Erschreckende fünfeinhalb Jahre ist es jetzt schon her, dass mit dem Album “F.E.A.R. (Fuck Everyone And Run)” das letzte reguläre Studioalbum der britischen Band Marillion erschien. Ein Meisterstück, das eigentlich kaum zu toppen war. So ließ man sich auch Zeit mit dem neuen Werk. Zwischenzeitlich hatte das Rockquintett mit einem in Belgien beheimateten Streicherquartett namens In Praise Of Folly zusammen gearbeitet. Deren orchestrale Einsprengsel in die bekannten Artrock-Arrangements kamen bei den Fans so gut an, dass im Anschluss einige Tourdaten mit den Streicherinnen folgten und es gar eine Compilation von Neuaufnahmen unter dem Titel “With Friends from the Orchestra” gab.
So weit – so gut. Folgt jetzt im Jahr 2022 die Rückkehr zur puren Lehre des Rock? Nicht unbedingt, denn es war schon immer eine große Stärke von Marillion, sich stetig weiterzuentwickeln. Mit Neoprog hat ihre Musik nach dem Ausstieg von Fish im Jahr 1988 nichts mehr zu tun. Die progressive Ausrichtung gestaltete sich unter Steve Hogarth eher in Richtung Artrock und Melodic Rock. Highlights wie “Brave”, “Afraid of Sunlight”, “Marbles” und eben “FEAR” waren die Folge.
Das neue Album wurde wie sein Vorgänger in Peter Gabriels Real World Studios aufgenommen. Der Titel des (je nach Zählung) zwanzigsten Studioalbums der Band hat eine vielseitige Bedeutung. Im englischen Sprachgebrauch handelt es sich dabei unter anderem um die letzte Stunde, in der man als Kind draußen spielen darf. Es ist aber sicher auch eine Anspielung auf den Kampf gegen die Zeit in der Klimakrise. Und geht es hier nicht auch um die letzten Minuten im Leben eines Menschen? Bassist Pete Trewavas hat uns im Interview die Idee folgendermaßen erklärt: “Die Aussage hat verschiedene Bedeutungen – und so ist es bei allen Songs auf dem Album. Alles hängt zusammen und das macht die Magie des Albums aus.”
So wird das neue Werk zum konzeptionellen Album, das sich den Problemen unserer Zeit auf verschiedene Weise nähert. “Reprogram The Gene” befasst sich mit der Klimakatastrophe. Unglaublich, dass der Titelsong des ersten Marillion-Albums mit Hogarth vor 33 Jahren ebenfalls dieses Thema behandelte (“Season’s End”). Gleich zwei Songs beschäftigen sich unterschwellig mit der Corona-Pandemie. “Murder Machines” betrachtet die Menschen als Gefahr für sich selbst, wobei es auch darum geht, einen anderen mit seiner Liebe zu erdrücken (“I put my arms around her and I killed her with love”). Ebenso groß im Pathos ist das abschließende “Care” als Quasi-Titelsong des Albums, der allen Helfern und Pflegern (“Angels on Earth”) gewidmet ist.
Wie von Marillion gewohnt, bekommt man kaum eine Verschnaufpause. Nur das Instrumental “Only A Kiss” lässt den Hörer kurz zur Ruhe kommen. Die sechs großen epischen Tracks sind deutlich songorientierter als manche Titel von “FEAR”, die doch bisweilen arg zerstückelt wirkten. Auch hier gibt es mit Überschriften versehene Einzelkapitel in den Longtracks (siehe Tracklisting ganz unten), aber die Songs wirken eher als Einheit und sind nur thematisch unterteilt.
Das schon als Single-Auskopplung bekannte “Be Hard On Yourself” ist kraftvoll und mit starken Lyrics versehen. Neu ist die Integration eines Chores namens Choir Noir, der stilvoll und sphärisch in die Arrangements integriert wird. Wie die Streicherinnen von In Praise Of Folly, die auch wieder mit dabei sind, hat er seine Beiträge aus der Ferne eingespielt und Produzent Mike Hunter hat sie in das musikalische Geschehen eingewebt. Selbst Meistergitarrist Steve Rothery war diesmal aus Pandemie-Gründen nicht durchgehend im Studio. Das tut allerdings seinen genialen Solo-Einlagen keinen Abbruch.
Klar gibt es Höhen und Tiefen, vor allem in der dynamischen Entwicklung des Albums. Zwei getragene Songs läuten die zweite Albumhälfte ein: “The Crow And The Nightingale” ist eine Hommage an Leonard Cohen. “Sierra Leone” bietet einen cineastischen Sound mit melancholischen Klängen. Doch der hymnische Charakter des Albums überwiegt und die 55 Minuten vollendeten Sounds wirken dann am besten, wenn man das Werk am Stück hört. Man darf gespannt sein auf die Konzerte im Herbst und auf die Herangehensweise der Band an die Songs.
Nach mehreren Marillion Weekend Terminen bis Sommer 2022, begeben sich Marillion im Herbst auf große Europatour mit vier Daten in Deutschland:
Am 4. März 2022 erscheint mit “An Hour Before It’s Dark” das neue Album von Marillion. Wir hatten acht Tage vorher, am 24. Februar, die Gelegenheit zu einem längeren ZOOM Call mit dem Bassisten Pete Trewavas. Ein seltsamer Tag, der ganz unter dem Eindruck einer russischen Invasion in der Ukraine stand. Und doch stand uns Pete Rede und Antwort zum Album und zu seinem zweiten Projekt Transatlantic, das ihn ebenfalls gut auf Trab hält. Das Interview führte Andreas Weist.
Hallo Pete. Wir haben uns zuletzt im Dezember 2019 in Essen gesehen. Das war euer letzter Auftritt für lange Zeit.
Es war eine schöne Tour damals mit dem kleinen Orchester, unseren “Friends From The Orchestra”. Das habe ich sehr genossen. Schön, wieder mit dir zu sprechen.
Wie ist es dir seitdem ergangen?
Tatsächlich war ich sehr beschäftigt. Mal abgesehen vom Lockdown, der aber dazu führte, dass wir mehr Zeit mit dem neuen Marillion Album verbrachten. Außerdem war ich sehr mit dem neuen Transatlantic Album beschäftigt, das wir in dieser Zeit aufgenommen haben.
Auf jeden Fall war es eine seltsame Zeit und wir waren auch sehr frustriert, denn wir wollten unbedingt das Album rausbringen. Die Themen, mit denen wir uns beschäftigt haben, waren sehr aktuell und wir wollten nicht, dass sie an Relevanz verlieren. Aber das haben sie wohl auch nicht. Wenn sie auch etwas sekundär geworden sind nach dem Chaos, das wir heute erleben müssen
Du meinst den Krieg in der Ukraine?
Genau. Niemand hätte doch jemals gedacht, dass so etwas wirklich passieren wird. Also ich zumindest nicht.
Mark Kelly und Ian Mosley haben ihre Biografien geschrieben. Auch Steve Hogarth ist schon länger mit seinen Tagebüchern am Start. Hat es dich nicht auch gejuckt, in dieser konzertlosen Zeit unter die Schreiber zu gehen?
Nein. Ich verbringe meine Zeit lieber damit, Musik zu schreiben. Das ist auch bequemer. Seltsamerweise haben mich aber viele Leute nach einem Buch gefragt. Sie sagten, es sei ein Vermächtnis für die Familie und die Freunde, wenn man seine Gedanken niederschreibt. Damit auch die Enkel verstehen, was man mit seinem Leben gemacht hat.
Aber ich denke, du lieferst dein Vermächtnis mit deiner Musik.
Ja, das stimmt. Musik ist einfach ein riesiger Teil meines Lebens. Schon als ich noch sehr jung war, war sie eine große Inspiration. Und ich habe Musik nicht einfach nur geliebt. Von Beginn an habe ich sie auch verstanden. Die Sprache der Noten. Mein Vater war Pianist und spielte Saxofon. Allerdings habe ich ihn nie am Saxofon gehört. Er hat das Instrument verkauft, um einen Verlobungsring zu kaufen. Eine sehr schöne Geschichte.
Ich habe also auf dem Piano geübt. Ich hatte auch Klavierstunden, aber ich habe es gehasst. Ich wollte alles für mich selbst entdecken und ich habe gefühlt, dass ich das kann.
Hast du dir auch den Bass selbst beigebracht?
Im Prinzip schon. Ich hatte ein paar Gitarrenstunden von einem Typen namens Keith. Er hat mir einige Akkorde gezeigt. Eigentlich wollte meine Schwester Gitarrespielen lernen und ich durfte dabei sitzen. Wenn sie dann die Gitarre beiseite gelegt hat, habe ich sie genommen und geübt. Was sie recht schwer fand, fiel mir leicht. Ich habe mit sieben angefangen, Gitarre zu spielen. Ich habe Songs von den Beatles und den Monkees gehört. “Last Train To Clarksville” war damals ganz aktuell. Ich hatte ein gutes Ohr für die Musik und konnte alles nachspielen.
Die Fans schauen ja auch gespannt darauf, was mit Transatlantic passiert. Gibt es da Tourpläne nach dem Album “The Absolute Universe”?
Wenn alles gut geht, werden Marillion im April eine Convention in Polen spielen. Dann werde ich umgehend nach Amerika fliegen und es wird eine kleine Tour mit Transatlantic geben. Wir werden auch an zwei Abenden Headliner beim “Morsefest” sein und auf der Kreuzfahrt “Cruise To The Edge” werde ich mit beiden Bands spielen. Du merkst also, ich bin sehr beschäftigt. Ich muss ja auch alle Songs lernen.
Dann wird es weitere Marillion Conventions geben. In Schweden, Portugal, Leicester (UK) und in Montreal. Und mit Transatlantic gehen wir auf eine kleine Tour durch Europa. Die Priorität liegt aber ganz klar bei Marillion und im Moment promoten wir das neue Album. Es gibt eine große Resonanz in den Medien. Das freut uns.
