Nach viereinhalb aufregenden Dekaden schloss sich im Jahr 2018 der Kreis für eine der bekanntesten und erfolgreichsten Formationen Schottlands: Runrig haben im Stirling City Park an zwei Abenden vor jeweils 25.000 Zuschauern und der beeindruckenden Kulisse des Stirling Castle ihren endgültigen Abschied gefeiert.
Runrig waren ein Folk-Rock-Phänomen. Gegründet von den Brüdern Rory und Calum McDonald (schottischer geht’s kaum) hat man natürlich viele Höhen und Tiefen erlebt, sich aber konsequent vom gälischen Folk hin zur Rockband entwickelt. Ein entscheidender Einschnitt war sicher der letztendlich erfolglose Wechsel des langjährigen Sängers Donnie Munro in die Politik. Aber darüber muss man eigentlich gar nicht mehr reden, denn mit Bruce Guthro hatte man 1998 einen adäquaten Ersatz gefunden, der zwar nicht das Stimmvolumen seines Vorgängers erreichte, ihm aber in punkto Bühnenpräsenz jederzeit das Wasser reichen konnte. Der Sänger aus Neuschottland in Kanada war für viele Fans zunächst ein Problem und wurde nicht gerade begeistert aufgenommen. Er hat sich aber in die Herzen der Runrig-Gemeinde gesungen und wurde ein mehr als würdiger Ersatz.
Die vorliegende 112minütige Dokumentation ist eine filmische Retrospektive auf die Geschichte der Band – von ihrer Gründung auf der Isle of Skye im Jahr 1973 über die Auftritte vor 50.000 Fans am Loch Lomond und ihrem letzten Auftritt im Stirling City Park 2018. Mit beispiellosem Zugang zu den persönlichen Archiven der Band ist der Film die endgültige Geschichte einer der beliebtesten Bands Schottlands. Neben nostalgischen Bildern und malerischen Impressionen aus Schottland gibt es auch aktuelle Interviews mit den beteiligten Musikern, allen voran die Brüder Rory und Calum Macdonald, die die Band gegründet haben.
There must be a place Under the sun Where hearts of olden glory Grow young
Die Zeilen, die der Doku des renommierten Produzententeams von Blazing Griffin ihren Namen gegeben haben, stammen vom Song “Hearts Of Olden Glory” – einer der großen Hymnen, die für die Musik der Schotten stehen. Wenn dann Tausende Fans diesen Song mit Tränen in den Augen über die Highlands schmettern, bekommt man auch zuhause am Bildschirm eine Gänsehaut. “There Must Be A Place” ist eine würdige Zusammenfassung einer großen musikalischen Geschichte. Eindrucksvoll und bewegend!
Fotocredit: Andrew King
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Die Geschichte der schottischen Erfolgsband RUNRIG dauerte insgesamt 45 Jahre, von 1973 bis 2018. Die Bands ist für die Schotten so eine Art Nationalheiligtum. Sie spielt einerseits Rockmusik mit starken schottischen Einflüssen, andererseits setzt sie historische schottische Liedtexte und Songs in gälischer Sprache ein. Mit ihrem charismatischen Frontmann Donnie Munro begann dann auch der internationale Erfolg. Munro verließ RUNRIG 1996, um für das schottische Parlament zu kandidieren. Nachfolger wurde der Kanadier Bruce Guthro aus Nova Scotia (Neuschottland). Nicht nur in Schottland, sondern auf der ganzen Welt, vor allem in Skandinavien, Benelux und Deutschland, bildete sich eine treue Fangemeinde, die „Riggies“.
Drei Mal waren RUNRIG in ihrer Karriere zu Gast beim „Rockpalast“ des WDR. Zwei dieser Konzerte kommen jetzt in einem tollen CD/DVD-Boxset: Am 3. Februar 1996 waren sie zu Gast in der Düsseldorfer Philippshalle, 5 Jahre später kurz vor Weihnachten, am 15.12.2001 im Kölner Palladium. Ein tolles und einzigartiges Dokument aus der Geschichte von RUNRIG, denn hier zeigt sich die Band noch einmal mit ihren beiden Frontmännern, 1996 noch mit Donnie Munro, 2001 bereits mit Bruce Guthro.
