Liegt es nur an meiner Wahrnehmung, oder sind tatsächlich in der deutschen Musikszene immer mehr talentierte Frauen unterwegs? Die Songwriterin Nadine Fingerhut gehört jedenfalls zu den besonderen Talenten, wenn es um poetische deutschsprachige Texte geht – und sie ist tatsächlich schon einige Zeit musikalisch aktiv, auch wenn die große Masse sie eher noch nicht auf dem Schirm hat. Mit „Hafen & Meer“ veröffentlicht sie aktuell bereits ihr viertes Studioalbum.
Der Titelsong erzählt in wunderschönen neuen Worten von der uralten Sehnsucht der Menschen, Sicherheit und Heimat zu haben und sich gleichzeitig frei entfalten zu können. Und da die Metapher vom sicheren Hafen und der Freiheit auf dem Meer so schön ist, spielt Nadine Fingerhut auch im folgenden „Karte von Meer“ noch einmal mit diesen Bildern.
Eine ordentliche Prise Ironieund ein Ohrwurmrefrain machen „Irgendwas ist immer“ aus –ein Song über die vielen alltäglichen Katastrophen, die das Leben so schwer machen. Aber Nadine hat auch das Gegenmittel parat, wenn sie „Für einen Tag“ dem Alltag entflieht und sich dabei im Refrain inhaltlich bei David Bowie bedient.
Die Sängerin schöpft aus ihren eigenen Erfahrungen und wird dabei mit „Blatt im Wind“ oder „Weck mich nicht auf“ auch mal sehr nachdenklich. Sie hat aber ebenfalls einen guten Blick auf Menschen, die nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen. So wendet sie sich im eindrücklichen „Frühstücksraum“ den oftmals vergessenen alten Menschen in unserer Gesellschaft zu, und mit „Kleines Mädchen“ macht sie allen heranwachsenden Mut, ihren eigenen Weg zu gehen und sich selbst als wertvoll zu erleben. Mit „Warten auf Licht“ schließlich spricht sie allen Menschen aus der Seele, die sich angesichts der vielen aktuellen Krisen hilflos fühlen – aber sie zeigt auch eine mögliche Lösung auf.
Ihre wunderbar poetischen Texte packt die Songwriterin in eingängige Melodien und wohltuende, überwiegende akustische Arrangements. Getragen werden alle Songs aber hauptsächlich von ihrer warmen, gefühlvollen Stimme. Und wenn Nadine Fingerhut zum Abschluss des Albums mit „Mama“ ein ganz besonderes Liebes- und Dankeslied singt, bleibt beim Hörer auf jeden Fall ein warmes Gefühl im Bauch zurück.
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Vor zwei Jahren schon ist das Album „unErhoerte Lieder“ von Katrin Rosenzopf bei Sturm & Klang, dem Label von Konstantin Wecker, erschienen. Die Kompositionen stammen zum überwiegenden Teil aus der Feder ihres Vaters und Klavierlehrers Wolfgang Rosenzopf und auch weitere Familienmitglieder haben Musik sowie Texte beigesteuert. Ein schönes Familienunternehmen also, dass damit perfekt in die große Liedermacher-Familie von Konstantin passt.
Viele der im Liveprogramm verwendeten Lieder sind vertonte Gedichte von Erich Kästner. Eine wundervolle Art, mit lyrischen Texten umzugehen. „Dem Revolutionär Jesu zum Geburtstag“ ist dabei, „Die Zunge der Kultur reicht weiter“, „Kleine Sonntagspredigt“ und „Zur Fotografie eines Konfirmanden“. Auch viele Jahrzehnte später sind die Gedichte noch so relevant (zum Teil gar noch wichtiger) wie bei ihrer Entstehung.
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Katrin Rosenzopf begleitet sich selbst am Klavier – und das war es auch schon. Es ist grandios, wie sie die Musik ganz allein zum Leben erweckt. Daher gefällt mir das Livealbum noch besser als die Studioversion. Die Doppel-CD lässt uns an einem kompletten Konzert teilhaben, das im August 2022 auf der Burg Obervoitsberg (Steiermark) mitgeschnitten wurde. Inklusive der schönen Zwischenmoderationen, welche die Liedauswahl sehr persönlich werden lassen.
Die Liedermacherin gibt in ihren Songs zeitlos wichtige Anregungen, wohin der Zug des Lebens fährt, zu allem was einengt, zum Augenblick und zur Zeit, zu verschiedenen Lebens- und Beziehungssituationen und überhaupt zu allerlei Eigenheiten der Menschen. Von Konstantin selbst stammt das lyrische „Jeder Augenblick ist ewig“, dem Katrin hier eine schöne neue Dimension verleiht, was Wecker auch im Booklet (quasi in Form eines Vorworts) zu würdigen weiß.
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Sarah Straub ist nicht nur eine begnadete Liedermacherin und Sängerin, sondern auch Psychologin und Autorin. Im Bereich der Demenzforschung hat sie sich inzwischen einen Namen gemacht und ein bewegendes Buch über die Demenzerkrankung ihrer Großmutter geschrieben. Bei Vorträgen verbindet sie die Liebe zur Musik mit dem Thema – und tut sehr gut daran. Vor einigen Monaten durfte ich eine Veranstaltung mit ihr in Trier besuchen und fand die Verbindung zwischen der Musik – in diesem Fall sang sie Stücke ihres Mentors Konstantin Wecker – und den Erzählungen aus ihrem Privat- sowie ihrem Arbeitsalltag sehr authentisch und berührend. Ohnehin weiß man inzwischen, dass Musik (und dabei vor allem bekannte Lieder aus der Vergangenheit) demenzkranke Menschen ein Stück weit aus ihrer entrückten Welt heraus holen kann.
Im neuen Album von Sarah geht es aber eher um Angst. Oder besser: „Keine Angst“. Auch hier wird gleich eine Assoziation geliefert, denn wer erinnert sich nicht an das Summen im dunklen Keller oder das berühmte „Pfeifen im Walde“, wenn man sich in einer Situation unwohl fühlt. Und gerade in der heutigen Zeit spielt Angst wieder eine große Rolle. Angst vor Krankheit, vor Krieg, vor Klimawandel, vor Einschränkungen im Leben. Dramatisch kommt hinzu, dass Parteien, die vermeintlich einfache Antworten auf diese Ängste geben, großen Zulauf bekommen.
Sarah möchte nun keine Angst machen, sondern Mut. Beim Schreiben ihrer dreizehn neuen Lieder wurde ihr klar, dass es im Leben keinen wahren Grund gibt, sich seinen Ängsten hinzugeben. Vielmehr sollte man sie liebevoll umarmen und ziehen lassen. Auf ihrem nunmehr sechsten Album finden sich einfühlsame und wütende Songs, mit denen sie sich mit dem Leben hoffnungsfroh versöhnt. Mit Titeln wie „Schokoeis mit Sahne“, „Du bist so schön, wenn Du lachst“, „Bumerang“ oder „D`Zeit hoilt alle Wunda“ packt sie beherzt die Themen Tod, Einsamkeit, Ungerechtigkeit und auch Missbrauch an. Dinge, die sie enttabuisieren möchte, mit tiefen Blicken in ihre Seele, mit gnadenlos offenen Worten, die sie mit den schönsten Melodien in die Freiheit entlässt.