Ich finde es ist ein großartiges Album, das alle Aufmerksamkeit verdient hat.
Oh danke. Ja, wir sind auch sehr stolz auf das Album. Wir sind die Sache diesmal anders angegangen. Auf “F.E.A.R.” haben wir die Musik atmen lassen. Wir haben sehr lange Geschichten erzählt wie beispielsweise “The New Kings”. Das ist ein Song, der im Moment wieder sehr aktuell ist weil er vom russischen Geld in Europa erzählt.
Das neue Album “An Hour Before It’s Dark” ist eher songorientiert, oder?
Ja. Es ist anders. Der Titelsong erinnert mich an die frühen YES. Er trägt eine chaotische Energie in sich und die Musik kann überall hin gehen. Wir wollen uns von Album zu Album verändern und uns auch selbst überraschen. Es passiert viel in den Raum, wenn wir zusammen sind und Musik schreiben. Normalerweise setzen wir uns nicht einfach zusammen und haben vor, einen bestimmten Song zu schreiben. Vielmehr lassen wir die Ideen fließen und jammen zusammen. Wir schauen, was passiert, und lassen die Musik ihren eigenen Weg finden. So verbringen wir oft drei oder vier Jahre, bevor wir ein Album zusammenstellen.
Unser Produzent Mike Hunter ist sozusagen das sechste Bandmitglied. Er sammelt die Ideen und schneidet alles mit. Er ist unsere Bücherei. Außerdem ist jedes Schnipsel unserer Musik in einer Cloud und wir alle können jederzeit drauf zugreifen. Irgendwann fügt sich dann alles zusammen und das Album entsteht.
Man hört, Steve Rothery sei aus Gründen der Pandemie nicht so oft im Studio präsent gewesen. Habt ihr dann aus der Distanz gejammt und geschrieben?
Ja, das stimmt tatsächlich. Wir haben schon sehr früh entschieden, uns zu isolieren. Schließlich sind wir alle in einem Alter, in dem die Krankheit Probleme bereiten kann. Vor allem Steve Rothery war sehr gefährdet. Inzwischen sind wir aber alle voll geimpft – inklusive Booster – und fühlen uns sicher. Am Anfang der Pandemie hatten wir uns aber entschieden, nicht alle zusammen im Studio zu sein. Obwohl es sehr groß ist und wir es mit Trennwänden coronakonform ausgestaltet haben. Wir haben die Räume gut belüftet und Masken getragen. So konnten wir nach einiger Zeit wieder zusammen im Studio sein, aber Steve Rothery war nicht dabei.
In dieser Zeit haben wir stärker an den keyboardlastigen Stücken gearbeitet. Und wir haben uns auf die lyrische Struktur konzentriert Trotzdem konnten wir immer auf Steves Aufnahmen zugreifen. So hat das in dieser Zeit funktioniert. Aber frustrierend war es schon, weil wir unsere Ideen nur über Zoom diskutieren konnten. Als wir alle wieder zusammen waren, wurde die Arbeit auch wieder einfacher.
Auf dem neuen Album habt ihr erstmals mit einem Chor gearbeitet. Wie lief das ab? Waren die Sänger bei euch im Studio oder habt ihr digital mit ihnen gearbeitet?
Der Chor war Mikes Idee. Er wurde auf den Choir Noir aufmerksam und hatte eine ziemlich klare Idee, wie sie klingen sollten. Sehr gotisch und disharmonisch mit Close Harmonies. Sie waren nicht im Studio und haben uns ihre Teile von zuhause aus zugeschickt. Der Chor ist es ohnehin gewohnt, digital zu arbeiten. Es sind acht Stimmen, aber manchmal haben wir sie doppelt übereinander gelegt, um mehr weibliche Stimmen zu haben.
Außerdem waren die Streicherinnen von In Praise Of Folly wieder dabei, mit denen wir in der Vergangenheit schon zusammen gearbeitet haben. Sie haben auch digital eingespielt. Mike hat ihnen grob ausgearbeitet Teile zugeschickt und sie haben daran gefeilt und uns Vorschläge zugeschickt. Außerdem war ein Harfenspieler mit dabei und ein Perkussionist. Mike hatte den Überblick und brachte alles zusammen.
Mike Hunter kennt euch schon sehr gut. Ich denke, seit dem “Brave” Album.
Oh ja, da war er noch sehr jung. Später haben wir ihn dann wieder dazu geholt, um Dave Meegan beim “Marbles” Album zu unterstützen. Wir haben großes Vertrauen in ihn und er mischt auch unsere Livealben ab. Er ist ziemlich im Einklang mit allem, was wir tun, und er macht einen fantastischen Job. Die letzten drei Alben klingen hervorragend und Mike hat einen großen Anteil daran.
Lass uns noch über einige Songs sprechen. Mir gefällt die Idee des Albumtitels. Es sind nicht “2 minutes to midnight” wie bei Iron Maiden, sondern “One Hour Before It’s Dark”. Der Zeitpunkt, den Eltern bei ihren Kindern wählen, um sie nach Hause zu rufen.
Genau. Komm rein, es wird dunkel. Das haben meine Eltern auch zu mir gesagt und es wurde zum geflügelten Wort. Heute funktioniert das nicht mehr so. Die Kinder haben schon Smartphones und werden einfach angerufen. Früher hatten wir strenge Regeln und Anweisungen. Tu dies nicht, tu das.
Man kann den Titel also auf zwei Arten lesen: In einer Stunde ist alles dunkel. Oder: Kommt jetzt nach Hause, bevor es zu spät ist. Was ist deine Sicht?
Es ist eine unterschiedliche Interpretation und das ist die Schönheit des Albums. Die Aussage hat verschiedene Bedeutungen – und so ist es bei allen Songs auf dem Album. Alles hängt zusammen und das macht die Magie des Albums aus.
Den letzten Song “Care” findet ich sehr berührend. Es geht um die Pflegekräfte in der Pandemie. Was hat euch dazu bewogen, ihnen ein Denkmal zu setzen?
Ich denke, sie haben es einfach verdient. Sie haben so viele Menschen gerettet und tun es immer noch jeden Tag. Wir haben in unseren Ländern so viel Glück, dass die medizinische Versorgung so gut ist. Das ist nicht in allen Ländern so. Meine Frau war auch Krankenschwester und sie hatte diese Berufung: über sich hinaus zu wachsen, um anderen zu helfen. Die Pflegekräfte haben diese Herausforderung mit großer Leidenschaft auf sich genommen.
Auch “Murder Machines” dreht sich um Corona und Social Distancing. Ich habe das Gefühl, viele Bands vermeiden es, direkt über diese Thematik zu schreiben. Warum habt ihr euch dafür entschieden?
Wir haben die Pandemie natürlich schon zu Beginn diskutiert. Steve Hogarth wollte eigentlich keinen Text dazu schreiben, weil wir alle dachten, es sei eine vorübergehende Sache, die bei Erscheinen des Albums nicht mehr aktuell ist. Und überhaupt würde ja jede Band darüber schreiben. Und dann kam der Moment, in dem wir schon so lange mit der Pandemie lebten. Es wäre fast schon seltsam, wenn wir kein soziales Statement dazu hätten. Plötzlich wurde es zu einer großen historischen Sache, mit der wir alle leben mussten. Man spricht auch heute noch über die Pest. Wie in den 1920ern die Wall Street zusammenbrach und die Weltwirtschaftskrise begann, so gibt es in den 2020ern die Pandemie als Start einer neuen Ära.
Die Aussage von “Murder Machines” kann viel bedeuten. Es geht zum Beispiel darum, jemanden mit zu viel Liebe zu erdrücken. Es kann auch darum gehen, eine Beziehung aufrecht zu erhalten, bis sie sich zum schlechten wendet. Oder es geht darum, jemandem zu nahe zu kommen und ihm den Virus zu übertragen.
“Seasons End” ist schon über 30 Jahre alt. Jetzt gibt es mit “Reprogram The Gene” wieder ein Stück über die drohende ökologische Katastrophe. Macht ihr euch gemeinsam Gedanken über solche Themen oder kommen diese Ideen meist von Steve Hogarth?
Die Lyrics schreibt Steve Hogarth und er fügt sie zu der Musik, wie es passt. In dem Song sprechen wir ganz klar vom ökologischen Zustand der Welt. Er ist aus der Sicht eines jungen Menschen geschrieben. Die jungen Menschen interessieren sich für das Thema, im Gegensatz zu den Regierungen und der Wirtschaft. Der Planet wird ausgebeutet und wir haben keinen anderen zur Verfügung.
Fotocredit: Anne-Marie Forker
Was sind eure Planungen für die Zukunft? Es wird mehr Marillion Weekends geben als sonst. Und dazwischen eine Tour. Dürfen wir etwas Besonderes erwarten?
Ich glaube, ich darf das sagen: Wir werden das neue Album in voller Länge auf den Weekends spielen. Mit 55 Minuten ist es eigentlich ein kurzes Album. Obwohl es sehr dunkle und melancholische Themen verarbeitet, ist es doch ein sehr lebendiges Album.
Vielen Dank für deine Zeit, Pete! Ich hoffe, wir sehen uns bei den Konzerten im Herbst und natürlich auch beim Marillion Weekend in Holland 2023. Ich wünsche euch viel Erfolg mit dem neuen Album!
Danke, Andi. Es war mir eine Freude. Das Weekend in Holland wird großartig werden.
Ein herzliches Dankeschön geht an Kai Manke für die Vermittlung des Interviews und an earMUSIC für Organisation und Schaffung der technischen Voraussetzungen.
