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Konstantin Wecker "Ich singe, weil ich ein Lied hab'"

Unsere Wertung: 8 von 9 Punkten.

Sturm und Klang – Mitschnitt: „Ich singe, weil ich ein Lied hab'“

Konstantin Wecker ist nicht nur mit Leib und Seele Liedermacher, Komponist, Musiker, Poet und Politaktivist – er hält auch gerne seine schützende Hand über befreundete Musiker*innen, die er unter seinem Laben Sturm & Klang versammelt hat und denen es während der Pandemiezeit nicht so gut geht. Da kommt doch ein Live-Mitschnitt bzw. Sampler gerade recht, der die musikalische Vielfalt der Labelfamilie perfekt zusammenfasst.

Das Doppelalbum wurde zum Großteil bei einem in der „weckerswelt“ auf YouTube gesendeten Livestream während des zweiten Lockdowns im Oktober 2020 aufgenommen. Konstantin stellt selbst die unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler des Labels vor. Sie singen aber nicht nur eigene Lieder, sie beleuchten auch Weckers Lieder, teilweise mit ihm zusammen, neu. Diese Mischung ergibt ein buntes, stilistisch wie textlich vielfältiges „Sturm & Klang“-Kaleidoskop.

Was Konstantin Weckers Lieder betrifft, spannt sich der Bogen vom titelgebenden Lied aus den frühen 70ern über seinen nach wie vor größten (bayrischen) Radiohit „So a saudummer Tag“ und Klassiker wie „Die Weiße Rose“ oder „Inwendig warm“ bis zu einem weiteren brandaktuellen Talking Blues am Grab seines Liedfreundes „Willy“. Weckers Lieder erhalten durch die vielfach spannend eigenständigen Interpretationen eine neue Frische und bestätigen damit ihre zeitlose Gültigkeit.

Hellwach und differenziert steuern alle ihre eigenen privaten, sozialkritischen und politischen Lieder bei: ob Tamara Banez den „Mayday“ ausruft, Vivek urbayrisch dazu auffordert, das Herz zu öffnen, Arjon Capel den „Zusammenhalt“ genauso wie Erwin R. das Menschsein beschwört, Miriam Hanika und Sarah Straub mit ihren „Schwalben“-Liedern völlig unterschiedliche Themen – den Blutmai 1929 und Demenz – jeweils auf ihre Art eindringlich vergegenwärtigen.

Josef Hien ist mit seinem Adler auf Selbstfindung, Prinzessin & Rebell finden sich in der nur äußerlich und immer kälter boomenden Stadt. Es gibt Roger Stein, der „aber“ sagt, Lucy van Kuhls originellen „Hochzeitstag“, Pablo Miró in seinem Einsatz für den „Refugee“ und nicht zuletzt – ein klavierstarker Schwerpunkt des Labels – die geballte „Girl*Power“. Alle Künstler haben nicht nur ein einziges Lied und stellen sich auf diesem Doppelalbum in ihrer ganzen Liedermacher-Singer-Songwriter-Vielfalt vor.

Wir haben auf MusicHeadQuarter schon eine ganze Reihe von Alben reviewt, die auf Weckers Label erschienen sind. Vor allem Sarah Straub, Miriam Hanika und Tamara Banez fuhren dabei Höchstwertungen ein. Das YouTube-Ereignis habe ich damals mit viel Freude live verfolgt. Umso schöner, dass es nun eine entsprechende CD-Veröffentlichung gibt. Die Zusammenstellung der Songs macht Lust auf Mehr. Man entdeckt neue Künstler und fasst vielleicht den Entschluss, sich ganze Alben der Beteiligten zuzulegen. So hilft Konstantin Wecker seinem Label und den Künstler*innen in schwierigen Zeiten. Win-win für alle Beteiligten.

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Letzte Aktualisierung am 29.03.2024 um 12:08 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE