Der Piano Man – 50 Jahre im Rampenlicht
Die Karriere von Billy Joel nahm im Jahr 1970 richtig Fahrt auf, als er den Musikproduzenten Artie Ripp kennen lernte. Bis dahin hatte Joel in verschiedenen Rockbands gespielt, doch 1971 erschien mit „Cold Spring Harbour“ das erste Soloalbum des Künstlers. Sowohl das Album als auch die Zusammenarbeit mit Ripp waren ein Desaster. Es gab Fehler beim Mastering und eine falsche Geschwindigkeit bei der Wiedergabe. Billy Joel wechselte das Label, musste aber weiterhin Tantiemen an den Produzenten und Besitzer zahlen.
Vor 50 Jahren ging es dann wirklich los, als Billy Joel mit „Piano Man“ das erste Album bei Columbia Records veröffentlichte. Und zum Jubiläum hat man in den Archiven gekramt und veröffentlicht mit „Live at Yankee Stadium“ einen Mitschnitt vom 22. und 23. Juni 1990.
In Sachen neuer Veröffentlichungen ist es ziemlich ruhig geworden um den inzwischen 73jährigen. Die regelmäßigen Konzerte sind zu Corona-Zeiten ebenfalls eingestampft worden. Man freut sich also über jeden Release – und das neue Livealbum ist es allemal wert, stand der damals 41jährige im Yankee Stadion in der New Yorker Bronx doch in der Blüte seiner Fähigkeiten als Sänger, Performer und Entertainer.
Die Show startet mit dem umjubelten Blues-Stück „Storm Front“ und dem melodischen „Allentown“. Nach dem obligatorischen Piano-Vorspiel gibt es eine formidable Version von „Angry Young Man“ gefolgt von „I Go To Extremes“. Spätestens hier erkennt man die ganze Live-Klasse des großartigen Künstlers – und die siebenköpfige Band steht ihm in nichts nach.
Natürlich wird „New York State of Mind“ in New York besonders enthusiastisch aufgenommen und zu „The Downeaster Alexa“ wendet der Frontmann sich mit emotionalen Worten an sein Publikum. Mit viel Schwung kommt „My Life“ um die Ecke, während das erzählende „Scenes From an Italian Restaurant“ mit Akkordeon-Klängen betört. Den rockigen Klängen von „Pressure“ folgt mit „Miami 2017 (Seen the Lights Go Out On Broadway)“ ein weiteres Pianostück, das die Atmosphäre von New York atmet.
Und dann der Hitreigen: Das hymnische „Uptown Girl“, das inzwischen zum Repertoire aller a-cappella-Gruppen gehört, und „We Didn’t Start the Fire“ mit Joels textlastigem Lamento – immer noch grandios. Weitere Pianosongs („Only the Good Die Young“) und die beschwingte Mundharmonika („That’s Not Her Style“) runden das Geschehen ab. Zum Ende dreht der Meister mit „An Innocent Man“ und (natürlich!) „Piano Man“ nochmal voll auf.
“Der Auftritt eines gebürtigen New Yorkers im Yankee Stadium ist natürlich die ideale Voraussetzung für eine tolle Live-Atmosphäre. Wir freuen uns sehr darüber, es den Fans zu ermöglichen, dieses Konzert zu verfolgen und zu den größten Hits einer Musiklegende abzurocken“, sagt Tom Mackay, President der Premium Content Division von Sony Music Entertainment.
Das Konzert erscheint digital, auf Doppel-CD, als 3LP-Set und Blu-Ray. Alles in allem ein großartiges Stück Musikgeschichte!