Black Sabbath: „Live Evil“ feiert runden Geburtstag

„Live Evil“ war im Jahr 1983 das erste offizielle Livealbum von Black Sabbath. Offiziell deshalb, weil es 1980 schon den nicht von der Band genehmigten Release „Live At Last“ gab, mit der Manager Patrick Meehan seine Rechte an der Aufnahme ausspielte. Kuriose Zeiten waren das Anfang der 80er. Der halboffizielle Bootleg landete sogar auf Platz 5 der britischen Charts, während „Live Evil“ es nicht in die Top 10 schaffte. Trotzdem galt: neues Management, neues Glück. Man nutzte den Liverelease, um das aktuelle Werk „Mob Rules“ zu supporten und die Klassiker aus bis dahin dreizehn Jahren Bandgeschichte unter neuer Flagge aufleben zu lassen.

Die Aufnahmen stammen aus Seattle, San Antonio und Dallas. In der Band waren Tony Iommi, Geezer Butler, Vinny Appice und Ronnie James Dio. Zudem wurde Geoff Nicholls als Livekeyboarder gelistet. Historisch gesehen kam es beim Abmischen des Albums zum Bruch dieser Bandbesetzung. Das tat der Qualität des Mitschnitts aber keinen Abbruch. Auch aus heutiger Sicht ist die Tracklist mit Songs wie „Neon Knights“, „Black Sabbath“, „War Pigs“, „Heaven And Hell“, „Children Of The Grave“ und natürlich „Paranoid“ genial und klingt nach 40 Jahren weiterhin zeitlos großartig.

Zum Jubiläum gibt es eine fette Box, die man gern in Händen hält. Edel ausstaffiert mit stabiler DIN A5-Schachtel und Stoffbändchen zum Herausnehmen des Inhalts. Es gibt ein Hardcover-Buch, das die Geschichte des Albums informativ in Wort und Bild schildert. Hinzu kommen ein Heft mit grandiosen Livefotos und ein gefaltetes Poster. All das mag dem Rockfan schon große Freude bereiten, aber wir haben noch gar nicht von der Musik gesprochen.

Die Kollektion umfasst zwei Versionen des legendären Albums: sowohl eine neu remasterte Version von Andy Pearce als auch einen Mix von Wyn Davis, der aus den analogen Multi-Tracks entstanden ist. Welcher Doppel-CD man nun den Vorzug gibt, ist vermutlich Geschmackssache. Der neue Mix zieht das Schlagzeug stärker raus, verändert aber nicht den grundlegenden Livesound. Auf jeden Fall ist der Release ein Fest für alle Fans und sollte in keinem gut sortierten CD-Regal alter Schule fehlen.

Credit: BMG / Sanctuary Records