Simply the Best – Coco Fletcher als Tina Turner, Fotogalerie vom 17.3.2022
Hier unsere Fotogalerie der Show “Simply the Best – die Tina Turner Story” mit Coco Fletcher am 17. März 2022 in der Arena TrierMore
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Es gibt einige Gründe, warum wir unbedingt über die Biografie “Heute Pläne, morgen Konfetti” der DONOTS berichten müssen. An Nummer 1 steht für mich die Tatsache, dass MusicHeadQuarter-Topfotograf Rainer Keuenhof mit einer ganzen Reihe von Konzertfotos in dem Buch vertreten ist. Außerdem beschreibt der Titel, den Autor Ingo Neumayer gewählt hat, absolut treffend die gegenwärtige Lage der Kulturszene. Wir machen Pläne – und Gott, das Schicksal oder irgendwer da oben lacht sich kaputt und stellt den Wegweiser in eine andere Richtung.
Doch irgendwann wird es wieder losgehen. Und da ist für mich eine Tatsache unumstößlich: Kein Rockfestival wird an den DONOTS mit ihrer Live-Energie vorbei kommen. Wenn sie die Bühne regieren, herrscht im Publikum ausgelassene Pogo Stimmung. Es ist unmöglich, ruhig stehen zu bleiben. Man tanzt im Takt der Musik für sich oder mit anderen Konzertbesuchern im Moshpit. Es wird wieder so sein – wir sind zuversichtlich!
1994 als Schülerband in einer Garage in Ibbenbüren gestartet, haben sich die DONOTS Schritt für Schritt einen Namen weit über die Punkrock-Szene hinaus gemacht. 27 Jahre, elf Alben, über 1.200 Konzerte in 21 Ländern – ihre Geschichte hat Höhen, Tiefen und natürlich jede Menge absurde Momente. So sind sie Anfang des Jahrtausends kurzzeitig Stars in Japan, für die die Polizei in Tokio ganze Straßenzüge absperrt. Fünf Jahre später steht die Band vor dem Aus und kann es sich noch nicht mal leisten, zum eigenen Videodreh zu fahren.
Ingo Neumayer, ehemaliger Chefredakteur des VISIONS-Magazins, hat für dieses Buch zahlreiche Wegbegleiter der Band ausführlich interviewt und das umfangreiche Archiv der DONOTS gesichtet. In enger Zusammenarbeit mit der Band wird auf 360 Seiten und angereichert durch viele private Fotos nicht nur der spektakuläre und steinige Weg der DONOTS erzählt, sondern auch ein Stück deutscher Popkulturgeschichte aufbereitet. Er startet die Biografie mit zwei Sätzen: „Eine Band zu gründen, ist die einfachste Sache der Welt. Alles, was man dafür braucht, sind ein paar Instrumente und ein paar Freunde.“ Und dann erzählt er vom Traum, der wahr geworden ist: “Wenn ich groß bin, dann werde ich Rockstar!”
Das Buch ist trotz seines Umfangs sehr kurzweilig zu lesen und besticht durch unzählige Farbfotos aus allen Bandepochen. Die Story ist chronologisch aufgebaut, startet 1991 und reicht bis in die Gegenwart mit einem Epilog zum Tanzbrunnen-Konzert 2019 und einem “Zugabe”-Kapitel zur Corona-Situation. Neumayers Stil wechselt zwischen einer spannend erzählten Berichterstattung und O-Tönen der Protagonisten. Für Fans ein Must-have, für Musikfreunde ein Einblick in die Geschichte einer der besten Livebands Deutschlands.
Aktion zum Release:
Zum 27sten Geburtstag laden euch die DONOTS ein auf eine Zeitreise einmal quer durch ihre Bandgeschichte und entlang ihres frisch veröffentlichten Buches:
Zu einer interaktiven Mischung aus vollverstärkter Live-Musik, Buch-Lesung, Podcast und live Q&A mit jeder Menge Krach, Quatsch, Erinnerungen und Anekdoten. Mit von der Partie sind Ingo Neumayer (Autor der Biografie) und Nilz Bokelberg (Sprecher des Hörbuchs). „Unser letztes Konzert war am 28.12.20219 – so eine lange Livepause hat es in unserer Bandgeschichte niemals gegeben. Es wird einfach Zeit, mal wieder die Instrumente in die Hand zu nehmen!“, so die Band aus Ibbenbüren.
Sichert euch also die Tickets für diesen einzigartigen Abend, bei dem ihr nicht nur live, sondern vor allem auch interaktiv dabei sein könnt: Wählt aus, ob ihr mit Bild und Ton als Teil der Show in den virtuellen Moshpit steigt (Interaktiv-Ticket) oder euch die Show einfach entspannt im Stream anschaut (Streaming-Ticket).