Sarah Straub hat eine sehr facettenreiche Stimme. Sie kann einfühlsam und aggressiv sein. Tief ins Innere der Emotionen vorstoßen, aber wichtige Dinge auch so ganz nebenher erzählen. So ist es im Opener herzerfrischend, mit welchem Optimismus sie die Menschen anspricht und zum befreienden Lachen bewegt. Das „Einmachglas“ steht als Sinnbild für verborgene Sehnsüchte. „Ich dreh mich um dich“ ist die Versicherung des sich kümmernden Menschen an den Ängstlichen. „Lego“ beschäftigt sich mit der Seele unserer Kinder. Das „Liebeslied im alten Stil“ setzt einen Gegenpol zu Tik Tok und Instagram-Stories.
Gerne legt Sarah auch den Finger in die Wunde. Der „Pandemiewalzer“ zeichnet das melancholische Bild einer unwirklichen Welt, in der alles auf den Kopf gestellt war. Auch hier vergisst die Liedermacherin nicht die Einsamen, die im emotionsfreien Raum untergehen. Einige schöne Schmankerl tun sich in der Songliste auf. So gibt es „Das Spiel“ in der fantastischen Version, die schon auf dem Trio-Album von Miriam Hanika, Sarah Straub und Tamara Banez erschienen ist. „D’Zeit hoilt alle Wunda“ singt Sarah in der Mundart ihrer schwäbischen Heimat, wobei es um das sehr tiefgehende Thema sexueller Belästigung geht. Und ganz zum Schluss gibt es eine wunderschöne Liveversion des Stückes „Mein Glück“ mit Jo Barnikel am Piano, den viele aus seinem Zusammenspiel mit Konstantin Wecker kennen werden.
Fast eine Stunde wundervoller, emotionaler Musik bietet die Liedermacherin. Fast immer am Piano dargeboten, dabei aber gerne auch mal rhythmisch vertrackt wie bei „Bumerang“, wo Themen wie Demenz mit energischem Lamento behandelt werden. Sarah Straub spricht die schwierigen Themen an wie Konstantin Wecker und zeigt sich als große Liedermacherin. Es klang gut, wenn sie auf einem Album den Liedern Weckers zu neuer Blüte verhalf, doch ihre eigenen Stücke sind ebenso wertvoll. Ein einzigartiges Album!
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„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ lautet eines der berühmten Zitate aus Goethes „Faust“, die längst in den allgemeinen Wortschatz übergegangen sind. Es ist Margarete, die diese Frage stellt, darum nennt man sie auch „Gretchenfrage“. Religion kann dabei als Sammelbegriff für alle Gewissensfragen gelten, die sich im Alltag so stellen können und auf die man oft ausweichend antwortet. Dabei muss man gar nicht so sehr in die Tiefe gehen. Fragen nach Schlagermusik, Dieter Bohlen oder dem Eurovision Song Contest können auch zu ausweichenden Antworten führen. Und natürlich: „Wie hast du’s mit dem Volkslied?“. Eine Antwort darauf gibt das vorliegende Album.
Die Band Gretchens Pudel hat sich nach dem „Faust“ benannt – heißt es da doch „Das also war des Pudels Kern!“, als es um die Auflösung des großen Rätsels geht. So entpuppt sich das Tier in der Tragödie als der finstere Mephisto. Und warum jetzt so viel Goethe? Weil es der Band um Sänger Ralf Eßwein gelungen ist, altbekanntes deutsches Liedgut zu entstauben und auf ihren Kern zurück zu führen. Das tut das Quintett mit einer jazzigen Herangehensweise und sehr schönen neuen Arrangements.
Da sind die Volkslieder „Du, Du, Du“ und das Titelstück „Kein schöner Land“ in peppigen Swingversionen. Zu „Beide Augen zu“ kommt wieder Johann Wolfgang v. Goethe ins Spiel und es gibt einen poetischen Text, der von Bigband-Melodien umspielt wird. Der ohnehin schon grauselige „Augustin“ wird in der neuen Version mit erzählter Einleitung zur schaurigen Moritat.
Großartig auch „Fuchs“, das den Kindervers „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ zum Charleston verwandelt und dem Text eine ganz neue, sehr frivole Bedeutung verleiht. Johannes Brahms ist mit dem 3. Satz seiner 3. Sinfonie vertreten und auch dieses Stück wird zum veritablen Jazz-Instrumental.
„Die Gedanken sind frei“ erklingt sehr eindringlich, „Weißt du wieviel? Du weißt nichts!“ bezieht sich natürlich auf die berühmten Sternlein, bekommt aber in diesem Chanson eine ganz neue, gesellschaftskritische Bedeutung. Endlich kommt bei „Horch was kommt von draußen rein“ der tragische Hintergrund der Geschichte zur Geltung und versteckt sich nicht mehr hinter einer fröhlichen Melodie. Vom umtriebigen „Männlein“ mit dem purpurroten Mantel gar nicht zu reden, das ganz auf soziale Medien verzichtet und in Verschwörungstheorien eingebunden wird.
Das Ganze ist bei Konstantin Weckers Label Sturm & Klang erschienen. Wie gewohnt wird dann der Meister auch selbst aktiv und trägt zu „Wunderliches Wort“ einen Text von Rainer Maria Rilke vor, der von Jan Kamps melancholischer Posaune umspielt wird. Ebenfalls ein großartiges Stück!
Den Ideenreichtum und die Konsequenz in der Umsetzung kann man bei Gretchens Pudel nur bewundern. Jan Kappes aus Stuttgart am Kontrabass, Julian Losigkeit aus Mannheim am Schlagzeug, Pianist, Komponist und Bandleader Adrian Rinck aus Landau, Sänger Ralf Eßwein aus Germersheim und Posaunist Jan Kamp an der Posaune legen hier ein fantastisches Album vor, das altbekannte Melodien in ein frisches Gewand kleidet, neu interpretiert, mit weiter gehenden Texten versieht und einem Jazzpublikum gekonnt vermittelt. Das Ergebnis dürfte nicht nur Jazzfreunden gefallen.
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Einen begabten Musiker zum Vater zu haben ist zwar noch keine Garantie dafür, selbst auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein, aber auch nicht die schlechteste Voraussetzung. Der Liedermacher Franz-Josef Degenhardt hat seinem Sohn jedenfalls sowohl das musikalische Talent als auch seine Begabung für scharfzüngige Gesellschaftskritik weitergegeben. Seit der Jahrtausendwende ist Jan Degenhardt schon in der Liedermacherszene aktiv und veröffentlicht aktuell sein viertes Album „Inshallah“.
Der aus dem arabischen stammende Titel, der übersetzt „So Gott will“ bedeutet, weist schon auf die inhaltlichen Schwerpunkte hin: Jan Degenhardt setzt sich auf „Inshallah“ unter anderem mit den großen Themen Flucht und Migration und all den sich daraus ergebenden Problemen unsere Zeit auseinander. Da wird in „Sie ist Muslima“ der Konflikt zwischen den angepassten in Deutschland lebenden Muslimen und der sich radikalisierenden 3. Generation besungen, und „Sieben Tode“ erzählt die zutiefst verstörende Fluchtgeschichte einer auseinandergerissenen Familie.Der Liedermacher kann dem Thema aber auch etwas Humorvolles abgewinnen, wenn er in „Erkan“ Klischees über Terroristen mit lustvollen Urlaubsfantasien mischt.
