„Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ als Hörspiel

„Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“. Ui, das ist eine Reise in die Vergangenheit. Was habe ich diese Serie als Kind geliebt. Die Hauptfigur in dem berühmten Kinderbuch von Boy Lornsen erfindet ein Fahrzeug, das wie ein Hubschrauber fliegen, wie ein Schiff auf dem Wasser fahren und als Landfahrzeug (Tüüt) betrieben werden kann. Und dann geht es auf ins Abenteuer. Armin Maiwald – der Armin von der Maus – schrieb das Drehbuch und führte Regie bei der bekannten WDR Serie aus dem Jahr 1972, die mit Marionetten vom Stuttgarter Ensemble des Künstlers Albrecht Roser gespielt wurde. Ich hab die ganze Staffel auf DVD, doch meine Kinder konnte ich bisher nicht dafür begeistern. Wirkt einfach zu alt.

Das wird sich jetzt ändern, denn „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ kommen als Realfilm neu ins Kino. Ich habe den Film noch nicht gesehen, bespreche hier aber das Hörspiel. Der Inhalt des Jugendbuchs wurde modernisiert und den heutigen Gegebenheiten angepasst. Zum Inhalt: Der schüchterne Drittklässler Tobias Findteisen, genannt Tobbi (gespielt von Arsseni Bultmann), ist trotz seines jungen Alters ganz schön schlau. In seiner Freizeit entwirft er leidenschaftlich gern Maschinen. Eine seiner genialen Erfindungen ist das Fliewatüüt – ein Fahrzeug, das so heißt, weil es Hubschrauber (FLIEgen), Boot (WAsser) und Auto (Tüüt) in einem ist.

Eines Tages erleidet ein kleiner außerirdischer Roboter namens ROB 344–66/IIIa, kurz Robbi, eine Bruchlandung direkt vor Tobbis Füßen. Die beiden werden schnell Freunde. Da Robbi durch den Absturz von seinen Eltern getrennt wurde, will Tobbi ihm helfen, diese wiederzufinden. Beide ahnen nicht, dass der kleine Roboter mit Herz von den Agenten Sharon Schalldämpfer (Alexandra Maria Lara) und Brad Blutbad (Sam Riley) verfolgt wird, die ihn für die skrupellosen Pläne des Unternehmers Sir Joshua (Friedrich Mücke) entführen wollen. Nur mit Hilfe einer freundlichen Rockergang schaffen sie es, ihr Fliewatüüt rechtzeitig fertigzubauen. Nun heißt es: ab zum Nordpol, wo Robbis Eltern, ein Leuchtturmbesitzer (Bjarne Mädel) und das Inuit-Mädchen Nunu (Melina Mardini) auf sie warten. Doch weitere Turbulenzen zeichnen sich bereits ab.

Die Umsetzung ist absolut kindgerecht und sehr turbulent. Wahrend Roman und Puppentrickserie noch recht gemächlich voran schritten, geht es hier in neuzeitlicher Manier gleich kräftig zur Sache. Die Weltraumbehörde schaltet sich ein, eine Rockerbande erscheint und hilft Robbi und Tobbi beim Bau des Fliwatüüts, es gibt spektakuläre Verfolgungsjagden. Kinder und Jugendliche bis vielleicht ins Alter von 12 Jahren werden begeistert sein. Kids unter 6 Jahren sollte man die Konfrontation mit den (zwar witzig gespielten aber doch recht rabiaten) Bösewichten nicht unbedingt zumuten. Mir hat das Hörspiel auf jeden Fall eine schöne nostalgische Reise beschert.