Ihr entscheidet mit, welche Songs gespielt und welche Geschichten erzählt werden, ob Stage-Diving vom Fliesentisch oder ein Schnack mit der Band. Nichts muss – alles kann. Stellt das Bier kalt und schiebt die Sofas beiseite. Wenn in der Hölle auf Erden ein Virus wütet, kommen die DONOTS zu Euch nach Hause.
Freut euch nach langer Abstinenz auf diese besondere Show mit Konzert, Storys aus dem Tourbus, haufenweise Goodies und endlich wieder Live-Feeling. Punk in den Mai – seid ihr dabei? HIER gibt es die Tickets!
+++ ACHTUNG: Streaming Show wird verschoben +++
Leider muss die große “27 Jahre DONOTS”-Show mit Konzert, Lesung und Q&A jetzt kurzfristig auf den 08.05. verschoben werden. Glücklicherweise hat die Verschiebung nichts mit Corona zu tun, sondern mit einem anderen Krankheitsfall in der Familie:
“Liebe streamende Freundinnen und Freunde,
ich falle direkt mit der Tür ins Haus: Leider werden wir die große ’27 Jahre DONOTS Show’ verschieben müssen – unsere fünfjährige Tochter Matti hat sich gestern relativ kompliziert und mehrfach den Arm gebrochen. Sie muss daher am Ende dieser Woche operiert werden und mindestens eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Vor und nach der OP möchte ich an ihrer Seite sein – wenn ich schon sonst immer ein schlechtes stagedivendes Vorbild bin. Ich hoffe auf Euer Verständnis und bitte um Eure Geduld bis Samstag den 8. Mai. Dann aber bitte nur mit Blessuren, die wir uns während der Sendung höchstselbst und absichtlich zufügen! Euer INGO DONOT“
Gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit. Wer am 08. Mai keine Zeit hat: Erstmal tut uns das wahnsinnig leid – wir werden uns darum kümmern, dass die Show auch noch eine Weile on demand verfügbar ist. Sollte es überhaupt nicht passen, könnt ihr eure Karten dort zurückgeben und erstattet bekommen, wo sie gekauft wurden. Wer noch ohne Fahrschein ist, kann weiterhin bei uns im Shop zugreifen. Wir freuen uns jetzt einfach noch ein bisschen länger vor!
Udo Lindenberg war schon in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Legende – und im neuen Jahrtausend tat er alles, um diesen Status zu festigen und weiter zu mehren. Mitte der 70er Jahre führte Udo den Rock’n’Roll in den deutschen Sprachraum ein. Dafür musste er sich viel Häme gefallen lassen, aber er hat sich durchgesetzt. 50 Jahre später ist er immer noch da und größer denn je. Die Alben der Neuzeit sind die bestverkauften in seiner Karriere. Auf “Stark wie zwei” hat er so viele Klassiker geschaffen, dass seine Livekonzerte auch ohne alte Hits funktionieren würden. Für Tourneen bucht er nur die größten Stadien – und zugleich bleibt Zeit und Raum für ein zweites (!) “MTV unplugged” innerhalb relativ kurzer Zeit.
Die Biographie “Udo” erzählt die ganze Geschichte, die Abstürze und die Triumphe, die Niederlagen und Siege. Basierend auf Udo Lindenbergs Erinnerungen, auf Berichten von Wegbegleitern und Mitgliedern des Panikorchesters, aufgeschrieben vom Spiegel-Journalisten Thomas Hüetlin. Wir hören von der berühmten Hamburger WG mit Westernhagen und Otto Waalkes. Wir erleben hautnah die historischen Kabbeleien mit Erich Honecker. Wir erfahren auch von Tina Acke – seiner Gefährtin seit den 90er Jahren – aber das nur am Rande.
Das Buch beginnt in der heutigen Zeit und reist dann zurück nach Gronau. Es gibt viel philosophisches Gedankengut über die Entstehung mancher Songs und wir können auch die Liedtexte mitlesen – schön eingepasst in die entsprechenden biographischen Textstellen (“Mädchen aus Ostberlin”). So entsteht ein wunderschönes Gesamtbild des Künstlers, der uns schon viele Jahrzehnte begleitet, sicherlich auch seine Tiefpunkte hatte, aber immer wie ein Stehaufmännchen zurück kam. “Thomas Hüetlin hat mein Leben aufgeschrieben wie einen langen Song von mir. Meine definitive Biographie. Mein Ding”, so sagt der Meister selbst zum Buch.
