Ida Gard: „Womb“ – Popmusik, die zum Nachdenken anregt

Ida Gard stammt aus Dänemark. Mal wieder eine skandinavische Sängerin, die sich einreiht in diese illustre Riege aus Namen wie Maria Mena, Marit Larsen oder Tina Dico. Auch ihr drittes Album bietet niveauvollen Songwriter-Pop. Mit der Veröffentlichung ihrer ersten beiden hochgelobten Alben „Knees, Feet & The Parts We Don’t Speak Of“ und „Doors” hat Ida Gard bewiesen, dass die innovative und vielseitige Musikszene in Dänemark wieder einmal ein besonderes Juwel hervorgebracht hat.

Ida folgt den Erfolgspfaden von Stars wie MØ, Lukas Graham oder Oh Land, hinterlässt aber dabei ihre eigenen Fußspuren. Ihr drittes Album „Womb“ ist inspiriert vom schwedischen Erfolgsroman „Populärmusik aus Vittula“ des Autors Mikael Niemi. Womb steht für Uterus oder Mutterleib. Ida erklärt: „Das ist der Platz auf der Welt, den alle Menschen kennen, unabhängig davon, wo sie leben oder aufgewachsen sind. Außerdem klingt es wie ‚wroooom!‘ oder ‚boom!‘. In beidem schwingt sowohl emotionale als auch physische Energie mit.“

Ida Gard ist immer dann besonders stark, wenn sie von persönlichen Erfahrungen singt. Niemis Buch handelt vom Aufwachsen in der Provinz. Darin konnte sie ihre eigene Geschichte finden. Musik bedeutet Freiheit, wenn die Umgebung enge Grenzen setzt. Die Texte schwanken zwischen Optimismus und stilvoller Aggressivität. Idas Stimme ist extrem stark und sie brilliert in unterschiedlichsten Tonlagen.

Musikalisch führt die Reise von Rock’n’Roll („The Heat“) über akustische Perlen („On The Floor“) bis hin zum a cappella vorgetragenen Titel „He Spoke To Me“. Als bekennender Fan einer Stimme ohne Instrumente ist gerade letztgenannter Song ein absolutes Highlight für mich. Der Mittelteil des Albums wird eingerahmt vom zweiteiligen, sehr progressiven Popsong „Vittula“. Mal leise – mal laut. Ida Gard überrascht mit Vielfalt und einer philosophischen Ausrichtung. Popmusik, die zum Nachdenken anregt.

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