Dreamshade: „A Pale Blue Dot“ – moderner Metal aus der Schweiz

Seit ihrer Gründung im Jahr 2006 in Lugano, Schweiz, sind Dreamshade nie als eine gewöhnliche Metal-Band bekannt gewesen. Dank der musikalischen Mischung aus harten Gitarren-Riffs, eingängigen Chorus-Melodien und aussagekräftigen Texten, erregten die fünf Musiker schon früh die Aufmerksamkeit der modernen Rock-, Metal- und Hardcore-Szene.

Nach der Veröffentlichung ihrer ersten EP „To The Edge Of Reality“ im Jahr 2008, unterschrieben sie bei Universal Music / Spinefarm Records und veröffentlichten drei Jahre später die Alben „What Silence Hides“ und 2013 „The Gift Of Life“ mit Genre-Hits wie „Consumed Future“, „Photographs“ und „Your Voice“. Zusätzlich tourte die Band nahezu ununterbrochen auf vier Kontinenten, darunter Europa, Nordamerika, Asien sowie Afrika und erspielte sich eine weltweite Fanbase mit tausenden Anhängern. Mit der Vertragsunterzeichnung beim Label Artery Recordings erschien 2016 ihr Album „Vibrant“, welches zum ersten Mal Metalcore sowie musikalische Einflüsse aus Active Rock, Electronic und Rap vereinte.

Jetzt also das neue Album „A Pale Blue Dot“ mit eindrucksvollem Cover, dessen fantastisches Artwork sich auch im Booklet fortsetzt. Was musikalisch auffällt: Der moderne Metalsound ist geblieben und die musikalische Vielfalt der letzten Alben hat sich zu einem homogenen Metalcore-Sound entwicket, der durchaus seine Vorteile hat. Es gibt nicht mehr so viele überraschende Ausbrüche, dafür aber einen stetigen und äußerst starken Wechsel zwischen melodischen Passagen und aggressiven Shouts.

Die elektronischen Elemente haben wahrlich orchestralen Charakter. Man lausche nur den Singles „Lightbringers“ und „Stone Cold Digital“. Sänger & Gitarrist Fella ballert in der Strophe mal ganz entspannt einige extrem beeindruckende Rap-Lines raus, während Frontsänger Kevin die obligatorischen Screams abliefert und die Band instrumental ihren Metal-Roots treu bleibt.

Mir gefallen die vorwärts treibende Energie von „Safe Harbours“, der kritisch hinterfragende Charakter von „Question Everything“ und das aggressive „Step Back“. Die mystischen Spoken Words des kurzen Tracks „toD-eulB-elaP-(A)“, der quasi der verkappte Titelsong ist, teilen das Album in der Mitte. Es geht aber nicht weniger energisch weiter. Mit dem stilsicher gerappten „A Place We Called Home“ kehrt erstmals eine angedeutete melancholische Ruhe rein, bevor mit „Save This“ der abschließende und mitreißende Appell erfolgt, die Stätte der Menschheit, diesen kleinen hellblauen Punkt, zu retten.

Dreamshade verfolgen ein Konzept und vermitteln eine Botschaft – beides sehr stimmig. Traditionalisten mögen sich an den ausgedehnten Synthieparts und kurzen Dubstep-Elementen stoßen, doch es gibt genügend großartige Riffgewitter, um die metallische Gemeinde von diesem modernen Stil zu überzeugen.

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