Insgesamt ist das Album sehr politisch geworden. Da gibt es die brisante „SMS an den Ministerpräsidenten“, die dann leider doch ohne Konsequenzen bleibt, man träumt vom „Hungerstreik im Kanzleramt“ – wobei hier noch Scholz‘ Vorgängerin die Hauptrolle spielt – und „Was war mit ihr?“ schildert den Lebenslauf einer Abgeordneten, die für ihre Karriere alle Überzeugungen über Bord wirft. Das atmosphärische „The Great Reset“, das sich mit den Folgen der Pandemie-Jahre beschäftigt, kommt mir persönlich allerdings zu düster und schwarzmalend daher.
Jan Degenhardt hat sich für dieses Album eine Reihe lateinamerikanischer Musiker ins Studio geholt, die in Verbindung mit klassischem Piano und Gitarren einen rhythmisch vielseitigen und weltmusikalischen Sound erschaffen, über dem sich seine Songs entfalten. Aufgrund der anspruchsvollen Texte ist aber immer große Aufmerksamkeit gefragt – Wohlfühlmusik macht Degenhardt beileibe nicht! Ein wenig Erholung bietet da das stimmungsvolle „Helwayabaladi“. Der Titel, der als einziger nicht aus Feder des Liedermachers stammt, wurde als Protestsong bei der ägyptischen Revolution 2011 bekannt.
Zum Abschluss wird Degenhardt mit dem wehmütigen „Der übernächste Morgen“ ausnahmsweise ganz persönlich und verarbeitet einen großen Verlust. Gerade dieses traurige Lied stimmt den Hörer wieder versöhnlich und lässt nach vielen schwierigen Botschaften Raum für Hoffnung. Dazu passen dann auch die letzten Worte des Titelsongs: „Beinahe frei – Inshallah“.
Miriam Hanika begleitet ihre Lieder selbst auf der Oboe. Ein klangvolles Alleinstellungsmerkmale in der Liedermacherszene, das ihren selbst geschriebenen Stücken eine emotionale Tiefe verleiht, die einzigartig ist. Kein Wunder, dass Konstantin Wecker sie für sein Label Sturm & Klang rekrutiert hat und sie schon mehrfach im Trio mit Sarah Straub und Tamara Banez aktiv war. Die Verwendung des Instruments erinnert an Tanita Tikarams Hit „Twist in My Sobriety“ (schon 35 Jahre her…), doch während selbige mit tiefer Altstimme singt, findet Miriam auch im hellen Sopran ein Zuhause.
Ihr erstes Album hatte Miriam Hanika noch unter dem Künstlernamen Miriam Green veröffentlicht, doch bereits mit Nummer 2 ging sie auf eine so persönliche Ebene, dass auch der reale Namen mit dazu gehört. „Louise“ erschien 2021 und war Miriams Urgroßtante gewidmet – ein Werk zwischen Kammermusik und Singer/Songwriter-Melodien. Miriam Hanika spielt Oboe, Englischhorn und Klavier. Zudem ist ihre Stimme voller Melancholie und Zartheit.
Es sind sehr schöne Texte, die Miriam uns zu Gehör bringt – philosophisch und poetisch. Der Titelsong und Opener ist mir schon seit langem positiv aufgefallen. Eine Schulfreundin von mir hat ein pädagogisches Ratgeberbuch mit dem Titel „Roots and wings“ geschrieben, dem ich diesen Song gern als Soundtrack mitgeben würde. Der Song handelt von der Sehnsucht nach der weiten Welt und zugleich von dem Ort, der einem die Basis gibt, ferne Orte zu erreichen. Das Album ist eine tiefsinnige Suche nach Heimat, nach Widersprüchen und Gegensätzen in unserer Zeit.
„Das selbe alte Lied“ bezieht sich auf die nach Jahrtausenden immer noch herrschende Kriegslust der Menschen. Ein Thema, das aktueller nicht sein könnte. „Zahlenkinder“ beschäftigt sich gesellschaftskritisch mit Statistiken und der Kluft zwischen Arm und Reich. Dem Song „Schuld“, der sich mit dem Klimawandel und der Flutkatastrophe beschäftigt, hat Miriam die Zahl 53520 voran gesetzt. Ja – tatsächlich gibt es einen Ort namens Schuld in der Eifel, nicht weit entfernt vom Nürburgring. Vielleicht kumulieren hier die Begriffe Natur, Zerstörung, Sintflut und menschliche Schuld.
Die erste LP-Seite wird mit dem Instrumental „Lila“ beendet. Das elfköpfige Ensemble, von dem Miriam ihre Stücke begleiten lässt, kommt jederzeit gut zur Geltung und glänzt mit pulsierenden Arrangements aber auch mit verträumten Streichern. Hier aber liefert sich die Oboe einen wunderschönen Dialog mit einer Harfe – ganz reduziert und in sich versunken.
Selbst wenn es wie in „Kreide auf Asphalt“ oder „Manchmal vergesse ich zu leben“ um heikle Themen wie Tod und Sterben geht, findet die Künstlerin Worte, die mit der Musik eine einzigartige Verbindung eingehen und eine zweite Ebene erschaffen, deren Sog man sich nur schwer entziehen kann.
Miriam Hanika philosophiert. Sie gibt sich nicht allwissend, aber genauso wenig lässt sie ihre Zuhörer alleine. „Träumern fällt immer etwas ein“ ist eines dieser Lieder, die uns auffangen, die uns umhüllen und beschützen, positiv und lebensbejahend. Dass Miriam Hanika auch eine begnadete Pianistin ist, zeigt sich unter anderem in ihrem Solostück „Spuren“, dem letzten Lied des Albums. Es ist ein beeindruckendes Ende für ein ausdrucksstarkes Gesamtwerk. „Ich will nicht nur sein, ich will leben“ lauten die letzten Textzeilen. Das spürt man bei diesem Album in jedem Moment, mit jedem Satz, mit jeder Melodie. Einzigartig!
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Louisa Specht ist eine weitere Neuentdeckung auf Konstantin Weckers Label Sturm & Klang. Ihre Debüt-EP erschien im August 2022, jetzt legt sie mit „Vom Werden“ eine weitere EP mit fünf Stücken nach. Worin es in diesem thematisch geschlossenen Zyklus geht, soll sie am besten selbst sagen:
„VOM WERDEN behandelt neue Perspektiven und zeigt weitere musikalische Facetten von mir. Wie der Titel schon andeutet, beleuchte ich in meiner EP Themen, die von meinem Werden im Sinne des Sich-Zurechtfindens in der Welt, im Erwachsenleben, mit allem was dazugehört und den inneren Kämpfen die damit einhergehen, erzählen. So geht es um das Gefühl, womöglich nicht genug und von außen beschnitten zu sein, Seiten an sich zu entdecken, die man lieber nicht wahrhaben möchte, sich jedoch eingestehen muss, Begegnungen auf die man sich letztlich einlässt, obwohl sie einem schaden könnten und – so abgegriffen das auch klingen mag – Träume.“
Wer dabei eine EP voller Melancholie erwartet, irrt. Vielschichtig, mit sprachlichem Geschick und charmant verpacktem Wortwitz projiziert Louisa ihre Bilder und Geschichten ganz pur in die Köpfe ihrer Zuhörer*innen. In „Rätsel“ singt Louisa mit sanfter Stimme von ihren Träumen und gibt ihnen melancholische Klänge mit. „Manipulation“ handelt mit beschwingten Tönen und einer verspielten Gesangsmelodie von einem bösen Thema. Der Titelsong ist ein vielschichtiger Song mit Pianoklängen und eindringlichen Vocals. Zwei akustische Gitarrensongs runden das kleine Album dann überzeugend ab.
