Wer sich das neue Album von Lonely Robot anhört, könnte meinen, es handele sich um ein neues Werk von „It Bites“. Grund dafür ist wahrscheinlich John Mitchell, der dem Album seinen Stempel aufdrückt. Wie viele Alben derzeit ist auch dieses der Corona-Pandemie geschuldet. Die Songs von „A Model Life“ handeln von Ängsten und unheilvollen Anzeichen der vorherrschenden Corona-Pandemie.
Fotocredit: Tom Barnes
Leider klingen für mich auch nach dem zweiten Hördurchgang die Songs ähnlich, wohl, weil sie sich alle um das gleiche Thema drehen. In manchen Songs hört man die emotionale Betroffenheit Mitchells heraus, in anderen wiederum klingt es kühl und distanziert. Interessant sind wiederum die Übergänge, so hört man zum Beispiel ein Glockenspiel heraus oder es kommt eine Kirchenorgel zum Einsatz. Es bedarf wohl mehr als zwei Hördurchläufen, bis man mit den teils tief emotionalen Texten warm wird. Verglichen mit den Vorgängeralben von „Lonely Robot“ klingt dieses wie ein Ausreißer.
Mit über 53 Minuten hat das Album die ideale Länge für ein Progalbum. Meine Anspieltipps unter den 10 Songs sind der Opener „Recalibrating“, der Titelsong „A Modern Life“ sowie „Rain Kings“.
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Fünf Jahre nach ihrem letzten vollständigen Studioalbum und der Appetizier-EP aus dem letzten Jahr legen Frost* ihr neues Full-Length-Album ‘Day And Age’ vor.
Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das Album ist ein bombastisches, cineastisches New-Art-Rock-Album. Um die Songs nach dem Weggang von Craig Blundell entsprechend zu punktieren, wurden drei Schlagzeuger zur Produktion eingeladen: Kaz Rodriguez (Chaka Khan, Josh Groban), Darby Todd (The Darkness, Martin Barre) und Pat Mastelotto (Mister Mister, King Crimson). Diese Auswahl hat sich vollends gelohnt und spiegelt sich in den entsprechenden Betonungen der Songs wider.
Insgesamt fallen die 53 Minuten des Albums rockiger und eingängiger aus als die Vorgängeralben. Dies soll nicht despektierlich klingen, sondern eine Aufwertung des Gesamtwerks bezeichnen, denn durch die rockiger Auslegung der Spielart wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig oder eintönig.
Frost * wurde 2004 von dem Keyboarder und Sänger Jem Godfrey gegründet. Das 2006 erschienene Debütalbum „Milliontown“ der Band war ein sofortiger Erfolg und wird von vielen als Klassiker des modernen Prog-Rock-Genres mit John Mitchell an der Gitarre, John Jowitt, angesehen am Bass und Andy Edwards am Schlagzeug. Die Band folgte 2008 schnell mit „Experiments In Mass Appeal“, in vielerlei Hinsicht das Gegenteil von „Milliontown“ mit einem viel zurückhaltenderen Sound, prägnanteren Songs und einem neuen Bandmitglied und Sänger in Form von Dec Burke. Das damals umstrittene Album erhielt dennoch viel Airplay auf den College-Rockstationen in den USA und half der Band, von Bands wie Dream Theatre wahrgenommen zu werden, die Frost * anschließend eine UK-Support-Tour anboten.
Das Live-Album „The Philadelphia Experiment“ folgte 2009 und die lange Lücke folgte, bevor das dritte Album „Falling Satellites“ 2016 mit einer neuen Besetzung von Nathan King am Bass und Craig Blundell am Schlagzeug sowie einem zurückkehrenden Gitarristen und Sänger veröffentlicht wurde John Mitchell an der Gitarre, der auch einen Großteil des Albums zusammen mit Jem Godfrey geschrieben hat.
Nach dem Abgang von Schlagzeuger Blundell im Jahr 2019 entschied sich die Band, als 3-köpfige Band fortzufahren: „Wir waren von der Veränderung ziemlich begeistert, um ehrlich zu sein“, sagt Godfrey. Wir würden ein Lied schreiben und sagen: „Stellen wir uns vor, Schlagzeuger x ist der Band beigetreten. Was würde er hier tun? Es hat uns in einige interessante neue Richtungen geführt.“
Am Ende wurden drei Schlagzeuger Teil des Aufnahmeprojekts: Kaz Rodriguez (Chaka Khan, Josh Groban), Darby Todd (The Darkness, Martin Barre) und Pat Mastelotto (Mister Mister, King Crimson). „Jeder Musiker hat einen ganz anderen Spielstil in die Musik eingebracht“, sagt John Mitchell, „und wir haben die Songs auf sie zugeschnitten. Zum Beispiel brauchten die Songs “Skywards” und “Repeat To Fade” wirklich einen mächtigen Backbeat und es gibt keinen besseren als Pat Mastelloto an dieser Front. Pat ist eine komplette Legende, daher war es eine große Ehre, mit ihm an einem Frost * -Album zu arbeiten.“
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Die britische Rockband IT BITES wird ihre beiden Alben des 21. Jahrhunderts neu auflegen: Sowohl “The Tall Ships” (2008) als auch “Map Of The Past” (2012) werden auf CD und Vinyl neues Leben erhalten – “The Tall Ships” wird tatsächlich sein zum ersten Mal auf Vinyl erhältlich sein!
