Helen Schneider: Zeitreise durch das kollektive Gedächtnis der älteren Generation
Nachdem Helen Schneider in den 80ern ihre Karriere mit Songs wie „Rock´n´Roll Gypsy“ startete, dann in verschiedenen Musicals sang und in den letzten Jahren Titel von Kurt Weill, Stephen Sondheim und Charles Ives interpretierte, ist sie nun zur klassischen Rock- und Popmusik zurückgekehrt, allerdings deutlich ruhiger als vor dreißig Jahren.
In den letzten Jahren wurden Legionen an Coverversionen von ihr neu interpretiert. Vor allem das Bert Kaempfert Album mit der SWR Big Band fand ich sehr gelungen. Jetzt geht es erstmals wieder an eigene Stücke, die Jo Ambros und Linda Uruburu für die Sängerin schrieben. Die Texte von Linda reflektieren vierzig Jahre gemeinsame Erinnerungen als Freundinnen und Kolleginnen – und auch mit ihrem Gitarristen Ambros verbindet Helen eine langjährige Zusammenarbeit.
Entstanden sind zwölf Popsongs für Erwachsene, die rhythmisch und atmosphärisch vom Folkrock der 60er und 70er Jahre beeinflusst sind. Hinzu kommt die grandiose Stimme der fast 63jährigen großen Dame, der man die Musical-Erfahrung deutlich anmerkt. Helen lädt zu einer Zeitreise durch das kollektive Gedächtnis der älteren Generation ein und bringt sich mit Leib und Seele ein.
Musikalisch entspannt hat das Album einen leichten Hauch von Easy Listening, macht aber durchweg Spaß. Vor allem Helens Ausnahmestimme lässt stets aufs Neue aufhorchen. Hört mal rein – beispielsweise in „Land Of Dreams And Plenty“:
[itunesButton][/itunesButton]
[amazonButton][/amazonButton]