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Das Live-Album “The Last Straw – Live In Glasgow 2018“ wurde bei der letzten Show von FISHs hochgelobter Tour „Clutching at Straws/Weltschmerz“ in der O2 Academy Glasgow aufgenommen. Die Doppel-CD enthält eine Live-Performance des Klassikers “Clutching at Straws“ in voller Länge. Das Album war nicht nur die letzte Produktion von FISH mit seiner ehemaligen Band “Marillion“, sondern gilt vielen Fans und Kritikern bis heute als das beste Album der Band. Zusätzlich enthalten sind die Ur-Aufführungen von 4 Songs seines neusten Albums “Weltschmerz“, darunter der preisgekrönte Song “Man With A Stick“ und der epische Track “Waverley Steps“.
Neben den beiden CDs gibt es eine Bonus-DVD der Show vom Cropredy Festival 2018 in voller Länge und ein aufwendig gestaltetes Hardcover-Booklet. Auf 36-Seiten bietet FISH lyrische, 11.000 Worte umfassende Texte und dokumentiert mit zahlreichen Konzert- und Backstage-Fotos seine Tour.
Der Ton wurde von Steve Vantsis bearbeitet und von Calum Malcolm gemastert. Damals noch mit John Beck an den Keyboards, welcher auf der Haupt-Tour von Foss Paterson ersetzt wurde. Die anderen Bandmitglieder bei beiden Shows waren Steve Vantsis – Bass, Gavin Griffiths – Schlagzeug, Robin Boult – Gitarren und Doris Brendel – Backing Vocals und Flöte.
Das Album ist HIER direkt bei Fish im europäischen Onlineshop erhältlich!
Mit “An Hour Before It’s Dark” veröffentlichen Marillion eines der eingängigsten und dynamischsten Alben ihrer Karriere und scheuen gleichzeitig dennoch nicht vor unbequemen Themen zurück, erheben den Zeigefinger, auch sich selbst gegenüber, und legen ihren Finger in die Wunden der aktuellen Zeit.
Wie gut das zusammenpasst, zeigt die Band genau einen Monat vor der Veröffentlichung des Albums mit einem neuen Vorgeschmack auf ihr neuestes Werk. “Murder Machines” ist ein Song, der in den herausfordernden Zeiten von Lockdown und Social Distancing geboren wurde und doch so viel mehr als nur ein Spiegel unserer Zeit geworden ist – mehr als ein Song über die wertvollen und dunklen Seiten menschlicher Beziehungen.
Steve Hogarth über die Hintergründe: “Ich habe versucht, nicht über das Virus zu schreiben. Aber es war in den letzten zwei Jahren so sehr Teil des Lebens, dass es sich immer wieder einschlich. Die erschreckende Tatsache, dass ich meinen Vater oder meine Mutter in die Arme nehmen und sie dadurch töten könnte, war der Auslöser für diesen Song. Der Text wurde dann so weiterentwickelt, dass er auf Eifersucht und Herzschmerz anspielt – auf den Schmerz, wenn man mit ansehen muss, wie die Frau, die man liebt, einen anderen Mann umarmt, oder auf den emotionalen “Mord” eines Serien-Ehebrechers. Und natürlich die Waffen der Supermächte und die Psychopathen, die manchmal ihre Finger am Abzug haben. Hüte dich vor den Murder Machines…”
“An Hour Before It’s Dark” wurde in Peter Gabriels Real World Studios aufgenommen, wie auch schon der von der Kritik umjubelte und in den Charts erfolgreiche Vorgänger “F*** Everyone And Run (F E A R)”. Dabei entstand auch eine Dokumentation über den Schaffensprozess mit viel Behind-the-Scenes Material sowie eine Performance des Songs “Murder Machines” im Studio.
Nach mehreren Marillion Weekend Terminen bis Sommer 2022, begeben sich Marillion im Herbst auf große Europatour mit vier Terminen in Deutschland:
Schon lange muss Thomas Thielen wohl damit leben, dass seine Musik stets mit den Klängen des Artrock einer Band wie Marillion verglichen wird. Ob ihn das wirklich nervt, sei mal dahin gestellt. Schließlich ist die Nähe zur Band einfach offensichtlich und t (so lautet der ungooglebare Künstlername) ist sich auch nicht zu schade, von Zeit zu Zeit live einen Marillion-Song zu covern.
Vor drei Jahren beendete t mit dem Album “solipsystemology” eine schwermütige Trilogie, die mit den Werken “fragmentropy” und “epistrophobia” ihren Anfang nahm (HIER unsere Review dazu). “Ich habe meinen kinematographischen Ansatz noch mal neu gedacht und in Teilen in einer akustischen Landschaft gemixt, die eine neue Welt bietet, in der andere physikalische Gesetze gelten. Das war ein riesiger Haufen Arbeit, bei der mir einige Freunde mit Ideen zur Seite standen – zur Umsetzung nicht zuletzt der Leiter eines Max-Planck-Instituts mit Hilfe bei der Berechnung der Gesetze dieser neuen Akustik! Eno hat mal gesagt: Ein Tonstudio ist ein Musikinstrument.” So erzählte uns der sympathisch-grummelige Soundarchitekt damals im Interview seine Vorgehensweise. Stilistisch ist das neue Werk noch ein Stück größer geworden. Ob es daran liegt, dass der Multiinstrumentalist und musikalische Alleingänger in Zeiten der Pandemie noch mehr Muße hatte, seine Ideen zu verwirklichen?
Beim ersten Hören muss ich zwangsläufig an meine Lieblingsband denken. Das geht gar nicht anders – und ein untrügliches Zeichen bekomme ich mal wieder von meiner Frau, die beim Mitfahren im Auto fragt, ob “das was Neues von Marillion” ist. Was Thielen leistet, ist ohnehin unglaublich. Er hat eine emotionale Stimme, die an Steve Hogarth erinnert – er wandert durch die Oktaven und hat eine enorme Eindringlichkeit, mit der er seine Lyrics zum Leben erweckt. Hinzu kommen die Klangcollagen, die er als versierter Sounddesigner allesamt selbst schafft. Gitarrensoli klingen stilistisch wie von den progressiven Meistern, namentlich Steve Rothery und David Gilmour. Deren schwelgerische Spielart kann auch Thielen perfekt verkörpern. Dazu kommen ein entspannter Bass und sphärische Keybords. Dabei klingen diese noch versierter als fast alles, was heute im Neoprog geboten wird.
Ts Vocals stehen für mich immer an erster Stelle. Zu Tode betrübt in den melancholischen Tiefen, weinerlich und hochemotional in den Höhen. Er verstärkt sich selbst in polyphonen und chorischen Passagen, legt die Klangspuren übereinander – das ist eine fantastische künstlerische Leistung. Und auch in den Texten geht es ans Eingemachte. Thielen erzählt nicht irgendwas. Er hat philosophische Botschaften, die er vermitteln will. Nicht von ungefähr trägt das Werk den Titel “Pareidoliving”. Natürlich musste ich googeln um herauszufinden, dass Pareidolie das Phänomen meint, in Dingen und Mustern vermeintliche Gesichter und vertraute Wesen oder Gegenstände zu erkennen. Wer verträumt in den Wolkenhimmel blickt, weiß was gemeint ist.
Das Stück “A Relevant Lovesong” findet sich als siebter Song auf dem Album, aber nicht im Tracklisting. Quasi Schrödingers Katze im Songformat. Das Album beschreibt eine Beziehung, die an der Projektion von gefühlter Wahrheit scheitert. Gibt es also überhaupt einen relevanten Lovesong oder ist er ein Trugbild? Mit solchen Details kann Thielen seine Fans in den Wahnsinn treiben – und tut dies mit Genuss.
Musikalisch ist das Album ebenso ausufernd wie die mit vielen Worten erzählte düstere Geschichte. Es geht manchmal opulent zu – mit eingespielten Streichern – dann nimmt ein Piano breiten Raum ein bevor die Gitarren zu alter Stärke zurückkehren. Thomas Thielen fährt im Alleingang alles auf, was der moderne Prog und Artrock zu bieten hat. Sein Perfektionismus macht ihn inzwischen zum deutschen Steven Wilson. Nur besser.
Das Album findet ihr bei den gängigen Progressive Rock-Händlern und HIER direkt beim Label GEP.
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earMUSIC freut sich über die Veröffentlichung des 20. Studioalbums von Marillion: „An Hour Before It’s Dark” erscheint am 04. März 2022. Ab sofort gibt es einen ersten Einblick in das Album mit der Single “Be Hard On Yourself”.
Was bedeutet Marillion „eine Stunde bevor es dunkel ist“, wie der Albumtitel übersetzt heißt? Im englischen Sprachgebrauch handelt es sich dabei unter anderem um die letzte Stunde, in der man als Kind draußen spielen darf. Es ist aber sicher auch eine Anspielung auf den Kampf gegen die Zeit in der Klimakrise. Und geht es hier auch um die letzten Minuten im Leben eines Menschen? Der Titel „Care“ legt es nahe.
Marillion haben mit dem Album lyrisch den Finger einmal mehr am Puls der Zeit. Seien es soziale, politische oder persönliche Themen; Marillion nehmen kein Blatt vor den Mund und schaffen es, diese bewegenden Themen mit ihrem einzigartigen Sound zu verbinden und Menschen zu bewegen. Nicht ohne Grund ist die Band für brillantes Songwriting, außergewöhnliche Melodien und überragendes musikalisches Können bekannt. Gleichzeitig schwimmen sie stets gegen den Strom und beugen sich nicht den Normen und Erwartungen.
Die erste Single “Be Hard On Yourself” vom kommenden Album könnte dafür kein besseres Beispiel sein.
