Andreas Kümmert präsentiert mit Harlekin Dreams sein persönlichstes Album
Andreas Kümmert hat in seiner Karriere schon für einige Schlagzeilen gesorgt, ob als Gewinner der Casting-Show „The Voice of Germany“ oder mit seinem Verzicht auf die Teilnahme am ESC. Aber eigentlich will der bärtige und stimmgewaltige Mann aus Gmünden einfach nur Musik machen – Musik, die ihm selbst gefällt und im besten Fall auch noch viele andere begeistert. Mit seinem komplett in Eigenregie produzierten und unter eigenem Label veröffentlichten aktuellen Album „Harlekin Dreams“ erfüllt sich Andreas Kümmert nun diesen Traum.
Schon die Songs für seine anderen Alben hat Kümmert größtenteils selbst geschrieben, aber „Harlekin Dreams“ ist tatsächlich noch ein Stück persönlicher, ehrlicher und vor allem vielseitiger. Unbelastet von jeglichen Vorgaben und Erwartungen spaziert der Sänger hier durch die verschiedensten Genres. Klingt der Opener „Something In My Heart“ noch sehr nach dem vertrauten Blues, geht es beim folgenden „Milk“ schon ordentlich rockig zu und wird bei „Fukk Up“ noch heftiger. „Funky Slith“ macht seinem Titel alle Ehre und auch „Blue Birds“ verbreitet einen funky Vibe. Mit „Secret“ und „Till I Die“ liefert Kümmert schließlich zwei herzzerreißende Piano-Ballade ab, die beide absolut das Zeug zum Chart-Stürmer hätten. Ähnlich berührend ist auch „Gone“ mit ruhiger Gitarrenbegleitung und dezenten Streichern.
Zum Blues und Soul kehrt der Musiker zwar immer wieder zurück, mit „Evan“ etwa oder „Slow Goose“. Aber insgesamt beeindruckt die neue Bandbreite schon sehr, vor allem angesichts der Tatsache, dass Kümmert fast alle Songs auch komplett selbst eingespielt hat. Lediglich für zwei Stücke holte er sich ein paar Bandkollegen ins Studio, und die Sängerin Pauline Schwerdtfeger unterstützte ihn bei einer tollen akustischen Cover-Version von „Use Somebody“.
Das einzige, was mir bei diesem genauso überraschenden wie überzeugenden Album fehlt, sind die Lyrics im Booklet, die wohl der sparsamen Produktion zum Opfer gefallen sind. Mir persönlich sind die Songtexte immer sehr wichtig – zuverlässig raushören und verstehen konnte ich sie hier leider nicht, weshalb ich mir auch keine Aussagen über die inhaltliche Dimension von „Harlekin Dreams“ erlaubt habe. Ansonsten kann ich Andreas Kümmerts neues Werk allen vielseitig interessierten Musikfans aber nur empfehlen!