Ein Gitarrengott mit Orchester

Musikalisch ist Joe Bonamassa gewiss eine Offenbarung, aber ich muss gestehen, dass mich in den letzten Jahren seine Vielzahl an Veröffentlichungen auch mitunter genervt hat. Klar, im Bluesrock führt kein Weg an dem Meister aus New York vorbei, aber sein grandioses und perfektes Gitarrenspiel gab nicht viel Raum für Innovation. Er stand stets im Mittelpunkt, was sich gerade bei den Live-Einspielungen bemerkbar machte.

So lobe ich mir die aktuelle Veröffentlichung „Live At The Hollywood Bowl“, die Joe Bonamassa in Begleitung eines 40köpfigen Orchesters. In diesem Setting hat man ihn bisher noch nicht erlebt – und das Ergebnis ist einfach einzigartig. Der Mitschnitt zeigt Bonamassas virtuose Mischung aus Blues und Rock, veredelt aber auch die Lieblingsstücke der Fans mit grandiosen Orchesterarrangements von einigen der besten Musiker Hollywoods – David Campbell, Trevor Rabin und Jeff Bova.

Fotocredit. Jenise Jensen

„Es gibt nur wenige Auftritte, die meine musikalische Reise mehr repräsentieren als der Hollywood Bowl. Ich zog 2003 nach Los Angeles auf der Suche nach Möglichkeiten und günstigeren Mieten als in New York City.  Bei meinem ersten Auftritt im The Mint waren 5 meiner Freunde anwesend und das war alles. Seitdem haben wir viele Male im Greek Theatre gespielt, aber die Bowl war immer ein Traum. Das Orchester und die schiere Größe der Veranstaltung und des Veranstaltungsortes werde ich nie vergessen. Ich bin so dankbar, dass wir dieses besondere Ereignis in meinem Leben gefilmt haben“, so erinnert sich Bonamassa.

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Natürlich steht er trotz der Schar an Musikern mit seinen erquicklichen Soli und der markanten Stimme im Vordergrund, doch der Gesamtklang ergibt einen wirklich satten Sound – inklusive prägnanten Bläsern und Backgroundchor. Der Auftritt im Hollywood Bowl stand schon lange auf seiner Wunschliste. Es wurde ein Konzert das Bonamassas Status als führende Figur des modernen Blues-Rock weiter festigt. Die Zusammenarbeit mit einem kompletten Orchester unter der Leitung renommierter Hollywood-Orchestratoren verlieh Joes Musik eine noch nie dagewesene Tiefe und Größe und bot den Fans eine völlig neue Möglichkeit, seine Musik zu erleben.

Mir liegt die live-CD mit Blu-ray Disc vor. Neben den elf Musikstücken wird die visuelle Variante noch um ein Intro („Running“) und die Credits ergänzt. Somit kommt der Konzertfilm auf 87 Minuten Laufzeit. Es gibt ein dickes Booklet und einen hochwertigen Pappschuber für den Release. Perfekt aufbereitet.

Fotocredit. Christie Goodwin