The Gardener & The Tree – die unendlichen Weiten der Schweiz

Wenn man die Klänge des Debütalbums von The Gardener & The Tree hört, denkt man unweigerlich an die Weiten Skandinaviens, Australiens, Kanadas und Amerikas. Dass die Indie-Folk-Band allerdings aus der Schweiz stammt, ist dann gleich die erste Überraschung – und lange nicht die letzte.

Die Band wurde 2013 gegründet und hat bisher zwei EPs veröffentlicht. Den Song „Postcards“ hat man sicher schon mal in den Tiefen des Internets gehört. Auf Spotify verzeichnet er über eine Million Klicks. Und das ist kein Wunder! Selten hat mich eine männliche Gesangsstimme auf Anhieb so beeindruckt. Manuel Felders Vocals klingen verlebt und hochgradig emotional. Bisweilen gepresst, aber immer authentisch und eindringlich. Es ist ein Genuss, ihm zuzuhören!

Die Musik erinnert an Kings of Leon, Mumford & Sons und die Fleet Foxes: Folkrock vom Feinsten. Ein Album, das zum Träumen und zum Reisen einlädt. Vielleicht ins schwedische Laxå, das dem Album seinen Namen verlieh. Damit schließt sich der Kreis zur EP „Mossbo“. Obwohl die Band eigentlich geplant hatte, mit neuen Songs aus Schweden heimzukehren, haben sie im hohen Norden viel mehr gefunden. Nicht erwartete Weisheit und Ruhe, um einmal in sich zu kehren, haben den neuen Songs, die schlussendlich erst in der Schweiz geschrieben worden sind, Veränderung verliehen und somit den Sound der Band geprägt.

Und da sind nun diese wundervollen Songs. Oft mit verhaltenem Beginn und einer enormen Steigerung im Verlauf der Tracks. Momente der Stille bekommen ihren Raum, Percussion, spannende Gitarrenklänge. The Gardener & The Tree erzählen Geschichten und lassen uns mit fiebern. Oft werden sie hochemotional wie in „Meantime Lover“, „Baltimore Whiskey“ und „Wild Horses“. Der Facettenreichtum ist unglaublich und es gibt definitiv keine Lückenfüller.

Den Status als Geheimtipp dürften sie nur für kurze Zeit haben. Einmal reingehört und man ist infiziert. Vielleicht erleben wir mit diesem Debüt die Geburt einer ganz großen Band. Wenn der Ideenreichtum des Quintetts erhalten bleibt, dürfte dem nichts entgegen stehen.

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