Luisa hat Jazz- und Popgesang studiert. Bei ihrem Bachelor-Konzert interpretierte sie „Ich singe, weil ich ein Lied hab“ von Konstantin Wecker. Schön, dass es sie letztlich zum Label des Meisters geführt hat. Dort ist sie mit ihrem Liedermacher*innen-Gesang sehr gut aufgehoben. Ich bin gespannt auf das erste Longplay-Album.
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Seit Oktober 2018 ist Lucy van Kuhl bei Konstantin Weckers Label „Sturm & Klang“ unter Vertrag, wo im April 2019 ihre Solo-CD „Dazwischen“ und im Januar 2021 ihre CD „Alles auf Liebe“ (mit Band – HIER unsre Review) erschienen ist. 2022 folgt nun die dritte CD, wieder mit Band: „Auf den zweiten Blick“.
Die deutsche Liedermacherin und Musikkabarettistin studierte Klavier und Literaturwissenschaft, begleitete renommierte Schauspieler bei Lesungen, machte Kammermusik und hat sich seit 2015 ganz dem Songwriting verschrieben. Ihre Stücke präsentiert sie mit lakonisch-stilvollem Gesang und kabarettistischem Einschlag. Sie erzählt Anekdoten und Geschichten aus ihrem Alltag – und diese sollen verstanden werden. Daher bleibt die Begleitung mit Klavier, Schlagzeug und Bass oft dezent. Nur für drei Stücke darf ein fünfstimmiger Begleitchor herhalten.
Lucy besingt mit viel Leidenschaft die Liebe, das Alter, Menschen, die in unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen werden, Menschen, die (leider) viel zu sehr wahrgenommen werden, Situationen, die man sich eingebrockt hat und aus denen man schlecht wieder rauskommt. Alle Songs haben irgendwas mit einem zweiten Blick zu tun, der uns oft auch zum Perspektivwechsel nötigt.
In „Wo ist Frau Schmidt?“ geht es um eine alte Frau, die auf einmal nicht mehr in ihrer Wohnung in Berlin lebt. „Da fang ich doch erst gar nicht damit an “ beschäftigt sich mit dem Schönheitswahn der heutigen Zeit. „Haus in der Provence“ besingt den Lieblingsurlaubsort, während „Deutsche im Urlaub“ die zum Fremdschämen anregende Kehrseite der Medaille zeigt.
Der Titelsong erzählt von der Liebe „auf den zweiten Blick“, die immer noch vorhanden ist, die aber in fortgeschrittenem Alter den ersten Impuls einer plötzlichen Verliebtheit abgelöst hat. Und auch „Erwartungshaltung“ ist sehr philosophisch und therapeutisch, wobei uns Lucy an ihrem Seelenleben teilhaben lässt.
Besonders stark finde ich „Prinzessin sein“, dessen Hauptfigur Paul sich nicht mit den gängigen Klischees und dem Schubladendenken von Männlichkeit und Weiblichkeit abfinden will. Ein Song, der zum Nachdenken anregt und den jeder sich mal anhören sollte, der sich gern so populistisch über die Ideen des Genderns lustig macht.
Im Booklet sind die Songs übrigens sehr schön mit Bildern illustriert, die die Singer/Songwriterin im Comicstil inmitten einer realen Welt zeigt. Immer sehr passend zum Inhalt der Lyrics.
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Konstantin Wecker ist auch mit 75 Jahren immer noch der nimmermüde Mahner, Erzähler und Kritiker, der am Puls der Zeit lebt und sich bewusst ins politische Geschehen einmischt. Manchmal muss man ihm fast eine hellseherische Ader zuschreiben. So gab es 2019 das orchestrale Livealbum „Weltenbrand“ mit authentischen Aussagen gegen jede Kriegstreiberei – und mitten in den Wirren von Corona das lichtblickende Werk „Utopia“. Beide allerdings schon lange geplant, bevor der Zeitgeist sie so aktuell werden ließ.
Im Dezember 2019, kurz vor Beginn der Pandemie, konnte ich mit Konstantin über das geplante Album „Utopia“ sprechen: „Da werde ich die Grundidee dieses Weltenbrands weiterführen und sagen, wir dürfen nie die Utopie der herrschaftsfreien und liebevollen Gesellschaft aufgeben. Wenn wir nicht einmal die Utopie in uns tragen, dann sind wir rettungslos verloren. Dann haben die Angepassten, die uns immer als naiv, verrückt und als Spinner bezeichnen, gewonnen. Dann überrollen uns das Kapital und die Wettbewerbsgesellschaft. Das darf nicht sein. Aber ich bin guter Dinge. Die nächste weltweite Revolution muss eine weibliche sein, da bin ich mir ganz sicher. Es ist gar nicht anders möglich.“
So ist „Utopia“ eines der vielseitigsten Werke von Konstantin Wecker. Weil es starke Songs enthält, gleichzeitig aber auch rührende Lese-Texte, die Weckers poetische Ader zeigen. Weil es im neuen Liederzyklus tatsächlich um eine Utopie geht. Um ein menschenwürdiges Leben ohne Herrschaft und Gehorsam, einen schwärmerischen Blick auf eine liebevolle Gesellschaft. Das spiegelt sich auch in den Livekonzerten, die absolut berührend waren – auch (oder gerade weil) sie nicht unbedingt die altbekannten Gassenhauer des Liedermachers enthielten.
Der Livemitschnitt (als Doppelalbum bei Sturm und Klang) ist sehr textlastig. Aber stört das? Auf keinen Fall! Wenn ein Musiker etwas zu sagen hat, dann ist es Konstantin Wecker. Denn noch immer ist für den bedingungslosen Pazifisten viel zu viel menschliche Kälte, Hass und Gewalt auf dieser Welt. Das mag schwierig sein, wenn die ganze westliche Welt den Verteidigungskrieg der Ukraine unterstützt – doch Wecker verbiegt sich auch hier nicht. Er will bedingungslos Pazifist sein und bleiben.
Um ihn zu verstehen, helfen Texte wie „Meine poetische Welt“, „Die Tugend des Ungehorsams“ und „Meine musikalische Welt“. Er behandelt Mikis Theodorakis ebenso wie Bertolt Brecht und Franz Schubert. Er dichtet „Was mich wütend macht“ und singt „Schäm dich Europa“. Und ganz verträumt endet der Set mit der wundervoll-melancholischen Ansage „Jeder Augenblick ist ewig“.
Es gibt zwölf der neu komponierten Lieder, die der Münchner mit beliebten Klassikern wie „Genug ist nicht genug“, „Revoluzzer“ oder „Was ich an Dir mag“ vereint. Begleitet wird er auf seiner Reise von dem Pianisten Jo Barnikel, der Cellistin Fany Kammerlander und den Perkussionisten Daniel Higler und Jürgen Spitschka.
Für sie alle ist die Zeit längst reif, um gemeinsam mit dem Publikum und den Hörern nach Utopien zu suchen, sie zu wagen und zu handeln. Was wäre die Alternative angesichts der möglichen Vernichtung des gesamten Planeten? Die Antworten findet man in der täglichen Berichterstattung über Kriege, Gewaltausbrüche und Naturzerstörungen.
