
Detlef Soost: Ich habe gerade letztens das wieder festgestellt, in einem Gespräch, in dem es auch darum ging – um die AfD und die Migrationsproblematik… Im Tanzen und im Gesang gibt es keine Rassen, gibt es keine Religion! Es gibt keine unterschiedlichen Farben, es gibt keine unterschiedlichen Größen – das gibt es alles nicht. Es gibt nur die gleiche Leidenschaft. Die Leidenschaft zum Tanzen, die Leidenschaft zum Gesang und zum Musikmachen. Das ist das, was die Menschen verbindet. Wenn die Leidenschaft gleich ist, sind auch die Menschen miteinander verbunden. Das ist die einzige Religion – die Leidenschaft.
MHQ: Du arbeitest an der neuen Show „BEAT IT!“ maßgeblich mit – wird sie Michael Jackson gerecht?
Detlef Soost: Oh, das ist so ein großer Schuh… Und es ist so ein fantastisches Kreativ-Team, und ich muss ehrlich sagen, ein noch fantastischerer Cast. Mit diesen Menschen zu arbeiten, treibt mir – und da kannst du die Uhr danach stellen – ständig die Tränen in die Augen. Sie sind mit so viel Leidenschaft, mit so viel Commitment dabei, dem Vermächtnis von Michael Jackson, IHM gerecht werden zu wollen, das ist unglaublich. Und trotzdem sind’s große Schuhe, die wir uns anziehen. Und auch, wenn wir alle mehr als hundert Prozent an Leidenschaft, an Kraft und an Commitment und Kompetenz einbringen, wird erst der Zuschauer uns sagen können, ob wir dem Vermächtnis von Michael gerecht werden. Wir können uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht erlauben zu sagen „Ja, wir werden seinem Vermächtnis gerecht“ – das muss der Zuschauer entscheiden.
MHQ: Was ist das Wichtigste, was diese Show den Zuschauern vermitteln soll? Was meinst du? Sind es die Emotionen?
Detlef Soost: Das ist für mich der wichtigste Punkt. Deshalb ist es für mich vielleicht nicht die schwierigste Challenge. Genau das, die Emotionen sichtbar zu machen. Wenn die Gangs auf die Bühne kommen bei „Beat It“ – da wird nicht mit Wattebällchen geworfen oder Sonnenblumen verteilt, sondern es ist eine aggressive Emotion, die sichtbar gemacht wird. Genauso ist es bei „The Way You Make Me Feel“ eine sexy, aber reine Emotion. Und bei „Black Or White“ geht’s darum zu zeigen „Hey, wir sind im Endeffekt alle gleich!“. Es geht also um Happiness und um Verbindung. Durch meine jahrelange Erfahrung und dadurch, dass ich mich durch Michael Jackson immer darauf konzentriert habe, die Emotionen auf die Bühne zu bringen, konnte ich bei „BEAT IT!“ sehr viel einbringen. Das ist vielleicht das, was ich neben meinen eigenen Choreos am meisten mitgeben konnte in dieses Paket. Wie gesagt, der Zuschauer ist Laie, und ich bin froh, dass der Zuschauer ein Laie ist. Denn dann ist die Emotion purer, die er spürt, weil er es sich manchmal nicht erklären kann. Der Zuschauer sitzt da und überlegt sich: „Warum catcht mich das gerade so? – bei der Bewegung, bei dem Move, bei dem Sound. Warum kommen mir da plötzlich die Tränen, oder ich hab einen Kloß im Hals?“ Vielleicht kennst du das auch: Es gibt manchmal so Situationen im Leben, die passieren und von einer Sekunde auf die andere, man rechnet nicht damit, hat man plötzlich so `nen Kloß im Hals, oder man merkt, dass die Augen wässrig werden. Das sind die Sachen, wenn einen die Emotionen übermannen. Und das ist es, was ich versuche, sichtbar zu machen.
MHQ: Vielen Dank, Detlef.
Wir danken Detlef Soost für seine aufschlussreichen Worte und freuen uns auf zwei starke Events in Trier und in Saarbrücken! Ein Dank geht auch an Popp Concerts, die diese Produktion in den Südwesten holen.