Zu Weihnachten (VÖ: 18.12.2020) wird es eine limitierte Fan-Edition (3.000 Stück) geben: – reguläres Produkt (4CD+2DVD) – Doppel 7” Vinyl-EP, 33 1/3 UpM, mit jeweils 4 Tracks pro EP im Gatefold, – T-Shirt in XL (Front: CD/DVD Artwork, back: Runrig Logo und Schriftzug “One Legend – Two Concerts”) – DIN A5 Lentikular-Karte (Wackelbild) mit den beiden Bandfotos
Tracklist:
CD 1 / DVD 1 – Philipshalle Düsseldorf 03.02.1996
Day In A Boat
Nothing But The Sun
City Of Lights
Rocket To The Moon
Road And The River
Medley: The Mighty Atlantic / Mara Theme
Ard
Edge Of TheWorld
Meadhan Oidhche air an Acairseid
Thairis Air A’ Ghleann
The Greatest Flame
The Dancing Floor
CD 2 / DVD 1 Philipshalle Düsseldorf 03.02.1996
Healer In Your Heart
Stepping Down The Glory Road
The Middleton Mouse
Skye
The Wedding
Siol Ghoraidh
Only The Brave
Alba
Flower Of The West
Loch Lomond
I’ll Keep Coming Home
CD 3 / DVD 2 – Christmas Special 15. Dezember 2001 Köln
Intro: Danns An t-Sabhail
Running to the Light (excerpt)
Wall Of China / One Man
Saints Of The Soil
Book Of Golden Stories
A Dh’Innse Na Firinn
Protect And Survive
One Thing
Big Songs Of Hope And Cheer
Oran Ailean / Leaving Strathconon
The Engine Room
Every River
Pride Of The Summer (Beat The Drum)
An Sabhal Aig Neill
CD 4 / DVD 2 – Christmas Special 15. Dezember 2001 Köln
The Stamping Ground
Flower Of The West
The Messag
Cnoc Na Feille
Maymorning
The Summer Walkers
Skye
Tureadh Iain Ruaidh
Loch Lomond
Silent Night
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Die Geschichte der schottischen Erfolgsband RUNRIG dauerte insgesamt 45 Jahre, von 1973 bis 2018. Sie ist für die Schotten so eine Art Nationalheiligtum. Die Band spielte einerseits Rockmusik mit starken schottischen Einflüssen, andererseits setzte sie historische schottische Liedtexte und Songs in gälischer Sprache ein. Mit ihrem charismatischen Frontmann Donnie Munro begann dann auch der internationale Erfolg. Munro verließ RUNRIG 1996, um für das schottische Parlament zu kandidieren. Nachfolger wurde der Kanadier Bruce Guthro aus Nova Scotia (Neuschottland). Nicht nur in Schottland, sondern auf der ganzen Welt, vor allem in Skandinavien, Benelux und Deutschland, hat die Band eine treue Fangemeinde, die „Riggies“.
Drei Mal waren RUNRIG in ihrer Karriere zu Gast beim “Rockpalast” des WDR. Zwei dieser Konzerte gibt es jetzt in einem CD/DVD-Boxset: Am 3. Februar 1996 waren sie zu Gast in der Düsseldorfer Philippshalle, 5 Jahre später kurz vor Weihnachten (am 15.12.2001) im Kölner Palladium.
Musikalisch zeigen die Konzerte die Band und den jeweiligen Frontmann von ihrer jeweils besten Seite. Dabei sind die Aufnahmen sehr verschieden. Es liegen zwar nur fünf Jahre dazwischen, aber immerhin ein einschneidender Wechsel des Frontmanns. Der Qualität des Gesangs tut das allerdings keinen Abbruch. Bruce hat die gleiche smarte Stimmfarbe wie sein Vorgänger, aber während Donnie oft sehr klassisch gesungen hat, steigerte sich Bruce in rockige Vocals.
Die Aufnahme von 1996 bietet einen mystischen Start. Hier passt das dunkle Bild der DVD noch, aber es wird leider nicht besser. Der Sound ist okay, doch das Bild ist sehr diffus – verschwommen, verzerrt und oft ohne Kontrast. Schade. Was die Songauswahl angeht, startet das Konzert sehr träge. Mehr als die erste Hälfte klingt sehr getragen. Erst ab “Stepping Down The Glory Road” nimmt der Set wirklich Fahrt auf. Die Vielzahl an gälischen Songs schafft aber eine ganz besondere Atmosphäre und das Finale mit “Alba”, “Flower Of The West” sowie “Loch Lomond” nach über zwei Stunden Konzertlänge ist einfach grandios.