Mit „Utopia live“ setzt Konstantin Wecker nun mit Melodien und Versen ein poetisches Zeichen gegen den realen Irrsinn und fordert eine im wahrsten Sinn des Wortes zufriedene Welt. Es ist ein wohltuender Aufruf und ein Angebot, nicht den Mut zu verlieren und die eigene Angst und Ohnmacht zu überwinden. Konstantin macht Mut, seinen eigenen Weg zu gehen und eigene Ansichten zu vertreten – und er geht wie immer mit bestem Beispiel voran. Großartig in jeder Hinsicht!
Corona erschütterte den Tourplan und ließ sogar Konzerte platzen. Doch die enorme Kraft seines aktuellen Bühnenprogramms konnte auch die Pandemie nicht brechen. Mit „Utopia Live“ veröffentlicht der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker Aufnahmen seiner für ihn „wichtigsten und reifsten Konzerte“. Stark liest sich auch die Liste des Dargebotenen.
Insgesamt 34 Lieder und Texte findet man auf der neuen Doppel-CD des Musikers und Poeten, der in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden ist. Für Konstantin Wecker kein Alter, um sich zurückzulehnen, sondern aufzustehen. Immer wieder und mit nicht nachlassender Kraft. Denn noch immer ist für den bedingungslosen Pazifisten viel zu viel menschliche Kälte, Hass und Gewalt auf dieser Welt. Doch diese muss für ihn schlicht herrschaftslos sein, solidarisch und gerecht – ohne Wenn und Aber. Deswegen nimmt er sein Publikum mit auf seiner Reise nach Utopia.
Für diese musikalische Laudatio darf man ihn gern auch als Spinner bezeichnen. Denn Konstantin Wecker kontert in aller Seelenruhe: „Doch ihr lebt in einem Albtraum, mein Traum ist die Wirklichkeit.“
Fotocredit: Thomas Karsten
„Utopia Live“ – das ist spürbare Lust und Leidenschaft, und das sind zwölf neu komponierte Lieder, die der Münchner mit beliebten Klassikern wie „Genug ist nicht genug“, „Revoluzzer“ oder „Was ich an Dir mag“ vereint – gepaart mit neuen Gedichten und Gedanken. Begleitet wird er auf seiner Reise von dem Pianisten Jo Barnikel, der Cellistin Fany Kammerlander und den Perkussionisten Daniel Higler und Jürgen Spitschka.
Für sie alle ist die Zeit längst reif, um gemeinsam mit dem Publikum nach Utopien zu suchen, sie zu wagen und zu handeln. Was wäre die Alternative angesichts der möglichen Vernichtung des gesamten Planeten?
Die Antworten findet man in der täglichen Berichterstattung über Kriege, Gewaltausbrüche und Naturzerstörungen. Mit „Utopia Live“ setzt Konstantin Wecker nun mit Melodien und Versen ein poetisches Zeichen gegen den realen Irrsinn und fordert eine im wahrsten Sinn des Wortes zufriedene Welt. Es ist ein wohltuender Aufruf und ein Angebot, nicht den Mut zu verlieren und die eigene Angst und Ohnmacht zu überwinden.
„Utopia Live“ erscheint am 14. Oktober 2022 im Label „Sturm & Klang“ als Doppel-CD, digital sowie als 3er-LP „Mastered for Vinyl“.
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Mit ihrer neuen Elektropop Single „Entfreunde Dich“ trifft Tamara Banez einen Nerv: Voller Ironie besingt sie die Wirrungen der aktuellen Zeit und das für sie damit verbundene Ende einer Freundschaft.
Wie bereits bei ihrer Klima-Hymne „Mayday“ mixt die synthesizer-affine Songwriterin* eine starke Message mit elektronischem Sound – diesmal in Zusammenarbeit mit Berliner Kult-Producer monojo.
Das Ergebnis hat es in sich: Electro meets Balkan meets Pop – und irgendwie erinnert alles an ein skurrile Zirkusszenerie.
Angelehnt ist „Entfreunde Dich“ an die #unfollowme-Kampagne von „Laut gegen Nazis“ und stellt sich damit klar gegen rechte Propaganda und Vereinnahmungstendenzen.
Tourdaten 2022:
17.03.2022: Tamara Banez + Hanika Straub Banez, Rathaus, München
04.06.2022: Konstantin Wecker, Tamara Banez + Hanika Straub Banez, Circus Krone, München
03.07.2022: Konstantin Wecker, Tamara Banez + Hanika Straub Banez, Kloster Banz, Bad Staffelstein
Normalerweise sind wir ja gewohnt, dass von Konstantin Weckers Label „Sturm und Klang“ Musik im Liedermacher*innen-Stil um die Ecke kommt. Just im Moment gibt es aber zwei sehr rockige Releases, zum einen vom Österreicher Erwin R., zum anderen von Schauspieler Milian Otto.
Das Album von Erwin R. trägt den prägenden Titel „ondraseits“ und bietet zwölf kernige Songs im südost-österreichischen Dialekt. Es soll den Gegenpol zum Vorgängerwerk „anaseits“ bilden, das im Jahr 2017 erschien. Seitdem ist viel Zeit vergangen und Erwin R. ist reifer geworden: „Familiengründung, ein politisches Soloalbum, Tourneen als Begleitmusiker. Die letzten Jahre waren eine verrückte und inspirierende Achterbahnfahrt“.
Das beschwingte „Faiastarter“ gibt den optimistischen Opener im Uptempo. Rockig bleibt es in „Mir is gleich“, „Olles nei“ schafft ein beschwingtes Blues-Feeling und „Jedesmol“ gibt die akustische Rockballade.
Die Texte in Mundart bieten Humor und melancholische Ernsthaftigkeit („Herz“). Rockkracher wie „Monster“ und „Flut“ schwanken zwischen Lust und Lebensfreude. „August“ schafft eine düstere Spätsommer-Atmosphäre und der psychedelische Longtrack „Morbides Lied“ lässt uns mit einer Gänsehaut zurück.
Darf man in diesen Zeiten überhaupt noch Partysongs mit unwiderstehlichem Pop-Appeal veröffentlichen? „Man muss“, behauptet Erwin R., „denn auch das ist eine heilige Funktion der Kunst: Den Kopf leer und das Herz voll machen“.
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Angefangen hat Simon Stadlers musikalische Reise als Vierjähriger mit den ersten Klavierstunden. Im Alter von sieben Jahren fügte er die Klarinette zu seinem musikalischen Arsenal hinzu und mit zwölf fing er an das Gitarrenspiel als Autodidakt zu erlernen — der Grundstock für eine umfangreiche, multiinstrumentale Ausbildung war gelegt. Der gebürtige Kärntner sammelte im heimischen Musikverein und bei diversen Vorspielen am Konservatorium Klagenfurt viele Erfahrungen in Bezug auf das Musizieren vor Publikum und mit anderen Musikern. Auch bei Klassikwettbewerben am Klavier staubt er schon in jungen Jahren einige Preise ab.
2016 veröffentlichte er Musik unter dem Namen Jack Simon, doch es ist Zeit, zu sich selbst zu stehen. Seit 2018 verwirklicht er als selbständiger Künstler seinen Kindheitstraum, Sänger, Komponist und Liedermacher zu werden. Behilflich ist dabei Konstantin Wecker mit seinem Label Sturm & Klang, bei dem nun das Debüt „Ohne Last“ erscheint.
