Akustik-Session mit David Lemaître am Lagerfeuer – Oder: Manchmal kommt es anders als geplant und wird zu etwas ganz Besonderem
Ein lauer Sommerabend. Die Sonne geht langsam unter und taucht den kleinen Beachclub an der Spree in ein warmes, rotes Licht. In der Mitte lodert ein kleines Lagerfeuer. Hocker und Kissen im Sand warten auf Besucher. Eine kleine Bühne ist aufgebaut und die Instrumente stehen für die Musiker bereit.
Die Location bildet an diesem Abend die Kulisse für die Aufzeichnung eines exklusiven Konzertes mit David Lemaître im kleinen Kreise. Veranstaltet von „musicmix – powered by Sennheiser„, einem TV-Musikmagazin im Internet, das alle 14 Tage mit Berichten, Interviews und solch intimen und exklusiven Konzerten online geht. Die Aufzeichnung mit David Lemaître wird dort ab dem 30. Juli zu sehen sein.
Noch läuft der Soundcheck auf der Bühne und der Regisseur gibt letzte Instruktionen an die Kameraleute, Tontechniker und Helfer. Ab 21:30 Uhr trudeln die ersten Gäste ein. Es sind vornehmlich glückliche Gewinner einer Verlosung.
Um 22:30 Uhr ist es dann soweit. Der Regisseur erklärt den Anwesenden zunächst den Ablauf des Abends. Es ist zugleich eine kleine Lehrstunde darin, wie Fernsehen funktioniert. Um das ganze Geschehen später aus verschiedenen Kameraperspektiven zeigen zu können, wird die Setlist dreimal hintereinander gespielt. Wie beim Film üblich fällt die Klappe und mit großem Applaus begrüßt das Publikum David Lemaître und Band auf der Bühne.
David Lemaître ist in La Paz, Bolivien, aufgewachsen, begab sich mit Anfang 20 auf eine Reise durch Europa und ließ sich nach zahlreichen Stationen in Berlin nieder. Es sind besonders die Eindrücke dieser Reise zwischen zwei Welten, die das Debut-Album „Latitude“ prägen und auf dem er mit seinen Liedern viele kleine Geschichten erzählt.
Mit David Lemaître stehen Joda Foerster und Sebastian Schlecht auf der Bühne. Die Instrumente reichen von Gitarren und Violinen über Synthesizer bis hin zu selbst gebauten Rhythmus- und Klanginstrumenten aus allerlei Materialien. Die Setlist musste leider der Länge der späteren Sendung Tribut zollen und so werden in der Sendung nur die Stücke „Spirals“, „Megalomania“ und „Jacques Cousteau“ zu sehen sein.
Das erste Set ist gespielt und erfolgreich aus der Totalen eingefangen. Die Kameras werden neu positioniert und die Vorbereitungen für den zweiten Durchgang getroffen. Plötzlich ist deutliche Unruhe bei der Crew spürbar und der Grund schnell erkennbar: Zwei Polizisten erklären den Veranstaltern, dass es eine Beschwerde aus der Nachbarschaft wegen Lärmbelästigung gäbe. Alle Versuche, sich auf einen Kompromiss mit gedrosselter PA zu einigen, scheitern.
Es herrscht große Betroffenheit und Ratlosigkeit bei Veranstaltern und Künstlern. Niemand will die Veranstaltung abbrechen. Es sind noch nicht alle Sequenzen im Kasten und man will auch die Zuschauer nicht enttäuschen. Alle Beteiligten einigen sich auf einen weiteren Durchlauf ohne jegliche Verstärker. Für Musiker und Techniker eine besondere Herausforderung, die mit bemerkenswerter Souveränität gemeistert wird. Die Anspannung der Crew ist jedoch nicht zu übersehen.
Es folgt ein komplettes Akustikset. Und was zunächst aus der Not entsprang, entwickelt sich zu einem Höhepunkt des Abends. Die Zuhörer sitzen andächtig auf Kissen und im Sand. Das Ambiente wird dezent von zahlreichen Kerzen erleuchtet. Und der pure Klang von Instrumenten und Stimmen, ohne technische Verstärkung, lässt Künstler und Publikum noch enger zusammenrücken.
Nach diesem Set müssen die Veranstalter das Konzert endgültig beenden. Die ersten Leute treten den Heimweg an. Die Techniker beginnen das Equipment abzubauen. Von den meisten unbemerkt nimmt David Lemaître seine Gitarre, setzt sich an das Lagerfeuer und fängt einfach an zu spielen. Sebastian Schlecht gesellt sich mit seiner Geige hinzu und langsam bildet sich ein Kreis von andächtig lauschenden Menschen um das Feuer herum. Es ist eine unglaubliche Stimmung am späten Abend: Der Platz von dem Licht des Lagerfeuers erhellt, die Luft von den Klängen der Instrumente und des Gesangs erfüllt und das Knistern des Feuers als akustischer Hintergrund.
Es war ein Abend voller Überraschungen, bei dem die ursprünglichen Planungen mächtig über den Haufen geworfen wurden und der letztendlich zu einem ganz besonderen Ereignis wurde.
Man darf auf das Ergebnis der Aufzeichnung gespannt sein. Und man sollte die Augen offen halten, um vielleicht selbst mal glücklicher Gewinner bei musicmix zu sein und einen solchen besonderen Abend live miterleben zu können.
Bis die Aufzeichnung des Konzertes am 30. Juli bei „musicmix -powered by Sennheiser“ zu sehen sein wird, hier schonmal ein kleiner Leckerbissen – aufgenommen am späten Abend am Lagerfeuer: David Lemaître spielt „Olivia“.