Vorsicht, bissiger Robot
Wer sich das neue Album von Lonely Robot anhört, könnte meinen, es handele sich um ein neues Werk von „It Bites“. Grund dafür ist wahrscheinlich John Mitchell, der dem Album seinen Stempel aufdrückt. Wie viele Alben derzeit ist auch dieses der Corona-Pandemie geschuldet. Die Songs von „A Model Life“ handeln von Ängsten und unheilvollen Anzeichen der vorherrschenden Corona-Pandemie.
Leider klingen für mich auch nach dem zweiten Hördurchgang die Songs ähnlich, wohl, weil sie sich alle um das gleiche Thema drehen. In manchen Songs hört man die emotionale Betroffenheit Mitchells heraus, in anderen wiederum klingt es kühl und distanziert. Interessant sind wiederum die Übergänge, so hört man zum Beispiel ein Glockenspiel heraus oder es kommt eine Kirchenorgel zum Einsatz. Es bedarf wohl mehr als zwei Hördurchläufen, bis man mit den teils tief emotionalen Texten warm wird. Verglichen mit den Vorgängeralben von „Lonely Robot“ klingt dieses wie ein Ausreißer.
Mit über 53 Minuten hat das Album die ideale Länge für ein Progalbum. Meine Anspieltipps unter den 10 Songs sind der Opener „Recalibrating“, der Titelsong „A Modern Life“ sowie „Rain Kings“.