Sarah Zucker: Die Schwester von Ben Zucker mit “Wo mein Herz ist”
Neues aus dem Hause Zucker: Bens Fans ist Sarah bereits seit seiner allerersten Tournee vom Berliner Konzert in der Columbia Halle in bester Erinnerung, für das Ben seine Schwester spontan verpflichtete, das Duett „Ça va Ça va“ mit ihm gemeinsam zu performen. Nach diesem gelungenen Bühnendebüt widmete sich die studierte Kindheitspädagogin immer mehr auch ihrer eigenen Musik, schrieb erste Songs und war schließlich bei Bens ausverkaufter Arena Tournee im vergangenen Jahr dabei, um als Überraschungsgast gemeinsam mit ihrem Bruder einen ihrer Songs live vor dem Mega-Publikum zu präsentieren.
Sarah Zucker ist eine selbstsichere, junge Frau mit viel Herz und Leidenschaft fürs Leben und ihre Musik. Bereits als Kinder verband die beiden unzertrennlichen Geschwister ein enges Verhältnis. Und wie damals, so stellt Sarah auch heute den nachdenklichen Ruhepol zu ihrem eher extrovertierten Bruder dar.
Mit ihrem modernen Mix aus organischen Instrumenten, sanft treibenden Beats, einer melancholisch-schwebenden Melodie und ihrer glasklaren Stimme verkörpert Sarah Zucker eine neue, selbstbewusste Generation deutschsprachiger Künstlerinnen. Sie verbindet zeitgemäßen Pop mit Schlager-Einflüssen, lässt sich auf ausgedehnten Reisen und von ihren Mitmenschen zu ihren Songs inspirieren und scheut sich nicht, auch ihre verletzliche Seite zu zeigen.
Die zehn Songs in knapp 33 Minuten Albumlänge sind eingerahmt von zwei Stücken, die Sarah gemeinsam mit ihrem Bruder singt. Da ist zunächst der Opener „Perfekt“, der im Uptempo-Schlagerbeat zusammen mit Ben erklingt und vermutlich das Verhältnis der Geschwister zueinander beschreibt. Ganz am Ende schließt sich dann der Kreis mit dem Duett „Ça va Ça va“, mit dem alles angefangen hat.
„Ohne dich“ vereint den Dancefloor mit 80er-Synthis. Ebenso retro-verliebt beginnt „Ich nehm dich mit“ mit einer Hommage an Cyndie Lauper und führt den Rhythmus des Originals fort. Und auch die Idee, den Song „Frei“ mit dem Klassiker „I Just Died In Your Arms“ zu unterlegen, bringt ordentlich Pep in den Track.
Ganz besonders stark finde ich aber die emotionalen Balladen wie „Wo mein Herz ist“. Hier reicht die akustische Gitarre völlig aus, um Atmosphäre zu schaffen. Die Single „Zeit zu gehen“ passt perfekt zu Sarahs Stimme – und man braucht kein Brimborium drumherum, um diesen Song ins Herz zu schließen.
Sarah hat gut daran getan, den Künstlernamen ihres Bruders zu übernehmen (dessen Familienname eigentlich ganz unprätentiös „Fritsch“ lautet). Sie bildet stimmlich einen schönen Gegenpol zum verlebt-rauchigen Klang des Bruders. Gerade wenn die beiden im Duett auftreten, sind sie besonders stark, aber Sarah weiß auch allein zu bestehen.