Auch das 2001er Weihnachtskonzert liefert über zwei Stunden starke Musik. Die Bildqualität ist auch hier nicht perfekt, aber um Klassen besser als bei DVD 1. Vor allem ist eine ordentliche Lightshow zu bemerken. Songs wie “Book Of Golden Stories” und “Protect And Survive” zeigen schon früh im Set die außerordentlichen Qualitäten von Bruce Guthro. Es war wirklich ein Glücksfall, diesen Sänger in Kanada (!) für eine schottische Band zu finden. Dass er zudem die gälische Sprache beherrschen muss, ist selbstredend. Vor allem der akustische Part mit “Every River” ist sehr berührend, wobei das anschließende “Beat The Drum” ohne Schlagzeugeinsatz schon recht gewöhnungsbedürftig klingt. Aber ich schätze Bruce’ bodenständige und sympathische Art. Wenn dann die Band a cappella “The Summer Walkers” singt, kann man nur dahin schmelzen. Im Finale gibt es ebenfalls “Loch Lomond”, aber in einer fast schon country-mäßig anmutenden Gitarrenversion. Und zum Abschluss erklingt “Silent Night”, das in ein vollkehliges “Stille Nacht, heilige Nacht” übergeht.
Die Aufmachung der Box ist sehr wertig und gemeinsam mit dem Infoteil im Booklet bietet sie einen nostalgischen Rückblick auf die wichtigste Phase der Band im Übergang von Donnie zu Bruce.
Runrig haben vor genau einem Jahr ihren Abschied von der großen Showbühne gefeiert. Wer einmal den Stirling City Park im Herzen Schottlands betreten hat, weiß, dass man dort auch in Tagen völliger Abgeschiedenheit den keltischen Geist vor dem Hintergrund der imposanten Burg atmen kann. Wie geschaffen für zwei atmosphärische Konzerte vor jeweils 25.000 Zuschauern, die am 17. und 18. August 2018 dort stattfanden. Es war klar, dass der Mitschnitt ein Abschiedsgeschenk für alle Fans nach 45 Jahren Treue sein wird. Er erscheint unter dem Titel “The Last Dance – The Farewell Concert” in unterschiedlichen (auch visuellen) Versionen. Mir liegt zur Review die 3CD-Audio-Variante vor.
Eigentlich sind die Brüder Calum und Rory MacDonald seit 1973 die treibende Kraft hinter der schottischen Band Runrig, doch ihr internationaler Aufstieg ist untrennbar mit Sänger Donnie Munro verbunden, der von 1974 bis 1997 stimmgewaltiger Frontmann der folkigen Rockband war. Angefangen hatte man mit sehr traditioneller Musik, die eher in den Bereich der Folklore gehört. Später wurde die Musik poppiger und rockiger – man wird sich gut erinnern, dass Sender wie SWF3 (später SWR 3) viele Hits in Dauerschleife spielten. Nach Donnies Abschied kam Bruce Guthro als Vokalist dazu – ein Sänger aus Neuschottland und damit Kanadier. Die anfänglichen Vorbehalte hat er mit einer unter die Haut gehenden Stimme längst mehr als wett gemacht hat.
Die Setlist startet mit einem atmosphärischen Intro, dann kommt mit dem melancholischen “The Years We Shared” der erste Gänsehautsong und “Protect And Survive” fordert umgehend zum fröhlichen Mitfeiern auf. Auch ohne Bilder kann man sich vorstellen, wie das Publikum in Schottland abgegangen ist. Die Geräuschkulisse zwischen den Titeln spricht Bände.
Es gibt viele Verweise auf die Vergangenheit der Band. Laura McGhee verfeinert “Proterra” an der Fiddle und auch Donnie Munro entert kurz die Bühne, um gemeinsam mit dem Glasgow Islay Choir den gälischen Song “Cearcal A’ Chuain” zu interpretieren. Die Setlist zieht sich durch alle großen Veröffentlichungen der Bandgeschichte und enthält auch Tradional-Klassiker wie “Loch Lomond”. Meine Highlights sind “Alba”, “Skye” und “Every River”, außerdem das starke “Pride Of The Summer” und natürlich der bewegende Abschluss “Hearts Of Golden Glory” – von der Band a cappella eingesungen und vom Publikum begeistert weitergeführt.