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“Trotz der scheinbar düsteren Betrachtungen auf diesem Album – das Virus, unsere Sterblichkeit, die medizinische Wissenschaft, die Pflege UND Leonard Cohen (ha ha) – ist das Gesamtgefühl der Musik überraschend optimistisch. Ich denke, die Band ist so gut in Form wie eh und je, und der „Choir Noir“ hat dem Ganzen noch mehr Seele und Farbe verliehen” – h (Sänger Steve Hogarth)
“An Hour Before It’s Dark” wurde in Peter Gabriels Real World Studios aufgenommen, wie auch schon der von der Kritik umjubelte und in den Charts erfolgreiche Vorgänger “F*** Everyone And Run (F E A R)”. Dabei entstand auch eine Dokumentation über den Schaffensprozess mit viel Behind-the-Scenes Material sowie eine Performance des Songs “Murder Machines” im Studio. Man kann das Album HIER vorbestellen.
Marillion befinden sich derzeit auf der “Light At The End Of The Tunnel”-Tour in Großbritannien. Danach folgen mehrere Marillion-Weekends bis zum Sommer 2022 und eine große Europatour im Herbst 2022. Marillion wurde 1979 gegründet. Seitdem hat die Band 19 Studioalben veröffentlicht und sich in den 80ern zu einer der erfolgreichsten Prog-Rock Bands der Welt entwickelt. Auch heute sind sie einer der wichtigsten Vertreter des Genres. Marillion ist zudem die erste Band, die das Potenzial des Internets für die direkte Interaktion mit ihren Fans erkannte und auf Crowdfunding zurückgriff.
Tracklist:
1. Be Hard On Yourself
i. The Tear In The Big Picture
ii. Lust For Luxury
iii. You Can Learn
2. Reprogram The Gene
i. Invincible
ii. Trouble-Free Life
iii. A Cure For Us?
3. Only A Kiss (Instrumental)
4. Murder Machines
5. The Crow And The Nightingale
6. Sierra Leone
i. Chance In A Million
ii. The White Sand
iii. The Diamond
iv. The Blue Warm Air
v. More Than A Treasure
7. Care
i. Maintenance Drugs
ii. An Hour Before It’s Dark
iii. Every Call
iv. Angels On Earth
Im März 1984 veröffentlichten Marillion ihr zweites Studioalbum „Fugazi“, das den Erfolg ihres 1983 veröffentlichten Debütalbums noch einmal steigern konnte: #5 in den UK-Charts und Gold-Status standen für das Werk zu Buche, das auch wegen seiner Singles „Assassing“ und „Punch & Judy“ (#22/#29 der UK-Charts) bald den Status eines Klassikeralbums der Band erlangen sollte.
Am 10. September erscheinen zwei Deluxe Versionen (4LP-Boxset und 3CD/Blu- ray-Buch), die das Erbe von „Fugazi“ würdigen. Auch Streaming- und Download-Versionen werden am selben Tag erscheinen. „Fugazi“ war das erste Marillion-Album mit Ian Mosley an Schlagzeug und Percussion, der Mick Pointer nach dem erfolgreichen Debütalbum „Script For A Jester’s Tear“ ersetzte. Weiterhin waren Fish, Steve Rothery, Pete Trewavas und Mark Kelly mit von der Partie.
Beide Sets werden mit 2021 komplett neu abgemischten Stereo-Versionen von Andy Bradfield und Avril Mackintosh eröffnet, die auch die Deluxe-Editionen von „Script For A Jester’s Tear“ und „Clutching At Straws“ neu abgemischt hatten. Außerdem enthalten sie ein Konzert aus dem Spectrum im kanadischen Montreal, aufgenommen im Jahr 1984. Die Performance beinhaltet mit „Jigsaw”, „Incubus”, „He Knows You Know”, „Chelsea Monday” u.v.m. Fan-Favoriten sowohl von „Fugazi“ als auch vom Debütalbum „Script For A Jester’s Tear“. Auch eine Performance der B-Seite „Charting The Single“ ist Teil der Setlist.
Die Blu-ray enthält 96k/24-Bit-Versionen sowohl des neuen Stereo-Remixes von „Fugazi“ als auch des Konzerts „Live at The Spectrum, Montreal, Canada“ und enthält eine 5.1-Surround-Sound-Version des neuen „Fugazi“ Stereo-Remixes von 2021.
Die Blu-ray bietet darüber hinaus in einer neuen Dokumentation mit dem Titel „The Performance Has Just Begun“ einen fesselnden Blick hinter die Geschichte von „Fugazi“, u.a. sprechen alle Bandmitglieder über die Entstehung des Albums. Aufschlussreich ist auch das daran anschließende Track-by-Track, in dem die Band sämtliche Songs des Albums kommentiert. Abgerundet wird die Deluxe Edition durch das Musikvideo von „Assassing“ sowohl mit dem Original- als auch dem Remix-Audio.
Tracklisting 4LP Boxset:
LP1: Fugazi (2021 Stereo Remix)
Side 1
1. Assassing (7:01)
2. Punch And Judy (3:22)
3. Jigsaw (6.49)
4. Emerald Lies (5:08)
Side 2
1. She Chameleon (6:53)
2. Incubus (8:30)
3. Fugazi (8:02)
LP2: Live at The Spectrum, Montreal, Canada, 20th June 1984 (Part 1)
Side 3
1. Assassing (7:28)
2. Punch And Judy (4:03)
3. Jigsaw (6.34)
Side 4
1. Script For A Jester’s Tear (9:00)
2. Chelsea Monday (8:15)
LP3: Live at The Spectrum, Montreal, Canada, 20th June 1984 (Part 2)
Side 5
1. Emerald Lies (5:21)
2. Cinderella Search (5:47)
3. Incubus (9.00)
Side 6
1. Charting the Single (7:02)
2. He Knows You Know (5:56)
LP4: Live at The Spectrum, Montreal, Canada, 20th June 1984 (Part 3)
Side 7
1. Fugazi (9:11)
2. Forgotten Sons (11:03)
Side 8
1. Garden Party (6.35)
2. Market Square Heroes (10:46)
3CD + Blu-ray
CD1: Stereo Album 2021 Remix
1. Assassing (7:01)
2. Punch And Judy (3:22)
3. Jigsaw (6.49)
4. Emerald Lies (5:08)
5. She Chameleon (6:53)
6. Incubus (8:30)
7. Fugazi (8:02)
CD2: Live at The Spectrum, Montreal, Canada, 20th June 1984 (Part 1)
1. Assassing (7:28)
2. Punch And Judy (4:03)
3. Jigsaw (6.34)
4. Script For A Jester’s Tear (9:00)
5. Chelsea Monday (8:15)
6. Emerald Lies (5:21)
7. Cinderella Search (5:47)
8. Incubus (9.00)
CD3: Live at The Spectrum, Montreal, Canada, 20th June 1984 (Part 2)
1. Charting the Single (7:02)
2. He Knows You Know (5:56)
3. Fugazi (9:11)
4. Forgotten Sons (11:03)
5. Garden Party (6.35)
6. Market Square Heroes (10:46)
Blu-ray
The Performance Has Just Begun – The Story of Fugazi
Assassing
Punch & Judy
Jigsaw
Script for a Jester’s Tear
Chelsea Monday
Emerald Lies
Cinderella Search
Incubus
Charting the Single
He Knows You Know
Fugazi
Forgotten Sons
Garden Party
Market Square Heroes
Extra Tracks 48/16 Stereo LPCM
Cinderella Search (Extended Single)
Assassing (Alternate Mix)
Three Boats Down From The Candy
Punch & Judy (Demo)
She Chameleon (Demo)
Emerald Lies (Demo)
Incubus (Demo)
Am 11. Juni veröffentlicht Karisma Records das Debütalbum der norwegischen Art-Rocker von Airbag als Re-Issue.
Das Debütalbum “Identity” klingt noch stark angelehnt an Pink Floyd, wobei man vorausschicken muss, dass die Band aus einer Pink Floyd Tributeband entstanden ist. Ebenfalls sind starke Verbeugungen vor Porcupine Tree, den neueren Marillion oder A-Ha erkennbar. Ihre eigene Identität hat die Band mit den weiteren Alben “All Rights Removed” und “The Greatest Show On Earth”, die Ende 2020 als Re-Issue bei Karisma Records erschienen sind, gefunden.
Das Album umfasst acht Songs mit Airbags einzigartigem Sound von klassischem Progressive Rock, vermischt mit szenischen Klanglandschaften, epischen Gitarren und gefühlvollen Vocals – wie das legendäre Classic Rock Magazine sagte: „prog at its most chilled, honeyed and soothing“.
„Identity“ wurde von Jacob Holm-Lupo (White Willow, The Opium Cartel, +++) neu gemastert und ist nun endlich wieder auf Vinyl erhältlich – in einer limitierten Sonderversion mit 12-seitigem Booklet und gestanztem Cover.
Airbag hat es geschafft, eine treue Fangemeinde auf der ganzen Welt aufzubauen, und ihr neuestes Studioalbum „A Day at the Beach“ wurde bereits in einer Auflage von mehr als 13.000 Exemplaren gepresst.
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Das letzte Studioalbum “F. E. A. R. (Fuck Everyone and Run)” ist eines der stärksten Alben, die Marillion herausgebracht haben (HIER unsre Review). Es bescherte der britischen Progband die erste Nummer 10 in den deutschen Charts und den ersten Top 5 Titel in UK seit über dreißig Jahren. Das ist jetzt allerdings auch schon wieder fünf Jahre her. Der Abstand zwischen zwei Marillion CDs steigt an – zumindest wenn man die reinen Studioalben betrachtet. Aber Marillion haben schon lange ihr eigenes Vertriebs- und Marketingkonzept entwickelt. Sie gelten gar als Erfinder des Crowdfundings im Musikgeschäft, seit sie sich um die Jahrtausendwende das Album “Anoraknophobia” von Fans vorfinanzieren ließen. Viele Livealben gibt es nur im bandeigenen Shop zu kaufen und die treuen Fans weltweit sind stets bestens informiert.
