Katie Meluas „Album No. 8“ überzeugt mit orchestralen Klängen

Katie Melua war nie eine Frau der lauten Töne. Daran ändert auch das mittlerweile achte Studioalbum nichts, dass sie selbstbewusst als „Album No. 8“ betitelt. Mit diesem Werk veröffentlicht die 36-jährige georgisch-britische Singer- / Songwriterin und Musikerin das persönlichste und überzeugendste Werk ihrer 17-jährigen Karriere.

Katie Melua ist eine der erfolgreichsten britischen Musikkünstlerinnen und wurde mit über 56 Platin Awards ausgezeichnet. Ursprünglich aus Tiflis, in der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien, zog Melua im Alter von acht Jahren nach Großbritannien. Mit gerade 19 Jahren offenbart sie ihr erstaunliches Talent, veröffentlicht ihr Debüt-Album „Call Off The Search“ und hat seitdem sieben Top-10-Studioalben in Großbritannien veröffentlicht, zuletzt 2016 das selbst produzierte und von der Kritik gefeierte Album „In Winter“, welches sie mit dem Gori Women’s Choir in ihrer Heimat Georgien aufgenommen hat.

Damit ist sie neben Kate Bush die einzige britische Künstlerin in der britischen Chart-Geschichte, die mit sieben aufeinanderfolgenden Alben die Top 10 erreichte.

Credit: Rosie Matheson

Das  “Album No. 8“ repräsentiert den Höhepunkt einer langen und mitunter schwierigen Reise der Künstlerin, die vor allem durch eine musikalische Neu- und Wiederentdeckung geprägt war. In ihren zutiefst persönlichen Lyrics versucht Katie Melua, die mitunter vertrackte Komplexität der Liebe im wirklichen Leben mit dem märchenhaften Gegenentwurf in Einklang zu bringen. Das Ergebnis sind zehn wunderbare neue Songs, in denen sich Katie Melua voll entfalten kann. Gesanglich ist die Sängerin besser denn je – Gefühl und Ausdruck ihrer warmen Stimme vereinen sich mit einer unglaublich präzisen Intonation und Dynamik.

Das Georgian Philharmonic Orchestra hilft ihr dabei, besondere Stimmungen zu erzeugen. Es sind gerade die orchestralen Elemente – vor allem die opulenten Streicher – die das Album beherrschen und Katies Vocals umschmeicheln. Dabei erklingt ihre Stimme sehr vorsichtig und sie drängt sich nie in den Vordergrund, fast als würde sie sich an die Töne herantasten und wolle das sinfonische Element nicht stören.

Man nehme “Your Longing Is Gone”, ein von Leo Abrahams wunderschön arrangiertes und vom Georgian Philharmonic Orchestra auf zauberhafte Weise in Szene gesetztes Requiem über eine langsam verblassende Romanze. Oder „A Love Like That“, das hymnische James-Bond-Streicher mit jazzigen Klängen durchmischt. Auch „Voices In The Night“ und „Airtime“ bieten filigranen Jazz.

Credit: Rosie Matheson

Die Deluxe Edition mit drei akustischen Bonustracks zeigt, dass es kein Orchester braucht, um Katies melodischen Folkpop zur Geltung zu bringen. Es sind emotional bewegende Songs wie „Maybe I Dreamt It“, die auch ganz allein zu akustischer Gitarre bestehen können. Einziger Nachteil: Das eigentliche Album ist mit zehn Songs recht kurz ausgefallen, doch die erweiterte Version glänzt mit ihren Extras und dem zerbrechlich vorgetragenen Randy Newman-Cover „Forever“.

Wer im Herbst auf der Suche nach verträumter und sanfter Musik zum Entspannen ist, liegt hier goldrichtig. Der mir vorliegende Hardcover-Digipack ist wunderschön aufgemacht – natürlich mit allen Songtexten und Fotos, u.a. von den orchestralen Aufnahmesessions. Zusätzlich zum integrierten Booklet enthält diese Version noch ein Leporello mit wertigen Fotos. Das hebt einen solchen Release doch von allen digitalen Formaten ab.

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