Symphonic Rock in der Europahalle Trier – Konzertbericht vom 7.11.1025
Das London Symphonic Rock Orchestra ist ein Ensemble aus zwölf klassisch ausgebildeten Künstler*innen, deren Liebe zur Rockmusik und deren immenses Talent sie verbindet. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 begeistert dieses einzigartige Orchester das Publikum weltweit. Die aktuelle Deutschlandtour startete gestern in der voll besetzten Europahalle Trier.
Schon der Bühnenaufbau war großartig. Düstere Stimmung, mit Kerzen erleuchtet, und vor allem ein Aufbau hinterm Schlagzeug, der wie aus „Game of Thrones“ wirkte und wahlweise Engelsflügel oder eine große Spinne darstellen konnte. Das Orchester hatte sich im dunklen Gothic Look gekleidet, wozu auch die martialische Gesichtsbemalung passte. Als Rock Warriors starteten sie die Show mit „We Will Rock You“.

Während die meisten Stücke instrumental vorgetragen wurden, gab es einige Ausnahmen. So übernahm ein stimmgewaltiger Sänger die Vocals in manchen Songs, unter anderen beim Opener, bei „Thunderstruck“ und bei „Paranoid“, das Ozzy Osbourne gewidmet war. Als weibliche Stimme wurde die Kontrabassistin des Orchesters aktiv, die auch am Mikro eine gute Figur machte.

Doch bei den instrumentalen Arrangements vermisste man keineswegs die Singstimme. Es war einfach grandios, was hier geboten wurde, wenn die Künstler*innen die Energie einer Rockband mit der Klangfülle eines Orchesters verbanden. Unterschiedliche Instrumente übernahmen den Leadpart. Zu „Sweet Child o’Mine“ gab es Soli auf Geige, Cello, Klarinette und Posaune. „Tainted Love“ zeigte, dass auch ein Popsound perfekt funktionierte. Die Basslinie von „Seven Nation Army“ war gänsehauterzeugend und „Stairway To Heaven“ mit der Querflöte rührte zu Tränen.

Alle Songs wurden ausführlich und bis ins kleinste Detail zelebriert. Das sorgte für riesige Begeisterung im Publikum, das nach 45 Minuten in die Pause geschickt wurde. Weiter ging es dann noch eine Stunde mit Stücken wie „Nothing Else Matters“, einem gefeierten „Livin‘ On A Prayer“, wobei eine Trompete die Vocals ersetzte, Linkin Parks „In The End“ als Duett zwischen Sänger und Sängerin, und als letztes reguläres Stück „Ace Of Spades“.
Den Zugabenblock bestritt man mit „Du hast“ von Rammstein und Metallicas „Enter Sandman“. Das Orchester zeigte sich in glänzender Verfassung und die Spielfreude sprang auf das Publikum über. Hier konnte man übrigens Klassikliebhaber neben Rockfans ausmachen – und an den Gesichtern war zu erkennen, dass beide Seiten auf ihre Kosten kamen.
Credit für alle Fotos: Dietmar Schmitt