Das zwanzigste Studioalbum ist derzeit in Arbeit und wird vielleicht noch im diesem Jahr erscheinen. Die Zeit dazwischen nutzen Marillion, um ein ganz besonderes Projekt auf die Beine zu stellen: Für ihre Fan-Weekends im Jahr 2017 hatten sie sich ein Streichquartett namens “In Praise of Folly” engagiert, das einige Bandklassiker mit Arrangements von Michael Hunter und Kevin Halporn auf einen neuen Level brachte. Die Idee erwies sich als so erfolgreich, dass 2019 ein Album “With Friends from the Orchestra” erschien, zu dem man neben besagtem Quartett auch noch den Hornisten Sam Morris und Emma Halnan an der Querflöte hinzu zog. In großer Besetzung gab es neue Studioaufnahmen bekannter und weniger bekannter Stücke (HIER unsre Review). Bei den Fans kam die Idee gut an und es folgten einige Livekonzerte gemeinsam mit den klassischen Musikern.
Legendär ist inzwischen der Mitschnitt aus der Royal Albert Hall 2017 mit dem Titel “All One Tonight” (HIER unsre Review). Dieser ist in seiner beeindruckenden Show mit unvergleichbarer Leidenschaft und Energie vermutlich nicht mehr zu toppen, doch “With Friends At St David’s” fängt zumindest den Reiz einer kleineren Konzertlocation ein. Das Klassik-Ensemble ist prominent inmitten der Band platziert und hat oft die musikalische Ausrichtung in der Hand. Da sind keine Eitelkeiten bei Sänger Steve Hogarth und seinen Mitstreitern zu erkennen: Sie überlassen gerne den jungen Frauen die Zügel und fügen sich in das musikalische Geschehen. Erneut wartet die Band nicht nur mit einer visuellen und akustischen Glanzleistung auf, sondern zeigt auch, dass durch das Überqueren musikalischer Grenzen wunderbare Freundschaften entstehen können, die Genres überwinden.
Der Mitschnitt erscheint über earMUSIC als 2CD Digipak, 3LP Gatefold (180g), Ltd. Coloured 3LP (Violet transparent), 2DVD und 2Blu-ray. Schon der auditive Genuss ist überragend. Songs wie “The Sky Above The Rain”, die bisher nie zu meinen Favoriten zählten, werden mit ihren orchestralen Parts wunderschön neu interpretiert und leben dadurch sehr auf. Der Rockkracher “Zeperated Out” bekommt eine ganz neue Dimension durch die energische Performance und das Stakkato. “Fantastic Place” verbreitet eine unglaublich heimelige Atmosphäre. Der 16. November 2019 bot in Cardiff vielleicht nicht die beste Setlist (mir fehlen definitiv einige Must-Haves wie “Afraid of Sunlight” und “Neverland”), aber die Liveaufnahme vermittelt die ganze Stärke dieser besonderen Konzertreihe. Zwei weitere Tracks im Bonus-Bereich haben noch Besonders zu bieten: “Man of a 1000 Faces” stammt vom Konzert in Paris und wartet mit einem stimmgewaltigen Chor auf und “Estonia” gibt als Promofilm Einblick in die Studioarbeit der Band mit den klassischen Musikern.
Im DVD-Format kommt dann auch die mehr als respektable Lightshow mit Videoprojektionen zur Geltung. Und auf Blu-ray erzählt die Dokumentation “Making Friends” die ganze Geschichte dieser schönen Zusammenarbeit. Steve Hogarth sagt zur Tour und zum Album: “Das war vielleicht unsere Lieblings-Tour bisher. Sie bot uns die Gelegenheit, von Zeit zu Zeit innezuhalten und uns darin zu verlieren, wie sechs “klassische” Musiker die wundervollen Arrangements unseres Produzenten Mike zum Leben erwecken. Das hat wirklich eine andere emotionale Ebene und oft auch eine spielerische Freude an unserer Musik erzeugt.”
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Fünf Jahre nach ihrem letzten vollständigen Studioalbum und der Appetizier-EP aus dem letzten Jahr legen Frost* ihr neues Full-Length-Album ‘Day And Age’ vor.
Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das Album ist ein bombastisches, cineastisches New-Art-Rock-Album. Um die Songs nach dem Weggang von Craig Blundell entsprechend zu punktieren, wurden drei Schlagzeuger zur Produktion eingeladen: Kaz Rodriguez (Chaka Khan, Josh Groban), Darby Todd (The Darkness, Martin Barre) und Pat Mastelotto (Mister Mister, King Crimson). Diese Auswahl hat sich vollends gelohnt und spiegelt sich in den entsprechenden Betonungen der Songs wider.
Insgesamt fallen die 53 Minuten des Albums rockiger und eingängiger aus als die Vorgängeralben. Dies soll nicht despektierlich klingen, sondern eine Aufwertung des Gesamtwerks bezeichnen, denn durch die rockiger Auslegung der Spielart wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig oder eintönig.
Frost * wurde 2004 von dem Keyboarder und Sänger Jem Godfrey gegründet. Das 2006 erschienene Debütalbum „Milliontown“ der Band war ein sofortiger Erfolg und wird von vielen als Klassiker des modernen Prog-Rock-Genres mit John Mitchell an der Gitarre, John Jowitt, angesehen am Bass und Andy Edwards am Schlagzeug. Die Band folgte 2008 schnell mit „Experiments In Mass Appeal“, in vielerlei Hinsicht das Gegenteil von „Milliontown“ mit einem viel zurückhaltenderen Sound, prägnanteren Songs und einem neuen Bandmitglied und Sänger in Form von Dec Burke. Das damals umstrittene Album erhielt dennoch viel Airplay auf den College-Rockstationen in den USA und half der Band, von Bands wie Dream Theatre wahrgenommen zu werden, die Frost * anschließend eine UK-Support-Tour anboten.
Das Live-Album „The Philadelphia Experiment“ folgte 2009 und die lange Lücke folgte, bevor das dritte Album „Falling Satellites“ 2016 mit einer neuen Besetzung von Nathan King am Bass und Craig Blundell am Schlagzeug sowie einem zurückkehrenden Gitarristen und Sänger veröffentlicht wurde John Mitchell an der Gitarre, der auch einen Großteil des Albums zusammen mit Jem Godfrey geschrieben hat.
Nach dem Abgang von Schlagzeuger Blundell im Jahr 2019 entschied sich die Band, als 3-köpfige Band fortzufahren: „Wir waren von der Veränderung ziemlich begeistert, um ehrlich zu sein“, sagt Godfrey. Wir würden ein Lied schreiben und sagen: „Stellen wir uns vor, Schlagzeuger x ist der Band beigetreten. Was würde er hier tun? Es hat uns in einige interessante neue Richtungen geführt.“
Am Ende wurden drei Schlagzeuger Teil des Aufnahmeprojekts: Kaz Rodriguez (Chaka Khan, Josh Groban), Darby Todd (The Darkness, Martin Barre) und Pat Mastelotto (Mister Mister, King Crimson). „Jeder Musiker hat einen ganz anderen Spielstil in die Musik eingebracht“, sagt John Mitchell, „und wir haben die Songs auf sie zugeschnitten. Zum Beispiel brauchten die Songs “Skywards” und “Repeat To Fade” wirklich einen mächtigen Backbeat und es gibt keinen besseren als Pat Mastelloto an dieser Front. Pat ist eine komplette Legende, daher war es eine große Ehre, mit ihm an einem Frost * -Album zu arbeiten.“
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Am Wahltag 2015 erscheint auf mysteriöse Weise ein halber Liter Milch vor den Toren des Parlaments.
The Other Place spielt in der Woche vor den Parlamentswahlen in Großbritannien und erzählt die wahre Geschichte zweier Musiker aus Devon (Billie Bottle & Martine, wie in BBCs The Voice zu sehen), die sich langsam auf den Weg nach Westminster machen.
Auf Hauptstraßen, Marktplätzen und Strandpromenaden spielen sie das gleiche Lied, neunundvierzig Mal, und bei jedem Stopp beginnen sie Gespräche mit denen, die sie treffen, und fragen sie: “Wer hat die Macht?”. Diese Reise durch die Grundlagen der britischen Demokratie inspirierte eine Folge von Liedern, deren Texte aus den Worten der Wähler (und Nichtwähler) stammen, die Billie und Martine auf ihrer Reise getroffen haben. Es ist ein Fest sanfterer Macht und eine Einladung, ihre Stimmen zu Gehör zu bringen.
In Anlehnung an ihr von der Kritik gefeiertes Album Unrecorded Beam (die Poesie von Thoreau) besteht The Multiple aus Martine Waltier, Roz Harding und Billie Bottle (alle Hauptstützen von Mike Westbrooks Uncommon Orchestra) sowie der Flötistin Vivien Goodwin-Darke (von der Psychedelic Rockband Magic Bus) und dem Aufnahmekünstler und Produzent Lee Fletcher (von Unsung Productions). Wie der beste Art Rock verbinden sie weiterhin Folk, Jazz, Pop und Minimalismus auf engagierte und sinnvolle Weise.
Billie Bottle & The Multiple schaffen es bei diesem Konzeptwerk eine phantastische Kombination aus den verschiedensten Musikrichtungen zu einem Art-Rock-Gesamtwerk zu vereinen, das es mit Größen wie Björk (zu Sugarcubes-Zeiten), Kate Bush oder Marillion aufnehmen kann und immer wieder mit verschiedenen Spielarten des Jazz jongliert, was aus den Wurzeln von Billie Bottle resultiert.
Das 76 Minuten lange Album ist kein Album, das man zwischendurch oder nebenbei hört. Man muss sich die Zeit nehmen, um die ganzen feinen Details und Wendungen, Reminiszenzen und Anspielungen zu erkunden.
