Achterbahnfahrt durch den üppigen Bandkatalog
Die Supergruppe aus Mitgliedern von Marillion, Dream Theatre, Spock’s Beard und den Flower Kings legt hier auf drei CDs ein überragendes Live-Album vor. Auf den beiden ersten CDs sind die relativ kurzen Stücke der Band versammelt – die 10 bzw. 11 Songs haben eine Spielzeit von 43 bzw. 49 Minuten. Die beiden epischen Longtracks „The Whirlwind Suite“ (34:57) und „The Final Medley“ (28:22) finden sich auf der 3. CD, die vier Titel bringen es hier auf 73 Minuten.
Es ist eine Wonne, die Band bei ihrer Achterbahnfahrt durch den üppigen Bandkatalog zu begleiten. Wann hat man mal ein fast dreistündiges Konzert in voller Länge als CD? Wer die Songs kennt, wird live viele andere Strukturen erkennen. Alle, die ein Live-Konzert nicht als 1:1-Umsetzung der Songs erwarten, kommen hier voll auf ihre Kosten. So haben einige Songs noch mehr Dynamik als auf der Studio-CD bekommen. Mann spürt die Lust der Bandmitglieder, die Songs nach der langen Corona-Pause wieder live aufzuführen. In den ruhigen Abschnitten des Konzerts fehlt zum Glück das aufdringliche Gepfeife und Gejohle, oder es wurde herausgeschnitten.
Der Titel „Final Flight“ lässt den Hörer grübelnd zurück. Wird hier etwa angedeutet, dass es in Zukunft keine Livekonzerte von Transatlantic mehr geben wird oder gar keine weiteren Studioalben mehr? Oder soll hier bloß der Höhepunkt an Spielfreude hervorgehoben werden. Ein Konzerterlebnis, welches nicht mehr zu toppen ist? Oder spielt der Titel einfach auf das letzte Konzert der Tournee an? Ich hoffe nicht, dass mit diesem fulminanten Konzert das Ende von Transatlantic eingeläutet wurde. Die Fans halten der Band auch noch die Stange, wenn der hohe Meilenstern, den sie mit diesem Wuchtalbum gesetzt hat, nicht mehr wiederholt werden kann.
Anspieltipps: Rainbow Sky, The World we used to know, Looking fort he Light, Love made a Way, The Whirlwind Suite