Neues aus Temperance Brennans Forensikerwelt

Spätestens seit der Fernsehserie „Bones – die Knochenjägerin“ kennt wohl jeder Krimibegeisterte die Figur der Forensikerin Temperance (Tempe) Brennan als Teil des Ermittlerteams. Die Idee der Serie stammt von Kathy Reichs und sie ist auch für die Produktion zuständig. Als Autorin verfasste sie aber seit 1997 vor allem 22 eigenständige Romane mit ihrer beliebten Figur. Das aktuelle Werk „Die Hand des Todes“ ist gerade als Hardcover bei HEYNE erschienen.

Zum Inhalt: Eine Reihe bizarrer Mordfälle führt die forensische Anthropologin Tempe Brennan auf die karibischen Turks- und Caicos-Inseln. Stehen die grausam verstümmelten Leichen junger amerikanischer Touristen in Zusammenhang mit Bandenkriminalität? Je tiefer Tempe recherchiert, desto beunruhigendere Dimensionen nimmt der Fall an. Und plötzlich findet sie sich im Mittelpunkt einer Verschwörung wieder, die viele Hunderte Menschenleben kosten könnte.

Der Roman ist sehr spannend, unterhaltsam und schlüssig geschrieben. Vor allem für die Einsteiger in Brennans Forensikerwelt dürfte er ganz interessant sein, da die Handlung nicht wie gewohnt in Charlotte, North Carolina, oder Montreal, Quebec, spielt, sondern auf die genannten Inseln ausgelagert ist. Vorkenntnisse aus dem sonstigen Arbeitsumfeld der Protagonistin sind also kaum von Nöten.

Grundlage der Ermittlungen sind – logisch – Untersuchungen von Skeletts und Knochen, wobei sich die Autorin als Expertin in der Sache oft in Details verliert, die schon mal ermüdend sein können. Man lernt als Leser*in viel dazu, erhält aber auch eine Menge an Details, die die Handlung bremsen. Kathy Reichs ist Professorin für Soziologie und Anthropologie, eine von nur knapp hundert vom American Board of Forensics Anthropology zertifizierte forensischen Anthropolog*innen. Mit diesem Hintergrund gelingen der Autorin auch im Alter von 76 Jahren noch packende Beschreibungen.

Zudem geht es im vorliegenden Roman um ein sehr spannendes Thema und einen technologischen Hintergrund, der realistisch beschrieben ist, mich als Leser am Ende aber auch kopfschüttelnd, oder besser: entsetzt, zurücklässt. 368 mitreißende Seiten, die man in wenigen Tagen verschlingen kann.