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Man kann guten Gewissens sagen, dass es sich bei der Band Eyesberg um eine deutsch-britische Prog-Institution handelt, denn ihre Gründung liegt in den späten 1970ern. Nach ihrer Auflösung in 1987 und der Reunion Anfang der 2000er fanden sie bei Progressive Promotion Records eine neue Heimat zur Veröffentlichung neuen Materials, das nun mit der progressiven Vertonung von van Goghs Leben eine Fortsetzung findet.
Das Album zeigt das Leben von Van Gogh von einer verstörten, ungeliebten Kindheit und Jugend bis hin zu einem unruhigen, von Angst geplagten Erwachsenenalter bis hin zu seinem daraus resultierenden Wahnsinn und unweigerlichen Selbstmord.
Musikalisch spielt sich das Konzeptalbum irgendwo zwischen den üblichen Verdächtigen des Neo-Prog (Arena, Pendragon, Marillion) und Retro-Prog (Spock’s Beard, Transatlantic). Bezeichnend hierfür ist auch das Schlagzeugspiel des Ex-Spock’s Beard und Pattern Seeking Animals Drummer Jimmy Keegan, sowie das stark an Steven Rothery angelehnten Gitarrenspiel. Malcolm Shuttleworth’ Stimme, die in großen Teilen an Fish und Peter Gabriel erinnert, tut ihr Übriges dazu.
Eine Neuerfindung des Rades ist das Album nicht, aber es ist eine kurzweilige und genretypische Veröffentlichung, die den Anhängern der genannten Spielarten des Progs ins Ohr gehen dürfte.
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Am 28. Mai veröffentlichen Marillion ihr neues Live-Album “With Friends At St. David’s”, aufgenommen im November 2019 in Cardiff. Die Vorgeschichte dieses Albums fand ihren Anfang in der Kooperation der Band mit “In Praise of Folly”, einem Streichquartett mit dem sie das Album “With Friends From The Orchestra” 2019 aufnahmen. Unterstützt wurden sie dabei noch von Sam Morris (Horn) und Emma Halnan (Querflöte) und erschufen so ein beeindruckendes Album mit Neuinterpretationen von vielen geschätzten Marillion-Stücken.
Im gleichen Jahr gingen Marillion mit diesen besonderen Songs auf Tour, fügten der Setlist sogar noch einige Highlights wie “Gaza” und “Zeperated Out” hinzu und präsentierten sich so in einem völlig neuen Licht.
Mit “With Friends At St David’s” wartet die Band nicht nur mit einer visuellen und akustischen Glanzleistung auf, sondern zeigen auch, dass durch das Überqueren musikalischer Grenzen wunderbare Freundschaften entstehen können, die Genres überwinden. Mit der DVD und Blu-Ray kann man noch tiefer in die Welt von Marillion eintauchen: diese zeigen die bisher unveröffentlichte Dokumentation “Making Friends”, welche die Band bei den Studioarbeiten zu “With Friends From The Orchestra” begleitet.
Foto: Anne Marie Forker
Dieses Album wird das Warten auf das neue Studioalbum etwas verkürzen. Der Nachfolger vom anerkannten Charterfolg “F*** Everyone And Run (F E A R)” wird von Marillion-Fans bereits sehnsüchtig erwartet.
Steve Hogarth zur Tour und zum Album: “Das war vielleicht unsere Lieblings-Tour bisher. Sie bot uns die Gelegenheit, von Zeit zu Zeit innezuhalten und uns darin zu verlieren, wie sechs “klassische” Musiker die wundervollen Arrangements unseres Produzenten Mike zum Leben erwecken. Das hat wirklich eine andere emotionale Ebene und oft auch eine spielerische Freude an unserer Musik erzeugt.”
“Seasons End”, ursprünglich 1989 auf dem gleichnamigen Album erschienen, ist der erste Song, der von diesem Album enthüllt wird. Das offizielle Musikvideo gibt einen exklusiven Einblick in diesen besonderen und emotionalen Abend am 16. November 2019 während der “Friends From The Orchestra”-Tour.
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TRACKLIST
01. Gaza
02. Beyond You
03. Seasons End
04. Estonia
05. The Hollow Man
06. The New Kings
07. The Sky Above The Rain
08. Zeperated Out
09. Ocean Cloud
10. Fantastic Place
11. This Strange Engine
VIDEO BONUSMATERIAL
01. Man Of 1000 Faces (Live In Paris)
02. Estonia (Promo Film)
03. You’re Gone (Live In Kensington) – nur auf Blu-ray
04. Power (Live In Kensington) – nur auf Blu-ray
05. A Collection (Live In Kensington) – nur auf Blu-ray
06. Making Friends (Documentary) – nur auf Blu-ray
Wenn man den Namen Steven Wilson in gängige Suchmaschinen eingibt, wird man regelrecht überflutet von Einträgen der unterschiedlichsten Art. Was dieser Mann (manche nennen ihn Genie) inzwischen gemacht hat, ist eine Legion musikalischer Einflüsse. Mir kam der Name erstmals 1997 unter, als Steven als Co-Songwriter und Produzent von Fishs “Sunsets On Empire” in Erscheinung trat und ironischerweise zwei Jahre später auch Marillion bei ihrem “.com” Album unterstützte.
Wilson war schon damals in allen Sparten des Progressive Rock unterwegs. Da waren zum einen natürlich Porcupine Tree – einst im Alleingang am Reißbrett mit gefälschter Bandbiographie entworfen – die sich vom exzentrischen Soloprojekt zur echten und authentischen Rockband der Gegenwart gemausert hatten. Dann gab es das Artpop Duo No-Man gemeinsam mit Sänger Tim Bowness, welches schon lange vor der Gründung von Porcupine Tree Wilsons Liebe zum Ambient Sound begründete. Außerdem trat der Tausendsassa mit dem israelischen Popstar Aviv Geffen unter dem Namen Blackfield auf und war zudem als Produzent für Größen wie Anathema und Opeth tätig.
Er hat den Backkatalog von ELP, Jethro Tull und King Crimson remastert und zeitgleich einige grandiose Soloalben veröffentlicht. So ist man gespannt, was er sich für das sechste Solowerk “The Future Bites” Neues einfallen ließ. Um es kurz zu sagen: Die Zeichen stehen auf Pop. Das sollte nicht verwundern, denn bereits Blackfield waren ein Projekt, das eher Progressive Pop als Progressive Rock zu bieten hatte und den Artrock verfeinerte. Spannend auch, dass der Brite unlängst das Meisterwerk “The Seeds of Love” von Tears for Fears remixen durfte. Hier hat er sich soundtechnisch definitiv inspirieren lassen.
Steven Wilsons sechstes Album ist eine Erkundungsreise in den menschlichen Verstand in Zeiten des Internets. Während er sich auf “To The Bone” (2017) mit den Problemen von Post-Wahrheiten und Fake News auseinandersetzte, nimmt Wilson die Hörerinnen und Hörer auf “The Future Bites” mit in eine Welt der Süchte des 21. Jahrhunderts. Es ist ein Ort, an dem beständig und ganz öffentlich mit den Auswirkungen aufkommender Technologien auf unser Leben experimentiert wird und an dem Klicks und Tiks wichtiger geworden sind als menschliche Interaktion. “The Future Bites” ist dabei weniger die trostlose Vision einer herannahenden Dystopie als vielmehr die spielerische Lesart einer Welt, die durch die Ereignisse dieses Jahres umso merkwürdiger und separierter erscheint.
Musikalisch gesehen ist “The Future Bites” gewohnt großartig: Elektronische Sounds, durch menschliches Einwirken verfremdet (“King Ghost”), sphärische Akustikklänge (“12 Things I Forgot”) oder Bass-getriebene Krautrock-Grooves, die sich in die Untiefen von Clickbaiting und Online-Radikalisierung begeben (“Follower”), verbinden sich zu Wilsons vielleicht konsistentestem Werk. Das neu entstandene “Count of Unease” ist ein schöner und schwermütiger Abschluss des Albums, das mit sphärischen Pianosounds hinaustreibt.
“The Future Bites” bietet alles, was ein großes Popalbum haben muss: Dancefloor-Charme der 80er im Retrosound, aber trotzdem glasklar produziert. Da lässt der Meister sich nicht lumpen. Klangcollagen und Keyboardflächen, elektronische Spoken Word-Passagen mit futuristischem Gehabe. Spielereien zwischen Funk und Akustiksound, die zum Teil durchaus radiotauglich sein mögen. Bisweilen klingen die Stücke wie ABBA meets Gorgio Moroder.
Erstaunlicherweise ist Stevens Stimme noch stärker geworden. Bei Porcupine Tree hat er sich oft hinter dem Wall of Sound versteckt und man hatte das Gefühl, er gehöre nicht an die Front der Bühne. Doch davon keine Spur mehr. Er singt wie ein junger Gott. Allerdings wie ein Pop-Gott. Der Prog-Gott ist vorerst eingemottet.
Marathon ist das neue Bandprojekt von Mark Kelly, der seit fast 40 Jahren als Keyboarder von Marillion fungiert. Die Aufnahmen für das Debütalbum entstanden in Peter Gabriels Real World Studios. Und wie es der Zufall will, hat Mark einen Vokalisten gefunden, der sich in weiten Teilen wie der junge Peter Gabriel anhört. Allein das ist schon Freude genug für Fans des guten Progressive Rock. Darüber hinaus steht Kelly als Instrumentalist natürlich für breite Keyboardflächen und atmosphärische Musik. Bei Marillion kann er das nicht mehr so ausleben wie noch in den 80er Jahren – jetzt hat er wieder die Chance dazu. Und er nutzt sie!