Emotionale Erlebnisse kennt man bei Runrig, die gab es auf jeder Tour, bei fast jedem Konzert, aber mehrfach höchste Euphorie und tiefste Trauer innerhalb von Minuten lotet die Grenzen aus, dessen was ein Fan imstande ist in 3 Stunden zu erfahren. Was hier vollbracht wurde, war ein würdiger Abschluss einer einzigartigen Karriere.
„Als wir mit Runrig begannen, waren wir als Dance-Band angetreten, die Gemeindesäle an der schottischen Westküste rauf und runter spielte“, sagt Songwriter und Bassist Rory Macdonald. „In vielerlei Hinsicht waren diese Säle unsere Übungsgelände – wir haben dort viel für unsere Karriere gelernt. Zwei Dinge haben wir uns über die Jahre besonders bewahrt. Das eine ist, immer und überall unser Publikum wertzuschätzen. Und das zweite ist: Wir lieben es, Euch tanzen zu sehen.“
“The Last Dance – Farewell Concert” ist die ultimative Rückschau auf eine formidable Liveband, die 45 Jahre lang die Massen begeisterte. Eine Höchstwertung für ein Livealbum gibt es selten bei mir, doch hier stimmt in der ultimativen Zusammenstellung einfach alles. Und der Sound ist überragend.
They came from all over the world to be part of history, to say their farewells and to experience a moment that will forever remain in the ether of shared emotion.
Stirling City Park, Schottland: Welche Kulisse! Hier, am so genannten „Tor zu den schottischen Highlands“, von schroffen Vulkanfelsen und sattgrünen Hügeln umgeben, offenbart sich das Herz Schottlands – stolz, gelassen und naturverbunden. Im Hintergrund die imposante Burg von Stirling, davor herrscht derweil seit zwei Wochen hektische Betriebsamkeit. Eine massive Freiluftbühne ist inmitten des Parks errichtet worden, der 25.000 Menschen Platz bietet. Die Hotels, Restaurants und Pubs der Stadt melden Andrang der Superlative. Seit Monaten ist kein Zimmer im Umkreis von 100km mehr zu erhalten, alle Flüge nach Glasgow oder Edinburgh ausgebucht.
Ein Blick auf den Bühnenhintergrund verrät auch warum: Runrig steht da in Riesenlettern geschrieben!
Die wahrscheinlich erfolgreichste Celtic-Rockband aller Zeiten hat an diesem Wochenende, 17. und 18. August 2018, in ihre schottische Heimat zu den beiden wohl denkwürdigsten Konzerten ihrer 45-jährigen Band-Geschichte eingeladen. In der Rekordzeit von sechs Minuten waren alle Tickets für das letzte Konzert am 18. ausverkauft. Die Karten für das Zusatzkonzert am Tag zuvor gingen ebenfalls in Windeseile weg. Aus über 20 Ländern, aus Nord- und Südamerika, Neuseeland, dem Fernen Osten und natürlich aus ganz Europa sind Fans angereist, um mit den sechs Musikern „The Last Dance“ zu feiern. Allen, der Band, den Fans und auch den über tausend Helfern, die für reibungslosen Ablauf sorgen, ist bewusst, dass es natürlich in erster Linie um ein musikalisches Erlebnis der Sonderklasse geht. Aber diesmal geht es viel weiter, für die Band und ihre treuen Fans werden diese Tage zu einem emotionalen Tour de Force Ritt. Emotionale Erlebnisse kennt man bei Runrig, die gab es auf jeder Tour, bei fast jedem Konzert, aber mehrfach höchste Euphorie und tiefste Trauer innerhalb von Minuten lotet die Grenzen aus, dessen was ein Fan imstande ist in 3 Stunden zu erfahren. Beschreiben lässt sich dies nicht, man kann es nur erleben. Die Band hatte bereits vor einiger Zeit ihren Rückzug verkündet. Und nach ausverkaufter Farewell-Tour durch Europa, sollen heute und morgen hier in dem historischen Stirling die definitiv allerletzten Runrig-Konzerte stattfinden. Die Taschentücher sind gepackt. Die Zeit des Abschieds ist gekommen. Aber eins wird bleiben – Die Erinnerung an einzigartige Songs einer fantastischen Live-Band, die an diesen beiden Abenden ein gigantisches musikalisches und emotionales Feuerwerk zündet.