Früher hat er Songs von Wecker und Udo Jürgens gecovert – jetzt tritt er in deren Fußstapfen und schreibt selbst Songs im Fahrwasser der großen Chansonniers. Der Titelsong und Opener zeigt mit optimistischer Leichtigkeit, wohin der Weg geht. Wie Simon selbst im Booklet sagt: „All diese Lieder sind meine Zeitkapsel mit Themen, die mich über die letzte Zeit beschäftigt haben. Sie halfen mir vieles zu verarbeiten und letztendlich ohne Last zu sein.“
Pianoklänge und eine hervorragende rhythmische Produktion beherrschen das musikalische Geschehen. Stadlers Texte sind voller Poesie. Es geht um gemeinsame Zeiten, persönliche Veränderungen, die Heimat und die Liebste. „Herbstwind“ ist ein melancholischer Chanson über die farbige Schönheit des Herbstes und seine Bedeutung für Geist und Seele. Die Pianoballade „Weil immer was geht“ schaut aufmunternd in die Zukunft. Da erklingen Worte, die man in der heutigen Zeit gut brauchen kann.
Der Ritterschlag durch Konstantin erfolgt im letzten Track „Dafür lasst uns streiten“. Ein Duett ganz im Zeichen der Solidarität. Textlich hätte dieser Song gut auf Weckers aktuelles Album „Utopia“ gepasst. Die Klarinettenklänge machen das Arrangement ganz besonders.
Ein Album, das Konstantin Wecker nachfolgt und die Sehnsucht nach Udo Jürgens atmet – allerdings ohne diese kopieren zu wollen. So geht Musik „Ohne Last“.
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Da hat Konstantin Wecker eine illustre Truppe für sein Label „Sturm & Klang“ aufgetan. Das junge Ensemble Farbenfeuer besteht aus elf Mitgliedern und legt mit „Träume und Sehnsüchte“ ein Debüt vor, dessen Albumtitel perfekt passt. Nachdem der inzwischen 19jährige Tim Proy im Sommer 2019 zur Backstagefeier bei einem Wecker-Konzert eingeladen wurde, entstand ein wohlwollendes und interessantes Gespräch zwischen den beiden. „Das gefällt mir, mein Lieber. Musikalisch und thematisch“, antwortete Wecker Anfang 2021 auf die Anfrage des jungen Künstlers bezüglich eines Labelvertrags.
Jetzt ist das Debüt erschienen. Nur fünf Songs, aber knapp 30 Minuten Länge. Das zeigt schon mal, dass sich die Truppe musikalisch gut auszuleben vermag. Und es ist ein Blumenstrauß stilistischer Vielfalt, den die Niederösterreicher zu bieten haben.
Schon die Eröffnung „Auf zu neuen Ufern“ kommt sehr rockig aus den Boxen. Kein Song nach Schema F, sondern ein fast schon progressives Feuerwerk, das sich ausgiebig den Problemen der Gegenwart annimmt – von Umweltzerstörung über Kriegstreiberei bis hin zum globalen Kapitalismus. Das sind Texte in klassischer Liedermacher-Manier. Man kann Konstantin nur zur Entdeckung dieser jungen Leute beglückwünschen.
„Alles fließt“ wirft einen halbwegs optimistischen Blick in die Zukunft. Der Songaufbau ist sehr orchestral und mit Chören unterlegt. „Über mir kein König“ widmet sich als vejazzter Protestsong den Ideen der Anarchie und „Sehnsucht“ besingt die Suche nach dem persönlichen Glück teilweise im Gospelformat. „Song mit Papa“ schließlich erinnert als wortgewaltige Pianoballade an Cat Stevens‘ „Father and Son“ – voll Dankbarkeit und Melancholie.
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Dreh- und Angelpunkt der Band sind Max Weninger und Tim Proy. Während Proys verspielter Klavierstil seinen gefühlsgeladenen Gesang unterstreicht, fügen sich Weningers charismatische Gitarrensoli auf wunderbare Weise in die pompösen Chor-, Bläser- und Streicherarrangements ein. Alle Texte stammen von Tim. Stärkste Inspiration für die Lyrics ist sein eigenes Leben. In einer selbstverständlich wirkenden Aufrichtigkeit singt er von der Achterbahn, die durch sein tiefstes Innerstes fährt – mit allen Höhen und Tiefen, Ecken und Kanten.
Dieses Album kommt stark und gewaltig! Die bunte Mischung macht definitiv Lust auf Mehr.
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Konstantin Wecker ist nicht nur mit Leib und Seele Liedermacher, Komponist, Musiker, Poet und Politaktivist – er hält auch gerne seine schützende Hand über befreundete Musiker*innen, die er unter seinem Laben Sturm & Klang versammelt hat und denen es während der Pandemiezeit nicht so gut geht. Da kommt doch ein Live-Mitschnitt bzw. Sampler gerade recht, der die musikalische Vielfalt der Labelfamilie perfekt zusammenfasst.
Das Doppelalbum wurde zum Großteil bei einem in der „weckerswelt“ auf YouTube gesendeten Livestream während des zweiten Lockdowns im Oktober 2020 aufgenommen. Konstantin stellt selbst die unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler des Labels vor. Sie singen aber nicht nur eigene Lieder, sie beleuchten auch Weckers Lieder, teilweise mit ihm zusammen, neu. Diese Mischung ergibt ein buntes, stilistisch wie textlich vielfältiges „Sturm & Klang“-Kaleidoskop.
Was Konstantin Weckers Lieder betrifft, spannt sich der Bogen vom titelgebenden Lied aus den frühen 70ern über seinen nach wie vor größten (bayrischen) Radiohit „So a saudummer Tag“ und Klassiker wie „Die Weiße Rose“ oder „Inwendig warm“ bis zu einem weiteren brandaktuellen Talking Blues am Grab seines Liedfreundes „Willy“. Weckers Lieder erhalten durch die vielfach spannend eigenständigen Interpretationen eine neue Frische und bestätigen damit ihre zeitlose Gültigkeit.
Hellwach und differenziert steuern alle ihre eigenen privaten, sozialkritischen und politischen Lieder bei: ob Tamara Banez den „Mayday“ ausruft, Vivek urbayrisch dazu auffordert, das Herz zu öffnen, Arjon Capel den „Zusammenhalt“ genauso wie Erwin R. das Menschsein beschwört, Miriam Hanika und Sarah Straub mit ihren „Schwalben“-Liedern völlig unterschiedliche Themen – den Blutmai 1929 und Demenz – jeweils auf ihre Art eindringlich vergegenwärtigen.
Josef Hien ist mit seinem Adler auf Selbstfindung, Prinzessin & Rebell finden sich in der nur äußerlich und immer kälter boomenden Stadt. Es gibt Roger Stein, der „aber“ sagt, Lucy van Kuhls originellen „Hochzeitstag“, Pablo Miró in seinem Einsatz für den „Refugee“ und nicht zuletzt – ein klavierstarker Schwerpunkt des Labels – die geballte „Girl*Power“. Alle Künstler haben nicht nur ein einziges Lied und stellen sich auf diesem Doppelalbum in ihrer ganzen Liedermacher-Singer-Songwriter-Vielfalt vor.
