„Pop ist tot“ – ein Roadmovie in Buchform über das Erwachsenwerden

„Pop ist tot“. Es gab schon einige Bands, die einen solch provozierenden Titel wählten, beispielsweise Jasmin Perret, Die Heiterkeit und natürlich Die Braut haut ins Auge. Doch im vorliegenden Fall ist es ein Romantitel – und es geht um die fiktive österreichische Punkband Pop ist tot.

Autor Thomas Mulitzer ist in Goldegg aufgewachsen und lebt in Salzburg. Als Singer/Songwriter der Mundart-Punker Glue Crew weiß er, wovon er spricht. So liefert er ein lockeres Roadmovie voller musikalischer Anspielungen mit philosophischem Gedankengut.

Die ehemaligen Bandmitglieder sind im Spießertum angekommen („Der Arbeitsalltag zieht sich wie ein Progressive-Rock-Song“) oder bekommen ihr Leben nicht auf die Reihe. Sie träumen aber immer noch von den wilden Zeiten. Was tun? Eine Reunion-Tour muss her. Und die ist gespickt mit chaotischen und wundervollen Anekdoten, mit Nostalgie und Erinnerungen, mit verlorenen Träumen und verflossenen Beziehungen. Der Protagonist erzählt in der Ich-Form, doch auch die übrigen Bandmitglieder werden in ihren Charakterzügen vorzüglich dargestellt.

Mulitzer hat eine amüsante Schreibweise und nutzt gekonnt die entsprechende Szenesprache, wenn er die Vergangenheit der Band und die Gegenwart der handelnden Personen beschreibt. Und dann nimmt die Handlung Fahrt auf, die Band muss wieder zusammengetrommelt werden, es gibt einen ersten Auftritt im dezemberkalten Bierzelt. Die Handlung erinnert ein wenig an den Klassiker „Blues Brothers“, doch es gibt noch einige spannende Wendungen bis zum dramatischen Finale.

Wer auf kurzweilige, spannende Unterhaltung mit musikalischem Hintergrund steht, liegt hier goldrichtig!

„Nie gab es einen schöneren Klang auf der Welt als den krachenden Akkord einer E-Gitarre über dem treibenden Beat eines Schlagzeugs und einem wummernden Bass. Wir waren Helden. Ruhestörer. Krawallmacher, Schreihälse, lärmende Heiden. Würgeengel der Besinnlichkeit.“