FOOTLOOSE – das Musical in der Saarlandhalle

Zwei Tage lang gastierte die Musical-Produktion „Footloose“ in der Saarlandhalle. Vierzig Jahre ist es her, dass der gleichnamige Tanzfilm in den Kinos lief und dem damals 26jährigen Kevin Bacon zum Durchbruch verhalf. Sowohl die Musik als auch die Tanzszenen sind legendär – und mit der dramatischen Story wie geschaffen für eine gehaltvolle Musical-Inszenierung. So gab es schon 1998 eine Broadway-Produktion und ab 2006 eine Londoner Produktion.

Die deutschsprachige Tourproduktion von ShowSlot basiert auf der Musik von Tom Snow, dem Originaldrehbuch von Dean Pitchford und der Bühnenfassung von Pitchford & Walter Bobbie. Die Texte sowie die Songs wurden auf Deutsch übersetzt, nur manche Refrains bleiben im Original, was das Mitsingen enorm erleichtert.

Credit: ShowSlot

Die Handlung entspricht in weiten Teilen dem bekannten Film: Ren ist ein rebellischer Jugendlicher, der mit seiner Mutter in die konservative Kleinstadt Bomont zieht, in der Tanzen und laute Musik verboten sind. Hier hat Reverend Moore das Sagen, dessen Sohn vor Jahren bein einem Autounfall ums Leben kam, wofür er der Rockmusik die Schuld gibt. Die Fronten sind verhärtet, zumal Ren sich in die Tochter des Reverends verliebt. Die Situation droht zu Eskalieren, als die Jugendlichen einen Highschool-Abschlussball organisieren wollen.

Also eine typische Story um Pubertät, Freiheitsdrang und den Generationenkonflikt. Diese wurde von der jungen Produktion mal wieder fulminant umgesetzt. Mit viel Spielfreude und glänzenden Tanzeinlagen konnte das 16köpfige Ensemble durchgehend überzeugen. Dass die Musik vom Band kam, war ein kleiner Wermutstropfen, doch man hat es kaum gemerkt. Raphael Groß als Ren und Felicitas Bauer als Ariel gaben ein schönes Liebespaar, das im Lauf der Handlung zueinander fand. Auch die übrigen Jugendlichen waren in ihrer Zerrissenheit gut dargestellt und man konnte Mitempfinden, wie Ren vom Außenseiter zum heimlichen Anführer der Truppe wurde. Ohrwürmer wie der Titelsong „Footloose“, der Klassiker „Holding Out For A Hero“ und „Let’s Hear It For The Boy“ inklusive.

Credit: ShowSlot

Vor allem im zweiten Teil waren auch schauspielerische Höchstleistungen gefragt, um Reverend Moore (sehr gut gespielt von Ethan Freeman) und seine Frau Vi (Kerstin Ibald) zu verstehen, die sich vor allem in emotionalen Balladen auslebten und in die Diskussion mit Ren gingen. So nahm die Handlung ihren über zweistündigen Verlauf mit einem großartigen Finale, das alle Zuschauer von den Sitzen riss.

Das Bühnenbild war reduziert aber wirkungsvoll. Eine fahrbare Konstruktion aus Stahlträgern konnte zusammen geführt oder auseinander gezogen werden, Treppenstufen erzeugen und auf zwei Ebenen bespielt werden. Die Handlung ist auch nach vier Jahrzehnten noch aktuell und wurde erfrischend dargestellt. Meine Empfehlung für diese Produktion!

Credit: ShowSlot

Weitere Termine 2024 und 2025:

  • 23.-24.4.2024 in Hamburg
  • 26.-28.4.2024 in Berlin
  • 12.-16.2.2025 in Köln
  • 10.-11.3.2025 in Nürnberg
  • 14.-16.3.2025 in Bremen
  • 27.-30.3.2025 in Frankfurt
  • 8.-9.4.2025 in Hannover
  • 11.-13.4.2025 in Duisburg
  • 16.-17.4.2025 in Saarbrücken
  • 1.-4.5.2025 in Stuttgart

ShowSlot 2024 in der Saarlandhalle:

  • 8. und 9. Mai 2024 mit ROCK OF AGES
  • 11. und 12. Oktober 2024 mit FLASHDANCE
  • 21. und 22. Dezember 2024 mit EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE nach Charles Dickens