Fee Badenius: „Superheldenteam“ – neue Songs voller Poesie und Humor

Wer die bisherigen Alben von Fee Badenius kennt, wird diesmal im Titel vielleicht das Wortspiel mit ihrem Vornamen vermissen. Aber abgesehen davon erfüllt „Superheldenteam“ mit 14 wunderbaren neuen Songs voller Poesie und hintergründigem Humor alles, was man von der sympathischen deutschen Liedermacherin mit der glockenhellen Stimme erwarten darf.

Fee hat ein wunderbares Talent dafür, in ihren Songs gesellschaftliche Trends ad absurdum zu führen. Diesmal nimmt sie sich beispielsweise das Thema „Aufräumen“ vor, dem sie selbst leider so gar nichts abgewinnen kann. Und bei der Aufzählung all der Dinge, die bei ihr herumstehen und auf ihre eigen Art alle wichtig sind, fühle ich mich an mein eigenes Zuhause erinnert und wunderbar verstanden  – danke! Auch die weit verbreitete Unsitte, die Schuld immer bei den anderen zu suchen, nimmt Fee in „An Ihnen“ herrlich pointiert aufs Korn.

So wie sie uns an ihren Gedanken über die Absurditäten des Alltags teilhaben lässt, so gewährt die Sängerin uns aber auch Einblicke in ihre Gefühlswelt, etwa mit den zauberhaften Liebesliedern „Zuhause“ und „Du und Ich“ oder dem fragenden „In deinen Gedanken“. „Weiß nicht“ beleuchtet das eher unspektakuläre Ende einer Beziehung und „Woanders“ ist ein ziemlich philosophischer Titel darüber, dass sich das Leben nicht unbedingt nach Plan entwickelt und sich auch Freundschaften unerwartet verändern. Ganz besonders berührend ist „Dein Lachen“, das Fee ihrer verstorbenen Mutter widmet.

Für die Aufnahmen hat sich Fee nicht nur ihr persönliches Superheldenteam, bestehend aus den Musikern Johannes Still, Jochen Reichert und Christoph Helm ins Studio geholt, sondern auch noch weitere Gastmusiker. Die so entstandenen Arrangements sind vielseitig und wunderbar auf die einzelnen Lieder abgestimmt. Für das nach dem Unterschied zwischen Mensch und Maschine suchende „Was unterscheidet uns?“ werden elektronische Beats und Sounds aufgefahren, für das verträumte „Nacht“ reichen dann Gitarre, Mandoline und sparsame Percussion. Und natürlich wird bei „Pferdemädchen“ die Westerngitarre ausgepackt!

Der Titelsong „Superheldenteam“ beschwört einen naiven, aber bewundernswerten Optimismus angesichts all der Ungerechtigkeiten in der Welt und macht damit den Abschluss dieses wunderbaren Liederreigens. Schade eigentlich, denn Fee Badenius könnte man noch viel länger zuhören! Aber da gibt es ja zum Glück den Repeat-Knopf – und irgendwann hoffentlich auch wieder Gelegenheit, die bezaubernde Liedermacherin live zu erleben.