Hanna Batka: fröhliche Popmusik – mitten aus Berlin
Der Frühling beginnt – es ist Zeit für einen optimistischen Ausblick in die Zukunft, auch wenn keiner weiß was kommt. Hanna Batka legt mit „Mitten in Berlin“ ihr Statement aus der Hauptstadt vor. Die Texte intelligenter als vieles, was man momentan von Politikern zu hören bekommt.
Die 20-Jährige Vollblutmusikerin Hanna Batka baut in ihrem Debütalbum ihr ganz eigenes Universum, ihre ganz eigene Stadt auf. Die akustisch gefärbten Popsongs, die von minimalistischem Gitarrenspiel bis hymnischer Popmusik alles zu bieten haben können überall erlebt werden – in Wanne-Eikel, mitten in München, Hamburg, Stuttgart, Kaiserslautern oder in Leipzig. Aber immer mitten im Herzen.
Es sind elf Songs, die die gebürtige Berlinerin auf ihrem ersten Album zu einem feinen Kunstwerk unaufgeregter und ehrlicher Popmusik zusammenbaut. Es geht um gute Energie. Darum, diese gute Energie zu erfahren und sie dann auch weiterzugeben. Mit Texten, die sich aber auch durchaus trauen schwierige Situationen anzusprechen, wie im Song „Polaroid“ oder in „Mutter“. Letzteren hat Hanna übrigens zusammen mit ihrem Mentor Udo Lindenberg geschrieben – ein starkes Stück nachdenklicher Musik, das sie hier im Sinne des Deutschrock-Altmeisters abliefert.
In „Drachenblut“ zeigt Hanna, wie wichtig es ist, zu sich selber zu stehen und sich nicht klein kriegen zu lassen. Der melancholische Beziehungssong verarbeitet eine Erfahrung, die sie seit ihrem Coming Out mit 16 Jahren immer wieder machen musste und die sie ermutigt hat, auch andere junge Frauen zu motivieren zu sich und den eigenen Wünschen zu stehen.
Unbeschwert und leicht geht es zu bei „Du fliegst hoch“. Dem einzigen Stück, das ich schon kannte, da es zum Soundtrack des wunderschönen Kinofilms „Rocca verändert die Welt“ gehört. Manchmal verschwimmen die Grenzen zwischen Deutschpop und Schlager. Songs wie „Einfach Glück“ und „Im Regen küssen“ werden auch im ZDF Fernsehgarten funktionieren. Das ist aber keineswegs störend – vielmehr entsteht eine schöne Vielfalt.
„Mitten in Berlin“, das ist zeitloser, ehrlicher und handgemachter Deutschpop ohne Betroffenheitslyrik aber mit Tiefgang, Poesie und ganz viel Spaß an der Musik. Als Bonus enthält die CD fünf Songs in Instrumentalversionen. Wäre nicht unbedingt nötig gewesen, aber es gibt einen guten Einblick in die unverkrampften Arrangements. Insgesamt ein ausgefeiltes Debütalbum. Da kommt noch mehr.