U96: „Transhuman“ – ein U-Boot taucht wieder auf

In kaum einem anderen Bereich spielen deutsche Künstler eine weltweit dermaßen zentrale Vorreiterrolle wie im Bereich elektronischer Musik, von Techno, Elektropop, Trance und Rave. Seit vielen Jahren an vorderster Linie zu finden: die Formationen Kraftwerk und U96, zwei absolute Pioniere ihrer Genres.

Während Kraftwerk vor allem in den 1970ern mit den Kultalben „Autobahn“ (1974), „Radio-Aktivität“ (1975), „Trans Europa Express“ (1977) und „Die Mensch-Maschine“ (1978) internationale Musikgeschichte schreiben konnten, diktierten U96 mit Hits wie „Das Boot“, „Love Sees No Colour“, „Night In Motion“ oder „Heaven“ die globale Pop-, Rave- und Techno-Szene der 1990er.

Auf „Transhuman“ kommt es nun zur spektakulären Zusammenarbeit zwischen U96 (Ingo Hauss & Hayo Lewerentz) und Wolfgang Flür, Kraftwerk-Schlagzeuger von 1972 bis 1987 und somit an den wichtigsten Alben der Düsseldorfer Gruppe direkt beteiligt.

„Transhuman ist eine stilistische Melange unserer unterschiedlichen Historien“, beschreiben die Macher ein in vielerlei Hinsicht aufsehenerregendes Werk, auf dem man neben typischen U96-Tracks wie „Clone“ oder „Specimen“ auch von Flürs Vergangenheit inspirierte Stücke wie „Transhuman“, „Planet In Fever“ oder „Sexersizer“ findet. Auffallend dabei ist besonders die inhaltliche Reduktion aufs Wesentliche, sprich: sparsame assoziative Textfragmente mit tiefen, aber auch spielerischen und geheimnisvollen Aussagen.

Das ganze Album wirkt wie eine Zeitreise in die 70er und 90er Jahre, als hätte es das dazwischen liegende Jahrzehnt nie gegeben. Die Größen ihres jeweiligen Jahrzehnts – egal ob es nun um Krautrock oder Techno geht – spielen mit den technischen Möglichkeiten und Finessen, ohne dabei die Melodien und Stücke zu überfrachten. Diese Symbiose aus Kraftwerk und U96 macht auch in den neuen 20er Jahren noch Spaß.

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