Turbofunk und Wolf GTI

Zwanzig Jahre nach dem ersten Release hätte wohl keiner mehr damit gerechnet: Der Wolf schickt sein neues Album „Turbo Funk“ ins Rennen! Wir erinnern uns: Die größten Erfolge hatte der Rapper und DJ aus Lüdinghausen, der im wahren Leben Jens Albert heißt, Mitte der 90er Jahre. Mit seinem Debüt „Das Album“ (1997) erreichte er Platz 16 der deutschen Albumcharts. Die Auskopplungen „Gibt’s doch gar nicht“ und „Oh shit – Frau Schmidt“ wurden zu Erfolgen.

Das im Jahr 2000 erschienenes Album „Was soll ich sagen“ hatte dagegen nur mäßigen Erfolg. Der Wolf war in der Folgezeit verstärkt als Gastrapper und mit DJ-Sets aktiv – und er ist als DJ der Gruppe The Killergroove Formula tätig. Von solchen Karrierestationen singt der Wolf in den ersten Tracks, die in typischer Rapper-Manier doch viel von Selbstbeweihräucherung und Rechtfertigung haben.

Was gut kommt, sind der Flow der Songs und die schnellen Rap-Passagen. Das hat der Wolf definitiv drauf. Dennoch fehlen die wirklich großen Songs. Es gibt eine Reihe von Samples und unzählige Kooperationen mit Weggefährten wie NDN, Kopfschuss & Heideck, Sista Silk, Bahar Ates, Cosmo Klein, Rich Boogie & RoughHouse sowie Pure Doze & Funky Chris. Die alten Seilschaften funktionieren also noch.

Richtig aufhorchen lassen aber nur wenige Titel: „Der Phrasensmasher“, „Wolf GTI“, „Sie hat nichts weiter als das Radio an“ gehen ins Ohr und bieten den altbekannten Groove, den wir vom Wolf Ende der 90er gewohnt waren. Auch „Gibt’s doch gar nicht“ ist in einer aktuellen Version vertreten. Alles in allem wurde der Oldschool Stil um einige moderne Elemente wie Drum’n’Bass, Elektro-Swing, Reggae, Ghetto-Funk und Dub Step ergänzt. Der Wolf beherrscht das Rap-Metier noch immer. Am Inhalt der Songs sollte er aber noch arbeiten.

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