Vorneweg: Es gibt auf diesem Album nichts wirklich Neues vom King of Pop. Vielmehr ist es eine thematisch angelegte Best-of-Compilation und dreht sich vor allem um den zur düsteren Jahreszeit passenden Song “Thriller”. Doch es gibt immerhin einen spannenden “Thriller”-Remix von DJ Steve Aoki und den aus fünf Songs bestehenden Mashup „Blood On The Dance Floor X Dangerous“.
Die Wahl der Songs für “Scream” spiegelt die Liebe des King of Pop für diese Jahreszeit mit ihren Kostümen, dem Wechselspiel von Dunkelheit und Licht, Verwandlungen und Überraschungen wieder. Jeder enthaltene Track ist auf seine Weise bemerkenswert. „Dirty Diana“ zum Beispiel war der fünfte aufeinanderfolgende No.1-Song aus dem Album “Bad”, das auch alle Rekorde in Sachen aufeinanderfolgende Top-Chart-Singles aus einem einzigen Album angeht. „Thriller“, aus der Feder von Rod Temperton, war die siebte Single einer beispiellosen Serie von sieben Top-Ten-Singles allein aus “Thriller”, dem meistverkauften Album aller Zeiten, und der Top-5-Hit „Scream“ ist das einzige Duett von Michael Jackson und seiner Schwester Janet.
Daneben bietet die Compilation Lieblingssongs der Fans aus dem Albumrepertoire von The Jacksons wie „Torture“ und „This Place Hotel“ (der ersten Single, die Michael im Alleingang geschrieben, komponiert und arrangiert hat). Außerdem, zum ersten Mal auf einem Michael-Jackson-Album: „Somebody’s Watching Me“, der internationale Hit von Rockwell aus dem Jahre 1985 mit der von Michael gesungenen Kult-Hookline.
Über den Sinn und Unsinn einer solchen Veröffentlichung lässt sich natürlich trefflich streiten. Der Fan bekommt nicht wirklich etwas Neues, aber mir gefällt auf jeden Fall die thematische Ausrichtung des Albums – und irgendwie tut es immer gut, ein Jackson-Album in Händen zu halten. Diesmal mit ausschließlich tanzbaren Songs und stimmungsvollem Cover.
Der vorliegende Radiomitschnitt stammt von einer Michael Jackson Show in Auckland, Neuseeland, am 11. November 1996. Die History World Tour zeigte ihn in Topform – eine Show der Superlative.
Da es sich um eine Radoaufnahme handelt, darf man sich über ordentliche Audio-Qualität freuen. Besser als viele Bootlegs, die es von der Tour gibt. Jackson mischt neuere Hits wie „Scream“ und „Earth Song“ mit älteren Klassikern wie „Thriller“, „Beat It“ und „Billie Jean“ – er führt sogar ein paar frühe Jackson 5 Nummern aus den 70ern auf.
Michael Jackson wird immer als einer der talentiertesten und charismatischsten Künstler in Erinnerung bleiben. Diese Aufnahme macht klar, warum dies so ist. Ein schönes Zeitdokument für Fans des King of Pop. Zwar nicht in kompletter Konzertlänge, aber mit gut 74 Minuten hervorragend gefüllt.
Es war quasi “angedroht”, dass noch viel unveröffentlichtes Material von Michael Jackson in den Archiven lagert und sukzessive auf den Markt gebracht wird. Dieses Phänomen hatten wir auch schon bei Ikonen wie 2Pac und Freddie Mercury und dort ist nicht nur Schlechtes dabei rausgekommen. Also warum nicht?
Sony Music waren erstmals 2010 tätig und damals gab es das Album “Michael”. Die Veröffentlichung erfolgt also in kleinen Dosen und mit gewissem zeitlichem Abstand. Macht Sinn, vor allem weil man sich für den neuen Release einige namhafte Produzenten mit an Bord geholt hat. Allerdings finden sich diesmal nur acht Songs auf dem Album. Da wir wissen, dass die Archive mehr her geben, ist das schon etwas dürftig.
