Suzanne Vega – Songs und Geschichten über ihre Heimat New York

Suzanne Vega, die als eine der führenden Songschreiberinnen ihrer Generation gilt, wurde zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des Folk-Revivals der frühen 1980er Jahre. Seit der Veröffentlichung ihres selbst betitelten und von der Kritik gefeierten Debütalbums von 1985 hat sie zahlreiche Songs geschrieben und aufgenommen, die Teil der zeitgenössischen Musikgeschichte geworden sind, darunter „Luka“, sicherlich der einzige Hit, der jemals aus der Perspektive eines misshandelten Jungen geschrieben wurde.

Das neue Livealbum wurde produziert von Gerry Leonard (Gitarrist von David Bowie), gemischt von dem mit dem Grammy ausgezeichneten Toningenieur Kevin Killen und gemastert von dem Grammy-Preisträger Bob Ludwig. Mit „An Evening of New York Songs and Stories“ präsentiert die zweifache Grammy-Gewinnerin einige ihrer New Yorker Lieder und Geschichten in einer Live-Aufnahme, bei der sie von dem langjährigen Gitarristen Gerry Leonard, dem Bassisten Jeff Allen und dem Keyboarder Jamie Edwards begleitet wird. Das Album wurde Anfang 2019 in New York City’s berühmtem Café Carlyle aufgenommen und enthält sowohl bekannte Songs als auch weniger bekannte, aber sehr tiefgehende Songs aus ihrem Katalog wie „Frank and Ava“ und „Ludlow Street“.

Suzanne Vega ist eine begnadete Geschichtenerzählerin. Und diese Geschichten serviert sie hier in einem akustischen nackten Gewand, nur mit Stimme und Gitarre oder Piano, manchmal auch durch sanfte Percussion, Bass und Keyboard im Hintergrund unterstützt. Der Seelenstriptease und die reduzierte Performance sind emotional stark aufgeladen und nichts wirkt hier aufgewärmt. Zwischen den Songs gibt sie kleine Anekdoten über ihr Leben in New York zum Besten oder gibt Hinweise zur Entstehung der Songs. Die Erzählpassagen kann man übrigens als separate Tracks anwählen und somit überspringen, wenn man den reinen Musikgenuss haben will.

Suzanne ist immer noch eine Songwriterin allererster Güte. Stimmlich ganz sanft – fast so, als wolle sie niemanden mit ihrem Gesang stören. Diese manchmal nur gehauchten Klänge und das selbstbewusste Verschwimmen der Töne, wenn sie ein Stück zu weit in die Tiefe geht, waren schon immer Suzannes Markenzeichen. Das hat sich in den Jahrzehnten ihres Wirkens nicht geändert. „Luka“ und „Tom’s Diner“ sind natürlich enthalten, aber auch das wundervolle „Gypsy“, das ich hier einmal mehr ganz neu lieb gewonnen habe. Außerdem gibt es eine starke Version des Lou Reed Klassikers „Walk On The Wild Side“.

Nein, zum „alten Eisen“ gehört die 61jährige Songwriterin ganz sicher nicht. „An Evening of New York Songs and Stories“ ist ein fantastisches Dokument ihres Könnens. Es gibt unzählige Songs über New York, von Songwritern, die dort geboren sind, gelebt haben oder die Stadt einfach ins Herz schlossen. Suzanne Vegas Mutter zog ein Jahr nach der Geburt mit der kleinen Suzanne nach New York. Im Herzen ist sie eine echte New Yorkerin – das merkt man mit jeder Zeile dieses wundervollen Albums.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden