Brandneu: SEVEN veröffentlicht erstmals eigene deutschprachige Songs

Einem breiteren Publikum in Deutschland wurde SEVEN im Jahr 2016 als Teilnehmer der dritten Staffel von „Sing meinen Song“ bekannt. Der Schweizer Künstler, der bürgerlich Jan Dettwyler heißt, war aber auch zuvor kein unbeschriebenes Blatt: Er startete als Sänger bei der Band Natural Acapella und liefert seit 2002 eine formidable Solokarriere mit englischsprachigen Songs ab. Zwölf Studioalben sind seitdem erschienen. Doch wie sollte es anders sein? „Sing meinen Song“ bewegte schon viele Künstler dazu, es in deutscher Sprache zu versuchen – und nun gehört auch SEVEN dazu. Um es vorweg zu nehmen: Eine sehr gute Entscheidung!

Auf den ersten Blick wirkt „Brandneu“ wie ein riesiger Schritt: Zum ersten Mal in 17 Jahren internationaler Karriere veröffentlicht der Schweizer „Soultrain“ eigene deutschsprachige Songs. Das „Halbum“ mit fünf neuen Songs plus vier Bonustracks scheint ein Novum zu sein, ist aber eigentlich das, was SEVEN schon immer getan hat – sich neu erfinden, sich herausfordern. Und aufgeregt, aber furchtlos dahin zu gehen, wo es weh tut. In diesem Fall: gefährlich nah zu sich selbst.

Seine große Liebe mögen Funk & Soul sein. Das merkt man auch den fünf Stücken an, die sehr nach den guten souligen Songs eines Xavier Naidoo klingen. Doch auch Deutschrap Marke Thomas D findet den Weg in die neuen Tracks – und selbiger wird dann gleich als Feature auf „King Kong“ mit einbezogen. Der Titelsong „Brandneu“ besticht mit smarten Keys. Bemerkenswert ist Sevens hohe Stimme in „Dafür musst du was tun“.

Highlights aber sind die Titel „Seele“ und „Immer noch“, die dann auch gleich in verschiedenen Varianten geboten werden. „Seele“ gefällt mir im Original, als Mix und auch live in seinen chilligen Versionen. Ganz stark aber ist „Immer noch“ in den reduzierten Live- und Nackt-Versionen. So entspannt muss deutsche Musik klingen, um im Ohr zu bleiben.

Wäre es Kalkül, wäre diese Platte vor drei Jahren gekommen – so ist „Brandneu“ schlicht der Drang eines Musikers, der noch nie auf Sicherheit gespielt hat und beinahe pathologisch neugierig geblieben ist. Das Risiko hat sich definitiv gelohnt – und man kann nur hoffen, dass dem halben Album möglichst schnell ein vollständiges folgt.

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