Was mich zeitweise etwas nervt, sind der flapsige Tonfall und die kurzen Sätze. Das passt zwar zu Udo, es stört aber bisweilen den Lesefluss. Wer sich darauf einlassen kann, hat ein starkes, authentisches Buch, das uns den wahren Udo zeigt. Für Fans unverzichtbar (denn selbst der Die-hard-Panikfreund kann hier noch Neues erfahren) und für Freunde deutschsprachiger Rockmusik ein fantastischer Lesegenuss mit vielen Hintergrundinfos wie Diskographie und Personenregister.
“Das karierte Verhängnis” – es zeugt schon von einer gehörigen Portion Selbstironie, wenn Werner Böhm, vielen besser bekannt als Gottlieb Wendehals, seine Biographie und Memoiren mit diesem Titel versieht. Auch das Cover sagt viel aus: Der immerfröhliche Entertainer Wendehals mit Fliege, Hornbrille und Gummihahn im Aktenkoffer hat als Spiegelbild einen ernst und verlebt drein blickenden Werner Böhm. Bei kaum einem anderen Künstler tritt der Unterschied zwischen Schein und Sein so zu Tage. Oder zumindest gehen nicht alle so offen damit um.
Seine Karriere begann als populärer Jazzpianist in der Hamburger Szene, wo er im Dunstkreis von Udo Lindenberg und Otto Waalkes unterwegs war – wie so viele Musiker dieser Zeit. Es war ihm auch künstlerischer Erfolg beschieden, zum Beispiel mit dem Werner Böhm Quintett. Nur der finanzielle Erfolg blieb aus. Und Böhm gibt unumwunden zu, dass er stetig über seine Verhältnisse lebte, sich mit den falschen Freunden umgab und eine sexuelle Affäre nach der anderen hatte.
Man will nicht alles glauben, was der gealterte Star hier erzählt. Vor allem schüttelt man immer wieder den Kopf ob der unglaublichen Naivität, die er in gewissen Lebenssituationen an den Tag legte. Der Erzählstil folgt einer groben roten Linie, doch die Anekdötchen sind oft viel zu kurz und die Zeitsprünge machen das Lesen nicht unbedingt leicht.
Karrierehochs sind sicher die Ehe mit Mary Roos und der immense Erfolg als Gottlieb Wendehals. Jeder, der in den 80er Jahren sozialisiert wurde, erinnert sich an “Herbert”, spätestens wenn man die ersten Takte des Refrains hört. Und die “Polonäse Blankenese” gehört zur unverzichtbaren Ausstattung jedes Alleinunterhalters. Spätestens zur Karnevalszeit dürften die Tantiemen der GEMA alljährlich die knappe Kasse ein wenig auffüllen.
Oft würde man gerne etwas mehr über den Menschen Werner Böhm erfahren. Er gibt zwar viel von seinen Erlebnissen Preis und bekennt sich zu seinen Fehlern, doch die Kapitel sind immer sehr abrupt zu Ende und dann gibt es unter Umständen wieder verwirrende Zeitsprünge. Wenn Böhm und der (nicht namentlich genannte) Co-Autor die Jahreszahl nicht nennen, kann man nur anhand der Begleitumstände oder der momentan aktuellen Frau ahnen, in welcher Lebensphase wir uns grade befinden.
Auch die Episode “Dschungelcamp” kommt zu kurz. Böhm gibt mal wieder zu, wie naiv er in die Geschichte rein geschlittert ist und wie er die Strapazen im Dschungel empfand, doch man hätte gerne mehr aus der Sicht eines Betroffenen erfahren, wie die Zustände dort wirklich sind. Mag aber auch sein, dass vertragliche Bindungen an RTL dies verhindern.
Trotz der ganz klar vorhandenen Defizite liest sich das Buch ganz flüssig und der Blick hinter die Fassade von Gottlieb Wendehals macht die Leidensgeschichte vieler Künstler deutlich, die auf der anstrengenden Suche nach dem nächsten Hit so manche Höhen und Tiefen durchleben müssen.
Gottlieb Wendehals – Das karierte Verhängnis von Werner Böhm jetzt bestellen!
Im Jahr 2010 feierte man sie als die heißeste Newcomerin des Jahres, und Kesha bringt tatsächlich die wichtigsten Voraussetzungen dafür mit: Sie kann nicht nur singen, sondern ist auch noch jung, hübsch, ein bisschen verrückt und ein richtiges Partygirl. Ihr Lebenslauf klingt ungewöhnlich: die Mutter Punkrocksängerin, eine arme Jugend – und sie soll sich mal unbefugt ins Haus von Prince geschlichen haben, um ihm ein Demo in die Hand zu drücken. Es geht nichts über frühe Legendenbildung.
Inzwischen hat sie sich zum respektablen Star gemauert und beherrscht die Schlagzeilen weltweit. 26 Jahre sind recht jung für eine Biographie, doch man nimmt Kesha Rose Sebert ohne Weiteres ab, dass sie schon viel erlebt hat und dies mitteilen will, damit die Fans weltweit ihr exzentrisches Auftreten verstehen.
