Pet Shop Boys mit „Inner Sanctum“ – musikalische und visuelle Extravaganz

Neil Tennant und Chris Lowe waren und sind eine Legende! Es hat lange gedauert, bis sie nach unzähligen Nummer-1-Hits den Sprung auf die große Showbühne wagten. Doch seit sie Ende der 80er Jahre Blut geleckt haben, sind sie mit ihren großartigen Showkonzepten Dauergäste in den Arenen der Welt und auf diversen Festivals. Trotzdem ist das Londoner Royal Opera House schon eine besondere Location – auch für die erfolgsverwöhnten Briten.

Die spektakuläre Inszenierung des legendären Duos wurde 2016 erstmals in vier ausverkauften Shows im Royal Opera House präsentiert und Ende Juli 2018 im Rahmen ihrer „Super“-Tour für weitere vier Abende erneut gespielt. „Inner Sanctum“ wurde vom langjährigen PSB-Designer Es Devlin und der Choreografin/Regisseurin Lynne Page inszeniert. Aus dieser Serie stammt der vorliegende Mitschnitt. Ohne große Worte und ausschweifende Ansagen liefert das Duo ein Konzert in der Art eines ultralangen Rave. Anfangs tragen sie noch metallische Masken, später darf man auch die Gesichter sehen. Die junge Begleitband übernimmt PC, Keyboards und Schlagwerk. Hinzu kommen futuristische Tänzer, die das Geschehen ordentlich aufpeppen.

Laser, schillernde Choreografie, faszinierende Visuals und Bühnenbilder sorgen für eine elektrisierende Show in der reich dekorierten Umgebung des Opera House. Bei Kameraschwenks ins Publikum kann man in glückliche Gesichter und eine ewig schwofende Masse sehen. Die Setlist enthält zeitgenössisches PSB-Material der letzten beiden Alben „Super“ und „Electric“, gemischt mit vielen klassischen Hits aus ihrem unvergleichlichen Back-Katalog, darunter „Love comes quickly“, „West End girls“, „It’s a sin“, „Go West“ und „Always on my mind“.

Dabei verzichten die beiden allerdings auf gesetzte Hits wie „Suburbia“. Der Schwerpunkt liegt auf den Alben aus 2013 und 2016. Das sollen ihnen andere Heroen der Disco-Zeit erst einmal nachmachen. Von Dancefloor über moderne Clubmusik bis hin zu chilligen Trance-Klängen ist alles vertreten. Auch wenn sich beide aufs Rentenalter zubewegen, sind Musik und Performance immer noch eine Bank.