Und… Action! Produziert durch Glasgow’s Video Game Spezialisten Blazing Griffin, kombiniert mit dem Talent von zwei langjährigen Runrig Fans – dem Video Regisseur Marcus Viner (Belladrum, Take That, Kylie Minogue, Rockness Festival) und Grierson und BAFTA Gewinner Jack Cocker (Rupert Everett: Born To Be Wilde; Richard Flanagan: Life After Death) haben die Highlander ihre beiden letzten Konzerte in feiner Audioqualität und gestochen scharfer HD-Videoqualität von insgesamt 30 Kameras als State of The Art Dokument aufzeichnen lassen!
Allen Fans, die keine der begehrten 50.000 Tickets für die beiden Abende ergattern konnten, und natürlich auch den Glücklichen, die dabei sein durften, widmen Runrig „The Last Dance – Farewell Concert“: Ein Souvenir, eine bleibende Erinnerung an zwei sehr besondere Shows. Ehrlich, wahrhaftig, ungekünstelt, so wie unzählige Musikliebhaber die Band kennen – und lieben lernten, ist Runrig noch einmal zu erleben. Der Regie ist es geglückt einem das unmittelbare Konzerterlebnis zu vermitteln, man wird Teil der Ereignisse, ähnlich der Rolling Stones Olé Olé Olé Konzert Documentation aus Kuba, die hier als Referenz angelegt wurde.
Gleich die ersten Akkorde des Openers „The Years We Shared“ markieren, dass keine Energie gespart, sondern gerockt wird. Runrig gehen bis an den Rand der Erschöpfung und wachsen im Verlauf des dreistündigen Konzerts über sich hinaus. Natürlich liegt etwas ganz Besonderes in der Luft, eine spezielle, fast spirituelle Atmosphäre, die das Open-Air-Areal in ein Meer aus manchmal widersprüchlichen Gefühlen taucht. Es wird gefeiert, es wird unisono gesungen, getanzt, gelacht und geweint. Runrig spielen den Soundtrack des Lebens für die anwesenden Fans. Im Herzen der Highlands, aus tiefer Überzeugung und direkt in die Herzen der Anwesenden. Natürlich wird auch daran erinnert, warum sich die Band seit jeher mit einem Alleinstellungsmerkmal schmücken darf. „Als wir mit Runrig begannen, waren wir als Dance-Band angetreten, die Gemeindesäle an der schottischen Westküste rauf und runter spielte“, erinnert sich Songwriter und Bassist Rory Macdonald. „In vielerlei Hinsicht waren diese Säle unsere Übungsgelände – wir haben dort viel für unsere Karriere gelernt. Zwei Dinge haben wir uns über die Jahre besonders bewahrt. Das eine ist, immer und überall unser Publikum wertzuschätzen. Und das zweite ist: Wir lieben es, Euch tanzen zu sehen.” Genau das geschieht, wenn die Band den Takt zu einer Akustikversion ihres Folkrock-Klassikers „The Place Where The Rivers Run“ einzählt und 25.000 glückselige Menschen den Boden beben lassen.
In dem gut dreistündigen Konzertprogramm gibt es keinen Leerlauf, Hits folgen auf Fan-Favoriten, Traditionals auf Perlen aus den Archiven des umfangreichen Runrig-Songkataloges. Ein paar besondere Gäste sorgen zusätzlich für Gänsehautmomente. Dave Towers beflügelt den Folk-Pop von „Onar“ mit seinem Saxofon, Laura McGhee deckt die gälischen Wurzeln der Band mit ihrer Fiddle in „Proterra“ noch ein bisschen deutlicher auf. Ein spezieller Höhepunkt ist die kurze Rückkehr des ursprünglichen Runrig-Sängers Donnie Munro, der umringt vom Glasgow Islay Choir zwei Lieder in gälischer Sprache zelebriert.
Nur noch übertroffen durch den majestätischen Auftritt von Julie Fowlis, die in ihrem Duett von „Somewhere“ zusammen mit Bruce Guthro den Abend auf das nächste spirituelle Level führt . Zu „Going Home“ löst sich, fast wie choreographiert, ein Schwarm von Gänsen aus dem Bühnenhintergrund und fliegt in die dunkle Nacht Richtung Schloss. Spätestens in diesem Moment brechen alle Dämme.
