Vanessa Mai: „Für immer“ – ihr vielleicht wichtigstes Solowerk
Im Jahr 2019 stand Vanessa Mai am Scheideweg ihrer Karriere. Das Album „Schlager“ hat sich zwar sehr gut verkauft und ebenso wie „Regenbogen“ den Spitzenplatz der deutschen Albumcharts erobert, doch sie musste ihre groß angekündigte Hallentour durch die deutschen Arenen canceln. Offiziell, weil sie einen kreativen Schub hatte und lieber ein neues Album schreiben wollte, vermutlich aber eher, weil sie falsch beraten war und man ihr Ticketrverkäufe in einer Höhe versprochen hatte, die es letztendlich nicht gab.
Grund genug also, sich zu sortieren und neu aufzustellen. Der erste Song des aktuellen Albums – „Beste Version“ – erschien dann auch recht früh und war eine Art Standortbestimmung. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für viele junge Frauen: Ich bin wie ich bin und niemand hat das Recht, mich ändern zu wollen. Die Fanbasis zumindest stand zum großen Teil voll hinter ihr und freut sich nun 2020 auch auf eine Tour in kleineren Hallen.
Vanessa Mai ist einfach ein junger Wirbelwind und das kann ihr keiner nehmen. Sie mischt als Gast in den großen Fernsehshows mit, sei es „Schlag den Star“ oder „Catch!“. Sie ist auf der Bühne nicht zu bremsen und an Fannähe kaum zu überbieten. Vergleiche mit Helene Fischer? Gewinnt sie in dieser Kategorie allemal! Was noch fehlt, ist vielleicht der Überhit, der auf keiner Fete fehlen darf. Aber vielleicht ist es auch gut, dass dieser noch nicht für sie geschrieben wurde – denn so kann Vanessa Mai immer wieder Neues ausprobieren. Und sie lässt sich auch nicht allein auf das Schlager-Metier festlegen. Viele ihrer Songs können locker als Deutschpop Marke Silbermond-Ballade durchgehen.
„Für immer“ fährt einige Songperlen auf. „Venedig (Love Is In The Air)“ glänzt mit romantischer Story und Ohrwurm-Refrain. „Spiegel, Spiegel“ vermittelt eine Botschaft von Unvollkommenheit und Eigenliebe wie „Beste Version“. Es ist ein Song, der im doppelten Sinn für die Künstlerin von besonderer Bedeutung ist: Balladeske Musik und Lyrics, die zum Nachdenken anregen, eine Story, die einen entscheidenden Abschnitt ihres Lebens beschreibt, die die Sinnsuche in berührende Worte fasst: „Spiegel, Spiegel an der Wand…sag mir wer ich wirklich bin…Ich kann mich nicht mehr sehn…“ Die vergangenen Monate waren eine Zeit, in der Vanessa sehr viel nachdachte, sich neu orientierte und zu ihren Wurzeln zurückfand.
Bei „Ja Nein Vielleicht“ haben Stereoact ihre elektronisch-poppigen Finger im Spiel und „Hast du jemals“ im Duett mit Xavier Naidoo klingt so wohlig soulig, wie man das von den beiden mit ihren sanften Stimmen erwarten kann. Im Video wurde die Hochzeit mit Ehemann Andreas nachgestellt, der sich dann auch selbst spielt. Ein Statement, mit dem sie zeigt, auf wen sie sich im Leben (und der Karriere) blind verlassen kann.
Ein Dutzend neue Songs finden sich, die alte und neue Fans erfreuen dürften. Den Klassiker „Mein Herz schlägt Schlager“ gibt es in einer neuen Version mit Dance-Charakter und fünf weitere Songs finden sich in Remix-Versionen. Vor allem „Spiegel, Spiegel“ als Duett mit Axel Prahl sticht dabei positiv hervor – als Titelsong zum ARD Film „Nur mit dir zusammen“. Vanessa Mai geht ihren Weg und nutzt die Medien zu ihren Gunsten, am besten ohne sich von jemandem reinreden zu lassen. „Für immer“ ist als modernes Schlageralbum ein Statement für die Zukunft!
Für Immer Tour 2020:
- Fr. 02.10.2020 Köln Musical Dome
- Sa. 03.10.2020 Frankfurt Jahrhunderthalle
- So. 04.10.2020 Stuttgart Hegelsaal
- Mo. 05.10.2020 München Circus Krone
- Do. 08.10.2020 Oberhausen Luise-Albertz-Halle
- Fr. 09.10.2020 Bremen Metropol Theater
- Sa. 10.10.2020 Bielefeld Stadthalle
- Mo. 12.10.2020 Hannover Theater am Aegi
- Di. 13.10.2020 Dresden Kulturpalast
- Mi. 14.10.2020 Berlin Tempodrom
- Do. 15.10.2020 Leipzig Haus Auensee