Gil Ofarim setzt „Alles auf Hoffnung“

Die Karriere von Gil Ofarim begann mit einer BRAVO-Foto-Lovestory. Wenig später war er gemeinsam mit Justin Timberlake und den Backstreet Boys unter dem Namen „Bravo All Stars“ in den kanadischen Top 10. Insgesamt ging es rapide bergauf: Er startete eine Solokarriere als Gil, sang in den Bands Zoo Army und Acht., ist Schauspieler, Synchronsprecher und Musical-Darsteller. Seine musikalischen Erfolge waren immer da, aber die Chartpositionen eher mäßig. Vor acht Jahren schaffte er es immerhin ins Viertelfinale von „The Voice of Germany“. Wirklich groß wurde es dann aber mit der Überraschungsshow „The Masked Singer“, bei der er im Kostüm des Grashüpfers Platz 2 belegte.

Sehr gute Stimme, sympathische Erscheinung, Traum jedes Teenies und jeder Schwiegermutter. Warum es zum wirklich großen Starruhm bisher nicht geklappt hat, bleibt ein Rätsel. Vielleicht braucht es jetzt sein erstes deutschsprachiges Album, um den Weg nach ganz oben zu schaffen. Das Potential hat er ganz klar und „Alles auf Hoffnung“ ist sehr emotional und persönlich geworden.

„Ich habe in den letzten paar Jahren unglaublich viel erlebt. Das hat etwas mit mir gemacht. All diese Emotionen mussten unbedingt raus“, sagt Gil Ofarim über sein neues Album, auf dem der Musiker und Schauspieler von positiven Veränderungen erzählt, aber auch von Rückschlägen und Schmerz. Vom Gefühl, völlig am Boden zu sein. Und von der Entschlossenheit, immer wieder aufzustehen, um seinen Weg zu gehen.

Es sind 12 Songs irgendwo zwischen vertonten Tagebucheinträgen und intimen Zwiegesprächen, in denen der 37-Jährige seinen ganz persönlichen Pfad nachzeichnet. Es ist ein deutschsprachiges Album zwischen Rock und Pop. Gemeinsam mit namhaften Produzenten hat er seine Gefühle in einem packenden Sound kanalisiert. Mitreißende Rock-Power trifft auf einen sofort ins Ohr gehenden Pop-Appeal. Modern, handgemacht, geerdet, authentisch und verpackt in eine bombastische Breitwand-Produktion.

Gils Stimme fällt auf – einmal verrucht rockig mit rauen und tiefen Vocals, dann wieder emotional und sanftmütig. Er singt von seinem Vater („Nach dir der Regen“) und der Traumwelt des Clowns („Pierrot“). Er schaut optimistisch in die Zukunft („Alles auf Hoffnung“) und philosophiert über Liebe und andere Gefühle („Herz“ und „Vom Ende der Traurigkeit“).

Gil Ofarim singt auf Deutsch und er tut gut daran. Er fügt sich perfekt in die Riege der Deutschpoeten und klingt in seinen Lyrics keineswegs belanglos. „Alles auf Hoffnung“ ist einerseits das Album eines abgeklärten Künstlers und zugleich ein erfrischendes Debüt. Nach den zwölf regulären Songs folgen vier der Titel in akustischen Versionen, bei denen er von seinem Bruder Tal Ofarim und von Cassandra Steen unterstützt wird. Beeindruckend!

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