Der Gitarrist / Sänger John Mitchell hat das gesamte Erlebnis remastered und Bonustracks runden das Paket ab.
It Bites – The Tall Ships (Re-Issue 2021)
It Bites viertes Studioalbum “The TallShips”, das ursprünglich im Jahr 2008 veröffentlicht wurde, wird eine überarbeitete Neuauflage erhalten, wobei das Album auf einem neuen CD-Format sowie zum ersten Mal auf Vinyl erhältlich ist. Mit einem neuen Remaster von John Mitchell enthält die CD-Edition außerdem zwei Bonustracks sowie ein zusätzliches Booklet mit Linernotes, die von der Band geschrieben wurden. Das Vinyl wird als Gatefold 180g 2LP + CD-Set mit einem LP-Booklet und den Bonustracks auf der CD geliefert. “The Tall Ships” war das erste ItBites-Album mit dem Sänger und Gitarristen John Mitchell und der ersten neuen Musik der Band seit neunzehn Jahren.
It Bites – Map Of The Past (Re-Issue 2021)
It Bites fünftes Studioalbum “Map OfThe Past”, das ursprünglich im Jahr 2012 veröffentlicht wurde, wird eine überarbeitete Neuauflage erhalten, wobei das Album auf neuen CD- und Vinyl-Formaten erhältlich ist. Mit einem Remaster von John Mitchell enthält die CD-Edition auch 2 Bonustracks sowie ein zusätzliches Booklet mit Linernotes, die von der Band geschrieben wurden. Das Vinyl wird als Gatefold 180g 2LP + CD-Set mit LP-Booklet und Bonustracks auf der CD geliefert. Map of the Past war das erste Konzeptalbum der fünfundzwanzigjährigen Karriere von It Bites. Es untersucht das Thema der Vergangenheit, wie es auf Fotografien alter Familien zu sehen ist. In allen Songs herrscht ein ständiges Gefühl der Nostalgie, und der Hörer kann die Titanic auf ihrer musikalischen Reise besuchen.
Wenn man sich die Band-Zusammensetzung von Tilt anschaut, bemerkt man, dass sich hier eine Reihe von Musikern zusammen geschlossen hat, die zum größten Teil einmal in der Band des Schotten Fish aktiv waren. Kopf der Truppe ist Steve Vantsis, welcher mit Fish zusammen das „13th Star“ Album geschrieben und produziert hat. An seiner Seite hat er dem Multi-Instrumentalisten Paul Humphreys.
Neben Steve und Paul sind noch Robin Boult (Gitarre), Irvin Duguid, John Beck (beide Keyboard) und Dave “Squeeky” Stewart (Drums) mit von der Partie. Als Sänger wurde Paul Dourley gefunden, der alle Songs in rockige Sphären führt und gut neben dem Sologewitter der Gitarristenriege bestehen kann.
Schon mit dem 9minütigen Opener „_Assembly“ machen Tilt klar, dass sie sich ganz der atmosphärischen Musik verschrieben haben. Sänger Paul Dourley weiß als stimmgewaltiger Sänger zu begeistern, der aber auch behutsame Töne anstimmen kann. Im Mittelteil gibt es wunderschöne zweistimmige Passagen, bevor es dann instrumental in die Vollen geht. In diesem Opener offenbart sich die Bandbreite der Band von melodischem Prog bis hin zu Hardrock-Passagen.
Die starken Gitarrenriffs werden für den Titeltrack „Hinterland“ weiter ausgebaut und es gesellt sich ein druckvolles Schlagzeug dazu. Dourley beweist, dass er in allen Tonlagen zuhause ist. Und Steve Vantsis zeigt als Songwriter, dass er sich bei Fish sehr zurückhalten musste, wenn es um die harten Instrumentalparts ging. Fein, dass er diese hier stimmig ausleben kann.
Die Ballade „Against The Rain“ ist ein sanftes, 5minütiges Zwischenstück. Betörend und an manchen Stellen ebenfalls zweistimmig eingesungen. Darauf folgt der Rocker „No Superman“, in welchem Robin Boult einmal mehr seine Fähigkeiten an der Gitarre unter Beweis stellen kann. Vielleicht der eingängigste Song des Albums und mit 4:29 Minuten auch der kürzeste.
Tilt bieten modernen Progressive Rock mit elektronischen Passagen und sphärischen Klangcollagen. Allerdings fehlt nie die gehörige Portion Hardrock. So wird auch „Bloodline“ mit einem Gitarrensolo des Prog-Tausendsassa John Mitchell zu einem Highlight. Den Abschluss des Albums bildet das 9minütige „Disassembly_“, ein nachdenklicher Song, der sich mit Gott bzw. dessen Abwesenheit beschäftigt.
Steve Vantsis ist ein genialer Songwriter und hat sich hier mit guten Instrumentalisten und Sängern zusammen getan. Schon beeindruckend, welchen “Verschleiß” an hervorragenden Sessionmusikern Fish in der Vergangenheit hatte. Dass diese auch unter der Ägide eines Steve Vantsis ordentliche Arbeit leisten, beweist “Hinterland” allemal.
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