Wir haben auf MusicHeadQuarter schon eine ganze Reihe von Alben reviewt, die auf Weckers Label erschienen sind. Vor allem Sarah Straub, Miriam Hanika und Tamara Banez fuhren dabei Höchstwertungen ein. Das YouTube-Ereignis habe ich damals mit viel Freude live verfolgt. Umso schöner, dass es nun eine entsprechende CD-Veröffentlichung gibt. Die Zusammenstellung der Songs macht Lust auf Mehr. Man entdeckt neue Künstler und fasst vielleicht den Entschluss, sich ganze Alben der Beteiligten zuzulegen. So hilft Konstantin Wecker seinem Label und den Künstler*innen in schwierigen Zeiten. Win-win für alle Beteiligten.
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Unter anderem Max ist das Singer-Songwriter-Projekt von Max Kühlem, der aktuell im Ruhrgebiet seine Kreise zieht. Aber es ist in den seltensten Fällen NUR Max Kühlem, der die Songs und ihre Ausgestaltung besorgt. Manchmal ist das eine ganze Band mit E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard, manchmal arbeitet er im Duo mit anderen Gitarristen, Streichern oder Menschen, die eine zweite Gesangsstimme beisteuern, die an musikalischen Arrangements feilen. Und dann die Songs – wie sollen sie nur von Max sein? Sie können nur Unter anderem Max sein, denn die von Künstler*innen aller Art oft herbeizitierte Tatsache von der Kunst, die man nicht macht, sondern die zu einem kommt, trifft ja auch auf ihn zu.
Die neue Single „Für die Lohnarbeit“, die zweite, die Unter anderem Max bei Konstantin Weckers Label Sturm & Klang herausbringen, ist unter dem Eindruck des Arbeitens während der Corona-Krise entstanden: Im Homeoffice mit Laptop auf dem Schoß saß ihm eine Freundin gegenüber. Von dieser klar benannten Situation aus startet eine assoziative Reise, die der Sehnsucht folgt, die plötzlich aufpoppen kann wie ein Werbefenster im Webbrowser, die daran erinnert wie wenig frei wir und in abhängigen Arbeitsverhältnissen bewegen können, selbst wenn wir dabei Zuhause bleiben dürfen. In „Für die Lohnarbeit“ versteckt sich ein bekanntes japanisches Haiku und ein selbst erdachtes, es bezieht sich auf Jack Keruac und irgendwo durch den Dreiertakt geistert auch die wunderbare Julie Delpy, die im Film „Before Sunset“ überraschend einen Walzer für Ethan Hawke singt.
Musikalisch sind Unter anderem Max schwer einzuordnen. Max spricht manchmal von Singer-Songwriter-Folk-Pop, hat aber selbst noch andere Einflüsse im Hintergrund: Jazz und Rock und Country und Klassik und Bossa Nova und den politischen deutschen Pop der Hamburger Schule zum Beispiel. An seinem ersten Album „Unter anderem Max“ wirkte unter anderem Songwriter-Legende Tom Liwa mit. „Für die Lohnarbeit“ verzichtet ganz auf treibendes Schlagzeug und wird dafür von zwei Streichern der Bochumer Symphoniker getragen, deren erster Cellist Wolfgang Sellner auch das Streicher-Arrangement geschrieben hat. Die Violine spielt Stefanie Himstedt. Bassist und Multi-Instrumentalist Robin Heimann sorgt für die Grundierung und hilft gleichzeitig, der Sehnsucht Flügel zu verpassen. So ist „Für die Lohnarbeit“ eigentlich ein Song gegen die Lohnarbeit.
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Miriam Hanika, Sarah Straub und Tamara Banez sind eigentlich drei stilistisch recht unterschiedliche Liedermacherinnen. Was sie vereint: Sie sind allesamt bei Konstantin Weckers Label „Sturm & Klang“ unter Vertrag. Die Pandemie brachte es mit sich, dass Wecker eine Reihe von Konzerten streamte und sich immer wieder Verstärkung mit ins Boot holte. So ist eine enge Verbundenheit unter den Labelkolleg*innen entstanden, die letztlich zu diesem gemeinsamen Projekt führte.
Welch ein Glück, dass dieses Trio zusammengefunden hat! Die Songs basieren auf der Pianomusik der Liedermacherinnen, doch es sind unglaublich schöne Momente, wenn die jeweilige Solistin Verstärkung von den Kolleginnen bekommt und der Refrain oder einzelne Songpassagen im Satzgesang erklingen. Da lacht mein Herz eines Chorsängers und ich kann das harmonische Zusammenspiel nur bewundern. Zudem ist es absolut einzigartig, wenn Miriam Hanika ihre Oboe filigran einsetzt. Was für eine Bereicherung!
Die drei Pole bilden eine perfekte Einheit: Miriam als preisgekrönte Liedermacherin und Musikerin, die aus der Klassik kommt. Sarah Straub tourte früher mit Lionel Richie und Spandau Ballet, bevor sie ihre eigene musikalische Stimme in deutscher Musik fand. Und dazu kommt die Aktivistin Tamara Banez, deren politische Lieder mehr sind als nur Protest. Zusammen vereinen sie Feminismus und „Girl Power“, wie schon der schlagkräftige Opener sagt.
Aus der Feder von Konstantin Wecker interpretieren sie das launige „Ich liebe diese Hure“ und den starken antifaschistischen Song „Die weiße Rose“, der von Meister Wecker mit einer Spoken-word-Passage eingeleitet wird. Des Weiteren kommt jede der Sängerinnen prägnant zu Wort. Miriam Hanika ganz sanft mit „Wurzeln und Flügel“ und dem Titelsong „Louise“ ihres letzten Albums, das sie ihrer Urgroßtante gewidmet hat.
Von Sarah Straub gibt es das sarkastische „Lass es raus“ an alle Machos dieser Welt und die melancholische Hymne „Diese große Liebe“. Tamara Banez liefert mit „Mayday“ einen warnenden Song der „Fridays for future“ Generation, kann aber mit „Emanuel et moi“ auch in frivolen Erinnerungen schwelgen.
Ich mag jede der drei Sängerinnen für sich, doch im Dreierpack sind sie einfach unschlagbar! Das Album ist authentisch, weiblich und einzigartig. Ohne Schnickschnack oder Effekthascherei präsentieren die jungen Musikerinnen ihr besonderes Projekt. Es sind drei Frauen, die etwas zu sagen haben, und drei Stimmen, die uns vor allem an eine Botschaft erinnern: Gemeinsam sind wir stärker.
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Endlich ist es soweit: Am 23. Oktober 2021 feiert das neue Projekt von Konstantin Wecker Premiere mit der 1. Folge von
Weckerswelt TV. Poesie und Widerstand in stürmischen Zeiten – das Magazin
„Das wird poetisch, menschlich, direkt und immer auch kritisch – einfach 50 Minuten meine Weckerswelt pur: voller Lieder, Poesie, Gedanken, Gedichten, künstlerischen Beiträgen und spannenden Gesprächen mit Leidenschaft, Anarchie und Empathie“, sagt Konstantin Wecker über sein neues TV-Projekt und erklärt den Titel der ersten Folge so: „Weil ich trotz allem, was täglich passiert, nicht aufhöre, zu träumen von einer herrschaftsfreien, solidarischen Welt ohne Grenzen, Patriarchat und mit sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen, dreht sich in unserer ersten Ausgabe von Weckerswelt TV alles um Anarchie & Utopien“ – passend zum Auftakt seiner aktuellen Tournee „Utopia“ seit 1. Oktober 2021!
