Camila Cabello: „Romance“ zeigt die Kubanerin als vielseitige Künstlerin

Ganz aus dem Nichts kam Camila Cabello nicht, als ihr Hit „Havana“ Ende 2017 die Hitparaden stürmte und sie mit ihrem Debütalbum „Camila“ im Januar 2018 Platz 1 der US-Charts enterte. Schließlich war sie schon über viele Jahre Mitglied der Girlgroup Fifth Harmony (entstanden aus der Show „The X Factor“).

„Havana“ war eine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Rapper Young Thug und schwamm auf der Erfolgswelle lateinamerikanischer Musik. Auch das zweite Album „Romance“ scheint auf den ersten Blick diese Welle mitzureiten: „Señorita“ als Kollaboration mit Shawn Mendes läuft in den Radio-Playlists rauf und runter. Selbst nachdem der Sommer 2019 das Zeitliche gesegnet hat, ist der Hit nicht tot zu kriegen.

Doch es wäre ein großer Fehler, Camila allein in die Latino-Schublade zu stecken. Was sie hier mit „Romance“ bietet, ist eine enorm vielseitige Pop-Platte voller hymnischer Songs und starker Ballade. Schon der Opener „Shameless“ erinnert an Kate Perry zu ihren besten Zeiten. Auch „Liar“ ist ein mehr als überzeugender Titel, der zudem eine spannende Story erzählt.

Ab „Bad Kind of Butterflies“ geht das Album für mich aber erst richtig los: Was für eine knallharte Pop-Produktion mit Rap-Charakter! Dann solche feinsinnige Balladen wie „Easy“ und „Feel It Twice“. Selbst das naive „Dream Of You“ weiß durchweg zu gefallen.

Stimmlich kann Camila Kolleginnen wie Rihanna und Lady Gaga locker in die Tasche stecken. Manchmal erinnert ihre Musik aber auch an die wundervollen Melodelinien von Maria Mena. Für mich ist „Romance“ eine der Überraschungen des Jahres 2019 – und ich werde mir das Debütalbum auch nochmal mit ganz anderen Ohren zu Gemüte führen.

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