Katrin Rosenzopf: „unErhoerte Lieder“ – Chanson und Kabarett

Katrin Rosenzopf ist Ärztin und lebt in der Weststeiermark. Schon in jungen Jahren sammelte sie Bühnenerfahrung mit der Band Mozaik. Inzwischen ist sie als Solokünstlerin im Metier Chanson und Kabarett unterwegs. Ihr neues Album „unErhoerte Lieder“ erscheint bei Konstantin Weckers Label Sturm und Klang. Die Kompositionen stammen zum überwiegenden Teil aus der Feder ihres Vaters und Klavierlehrers Wolfgang Rosenzopf.

Sie gibt in ihren Songs zeitlos wichtige Anregungen, wohin der Zug des Lebens fährt, zu allem was einengt, zum Augenblick und zur Zeit, zu verschiedenen Lebens- und Beziehungssituationen und überhaupt zu allerlei Eigenheiten der Menschen. Sie vertont dabei am Klavier (vielfach sensibel unterstützt von Saxophon und Klarinette) auch Erich Kästner und Konstantin Wecker, deren Texte hier eine neue, spannende Chansonsprache erhalten.

Von Konstantin ist es das lyrische „Jeder Augenblick ist ewig“, dem Katrin hier zur Klarinettenmelodie von Reinhard Grube eine neue Dimension verleiht. Bei den vertonten Texten von Kästner wurde eine feine Auswahl getroffen: Ob in dem Lied „Das Eisenbahngleichnis“, welches die Ungleichheit und doch Gleichheit der gesellschaftlichen Klassen widerspiegelt, oder in der Vertonung „Zur Fotografie eines Konfirmanden“ die von der Zwiespältigkeit zwischen der Feier des Eintritts der Adoleszenz und der Traurigkeit über den Tod der Kindheit erzählt. In „Plädoyer einer Frau“ wird die spät gefundene Liebe und die durch das Leben aber verwehrte Freude darüber besungen und so gut wie jede Facette des Lebens wird betrachtet.

Die Songs sind in der Begleitung durch Klavier, Saxofon oder Klarinette sehr reduziert gehalten. Katrin Rosenzopf singt mit eindringlicher Stimme und legt viel Energie in ihre Worte. Auch ihre eigenen Stücke über das „Beugen“ und das Treiben mit den Genen in der „Ur-Natur“ sind sehr ausdrucksstark. Es ist Musik, die nicht auf den Mainstream schielt. Man muss nachdenken und die intelligenten Texte auf sich wirken lassen. Ich kann mir vorstellen, dass dies bei einem Livekonzert besser gelingt als im CD-Format. Das wertige Booklet mit allen Texten und starken Illustrationen ist es aber schon wert, das Album sein eigen zu nennen.

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