The Dark Tenor – ein Livealbum zum halben Jahrzehnt

Seit fünf Jahren schon mischt THE DARK TENOR die Crossover-Szene zwischen Pop und Klassik ordentlich auf. Zu Beginn hat er noch sein Gesicht phantomhaft verhüllt. Inzwischen beschränkt er sich auf das Geheimnis um seinen realen Namen. Drei Alben sind inzwischen erschienen – alle das Wort „Symphony“ im Titel – die klassische Melodien, opernhafte Arien und atmosphärischen Pop miteinander vermischen. Das Konzept funktioniert auch deshalb außerordentlich gut, weil die Stimme des Sängers, der schon als Kind im Knabenchor Hannover und im Dresdner Kreuzchor gesungen hat,  perfekt zu diesem bombastische Genremix passt.

Der amerikanische Sänger und Songwriter integriert weltbekannte klassische Themen in das aktuelle Soundgewand von Rock- und Popsongs. Damit kann er jugendliche Hörer und die nicht so klassik-affine breite Masse gut auf seine Seite ziehen. Brachiale Sounds, epochale Shows und filigrane Gefühlsmomente zeichnen seine Musik aus.

„Ich habe eine unglaubliche Reise hinter mir“, resümiert der Künstler die vergangenen fünf Jahre. Auf vielen Tourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz konnte der Künstler seine Magie auf die Zuschauer übertragen und eine große Menge Menschen begeistern. „ALIVE – 5 YEARS zeichnet ein wundervoll ehrliches Bild meiner Live-Konzerte“, beschreibt der Künstler sein Album. „Wir haben einzigartige Momente eingefangen, die auf einem Studio-Album nie zu hören sind.“ 

Die Mischung ist äußerst stimmig und bildet das Phänomen THE DARK TENOR gut ab. Da gibt es Antonin Dvoraks „Symphony No. 9“, Beethovens „Mondscheinsonate“, Vivaldis „The Four Seasons“ sowie die Europa-Hymne „Ode an die Freude“ neben eigenen Stücken wie „Hurricane“, „Wild Horses“ und „Fade“. Mir gefallen sowohl seine euphorischen Ansagen als auch die Art und Weise, wie er das Publikum zum Mitsingen bringt, sehr gut.

Nach den soliden Studioalben muss ich dem Livekonzept ehrlich meine Hochachtung aussprechen. Hier zeigt sich, warum THE DARK TENOR sich in dem umkämpften Genre locker an der Spitze halten kann. Die Mashups zwischen Klassik, Pop und Rock funktionieren mit einer bestens aufgestellten Band. Man bekommt Lust, diese Truppe einmal live zu sehen. Gelegenheit dazu gibt es schon im Herbst, wenn die Reihe „Laut und Akustisch“ fortgeführt wird.