Opeth feiern 20 Jahre „Blackwater Park“

Als „Blackwater Park“ im Jahr 2001 erschien, galt es als Opus Magnum der schwedischen Band. Opeth hatten sich Steven Wilson als Produzenten für ihr Album erkoren. Das bedeutete: Perfektion in Reinkultur. Nach dem Konzeptalbum „Still Life“ konnte man gar keine Steigerung mehr erwarten, doch „Blackwater Park“ setzte noch einen drauf – und es gelang der Band, ihre maßgeblichen Wurzeln aus Progrock, Progmetal und Death Metal gekonnt miteinander zu verschmelzen. „Still Life“ hatte eine sehr melancholische Seite der Schweden gezeigt und sie in eine neue, atmosphärische Richtung geführt. „Blackwater Park“ erschien dabei wie eine Kurskorrektur.

Aber es war mehr als das: Mikael Åkerfeldt und Steven Wilson führten alles zusammen, was Opeth Anfang des Jahrtausends ausmachte, und holten das Beste raus. Es ist das Album voll atemberaubender melodischer Momente, Gänsehaut erzeugender Atmosphäre, aber auch verspielter und exzessiver Härte. Opeth hatten einer Generation von Musik-Nerds den Death Metal mit einer Welt grenzenloser klanglicher Möglichkeiten bekannt gemacht.

Rückblickend erklärt Mikael Åkerfeldt: „Blackwater Park war unser Sprungbrett zur Professionalität. Seit diesem Album nimmt die Band unsere komplette Zeit in Anspruch und wir haben nie zurück, sondern immer nur nach vorne geblickt. Es ist ja bekannt, dass Steven Wilson das Album mit uns produziert hat, woraus eine lebenslange Freundschaft entstand. Mir gefällt der Gedanke, dass die Songs sich so deutlich von dem unterschieden, was andere Bands damals machten. Aber es ist die Produktion, die uns definitiv vom Rest abhob. Steven half uns dabei, die wahre Stärke der Band herauszuarbeiten. Diese Stärke war und ist unsere Vielseitigkeit.”

Jetzt wird dieses wegweisende Werk über Music For Nations/Sony Music neu aufgelegt. Wie es einem solchen Meilenstein gebührt, erscheint „Blackwater Park“ in der Neuauflage als audiophile 180g Vinyl-Version im Klappcover mit erweiterten Liner Notes. Außerdem wird das Album in unterschiedlichen Deluxe-Varianten wie zum Beispiel in einer Hardcase CD-Fassung erscheinen. Im zugehörigen Booklet finden sich ebenfalls überarbeitete Liner Notes und ein verfeinertes Artwork.

Die mir vorliegende Version im feinen Hardcover-CD-Book enthält den Opener „The Leper Affinity“ in einer Liveversion, die schon auf der 2010er Neuauflage vertreten war. Allerdings vermisse ich schmerzlich die beiden Tracks der Bonus-CD von 2001. Die hätte man hier doch der Vollständigkeit halber mit unterbringen müssen. Der Mehrwert hält sich für Fans also in Grenzen, aber das Album ist natürlich essentiell. Ein perfekter Release für Nostalgiker und Neuentdecker!