Songwriting als Therapie

Bei Zoe Wees hat es sich mal wieder gezeigt, dass auch ein frühes Ausscheiden in Castingshows zu einer krassen Karriere führen kann. Vielleicht ist es sogar besser so, wenn der Leistungsdruck nach dem Sieg ausbleibt. Es gibt einige Beispiele dafür – man nehme nur Max Giesinger. Und auch der deutschen Singer-Songwriterin aus Hamburg hat das Ausscheiden in den Play-Offs keineswegs geschadet. Sie startete eine klassische YouTube-Karriere und landete mit „Control“ einen Welthit. In dem Song hatte sie eine eigene epileptische Krankheit verarbeitet, womit sie sehr offen und authentisch umging. Es folgten die erfolgreiche Single „Girls Like Us“ und weitere Releases, die es aber nicht an die Chartspitze schafften.

Dass es auch gar keine Aneinanderreihung von Radiosingles sein soll, beweist das Demoalbum, das nun endlich erschienen ist. Über drei Jahre hat Zoe sich dafür Zeit gelassen. In der schnelllebigen Musikwelt ein großes Wagnis, doch es hat sich gelohnt. Fans hielt sie mit der EP „Golden Wings“ bei Laune, die im Jahr 2021 erschien. Die ersten beiden Hits haben es nun auch auf den Longplayer geschafft – und dazu „Hold Me Like You Used To“, den sie ihrer Urgroßmutter gewidmet hat.

Zoe Wees hat ein Händchen dafür, ihre komplexen und emotionalen Geschichten so zu erzählen, dass sie für jeden nachvollziehbar sind. Und so entführt sie ihre Fans auch mit „Therapy“ wieder auf eine musikalische Entdeckungsreise, auf der sie persönliche Kämpfe und Triumphe thematisiert, die wir alle aus unseren Leben kennen. Mit ihrer gewohnt kraftvollen und einzigartigen Stimme singt sie von dem Weg sich selbst zu finden und zu akzeptieren. So sagt Zoe über die neuste Single ihres Albums: „Für mich geht es in LIGHTNING darum, all die Zweifel zu überwinden, die anderen einem einzureden versuchen, weil sie dich unterschätzen und nicht an dich glauben. Als ich das alles durchgestanden habe, habe ich eine Motivation gefunden, die mich noch stärker gemacht hat. Zweifle deshalb nie daran, wie stark du sein kannst.“

Zwanzig Songs in einer guten Stunde Länge zeigen, dass sich einiges angesammelt hat, von dem Zoe uns erzählen möchte. Songs wie „Third Wheel“ sind grandios. Das Album bietet eine Reihe ergreifender, persönlicher Stücke, die mit ausdrucksstarker, durchaus rauchiger Stimme interpretiert werden. Das ist ebenso Zoes Markenzeichen wie die Tatsache, dass sie ausschließlich in englischer Sprache singt. Das Schreiben und Aufnehmen ihrer Songs ist für Zoe besonders in schwierigen Zeiten voller Angst und Unsicherheit eine Therapie. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sie ihrem Debütalbum den Titel „Therapy“ gab.

Mit Blick auf ihr aufregendes Werk, kennen viele von Zoes Fans ihre Geschichte bereits durch ihr ehrliches Songwriting. „Therapy“ verspricht, diese tiefgreifende emotionale Reise der Selbstentdeckung, Heilung und Widerstandsfähigkeit weiter zu vertiefen. Mit ihren ergreifenden Texten und ihrer kraftvollen Stimme nimmt Zoe die Zuhörer mit auf eine musikalische Entdeckungsreise, die hoffentlich nicht so schnell endet.

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