Rick Wakeman: „The Red Planet“ – Mars macht mobil

Wow – die Wikipedia listet aktuell 94 Soloalben von Rick Wakeman auf (inkl. Liveplattten, Soundtracks, offiziellen Bootlegs usw.). Das ist doch mal eine Hausnummer. Der 71jährige Brite, der als einer der wichtigsten Keyboarder im Progressive Rock gilt, hat sich in den letzten Jahren vor allem auf das Klavierspielen konzentriert und dies ausgiebig zelebriert. Auch das aktuelle Werk „The Red Planet“ bleibt instrumental, doch endlich dürfen wir wieder Klänge hören, die aus der Glanzzeit des Prog in den 70er Jahren stammen könnten.

Thematisch gibt der Albumtitel ein spaciges Programm vor: Während die Menschheit erst mit kleinen Schritten ihren Nachbarplaneten erkundet, schickt uns Rick Wakeman schon auf eine sphärische Reise über den roten Planeten. Er legt seinen elegischen Keyboard-Teppich und wird dabei unterstütz von Dave Colquhoun an der Gitarre, Lee Pomeroy am Bass und Ash Soan an den Drums. Im Quartett nennt sich die Truppe „The English Rock Ensemble“ und vollzieht ein hervorragendes Zusammenspiel.

Die Albumtracks des Konzeptalbums beschreiben diverse Landschaftsbilder und geben ihnen einen musikalischen Charakter. Synthie-Schwaden und E-Gitarren, romantische Harmonien und rhythmische Ausschweifungen, Orgeltöne und chorische Klangmalereien – man kann sich in die fremde Welt einfühlen.

Das Booklet enthält einen Abriss der verschiedenen Mars-Missionen und spannende Bilder. Überhaupt ist die Gestaltung des Albums mit seinen SF-Motiven ebenso gelungen wie die Musik. Ein großes Werk, das an alte Erfolge anknüpft.

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