Als Executive Producer zeichnet L.A. Reid für “Xscape” verantwortlich, der nach ursprünglichen Recherchen in den Jackson-Archiven vom Michael Jackson Estate uneingeschränkten Zugang zu jenen Schätzen erhielt, auf denen die kompletten Vocals der letzten vier Jahrzenten enthalten sind. Reid fungierte als Kurator der finalen Liste von Aufnahmen, die an die Produzenten gegeben wurde, um die Produktionen zu überarbeiten und mit einem frischen, aktuellen Sound zu versehen – und gleichzeitig darauf zu achten, Michael Jacksons künstlerische Essenz und Integrität zu bewahren. Diesen Prozess bezeichnet Reid als “contemporizing”. Als einen der Hauptproduzenten wählte er Timbaland, der über die notwenige Expertise und Erfahrung für eine derartige Aufgabe verfügt. Darüber hinaus arbeiteten die Erfolgsproduzenten Rodney Jerkins, Stargate, Jerome Jroc Harmon und John McClain an den Stücken. Der Song “Xscape” wurde von Michael Jackson und Rodney Jerkins geschrieben und ist das einzige Stück auf dem Album, das von jenem Produzenten vollendet wurde, der es ursprünglich gemeinsam mit Michael aufgenommen hatte. Ansonsten spürt man deutlich den Einfluss von Timbaland, der nun mal ein Händchen für moderne Popmusik hat und die Akzente an den richtigen Stellen setzt. Ja – “Xscape” ist ein hervorragendes Album geworden. So, als sei der King of Pop auferstanden, um ein letztes Mal seine Fans zu beglücken. Das Werk ist schlüssig, durchdacht und in seiner Gesamtheit ganz homogen. Es enthält alle Zutaten eines guten Jackson-Albums. Während “Michael” noch ein Schnellschuss war, hat man “Xscape” den Geist und die Ideen des Interpreten mitgegeben.
Deutlich wird das, wenn man die Deluxe Edition vorliegen hat und sich die Originalaufnahmen anhört. Michael Jackson war in vielerlei Hinsicht Perfektionist und er hat hier einige Titel aufgenommen, die als B-Seite durchaus schon bestehen könnten. “Love Never Felt So Good” stammt aus den frühen 80ern, “Loving You” könnte zu “Bad” passen und “A Place With No Name” sowie “Blue Gangsta” geben den Michael der 90er Jahre gut wieder.
Auf “Slave To The Rhythm” kommen Michaels typische Juchzer so richtig durch und der Titelsong “Xscape” ist nun mal ein hervorragender Dance-Kracher. “Do You Know Where Your Children Are” mit seinem einfühlenden Text ist regelrecht bezaubernd. Im direkten Vergleich mit Michaels Demo-Aufnahmen könnten oft die Originale gewinnen. Das spricht für Michaels Stärke. Was Timbaland und Co. geleistet haben, ist die Schaffung eines in sich stimmigen Albums, das die Songs aufeinander aufbauen lässt.
Die acht Remix-Titel beanspruchen 35 Minuten Albumlänge. Durch die Originale und die Version von “Love Never Felt So Good” featuring Justin Timberlake wird das Werk auf 75 Minuten ausgedehnt. Also schon genügend Musik fürs Geld. Zudem enthält die Deluxe Edition eine DVD mit Dokumentation zur Entstehung des Albums, die aber nichts Essentielles bietet.
[amazonButton]Hier kannst Du “Xscape” bestellen[/amazonButton]
Kim Wildes sechstes Album “Close” wurde 1988 veröffentlicht – im gleichen Jahr, als sie Michael Jackson bei seiner Welttournee begleitete. Kimberly Smith (so heißt sie mit bürgerlichem Namen) war die Ikone des 80er-Jahre-Rock, Aushängeschild der britischen Popmusik, Traumfrau einer ganzen Generation. Die nimmermüde Sängerin ist seit 1980 aktiv und war eigentlich nie richtig weg vom Fenster. Klar, da gab es eine längere Veröffentlichungspause zwischen 1995 und 2006, doch ein Best-Of-Album rief 2001 die alten Hits wie “Kids In America”, “You Came” und “You Keep Me Hangin‘ On” in Erinnerung. Und dann war da natürlich die erfolgreiche Kollaboration mit Nena zur englischen Version von “Irgendwie, irgendwo, irgendwann”, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Charts stürmte. 2010 gab es das Album “Come Out And Play” und kurz darauf ein Cover-Album mit dem Titel “Snapshots”.