“Seit jeher sehnt sich die Menschheit nach der Fähigkeit zu fliegen, angefangen beim Erreichen von Höhen, weiter bis zum Überqueren von Kontinenten, dann Ozeanen, der Umrundung der Welt, bis hin zum Aufbrechen ins All und ersten Versuchen mit dem zu kommunizieren, was auch immer da draußen ist. Doch was, wenn die Kommunikation ausfällt?” Das ist die inhaltliche Idee hinter dem Album, das zwar nicht als echtes Konzeptalbum daher kommt, doch einer Mission folgt – nämlich die Musik als Mittel zur Verständigung heranzuziehen. Alle Lyrics stammen von Guy Vickers und er nutzt die Liner Notes des Booklets, um Hintergründe zu erklären. So geht es im Zehnminüter “Amelia” um die Frauenrechtlerin und Flugpionierin Amelia Earhart, die 1937 im Pazifik verschollen ist. “Puppets” beschäftigt sich philosophisch mit dem freien Willen und das viertelstündige Epos “Twenty Fifty One” diskutiert die Existenz außerirdischen Lebens.
Zusammen mit Guy Vickers, Oliver M. Smith (Vocals), Pete “Woody” Wood (Gitarre), John Cordy (Gitarre), Henry Rogers (Schlagzeug) und seinem Neffen Conal Kelly (Bass), hat Mark Kelly seine Visionen in Realität umgesetzt. Es sind nur fünf Songs insgesamt, doch das Album dauert ordentliche 44 Minuten. Die Longtracks stehen am Anfang und am Schluss – jeweils in kleine Abschnitte eingeteilt – und sind extrem facettenreich.
Marathon ist in weiten Teilen ein sehr modernes Rockalbum. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass Mark hier nur alte Ideen auslebt. Mal dominieren die Gitarren, dann gibt es wirklich elegische Keyboardparts. Auch Marillion Bandkollege Steve Rothery hat es sich nicht nehmen lassen und hat für den Song “Puppets” seine Gitarre in die Hand genommen. Die solistischen Einlagen Rotherys sind unverkennbar. Dieses Markenzeichen haben Marillion in 40 Jahren niemals aufgegeben – und auch hier schwelgt er in seinen typischen Akkorden und Läufen.
Das Marathon-Projekt beschert Fans von Marillion und Bands wie IQ, Jadis, Arena oder Spock’s Beard ein schönes Nostalgie-Feeling, doch es ist eigenständig und modern genug, um nicht als Kopie durchzugehen. Mark Kelly hat hier seine Ideen verwirklicht, die er in einer demokratischen fünfköpfigen Band nicht immer durchsetzen kann. Das Ergebnis ist überragend gut.
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Schon seit langem hat Fish seinen Abschied von der musikalischen Bühne angekündigt. Selten genug kommt es vor, dass ein Künstler ein Album als finales Werk bezeichnet. Meist ist es doch eher die Erfolglosigkeit, die das Ende der Kreativität einläutet. Bei Fish ist es anders: Er möchte schlicht und einfach in den Ruhestand gehen. Auch das sollte großen Künstlern gegönnt sein. Dass es dann etwas anders gekommen ist als geplant, ist familiären Dingen geschuldet, Problemen bei der CD-Produktion und natürlich der Corona-Krise. Der Tod des Vaters war ein Rückschlag, dann die Tatsache, dass er seine Mutter aus gesundheitlichen Gründen im eigenen Haushalt aufnehmen musste – und auch das Vorgehen mit dem eigenen Label Chocolate Frog Records: Verhandlungen mit den Manufakturen sind halt schwieriger, wenn keine große Plattenfirma dahintersteht.
Eigentlich sollte Fish inzwischen auf Tour sein, um das neue Album gemeinsam mit dem “Vigil”-Album vorzustellen, doch die Pandemie hat das Vorhaben auf Ende 2021 verschoben. Die Pension muss also noch etwas warten.
Einen Vorteil hat die Verschieberei zumindest: Aus dem Standardalbum ist eine Doppel-CD geworden und es klingt vermutlich ausgereifter als dies vor zwei Jahren der Fall gewesen wäre. Wenn man so will, legt Fish hier sogar zwei Abschiedsalben vor, denn die Silberlinge können durchaus jeweils für sich selbst stehen. Es geht um die großen Themen unserer Zeit: die Flüchtlingskrise, allgemeine Unzufriedenheit mit der sozialpolitischen Lage, aber auch um Krankheitsbilder wie Depression und Demenz. So wird “Weltschmerz” zum ganz großen Werk, das Fishs musikalische und erzählerische Klasse zusammenfasst.
Nehmen wir “Grace of God”, ein episches Stück ganz zu Beginn mit Glockenspiel und ausufernd orchestralen Passagen, verfeinert durch harmonischen Backgroundgesang. Der 8minüter passt perfekt zu den Songs von Fishs erstem Soloalbum und schließt gewissermaßen den Kreis. Ein hervorragender Auftakt mit perfektem Songaufbau.
“Man with a Stick” ist schon länger bekannt, da es auf der letzten EP erschienen ist und mehrfach live gespielt wurde. In der neuen Fassung hat der modern klingende Track aber nochmal an Energie und rhythmischer Stärke hinzu gewonnen.
“Walking on Eggshells” beschreibt musikalisch den schwierigen Tanz, den eine Beziehung häufig bedeutet. Ein Lovesong mit beschwingten und düsteren Momenten. Die Thematik ähnelt Klassikern wie “A Gentleman’s Excuse Me” und “Rites of Passage”.
Als rhythmisch vertrackter Folksong ergänzt “This Party’s Over” die bei den Fans so beliebten Dancing Tracks, die jedes Livekonzert bereichern, und erweitert sie um einige Nuancen, da der Song doch komplexer klingt als “Internal Exile”, “Lucky” oder “The Company”. Auf jeden Fall schön, mal wieder schottische Pipes auf einem Fish-Album zu hören.
Herzstück von CD 1 ist aber “Rose of Damascus”, das in über 15 Minuten die Syrienkrise behandelt und den Hörer in Form einer weltmusikalischen Suite mit auf eine bewegende Reise nimmt. Orchestrale Arrangements, Spoken-word-Passagen, aggressive und sanfte Momente – hier fährt Fish alles auf, womit er in 30 Jahren Solokarriere (und schon zuvor bei Marillion) die Progwelt begeistern konnte. “She was searching for a vision, some sign to give direction, in this wasteland where it’s a curse to be alive […] To carry on her journey to find another homeland somewhere to blossom and come alive.” Beschrieben werden das Leben einer Frau in Syrien bis hin zur Flucht übers Meer mit offenem Ende. Wie in einem großen Breitwand-Kinofilm erzählt Fish eine Geschichte und lässt den Hörer betroffen zurück.
Damit wäre schon ein hervorragendes Album auf dem Plattenteller, an dem es nichts zu meckern gibt, doch wir haben ja noch CD 2 vor uns. Auch diese liefert 42 Minuten Musik und hat nur einen Track unter fünf Minuten. Dabei scheinen die Longtracks keineswegs künstlich in die Länge gezogen sondern brauchen ihre Zeit, um sich zu entwickeln.
Foto Credit: Wojtek Kutyla
Auffällig sind die melancholischen Stücke “Garden of Rememberance” und “Waverly Steps”, die jeweils mit eindringlichen Worten ein Krankheitsbild beschreiben, nämlich Demenz und Depression. Fish findet sich ein in die Gedankengänge der betroffenen Menschen. Vor allem “Garden of Rememberance” finde ich dabei sehr berührend, da er autobiografische Inhalte verarbeitet und eine perfekte Ballade abliefert. Ebenso wie der Song “Fragezeichen” von Purple Schulz sollten auch dieser Song und das dazugehörige Video zum Lehrinhalt in der Altenpflege werden. Fishs Gang durch die Bildergalerie der Erinnerungen veranschaulicht wundervoll das Empfinden dementer Patienten und ihrer Angehörigen. Dass er dafür das wundervolle Artwork von Mark Wilkinson verwendet, den viele Fans mit Fishs Musik verknüpfen, macht das Video noch genialer.
“C Song” ist für mich der einzig belanglose Song auf der ganzen Albumlänge, enthält aber wie sein Pendant auf CD 1 ebenfalls schottische Folk-Elemente und befreit von der durchgängigen Schwermut des Albums. Das wird allerdings zunichte gemacht durch die gewaltigen Songs “Little Man What Now?” und den Titeltrack “Weltschmerz”. Ersterer basiert auf dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada, der Weltwirtschaftskrise und Erstarken des Nationalsozialismus am Bild des kleinen Mannes beschreibt, der schicksalsergeben durch die verrückt gewordene Welt stolpert. In Zeiten von neuem Rechtspopulismus, Klimakrise, Brexit und Covid-Pandemie kann man sich in diese deterministische Haltung nur zu gut einfinden. Musikalisch kommt ein prägnantes Jazz-Saxofon zum Einsatz, das den Schmerz herzzerreißend zum klingen bringt.
Und daneben gibt es eben genau den “Weltschmerz”, mit dem Fish schon seit Jahren hadert – und für den er bewusst einen deutschsprachigen Begriff wählte, den Jacob und Wilhelm Grimm bereits im 18. Jahrhundert in ihrem Deutschen Wörterbuch verwendeten und mit dem sie eine tiefe Traurigkeit über die Unzulänglichkeit der Welt beschrieben. Fish beschreibt sich, seine Rolle in der Welt und seine politische Einstellung mit intensiven und ehrlichen Worten – und geht damit zurück in die Zeiten von “Fugazi” und “White Feather”, als er noch der junge Wilde im Musikgeschäft war – “When the revolution is called I will play my part” – auch heute noch. Ruhestand hin oder her.
Calum Malcolm und Steve Vantsis haben als Produzenten eine hervorragende Arbeit geleistet, wobei Vantsis auch als musikalischer Madtermind tätig war und die meisten Stücke mit geschrieben sowie arrangiert hat. “Weltschmerz” ist ein Statement unserer Zeit und ein hervorragendes Abschiedsalbum. Vielleicht sein bestes Soloalbum seit “Vigil”.