Kurz bevor es in den Zugaben-Block geht und die längst feierlich beleuchtete Stirling Castle Zeugin des Konzert-Endspurts wird, greift Gary Innes für „Clash Of The Ash“ zum Akkordeon. Und dann ist es soweit: nach einem stimmgewaltigen „Loch Lomond“, singt die Band zusammen mit ihren Fans die wahrlich sentimentale a cappella-Version von „Hearts Of Golden Glory“ , ein weiterer Song , der alles in sich vereint, was die Band über 45 Karrierejahre ausgemacht hat. Aus den Pubs auf Skye, über U2 und Genesis Support Shows, den legendären Events am Loch Lomond und Loch Ness, bis hin zu einer ausverkauften Abschiedstournee.
Ein Feuerwerk über der Burg taucht den Himmel über Stirling in Lichterglanz und Runrig, die Band, ist Geschichte. Das Dokument „The Last Dance – Farewell Concert“ wird bleiben – ein würdiges Abschiedsgeschenk für die Ewigkeit .
Runrigs letztes Live-Album „The Last Dance – Farewell Concert“ ist ab dem 16. August 2019 als Bluray, 2DVD, 2CD, limitiertes 3CD-Digipak, limitierte Collector’s Edition (2DVDs, 3CDs & nummerierter Print im edlen Coffeetable-Book), Digital Version und Stream erhältlich.
„The Story“ hört sich im ersten Moment nach einem abschließenden Best-of-Album an. Doch halt – das ist es keineswegs. Runrig gehen hier einen ganz spannenden Weg, um ihre Karriere noch einmal Revue passieren zu lassen, bevor die Band sich auflöst: Mit „The Story“ legen sie ein vielschichtiges Album vor, das alles enthält, was die Runrig-Werke der Vergangenheit ausmachte. Eine Mischung aus Pop und Folk, mit getragenen Vocals und eingängigen Melodien, die den Geist der Highlands in sich tragen. Dazu Bruce Guthros unter die Haut gehende Stimme, die den zunächst schmerzhaften Ausstieg von Donnie Munro im Jahr 1997 inzwischen längst mehr als wett gemacht hat.
Als Runrig vor zwei Jahren ihr 40-jähriges Jubiläum feierten, markierte ihr Open-Air-Konzert nahe dem kleinen Dorf Muir of Ord, hoch oben im Norden der schottischen Highlands, einen weiteren Höhepunkt in der ereignisreichen Geschichte der Folkrockband. 17.000 Fans aus aller Welt waren dorthin gepilgert und erlebten einen magischen Abend, der als „Party On The Moor“ in die Annalen moderner Rockmythen eingehen sollte und als für die Nachwelt verewigte DVD zum Bestseller avancierte.
Inzwischen sind acht Jahre seit dem letzten Studioalbum vergangen. Wer hätte gedacht, dass hier noch etwas kommt? Und dann ein Paukenschlag in bester Qualität! Die Songs stammen wie eh und je von den beiden Brüdern Rory und Calum Macdonald, die die Band 1973 gegründet hatten. In den zehn brandneuen Songs reflektieren sie noch einmal über all das, was ihnen am Herzen liegt und was Runrig ziemlich einzigartig gemacht hat – die Liebe zu den Highlands mit all ihren Mythen und Naturschönheiten, die Liebe zum Gälischen, aber auch menschliche Schicksale zwischen Leidenschaft und Krieg.
Bei aller inhaltlichen Nostalgie ist das Album enorm modern und zeitgemäß produziert. Die Entscheidung, Keyboarder Brian Hurren, dem jüngsten Bandmitglied, die Produktion anzuvertrauen, hat sich als „Meisterstreich“ (Calum Macdonald) erwiesen. Und was erwartet die Hörer? Pathos, Herzblut – durch und durch hymnische Titel. Bruce Guthro stammt ja eigentlich aus Kanada, doch er hat die schottische Seele tief eingeatmet und schickt sie häppchenweise zu uns. Auch die gälische Sprache kommt nicht zu kurz und Rory Macdonald übernimmt berührende Gesangsmomente.