2013 steht aber ganz im Zeichen des 25jährigen Jubiläums von “Close”. Aus diesem Anlass erscheint eine “Remastered Expanded Edition”, die einiges zu bieten hat. Zunächst einmal das remasterte Album. Klar. Das hört sich auch in der Bearbeitung immer noch sehr nach 80er Jahre an. Eine klangliche Zeitreise, die Bilder von seltsamen Frisuren, Discokugeln und Zauberwürfeln herauf beschwört. Auf Anhieb hätte ich nur “You Came” als bekannten Song nennen können, aber natürlich waren da mehr Ohrwürmer drauf: “Hey Mister Heartache”, “For Letter World” und “Never Trust A Stranger” – alles nach wenigen Takten wieder fest im Gedächtnis verankert. Kim Wilde gab den meisten Songs eine rockige Grundhaltung mit. Das war in den 80ern eine mutige Entscheidung und verhalf ihr trotzdem zu Dauer-Airplay im Radio und auf den Tanzflächen der Discotheken. Die Songs funktionieren auch heute noch.
Womit füllt man die Expanded Edition auf? Zunächst einmal mit den B-Seiten der Single-Veröffentlichungen. Ebenfalls drei respektable Tracks, die sich harmonisch in den Klang des Albums einfügen. Dann die damals üblichen Single-Edits, womit CD 1 gut gefüllt wäre. Ich erfreue mich aber auch sehr an CD 2, die das enthält, was die 80er zu einem so hörenswerten Ereignis machte: die langen, bisweilen megalangen Versionen der Maxi-Singles. Höhepunkte sind “Hey Mister Heartache” in einer 8-Minuten- und “You Came” in einer 7-Minuten-Version. Hübsche elektronische und rhythmische Spielereien inklusive. Daneben Tracks “A cappella with Percussion”, “Dub Versions” und diverse Mixe. Okay – auf Dauer wird es etwas nervig, den gleichen Song viermal hintereinander zu hören. Aber was tut man nicht alles für nostalgische Momente.
In unseren Breitengraden kannte man Robin Thicke bisher vor allem als Songwriter für Stars wie Christina Aguilera und Usher, doch da steckt noch mehr in dem smarten Kerl, der auf dem Cover seines aktuellen Albums gleich dreifach mit Dackelblick die Augen junger Mädels in seinen Bann zieht. Die Auskopplung “Blurred Lines” hat sich mit Unterstützung von T.I. und Pharrell Williams als prominenten Features bereits einen festen Platz an der Chartspitze gesichert. Doch das Album hat bei weitem mehr zu bieten – einen bunten sommerlichen Blumenstrauß.
“Blurred Lines” ist bereits das sechste Album des Kaliforniers. Und endlich scheint er auch in Europa so richtig durchzustarten. Gründe dafür gibt es ganze 10 an der Zahl, denn jeder Track ist auf seine Weise ein Ohrwurm-Garant und kann sich in die Herzen der Zuhörerschaft einschleichen. Ausfälle? Fehlanzeige. Robins soulige Stimme im Verbund mit radiotauglichen Melodien sollte nicht nur für einen einzigen Sommerhit reichen, sondern für ein komplettes Album, das ein entsprechendes Feeling vermittelt.
Da wären mit “Ain’t No Hat 4 That” und “Get In My Way” zwei Dancefloor-Hits im Doppelpack. Auch “Give It 4 You” wird allen helfen, die das Tanzbein schwingen wollen. Doch neben den Tracks für die Partystimmung gefällt mir vor allem der balladeske, soulige Thicke. In Stücken wie der Pianoballade “The Good Life” und dem beschwingten “Top Of The World” klingt er wie eine gute Mischung aus Justin Timberlake und Bruno Mars. Und das schmachtende “4 The Rest Of My Life” hätte auch Michael Jackson nicht betörender singen können. Was für eine Stimme!
Einziges Manko: 38 Minuten Albumlänge sind natürlich etwas mau für einen Burschen Mitte dreißig, der schon eine Legion an Hits geschrieben hat. Dieser Sommer darf gerne noch etwas länger dauern.