Konstantin Wecker spricht mit dem Schriftsteller und Anarchisten Ilija Trojanow und der Schriftstellerin und Feministin Gunna Wendt (Teil 2) über ihre Hoffnungen, die Kraft der Poesie auf der Suche nach Utopia und das Glück eines widerständischen Lebens. Und er singt neue Lieder (Utopia, Schäm Dich Europa und Willy 2021), aber auch Klassiker wie seine Vertonung des Mühsam-Gedichts Revoluzzer Lampenputzer, begleitet von Jo Barnikel am Klavier.
Die junge Schauspielerin Enea Boschen liest und interpretiert neue Texte von Konstantin Wecker sowie Dokumente aus der Zeit der Räterevolution und begeistert mit ihrer Interpretation des Liedes Raus mit den Männern aus dem Reichstag, 1926 gesungen von der legendären Claire Waldoff und komponiert von Friedrich Hollaender. Zu sehen sind darüber hinaus visuelle Interventionen der Münchner Künstlerin Petra Gerschner mit ihren Arbeiten enough is enoug und imagine. So schafft Weckerswelt einen spannenden Diskurs zwischen Literatur, Poesie, Musik, darstellender und bildender Kunst.
„In meiner Welt hat die Kultur des Erinnerns eine sehr große Bedeutung“, sagt Wecker zum Konzept der Sendung und erinnert mit einer Hommage an eine kürzlich verstorbene außergewöhnliche Frau: Die großartige Musikerin, Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau und Antifaschistin Esther Bejarano (15. Dezember 1924 – 10. Juli 2021). Zu hören ist am 23. Oktober auch ihre Stimme in einer Aufnahme aus dem Jahr 1988 des jiddischen Widerstandsliedes Mir lejbn ejbig („Wir leben ewig“) aus dem Ghetto Wilna.
Bei Weckerswelt TV dreht sich also alles um die Künste – und ihre subversive Kraft in stürmischen Zeiten. Teil 1 und 2 der Folge Anarchie & Utopien werden am 23. Oktober und 6. November 2021 jeweils um 20.30 Uhr für alle kostenlos auf YouTube gestreamt. Anschließend sind alle Folgen auch in Zukunft weiterhin kostenlos verfügbar. Geplant sind drei Folgen von Weckerswelt pro Jahr.
Möglich machen das hoffentlich viele Menschen, die das neue Projekt Weckerswelt TV u.a. auch auf Patreon.com unterstützen: Diese Community-Plattform ermöglicht es KünstlerInnen und Kreativen, durch monatliche feste finanzielle Unterstützungsbeiträge Visionen und Projekte für alle interessierten Menschen Wirklichkeit werden zu lassen: „Werdet also Teil meiner Community als Patrons und helft uns, unsere Berufung und unsere Leidenschaft weiterhin allen Menschen nahe bringen zu können“, wünscht sich Konstantin Wecker: „Bittewerdet Patrons und unterstützt Weckerswelt TV monatlich mit einem kleinen oder größeren Betrag (natürlich jeder Zeit kündbar). Unsere Patrons ermöglichen damit allen interessierten Menschen, unsere Sendungen sehen zu können. Denn wir wollen niemanden ausschließen und daher auch keine digitalen Eintrittspreise verlangen.“
Hier bekommt man alle Informationen und kann ein Patron werden:
Zur Entstehungsgeschichte von Weckerswelt TV: Ein Leben – ganz – ohne Bühne ist für KünstlerInnen nicht möglich. Deshalb hat Konstantin Wecker mit seinem Team bereits kurz nach Beginn der globalen Covid-19-Pandemie für seine Fans immer wieder Konzerte kostenlos gestreamt. Die Resonanz und das Interesse waren überwältigend. Mittlerweile haben über 500.000 Menschen die Konzerte & Videoclips gesehen und gehört. Wir nannten sie Poesie & Widerstand in stürmischen Zeiten. Daraus ist das neue Projekt Weckerswelt TV gewachsen.
Tamara Banez ist Singer-Songwriterin aus München und Entdeckung Konstantin Weckers. Mit ihrer Single „Mayday“ veröffentlicht die Synthesizer-affine Liedermacherin einen deutschsprachigen Electropop Track als Vorboten zu ihrem Mini-Album, das im Februar 2022 auf Weckers Label Sturm und Klang erscheinen wird.
In Zusammenarbeit mit Techno-DJ und Produzent Tobias Petz entstand eine ebenso facettenreiche wie ungewöhnliche Melange: Da trifft elektronische Coolness auf energetischen Gesang, da mischen sich technoide Klänge mit Protestlyrik.
Überhaupt kann sich der eigens für Fridays for Future komponierte Track auch textlich sehen lassen: Thematisiert wird ein misslungener Dialog zwischen Erde und Menschheit, der eine erst ungläubige, dann zornige und schließlich völlig erschöpfte Erde zurücklässt.
Alles zusammen genommen ist „Mayday“ von Tamara Banez ein aufrüttelnder Titel, der mitreißt und doch tief nachdenklich stimmt.
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Hanika Straub Banez, das sind drei Frauen*, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und ihre Liebe zur Musik. Gemeinsam unter Konstantin Weckers Label Sturm & Klang als Einzelkünstlerinnen unter Vertrag, ahnte Deutschlands bedeutendster Liedermacher wohl nicht, was er ins Rollen brachte, als er die Musikerinnen bei einem Konzert spontan zusammenbrachte.
Dass Unterschiede kein Hindernis, sondern eine Bereicherung sein können, beweisen Hanika Straub Banez mit Leichtigkeit. Denn hier treffen Persönlichkeiten und Welten aufeinander…
Miriam Hanika, studierte Oboistin und Englischhornistin, gefeiert und preisgekrönt als Liedermacherin und klassische Musikerin. Sarah Straub, mit Neuinterpretationen Weckers‘ in Deutschland und Österreich erfolgreich, tourte früher mit Lionel Richie und Spandau Ballet, bevor sie ihre eigene musikalische Stimme in deutscher Musik fand. Tamara Banez, Aktivistin* mit einem Faible für Synthesizer, deren politische Lieder mehr sind als nur Protest: Sie ist die Stimme einer ganzen Generation, die sich in Bewegungen wie „Fridays for Future“ für eine bessere Welt einsetzt.
Diese drei Liedermacherinnen haben sich nun zusammengetan und veröffentlichen unter dem Namen Hanika Straub Banez ihren ersten gemeinsamen Song: „Wurzeln und Flügel“, ein Lied über die Suche nach Heimat in einer für Künstler*innen heimatlosen Zeit, hat das Potential, dem Liedermacher-Genre eine ganz neue Färbung zu geben.
Ihr erstes gemeinsames Album „Sie, du und ich“ (VÖ 05.11.2021) steht für Hanika Straub Banez in ihrer Urform: Authentisch, weiblich*, einzigartig. Ohne Schnickschnack oder Effekthascherei präsentieren die jungen Musikerinnen ihr besonderes Projekt: Drei Frauen* die etwas zu sagen haben, drei Stimmen, die uns vor allem an eine Botschaft erinnern: Gemeinsam sind wir stärker.
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