Till Seifert: Der beste Ort sind wir – von Flensburg bis zur Zugspitze

Till Seifert stammt aus Braunschweig und war schon 2011 (mit 19 Jahren) musikalisch aktiv. Nach Auszeichnungen bei der Sängerakademie Hamburg und dem Troubadour Wettbewerb in Stuttgart wandte er sich zunächst einem Studium der Theater- und Medienwissenschaften zu und machte eine Ausbildung zum Atem-, Sprech- und Stimmlehrer. Daneben verfolgte er aber stets auch seine musikalische Karriere als Support-Act für bekannte deutsche Künstler*innen und unterzeichnete schließlich 2019 einen Vertrag bei Meadow Lake Music in Leipzig, wo jetzt sein zweites Album erscheint.

„Der beste Ort sind wir“ ist eigentlich die schönste Liebeserklärung die man jemandem machen kann. Vor allem in einer Zeit, da man das Fernweh aus nachvollziehbaren Gründen auf Ziele in der Nähe konzentrieren sollte. Und so ist das Album eine popmusikalische Liebeserklärung an das Leben und die Gegenwart.

Im Opener „Soweit“ macht Seifert allen Gegenwartsfrustrierten Beine. Ein gratis Motivationskurs in drei Minuten und sieben Sekunden. „Wir sind schon so weit gekommen. Gib jetzt nicht auf, gib Gas und Lauf, es geht nicht nur up and down“, singt Till. Zusammen mit seinem sommerlichen Musikmarathon per Fahrrad und zu Fuß von Flensburg bis zur Zugspitze ist „Soweit“ sicherlich der positivste und dynamischste Sommerhit des Jahres.

„Ich würde mir wünschen, dass wir alle merken welchen Schatz wir an der Musik, an Kultur, an Konzerten haben. Mit meiner Musik-Marathon-Tour möchte ich ein Konzerterlebnis in jede Stadt bringen in der ich übernachte. Einfach gratis, ohne Eintritt. In jedem Ort ein kleines Fest, dass wir wieder in Bewegung kommen und in diesen schwierigen Zeiten gemeinsam Musik genießen können, natürlich mit allen Regeln die es einzuhalten gilt. Und ich wünsche mir, dass die Öffentlichkeit merkt, dass wir Musiker nicht einfach die Hände in den Schoß legen und auf bessere Zeiten hoffen. Wir sollten alle nicht einrosten, jetzt, wo wir doch schon so weit gekommen sind.“ Bei dieser schönen Aktion während des Corona-Sommers hat er übrigens Geld für die Kindernothilfe gesammelt.

Till bietet ehrliche Texte und schöne Melodien. Er ist ein Beobachter, ein Zwischen-den-Zeilen-Schreiber, der an das Gute im Menschen glaubt und an das Gute in der Popmusik. Seine Songs sind optimistisch und voller Lebensfreunde. Dazu passend gibt es eingängige Pianomelodien und verzauberte Gitarrenklänge. Stimmlich erinnert Till Seifert an Kollegen wie Tim Bendzko und Wincent Weiss. Das ist jetzt sicher kein Alleinstellungsmerkmal – trotzdem klingt das Album sehr abwechslungsreich, was vor allem den rhythmischen Ideen zu verdanken ist.

„Der beste Ort sind wir“ wirkt sommerlicher, als es das regnerische Herbstwetter hergibt. Sinnbildlich hilft es dem Hörer, einen Fokus auf die schönen Dinge zu legen. Das können wir doch alle brauchen.

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