Von Babylon Berlin zum eigenständigen Ensemble

Wer denkt bei Moka Efti nicht zuerst an das legendäre Tanzhaus in Berlin, dessen Glanzzeit aktuell wieder in der 3. Staffel der Fernsehserie Babylon Berlin auflebt? Und tatsächlich wurde das Moka Efti Orchestra ursprünglich als Big Band für die erste Staffel dieser Serie zusammengestellt. Über die Jahre sind die Musiker jedoch zusammengewachsen und haben sich als unabhängiges Ensemble längst von Babylon Berlin emanzipiert. Mit ihrem zweiten Album „Telegramm“ veröffentlichen sie nun ein komplett eigenständiges Werk.

Die drei Gründungsmitglieder Sebastian Borkowski, Nikko Weidemann und Mario Kamien haben zunächst allein komponiert, arrangiert und an den Demos gearbeitet. Für die Aufnahmen holte man sich dann wieder die große Besetzung ins Studio – schließlich lebt die Musik des Moka Efti Orchestra von vielseitigen Arrangements und einem fulminanten Bläsersound. Da darf das Ensemble zum Auftakt dann auch gleich mit dem swingenden Instrumentalstück Tresor Unser glänzen. Es folgt eine musikalische Reise, die das Lebensgefühl vergangener Jahrzehnte in unsere Zeit holt und mühelos Eigenkompositionen wie „Bedeutend“ oder „Dog Gone Love“ mit Klassikern wie dem Brecht/Weill-Song „Surabaya Jonny“ verbindet.

Fotocredit: Joachim Gern

Mit Weidemann und Kamien verfügt das Ensemble über zwei überzeugende Sänger, aber auch an Gastsängern wurde nicht gespart. Schauspielerin und Musikerin Severija, die das Moka Efti Orchestra auch auf der diesjährigen Tour begleitet, veredelt das rhythmische „Join The Club“ und betört im Duett mit Friedrich Liechtenstein beim sinnlichen „Turquoize“. Clemens Rehbein, der Sänger von Milky Chance, schrieb gemeinsam mit Weidemann das beschwingte „Last Chance Sweet Valentine“ und übernahm auch gleich den Gesangspart. Und Roland Satterwhite, eigentlich der Geiger des Ensembles, tauscht für „We Can Stop The Show“ sein Instrument gegen das Lead-Mikro. Zum Abschluss entführt Karsten Troyke mit „Ein Ballade“ in die wehmütige Welt des jiddischen Liedes.

Auch wenn „Telegramm“ nicht als Filmmusik komponiert ist, so erzeugen die einzelnen Stücke doch imaginäre Bilder und besondere Stimmungen – man findet sich gedanklich mal in einer verrauchten Bar, mal vielleicht tatsächlich auf der Tanzfläche des Moka Efti wieder. Und man spürt, dass in diesem Album unglaublich viel musikalische Erfahrung aller Beteiligten steckt, die sich beim Moka Efti Orchestra zu einem beeindruckendem Hörerlebnis zusammenfügt!

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MOKA EFTI ORCHESTRA feat. SEVERIJA  – Telegramm 2022

  • 02.12.2022 Dresden, Alter Schlachthof
  • 07.12.2022 Essen, Lichtburg
  • 13.12.2022 Köln, Gloria
  • 14.12.2022 Bremen, Schlachthof
  • 15.12.2022 Ludwigsburg, Scala
  • 16.12.2022 München, Werk 7
  • 17.12.2022 Berlin, Huxleys
  • 18.12.2022 Hamburg, Friedrich Ebert Halle