Keith Richards: „Live At Hollywood Palladium“ – Neuauflage des 91er Albums
In Kürze wird Keith Richards 77 Jahre alt. Aber der Gitarrist der Rolling Stones, der gerne mal in die Top 5 der weltbesten Saitenquäler gewählt wird, ist natürlich unkaputtbar. Erst vor fünf Jahren hat er sein drittes Soloalbum veröffentlicht – mit dem neuen Release geht es aber um ein Livealbum, das bereits 1991 erstmals erschienen ist.
Am 15 Dezember 1988 spielten Keith Richards und seine unvergleichliche Band, The X-Pensive Winos, einen Gig im Hollywood Palladium. Es war die vorletzte Show im Rahmen einer 12-Städte-Tournee durch die USA. Keith hatte den Kern der Band in den Jahren 1987 und ’88 während der „Talk Is Cheap“-Sessions zusammengestellt. Bei dieser ersten Live-Solo-Tournee von Keith Richards war die Starbesetzung ein Who-is-who der Musikszene: Gitarrist Waddy Wachtel (Everly Brothers, Fleetwood Mac, Linda Ronstandt, Stevie Nicks), Schlagzeuger Steve Jordan (langjähriger Mitarbeiter von Keith Richards), Bassist Charley Drayton, Keyboarder Ivan Neville (Neville Brothers, der aber auch für Rolling Stones gearbeitet hatte), Sängerin Sarah Dash und am Saxophon der unnachahmliche langjährige Sideman der Rolling Stones, Bobby Keys.
Die Band spielte an diesem Abend sowohl Titel vom damals aktuellen Soloalbum „Talk Is Cheap“ wie „Take It So Hard“, „Make No Mistake“ oder „Rockawhile“. Aber es gab auch fulminante Stones-Klassikern, so zum Beispiel „Happy“, „Time Is On My Side“, „Connection“ und „Too Rude“. Die Aufnahmen sind remastert und rocken ordentlich nach vorne. „The real stuff“, so beschreibt Keith Richards die X-Pensive Winos. „Ich möchte allen Jungs in dieser verrückt-tollen Band danken. – Etwas zum Lieben. Ich weiß, dass ich das tue.“
Stones-Fans werden die Aufnahme ohnehin schon im Regal haben. Ob man den Remaster wirklich haben muss? Keine Ahnung. Zumindest ist der Digipack wertig aufgemacht und macht sich bestimmt gut in der Sammlung. Allerdings hätte ich die Liner Notes im Booklet nicht ausschließlich in Großbuchstaben gesetzt – das macht den Text für mich eigentlich unlesbar.