1984 wurde Michael Jackson für zwölf Grammy Awards nominiert und gewann davon acht! Ausschlaggebend: Das Album “Thriller”, für das auch heute noch jeder Superlativ eine Untertreibung wäre. Es folgten das Projekt “USA for Africa” (“We Are The World”), eine lang anhaltende Zusammenarbeit mit dem Disney-Konzern und der Erwerb der Markenrechte am Beatles-Backkatalog. Aus dem einstigen Teeniestar war eine Art Medienmogul geworden.
Die Spannung stieg, als fünf lange Jahre nach “Thriller” der Nachfolger “Bad” erschien. Das erste Album, das ich mir im CD-Format zulegte (und es läuft übrigens heute noch ohne Alterserscheinungen). “Bad” war Jacksons siebtes Solo-Album und zugleich das dritte, das von Quincy Jones produziert wurde.
Die Kritik ging nicht gerade liebevoll mit “Bad” um. Man hatte einen Knaller erwartet – doch es galt als überaus glatt produziert und zu radiotauglich. Mal ehrlich: Es war ein Album des King of Pop. Und niemand kann von Album zu Album die Musikwelt revolutionieren. Neun der elf Titel wurden als Singles ausgekoppelt und erreichten hohe Chartplatzierungen. Fünf erreichten Platz 1 in den US-Billboardcharts, sieben landeten in den deutschen Top 20. Es war weder ein neues “Beat It” noch ein neues “Billy Jean” dabei – aber im Gegenzug gab es auch weniger Lückenfüller, als sie noch bei “Thriller” zu verzeichnen sind.
“Bad” erreichte in über 20 Ländern die Spitze der Album-Charts und wurde bis heute ca. 45 Millionen Mal verkauft. Grund genug für eine exorbitante Neu-Veröffentlichung mit dem Titel “Bad 25”. Je nach Kombination enthält die Legacy Edition zwei Studio-CDs und eine Live-CD bzw. -DVD.
CD 1 beinhaltet neu gemasterte Fassungen von Michaels größten Hits des originalen Albums wie “Smooth Criminal”, “Man In The Mirror”, “Bad”, “Another Part of Me”, “The Way You Make Me Feel”und “Dirty Diana” – arrangiert in derselben Abfolge, in der sie auf der ursprünglichen Tracklist sind. Nach seiner Veröffentlichung wurde später auch “Leave Me Alone” dem Album hinzugefügt und ist entsprechend ebenfalls enthalten. Wegweisend – das Album gehört in jede Sammlung, allein schon wegen “Smooth Criminal”.
CD 2 bietet zusätzliche dreizehn Tracks, von denen sechs bis dato unveröffentlichte Demo-Aufnahmen sind. Außerdem befinden sich darauf alle drei Bonustracks der im Jahr 2001 erweiterten Edition von “Bad”: die unveröffentlichte Version des Klassikers “I Just Can’t Stop Loving You”, auf der Michael auf Französisch singt, eine energiegeladene Fassung von “Speed Demon” und der “Bad”-Remix – eine Kollaboration zwischen Pitbull und dem niederländischen DJ Afrojack.
Die “25th Anniversary Deluxe Edition” glänzt dann noch mit einigen Extras. Am wichtigsten: Das Konzert aus dem Wembley-Stadion (16. Juli 1988), das Michael Jackson für den Eigengebrauch aufzeichnen ließ und das bisher nur als überteuerter Bootleg erhältlich war. Das Konzert beinhaltet die vollständige Show – genau so wie Michael sie für Prinz Charles, Prinzessin Diana und die 72.000 anwesenden Fans im Publikum der ausverkauften Show an diesem Abend gespielt hat. Die Show war eine von sieben Rekordnächten, die in der Arena stattfanden, und die von insgesamt mehr als einer halben Million Menschen besucht wurden. Ein starkes Zeitdokument, das es zudem dann auch im Audio-Format gibt. Das Tracklisting hat es in sich:
CD Live im Wembley Stadion am 16. Juli 1988
1. Wanna Be Startin’ Somethin’
2. This Place Hotel
3. Another Part Of Me
4. I Just Can’t Stop Loving You
5. She’s Out Of My Life
6. I Want You Back / The Love You Save / I’ll Be There