“My Crazy Beautiful Life” ist eine Mischung aus Bildband und autobiographischem Tagebuch. Kesha beginnt mit Kinderfotos und kommt immer wieder auf ihre Herkunft und die ersten Gehversuche im Business zurück. Ihr familiärer Hintergrund spielt dabei eine große Rolle und wird sehr ausführlich beleuchtet. Damit gibt sie vielmehr von sich preis als andere Künstler, zeigt ihre Lebenseinstellung und zeichnet mit viel Humor ihren Weg von der einfachen Barkeeperin hin zum Superstar. Der Sympathiefaktor steigt dabei enorm. Wir sehen sie zwar weiterhin als freizügiges Stargirl mit viel nackter Haut und in lasziven Posen, lernen aber auch die Hintergründe kennen und entwickeln Verständnis für jemanden, der es verdient hat, sein neues Leben in vollen Zügen zu genießen.
Kesha bleibt ein Phänomen, wenn auch ihr zweites Album “Warrior” schon nicht mehr den Erfolg zeigte, wie er ihr mit “Animal” noch beschieden war. Wie sie selbst sagt: “Dieses Buch ist für meine Fans – für die Freaks, die Verrückten, die leidenschaftlichen Träumer, die Wilden und die Party-Animals, die jede einzelne Nacht so leben, als wäre es die letzte Nacht ihres Lebens.”
Eigentlich wurde er schon öffentlich abgeschrieben – als er Ende der 90er auf einer Toilette bei unorthodoxen sexuellen Aktivitäten erwischt wurde und sich zu seiner Homosexualität bekennen musste. Oder durch seine nie ganz zu verheimlichenden Drogeneskapaden. Doch George Michael ist ein Stehaufmännchen der Popgeschichte. Das wird auch in dieser Biographie deutlich.
George Michael ist seit 30 Jahren einer der größten Stars der Popkultur. Erst der Erfolg mit der (nun ja) Teenie-Band Wham!, dann die großen Solo-Erfolge. Parallelen zu Robbie Williams sind unverkennbar. Dabei war der Weg zum Soloschaffen früh vorgegeben. Schon zu Wham!-Zeiten veröffentlichte George Michael, der damals nahezu alle Titel im Alleingang schrieb und produzierte, Solo-Singles und legte damit den Grundstein für seine spätere Karriere. Doch seit Anfang der 80er Jahre, als sich zwei Jungs aus Nordlondon daran machten die Musikwelt zu erobern, war sowohl seine Karriere als auch sein persönliches Leben eine Achterbahnfahrt voller Glück und Erfolg, aber auch voller Fehlschläge und Katastrophen. Der ehemals blonde Teeniestar, der in albernen Outfits zu teilweise noch alberneren Songs über die Bühnen der Welt hüpfte, um Playback zu singen, hat sich inzwischen zu einem reifen Solokünstler entwickelt, der überall auf dem Globus gefeiert wird.
Das Buch berichtet zunächst von den Anfängen, seiner Kindheit als Arbeiterjunge in London, von den ersten Erfolgen mit Wham! und der Entwicklung als Solokünstler, aber auch von den Schattenseiten des Erfolges: Die anhaltenden Skandale um Drogen und seine Sexualität, die der Künstler jahrzehntelang versteckte, den erbitterten Rechtsstreit mit seiner Plattenfirma und auch die persönlichen Tragödien, wie die AIDS-Erkrankung und den Verlust seines Geliebten oder den Krebstod seiner Mutter – nichts wird ausgespart. So entsteht auf fast 350 Seiten ein stimmiges Gesamtbild.
Die Biographie zeigt dabei einen hochbegabten aber zerbrechlichen Künstler, der mit seinem Ruhm und den damit verbundenen Erwartungen, die vor allem seine eigenen Erwartungen waren, nicht zurechtkam, der sich in Schmerzmittel und Drogen flüchtete und seine Probleme solange ignorierte, bis er mit seinem Auto das Schaufenster eines Geschäftes durchschlug und dafür im Gefängnis landete. Und es zeigt einen unermüdlich kämpfenden Mann, der Rückschläge wie kaum ein anderer wegstecken und in Songs verarbeiten konnte und kann; der immer dann, wenn seine Karriere am Ende schien, stärker zurückkam und Lieder schrieb, die uns bis heute bewegen.
Neben vielen Farbfotos gibt es auch eine umfangreiche Diskografie und ein 8seitiges Stichwortregister voller Verweise auf andere Künstler. So entsteht ein facettenreiches Bild von George Michael mit hohem Informationsgehalt.