SILLY mit einer Retrospektive zu vier aufregenden Dekaden – ZEHN
Nach 40 Jahren Silly lohnt es sich, in Dekaden zu denken. Zumal in diesem Zeitraum zehn reguläre Studioalben veröffentlicht wurden. Kein Wunder, dass die Band ihrer Retrospektive die „Zehn“ als Titel gibt. Schließlich ist mit dem Ausstieg von Anna Loos im vergangenen Dezember mal wieder eine Ära zu Ende gegangen.
Gegründet wurde die Band im Jahr 1978 als Familie Silly. Dies weil die DDR Behörden den Bandnamen Silly aufgrund staatlicher Anglizismen-Feindlichkeit zunächst nicht zuließen. Bis zu ihrem Tod 1996 stand die geniale Tamara Danz als Frontfrau vorn und die Wiedervereinigung bringt es mit sich, dass man diesen Zeitraum in „vor“ und „nach“ der Wende einteilen muss.
Vor dem überraschenden Einstieg von Anna Loos gab es dann die „ruhige“ Dekade mit Soloprojekten einzelner Bandmitglieder und ohne neues Album. Die Schauspielerin und Sängerin aus Brandenburg konnte Tamara in vielen Augen nicht ganz ersetzen, aber sie führte Silly zu einem neuen Höhenflug.
Die aktuelle Doppel-CD enthält das Beste aus vierzig Jahren Silly in mehr als zwei Stunden Länge. Eine wunderschöne Rückschau, die alle Bandphasen berücksichtigt. Viele Songs wurden remastered und erfahren eine klangliche Aufwertung. „Tanzt keiner Boogie“ und „Der letzte Kunde“ sind ebenso vertreten wie die aktuellen Hits mit Anna.
Wer die Band in ihrer ganzen Komplexität verstehen will, liegt mit dieser Compilation goldrichtig. Silly werden übrigens weiter bestehen – mit Anna R. (Rosenstolz) sowie Julia Neigel am Mikro – und gehen ab November auf große Jubiläumstour.