Erhältlich ist das Album zunächst nur auf Fishs Homepage: https://fishmusic.scot/store/albums/weltschmerz/17
Digitaler Link, Standrad-CD, Vinyl – alles was das Herz begehrt. Die Deluxe Edition im A5-Hardcover-Format enthält umfangreiche Liner Notes, das fantastische Artwork von Wilkinson und eine Blu-ray mit Videos, Interview, Making of und live Audio Tracks von der 2018er Tour.
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“Seit jeher sehnt sich die Menschheit nach der Fähigkeit zu fliegen, angefangen beim Erreichen von Höhen, weiter bis zum Überqueren von Kontinenten, dann Ozeanen, der Umrundung der Welt, bis hin zum Aufbrechen ins All und ersten Versuchen mit dem zu kommunizieren, was auch immer da draußen ist. Doch was, wenn die Kommunikation ausfällt?”
– Marathon
Für mehr als 30 Jahre wuchs in Mark Kelly, Keyboarder der Progressive-Rock-Größe Marillion, eine Idee – das Ergebnis: ein brandneues Projekt mit dem Namen “Mark Kelly’s Marathon”, welches am 27. November über earMUSIC erscheint.
Zusammen mit Guy Vickers, Oliver M. Smith (Vocals), Pete “Woody” Wood (Gitarre), John Cordy (Gitarre), Henry Rogers (Schlagzeug) und seinem Neffen Conal Kelly (Bass), hat Mark Kelly seine Visionen in Realität umgesetzt. Und auch Marillion Bandkollege Steve Rothery hat es sich nicht nehmen lassen und hat für den Song “Puppets” seine Gitarre in die Hand genommen.
Während der Marillion Couch Convention am letzten Wochenende hat Mark Kelly erstmals seine loyalen Fans mit dem neuen Projekt bekannt gemacht und in diesem Zuge die erste Single “Amelia” veröffentlicht. Die Couch Convention sah zudem die Premiere des offiziellen Videos zu der Single, welche die Band vereint in den Real World Studios zeigt – den Studios von niemand anderem als Peter Gabriel.
“Mark Kelly’s Marathon” erscheint als limitiertes und nummeriertes CD+DVD Digipak (inkl. der Marathon “Real World Session”), LP Gatefold, CD Digipak und Digital am 27. November 2020 bei earMUSIC.
Tracklist CD
Amelia
01. i) Shoreline
02. ii) Whistling at the Sea
03. iii) 13 Bones
04. When I Fell
05. This Time
06. Puppets
Twenty Fifty One
07. i) Search
08. ii) Arrival
09. iii) Trail of Tears
10. iv) Brief History
DVD (THE REAL WORLD SESSIONS)
Amelia
When I Fell
This Time
Puppets
Twenty Fifty One
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Schon bei ihrem legendären Marillion-Weekend im Jahr 2017 waren die Fans der britischen Progband begeistert von der Zusammenarbeit mit dem belgischen Streichquartett In Praise of Folly. Deren orchestrale Einsprengsel in die bekannten Artrock-Arrangements kamen bei den Fans so gut an, dass im Anschluss einige Tourdaten mit den Streicherinnen folgten (der Konzertmitschnitt von de Royal Albert Hall in London gilt jetzt schon als legendär) und für 2019 gar eine komplette Tour mit Gästen aus der klassischen Musik geplant ist, wobei die Band und das Quartett noch um dem Hornisten Sam Morris sowie Emma Halnan an der Flöte ergänzt werden.
Da Marillion keine halben Sachen machen, hat man neun der Songs, die jetzt auf der Tour geboten werden, mit den Orchestermusikern im Studio aufgenommen. Für Fans und solche, die es werden wollen, ist es ein wundervolles Klangerlebnis. Die Arrangements wurden nicht so stark verändert, wie man vermuten sollte. Kelly, Rothery und Co. können ihre instrumentale Stärke weiterhin voll ausleben, doch Streicher, Horn- und Blechbläser verfeinern das Ganze mit einer sehr eleganten Note.
“Estonia” wirkt ohnehin schon emotional, doch die Streicher klingen wie eine zusätzliche Umarmung in Richtung der Hinterbliebenen. “A Collection” ist ein unentdecktes Juwel aus den vielen B-Seiten der Band. “Fantastic Place” und “Beyond You” gehören zu den Lieblingssongs vieler Fans und klingen hier noch getragener als im Original. Gerade diese Titel erfahren eine neue Tiefe.
Dass “This Strange Engine”, einer der Keyboard-Kracher schlechthin, ebenfalls für eine Neuaufnahme ausgewählt wurde, ist eine echte Überraschung. Die vielen gesampelten Elemente bleiben auch erhalten, doch vor allem die Streicher entfachen eine enorme Energie in den lauten Passagen dieses Longtracks. Das erklingt mit viel Schmackes.
“The Hollow Man” und “Sky Above The Rain” sind balladeske Standards. Ersterer lebt ohnehin von den Pianoparts, die auch den zweiten Song sehr schmücken. Piano und Streicher ergänzen sich hervorragend, während Hogarth stimmlich alles aus sich raus holt. Ein wundervolles Beispiel dafür, warum es gut war, dieses Album im Studio aufzunehmen.
Den Abschluss bilden das klimapolitisch absolut aktuelle, aber schon dreißig Jahre alte “Seasons End” mit Rotherys prägnanten Gitarrenklängen, gefolgt vom Longtrack “Ocean Cloud”, der offiziell auch als B-Seite gilt aber aus dem Repertoire der Band nicht wegzudenken ist. Sehr sphärisch und erzählend – als Hommage an Don Allum, den ersten Menschen, der den Atlantik in beiden Richtungen per Ruderboot durchquerte – führt “Ocean Cloud” durch die Tiefen dieses Abenteuers. Und das Orchester kann die dramatischen Szenen in Form eines Soundtracks noch stärker wirken lassen.
Man hätte noch viele Titel auf dieses Album packen können, doch einige Stücke wurden ja schon auf “All One Tonight – Live at the Royal Albert Hall” veröffentlicht. Wer sich auf die kommenden Konzerte, beispielsweise in Essen, einstimmen will, liegt hier goldrichtig. Wer keine Karten mehr bekommen hat (die Auftritte sind seit Monaten ausverkauft) kann das Album entspannt zuhause genießen. Eigentlich sollte es nur auf der Homepage der Band zu erwerben sein, doch der große Zuspruch der Fans veranlasste EARmusic, die CD auch als Digipack und sogar auf Doppel-Vinyl im freien Verkauf anzubieten. Eine gute Entscheidung, passt es doch von seiner Atmosphäre hervorragend in die besinnliche Zeit des Jahresendes.
Schaut euch auch die Videos an. Es macht große Freude, die jungen Streicherinnen von In Praise of Folly (drei Violinen, ein Cello) in ihrem Element zu bewundern. Man sieht, wie sie die kunstvollen Songs verstanden haben und um ihre Spielfreude bereichern.
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Marillion veröffentlicht den neuen Song „Fantastic Place“ aus ihrem bevorstehenden Album „With Friends From The Orchestra“. Die Single erscheint in Kombination mit einem brandneuen Musikvideo. Aktuell befinden sich Marillion auf großer Tournee in ihrem Heimatland Großbritannien, im Rahmen derer sie die neuen Interpretationen ihrer beliebtesten Lieder erstmals präsentieren.
Sowohl im The Racket Club als auch in Peter Gabriels Real World Studios entstanden und mit einer Spielzeit von fast 80 Minuten, beinhaltet „With Friends From The Orchestra“ neun Marillion-Klassiker in neuen Interpretationen. Unterstützung erhielt die Band dabei von dem Streichquartett In Praise Of Folly sowie dem Hornisten Sam Morris und Emma Halnan an der Flöte.
„With Friends From The Orchestra“ erscheint bei earMUSIC als CD Digipak, 2LP Gatefold (180g), Limitierte & Coloured 2LP und digital am 29. November 2019.
Zurzeit arbeiten Marillion am Nachfolger ihres von Kritikern hochgelobten Charterfolgs „F*** Everyone And Run (F E A R)“.
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Anfang des Jahres nahmen Marillion gemeinsam mit Orchestermusikern, die zu Freunden wurden, ausgewählte Lieder aus ihrem Katalog neu auf. Sowohl im eigenen Racket Club als auch in Peter Gabriels Real World Studios entstanden für “With Friends From The Orchestra“ neun Marillion-Klassiker in neuen Interpretationen mit einer Gesamt-Spielzeit von fast 80 Minuten. Unterstützung erhielt die Band dabei vom Streichquartett “In Praise Of Folly” sowie dem Hornisten Sam Morris und Emma Halnan an der Flöte.
Marillion erklären: „Unser brillanter Produzent und Kollaborateur Michael Hunter schrieb neue Streicher-Arrangements, die wir unter Freunden in den Real World Studios aufnahmen. Das Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen und ist wahrhaftig schön geworden. Wir hoffen, ihr habt genauso viel Freude an den neuen Songs und könnt uns zustimmen, dass manche von ihnen sogar besser als die Originale (!) sind. Unabhängig dieses mutigen Statements, sind wir uns sicher, dass euch unser Werk bewegen wird.“
Das Album erscheint auf CD, Vinyl und digital bei earMUSIC – am 29. November 2019!
„Estonia“ ist erstmalig erschienen 1997 auf dem Album „This Strange Engine“. Der erste Song des neuen Albums gibt einen Einblick in die traumhaft schönen und berührenden Interpretationen einiger der beliebtesten Songs der Band. Das offizielle Video führt hinter die Kulissen der Studio-Aufnahmen und kann auf dem offiziellen Marillion-YouTube Kanal angeschaut werden:
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