Klar, ein bisschen Wehmut darf jetzt schon mal sein, denn es ist definitiv Schluss: „Dies ist die letzte Studioproduktion der Band, ein sehr signifikanter Meilenstein für uns alle, den wir natürlich gebührend feiern wollen.” (Rory). „Die Produktion des Albums war eine wahre Reise von Beginn bis Ende. Eines der Highlights war es, das Album in Prag zusammen mit dem 32-köpfigen Prague Philharmonic Orchestra aufzunehmen. Es war eine unglaubliche Erfahrung und half sehr, die Emotionen in den Songs hervorzubringen. Wir haben versucht, alles mit einfließen zu lassen, was die Fans an unserer Musik lieben: Nostalgie pur, nach unseren besten Möglichkeiten aufgefrischt und aufgepeppt. Ein mutiger Schritt zum Abschluss unserer 40-jährigen Bandgeschichte!” (Brian). „Es gibt viele Stories auf dem Album, aber die meisten Geschichten sind über uns als Band selbst. Dies zeigt sowohl das Material als auch Brians Produktion – man könnte sagen, ein Großteil der Songs hat eindeutig eine nachdenkliche Note.“ (Calum). Das wollen wir mal so stehen lassen und uns an dem traumhaften Abgesang erfreuen.
Runrig haben zweifellos nicht nur als eine der erfolgreichsten Rockbands aus Schottland neue Maßstäbe gesetzt, sondern vor allem für ihre schottische Heimat im Allgemeinen und die gälische Sprache im Besonderen einige der bedeutsamsten Kapitel in der Geschichte der Rockmusik geschrieben. Wenn jetzt mit „The Story“ nach weit mehr als 40 Karrierejahren und knapp neun Jahre nach ihrem letzten Studiowerk ihr letztes Studioalbum erscheint, dann ist dies fraglos ein besonderes Ereignis. Selbstverständlich haben die beiden Brüder Rory und Calum Macdonald alles gegeben, um ihr letztes Studioalbum zu einem wahren Fest werden zu lassen. Gemeinsam mit Leadsänger Bruce Guthro, Gitarrist Malcolm Jones, Schlagzeuger Iain Bayne und Keyboarder Brian Hurren wurde zwei Jahre lang intensiv an „The Story“ gearbeitet.
„The Story“ ist vielleicht auch deswegen eines der emotionalsten Alben, weil es der Band gelingt, erneut all ihre stilistischen Facetten auszuloten, gleichwohl unter der Prämisse, ein zeitgemäßes und packend modernes Album aufzunehmen. Die Produktion legten sie in die Hände ihres jüngsten Mitgliedes, des Keyboarders Brian Hurren, der im Jahr 2001 zur Band stieß und mittlerweile eine eigene Musikschule betreibt. Für Calum Macdonald war diese Entscheidung ein „Meisterstreich“ und fürwahr hat „The Story“ so ziemlich alles, wofür Runrig jemals gestanden haben: große dramatische Melodien, universell interpretierbare Songlyrics, die das menschliche Dasein von allen möglichen Seiten beleuchten, großartige Rocksongs, feine Balladen, authentischer Folk, Magie und Mythos der faszinierenden Highlands, komprimiert in hymnischem Folk-Rock. Scotland at its best. Zudem zählen Runrig zu jenen außergewöhnlichen und exzellenten Livebands, die auch dank ausgewählter Kulissen von Loch Ness über das Edinburgh Castle bis hin zur legendären 40th Anniversary Party On The Moor bei Inverness Tausenden ihrer Fans über all die Jahre wahrlich unvergessliche Spektakel geliefert haben.
Die bewegte und bewegende Geschichte von Runrig wird mit der Veröffentlichung ihres finalen Studioalbums noch lange nicht zu Ende sein. Im Februar nächsten Jahres startet die Band zu einer großen Tournee, die in Großbritannien beginnt und erst im Oktober und November Deutschland erreichen wird. Darüber hinaus wird es wahrscheinlich noch das eine oder andere Livealbum geben – bei Fans ohnehin sehr beliebt – sowie Akustikprojekte oder Compilations. Die Brüder Macdonald werden vielleicht auch ihr Retro-Projekt “The Band From Rockall” wieder aufleben lassen und die anderen Bandmusiker wie Bruce Guthro und Brian Hurren noch sicherlich mit Soloarbeiten aufwarten. Es ist noch vieles möglich im musikalischen Kosmos von Runrig, „The Story“ bildet gleichwohl schon jetzt einen der strahlenden Fixsterne an ihrem künstlerischen Firmament. A real milestory.
Das neue Runrig Album “The Story“ erscheint am 29.01.2016 als Standard-CD, Premium-Ecolbook-Edition, Collector’s Box, Doppel-Gatefold-Vinyl und Download.